Lebensbedrohliche Schwächeanfälle im Abstand von 2-3 Tagen bei Kohlmeise

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knieperspatz

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Da wir langsam mit unserem Latein am Ende sind möchte ich hier nun den Fall unserer fünfjährigen Kohlmeise Poldine schildern:
Vor nunmehr ca. 3 Monaten fiel mir auf, dass sie beim Kotabsetzen immer schwer drücken musste und dass sie sich andauernd an den Füssen rumknabberte. Ebenso hatte sie plötzlich auch Abstürze mit Krämpfen. Wir haben ihr dann sofort Vitamin B verabreicht und ihr Futter viel mehr wie sonst vitaminisiert. Bin dann mit einer Kotprobe zum Tierarzt weil ich Parasiten im Verdacht hatte. Die Probe war dann negativ und ich entsprechend geschockt. Inzwischen flog die Kleine auch sehr unsicher und zeitweise dachte ich schon, dass sie halbwegs blind ist. Wir haben jedoch gemerkt, dass sie schon sehen kann weil sie wiederum Motten etc. gezielt jagt. Auffallend war auch, dass ihr eines Auge manchmal hochgeklappt war obwohl sie mit dem anderen Auge geschaut hat. Die Kleine wurde mit der Zeit immer schwächer und hat auch tagsüber viel geschlafen. Das komische war, dass es ihr meist im Abstand von 2 – 3 Tagen manchmal extrem schlecht ging, so dass wir um ihr Leben fürchteten und dazwischen ist sie wieder recht munter rumgehüpft. Vor ca. einem Monat ist sie dann aus Schwäche von der Stange gefallen und sie sass eine Stunde am Boden und wir waren sicher, dass sie nun stirbt. Doch auf einmal wachte sie dann mehr oder weniger wieder auf und fing an zu essen. Ich bin dann nochmals mit einer Kotprobe zum Tierarzt und diesmal waren Pfriemenschwänzchen drinnen. Haben sie dann 5 Tage lang mit Panacur behandelt. Während dieser Zeit wurde sie irgendwie munterer und hatte auch keine so extremen Schwächeanfälle mehr. Auch das Kotrausdrücken (bei dem sie zum Schluss vor Schwäche auch manchmal von der Stange fiel) hörte auf und es ging wieder relativ normal. Nach der Panacur-Behandlung verschlechterte sich ihr Zustand dann wieder so sehr, dass wir wieder ca. alle 2-3 Tage um ihr Leben bangen mussten. Wegen der Fussknabberei und dem Auge haben wir uns dann entschlossen mit Ivomec auf Milben zu behandeln. Nach 2 Tagen schien ihr Zustand auch wieder besser doch dann am 4. Tag kam wieder so ein grosser Schächeanfall. Ausserdem niest sie seit einigen Wochen auch. Das scheint auch immer stärker zu Werden – also wie so Anfälle wo sie zu wenig Luft bekommt und würgt. Gestern morgen hab ich auch beobachtet wie sie relativ munter aufstand und dann ein Würmchen gegessen hat. Nach dem Schlucken würgte sie dann so komisch rum und war dann wieder völlig fertig und mit geschlossenen Augen auf der Stange gesessen. Inzwischen mag ich sie schon fast Phönix nennen weil sie nach diesen Schwächeanfällen wo man mit dem Tod rechnet, immer wieder wie Phönix aus der Asche auferstanden ist. Aber was kann das bloss sein???????? Hab schon alle möglichen Krankheiten von vorne bis hinten studiert aber werde einfach nicht schlau daraus. Vielleicht fragt sich jetzt manch einer warum wir sie nicht in die Tierklinik bringen, aber das wollen wir unserer Kleinen nicht zumuten. Sie ist ein sehr intelligentes, aber auch scheues Tier mit einen grossen eigenen Willen. Obwohl sie unsere Handaufzucht war, dürfen auch wir sie nicht anfassen. Sie bestimmt selbst wann sie zu uns kommt und wehe man rührt sich etwas, da ist sie gleich wieder weg. Selbst bei den schlimmen Anfällen schreit sie und kämpft gegen uns wenn wir sie anfassen. Die Kleine bewacht ihr Revier und scheint hinter allen Veränderungen übelste Bedrohungen zu vermuten. Sie ist regelrecht paranoid und deshalb wollen wir ihr keinen Klinikaufenthalt zumuten. Sie lebt mit 2 Kanarienvögeln zusammen in ihrem Vogelzimmer. Die Kanarien haben keine Symptome. Zur Ernährung ist folgendes zu sagen: Wir züchten Wachsmotten mit Korvimin heran und sie hat sich hauptsächlich davon ernährt. Seit ihrer Krankheit ist sie nun auf Mehlwürmer umgestiegen was auch nicht so toll ist. Wir vitaminisieren das Futter nun viel stärker mit B und Nekton-I. Ab und zu isst sie auch etwas Äpfelchen. Nüsse, Sämereien, Hirse, Kalkpulver, Mariendistelsamen bieten wir auch an. Leider nimmt sie das kaum zu sich. Ab und zu nascht sie noch Salat. Im Sommer fangen wir immer viele Kreuzspinnen für sie. Das ist ihr Lieblingsessen. Ach ja – und auch Nachtfalter fangen wir ihr ein. Leider geht das im Winter nicht und deshalb wird es halt auch immer wieder etwas kritisch für ihren Gesundheitszustand. Nun aber nochmals zu meiner Frage: Wer hat eine Idee was für eine Krankheit sich hinter all dem verbergen kann, wo alle par Tage extreme Schwächeanfälle verursacht?
 
Ja, die Frage warum Ihr nicht in die Tierklinik fahrt, liegt sehr nahe. Ich denke, es ist eher eine Zumutung, das Vögelchen leiden zu lassen. Eventuell ist hier im Forum auch jemand, der sich mit Meisen auskennt - bist Du Dir sicher, dass die Ernährung des Vogels okay ist, also dass es keine Mangelerscheinungen oder ähnliches sind?
 
Ich halte es für zumindest sehr wahrscheinlich, dass die Ernährung der Auslöser ist.
Mehlwürmer sind bekannt dafür, dass sie bei dafür empfindlichen Arten bei zu hohem Anteil am Gesamtfutter nach einiger Zeit teils schwere zentralnervöse Störungen und Geschwüre an den Füßen auslösen können. Bei der Aufzucht von Schwalben und Mauerseglern mit einem hohen Mehlwurmanteil kommt es oft zu schweren Befiederungsstörungen. Auch Leber- und Nierenschäden werden mit zu häufiger Mehlwurmfütterung assoziiert. Bei Meisen sind mir auch Mehlwurmfütterungskorrellierte Augenentzündungen bekannt -was ja passen würde.
Ein paar Mehlwürmer ab und an schaden sicher nicht und manche Vogelarten verkraften sogar größere Mengen davon.
Aber ein gesundes Futter sind Mehlwürmer generell nicht. Daher gilt für Vogelhalter das gleiche wie für Terrarianer:
Im Zeitalter der großen Insektenfarmen sollte und muss niemand mehr viel Mehlwürmer (Wachsmaden sind nicht unbedingt besser) verfüttern. Es gibt ein großes Angebot an Fliegen, Grillen, Schaben, dazu Ofenfischchen, Bohnenkäfer etc pp.
Leider ist der Griff in den Mehlwurmtopf aber so bequem und billig, dass viel zu viele Leute viel zu viel davon verfüttern.
Womit supplementiert Ihr? Wie reguliert der Vogel seinen Vitamin D Haushalt?
 
Bei der Behandlung mit Panacur (Wurmmittel) trat eine Besserung ein, nicht wahr? Gefühlt oder wirklich?
Bei Ivomec trat auch eine Besserung ein. Hilft auch gegen Würmer. Soll aber im Abstand von 7 Tage 3x verabreicht werden!!
Vielleicht sollte man hier ansetzen, wobei ich einen heftigen Leberschaden aber auch befürchte.
Als Grund für die Koordinationschwierigkeiten.
Ivan
 
Thema: Lebensbedrohliche Schwächeanfälle im Abstand von 2-3 Tagen bei Kohlmeise
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