"Leidvolle" Erfahrung

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Axel

Guest
Möchte eine Erfahrung in der Kanarienzucht schildern, die mir bisher unbekannt war und die mich doch schockiert hat.

Ein Nest mit zwei Jungvögeln, zwei Tage alt, volle Kröpfe und beide Alttiere haben gut gefüttert. So sah es zumindest am Sonntag Abend für mich aus. Als ich dann am Montag morgen das Nest kontrollierte, war das Nest blutig, ein Jungvogel war schon tot und der andere lag schon in den letzten Zügen. Zum Teil waren die Zehen sowie die Flügelspitzen abgeknabbert. Habe dann den noch lebenden Jungvögel erlöst.

Ich muss zugeben, das ich doch schockiert war und mir das Geschehen nicht erklären konnte. Glücklicherweise habe ich dann einen mir bekannten Züchter erreicht, der mir seine Vermutungen schildern konnte.

Demnach war es wohl der Hahn, der scheinbar so triebig war, das er die Brut zerstört hat, um gleich die nächste einzuleiten. Dieses Verhalten würde zwar selten, aber doch ab und zu vorkommen.
Mir wurde der Rat gegeben, den Hahn nur so lange bei der Henne zu belassen, bis das Gelege vollständig ist. Dann sollte der Hahn erst wieder eingesetzt werden, wenn die Jungvögel eine bestimmte Größe erreicht haben, so mit 9 - 10 Tagen. Dann würde er die Jungvögel nicht mehr angehen.

Mich würde interessieren, ob hier noch andere Meinungen oder Vermutungen zu diesem Geschehen existieren.

Bei dem zweiten Paar läuft bisher alles problemlos und ich kann morgen die ersten drei Yorkshire beringen.

Gruss
der Norwicher
 
Hallo Norwicher , das gleiche Problem hatte ich lt. meinen Aufzeichnungen im Zuchtbuch vor drei Jahren . Seinerzeit hatte der Hahn genau so wie bei Dir versucht die Jungen anzugehen .In einem Nest von 4 Jungen war er gerade dabei bei einem Jungen die Füße anzuknabbern.Habe den Hahn sofort aus der Zucht genommen .Mag sein das es nach ein par Tagen nicht mehr vorkommt ,aber das Risiko wollte ich nicht eingehen,zumal es sich um einen eingetauschten Hahn handelte .Außerdem ist es genau so als wenn eine Henne rupft,wer einmal damit anfängt macht es immer wieder und so etwas darf man in seinem Stamm nicht einführen.Man kann natürlich den Hahn nach der Ablage des 3ten Ei von der Henne nehmen und die Henne allein mit dem Brutgeschäft lassen ,aber wer sagt mir das es die Jungen nachher nicht genau so machen ? Bei mir fliegt der Hahn aus der Zucht und wenn er noch so schön ist.
Lieben Gruß Heinrich HP i.Profil
 
Ja, vielleicht hast Du recht. Vielleicht sollte ich den Hahn wirklich aus der Zucht nehmen. Einmal würde ich es aber nochmal probieren wollen, zumal der Hahn von 11 ist und es seine erste Brut war. Ansonsten wäre das sehr schade. Aber Du hast recht, wer weiß ob das nicht an die Jungen weitergegeben wird.

Gruss
der Norwicher
 
Hallo norwicher,

das tut mir sehr leid mit deinen Jungen, es macht traurig, so etwas zu lesen. Mir fallen auch keine tröstenden Worte dazu ein, ich glaube, man muss einfach hinnehmen, dass es passiert ist.

Ich hatte auch einmal ein schreckliches Erlebnis mit 2 Zwerghamstern, wo das stärkere Tier das schwächere getötet hat. Vergessen kann ich es bis heute nicht.
 
Nun, ich hatte das einmal bei anderen Vögeln als Kanarien.
Hier wurde umgepaart und die Brut mit dem neuen Partner problemlos zu Ende gebracht.
Also kann auch starke Disharmonie ein Grund sein.
Ivan
 
Hallo Norwicher,

ich züchte dieses Jahr erstmalig teilweise in "Wechselhecke". Wollte ursprünglich 1,3 in der Voliere lassen. War aber zuviel Unruhe. Also doch Zuchtboxen und den Hahn "springen" lassen. Eine Henne hatte 4 Jungvögel. Nach und nach hat sie das füttern eingestellt und sich nur noch um 1 Küken gekümmert. Soweit so gut. Samstag habe ich es geringt.... alles schien ok. Am Sonntag morgen war das Junge tot. Ebenfalls angefressen. Hier lag es aber vielleicht eher am Ring wie am Trieb. Das Ringbein war fast rausgerissen. Also nicht nur die Hähne können so etwas vollbringen !!

Grüße

Birdy69
 
Nun, ich hatte das einmal bei anderen Vögeln als Kanarien.
Hier wurde umgepaart und die Brut mit dem neuen Partner problemlos zu Ende gebracht.
Also kann auch starke Disharmonie ein Grund sein.
Ivan

Hallo Ivan,

an Disharmonie kann es nicht gelegen haben. Ich habe selten so ein harmonisches Paar erlebt. Umpaaren ist bei mir nicht möglich, da ich nur besagte zwei Paare habe. Außerdem akzeptiert die Henne den anderen überhaupt nicht.
Werde so oder so maximal zwei Bruten zulassen, da es alles einjährige Vögel sind.
Aber gut, was soll man machen. Sie baut schon am neuen Nest, wir werden sehen...

Gruss
der Norwicher
 
Ein harmonisches Paar ist ein erfolgreiches Zuchtpaar!!
Nur das ist der Beweis und nicht menschliche Beobachtungen, die Harmonie signalisieren!!
Ivan
 
Ein harmonisches Paar ist ein erfolgreiches Zuchtpaar!!
Nur das ist der Beweis und nicht menschliche Beobachtungen, die Harmonie signalisieren!!
Ivan

Gut gebrüllt, Löwe!:D

Wenn sich ein Paar zusammenfindet, der Hahn die Henne ständig tritt, Sie sich fast ohne Pause gegenseitig füttern, wenn er Sie die ganze Zeit über auf dem Nest füttert würde ich das aus meiner Sicht (fragen kann ich sie ja leider nicht...) als harmonisches Paar bezeichnen. Letztlich bleiben mir also nur die menschlichen Beobachtungen die Harmonie signalisieren.
Um ein erfolgreiches Zuchtpaar als solches zu bezeichnen, muss ich Ihnen zumindest die Chance geben (da diese wie schon angemerkt, alles junge Vögel sind, die Ihre erste Brut bestreiten) dies auch zu beweisen.

Gruss
der Norwicher
 
Sie haben ja keine Wahl. Und bei 2 Paaren wird die Möglichkeit der freien Partnerwahl ja auch nicht berauschend sein.
Menschliche Vorstellungen von Harmonie haben bei Vögeln keinen Bestand.
Sicher klappen Zwangsverpaarungen zu 90%, denn der Trieb sich fortzupflanzen ist nun mal der Stärkste.
Aber es klappt nicht immer. Natürlich kann es beim 2. Mal klappen, wenn der Hahn nicht zu sehr in Trieb ist.
Aber auf die Jugend habe ich das noch nie geschoben, wenn denn die Tiere ihr richtiges Brutalter erreicht hatten.
Ivan
 
Natürlich handelt es sich letztlich bei nur zwei Paaren um Zwangsverpaarungen.
Und ja, menschliche Vorstellungen von Harmonie haben bei Vögeln keinen Bestand.

Aber was resultiert aus dieser Aussage? Das Problem ist nicht lösbar. Selbst wenn man mehr Vögel zur Verfügung hätte, würde man bestimmte Verpaarungen nicht zulassen. Sei es aufgrund der Gefiederqualität oder der zu nahen Verwandtschaft.

So oder so muss man eingreifen, um das Ganze in die wie auch immer gewünschte Richtung zu bringen.

Was bleibt also, um Orientierung zu schaffen?

Die menschlichen Beobachtungen. Wohl wissend, das Sie nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Gruss
der Norwicher
 
Nein, man verpaart nach seinem Gusto. Die Versagerquote ist so gering, das man sie in Kauf nehmen kann.
Das gehört auch zur Zucht, besonders wenn man bestimmte Merkmale herauszüchten will.
Da ich eh nur Wildfarbe züchte, habe ich damit fast keine Probleme. Bei Disharmonie kann ich umpaaren, da ich von jeder Art min. 4 Paare habe, plus zusätzlicher einzelner Hennen.
Ivan
 
Gut, ich habe mich für Positurkanarien entschieden.
Natürlich möchte ich auch hier bestimmte Merkmale festigen.
Außerdem steht es außer Frage, dass man nach seinem Gusto verpaart.

Mit dem, noch eher geringen Wissen, was ich über Yorkshire Kanarien habe, versuche ich natürlich auch möglichst gute Resultate zu erzielen. Aber irgendwie muss man anfangen und Erfahrungen sammeln.

Also, wir werden sehen...

Gruss
der Norwicher
 
Danke Norwricher fürden Thread,
hätte nicht gedacht, dass diese Gefahr auch vom Hahn besteht. Wusste nur ich muss bloß nach dem Beringen aufpassen.

Schade um die Küken. Du hast Dich ja so auf die Yorkshire gefreut. :(

Gruß
Agata
 
Na ja, kann man nichts machen. Aber in dem anderen Nest sind ja noch drei die bisher prächtig gedeihen.

Gruss
der Norwicher
 
Das wichtigste ist Geduld und Ausdauer.
In 5 Jahren lachst du über so ein Problem.
Ivan
 
Hallo , na ja lachen kann man ja auch nicht gerade über ein verloren gegangenes " Leben " zumal man sich ja auch etwas bei der Verpaarung gedacht hat .Wenn man die Möglichkeit zum umpaaren hat , ist es dann nicht auch wieder eine Zwangsverpaarung.? Im gewissen Sinne bleibt es sie doch immer , weil man zumindestens bei der Positurkanarienzucht , immer nach gewissen Vorrausetzungen gehen muß .
 
Jeder macht sich sein Bett selbst und muß also auch drin liegen, mit allen "Wenn und Aber".
Klappt ja auch zu 90%, die erwähnte Zwangsverpaarung. Andernfalls gäbe es keine Vogelzucht mehr und schon gar kein "Schauwesen."
Ivan
 
Hallo Norwicher -
ich würde den Hahn aus der Zucht nehmen -und das ohne wenn und aber - das von dir geschilderte Problem ist mir aus der Zucht mit sogenannten "Springern " bekannt - manche Hähne die ausschließlich als Springer in einer Zucht eingesetzt werden -neigen zu solchen abartigen Verhalten - ich würde dem von dir kontaktierten erfahrenen Züchter recht geben - bei mir würden auch Eierfresser und Federrupfer aus der Zucht genommen - MfG Terzel
 
Jeder macht sich sein Bett selbst und muß also auch drin liegen, mit allen "Wenn und Aber".
Naja, die Jungvögel machen sich ihr Bett ja wohl nicht selbst. Wie kannst du sagen, dass man über so etwas jemals lachen kann? Man kann es natürlich aus der pragmatischen Perspektive sehen, dass man nun also 2 Tiere verloren hat und einen Hahn, der nicht sehr zuchttauglich ist...diese Sichtweise fällt mir etwas sehr schwer.:?

Schlimm ist das, was geschehen kann...kleine Vögel werden zu Tode gequält, noch dazu von jemandem, dem sie ausgeliefert sind und der normalerweise alles tut, damit sie geschützt sind und gesund aufwachsen können (Eltern halt). Und dann redet man davon, dass diese Zucht nicht gelungen ist, und dergleichen...:?:?
 
Thema: "Leidvolle" Erfahrung

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