Literaturtipps

Diskutiere Literaturtipps im Forum Prachtfinken allgemein im Bereich Prachtfinken - Einleitung Die Prachtfinkenhaltung als Teil der Ziervogelhaltung ist auch heute noch von einigen negativen Begleiterscheinungen gekennzeichnet...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
L

Lago

Guest
Einleitung

Die Prachtfinkenhaltung als Teil der Ziervogelhaltung ist auch heute noch von einigen negativen Begleiterscheinungen gekennzeichnet.
Zu ihnen können Defizite bei der Informationsbeschaffung gezählt werden, was angesichts unserer modernen Informationsgesellschaft mit ihren vielen Möglichkeiten schon ein wenig verwundert.
Eine der wichtigsten Quellen war und ist die Literatur, in der den Interessenten wissenschaft-liche Erkenntnisse und/oder praktische Erfahrungen zum Thema Prachtfinken angeboten werden.
Ich habe aus meiner Sammlung nachfolgend mal eine gut 40 Jahre zurückreichende Literaturliste zusammengestellt, in der zunächst fast ausschließlich Monographien enthalten sind. Ich habe also auf Bücher, in denen die Prachtfinken nur zu einem Teil besprochen werden, wie z. B. in Lexika, weitgehend verzichtet.
Neben der eigentlichen Prachtfinkenliteratur folgen dann noch die Themen Ernährung, Krankheiten und Unterbringung. Hier kann Zusatzliteratur ganz hilfreich sein. In den einzelnen Rubriken habe ich gemäß dem Nachnamen der Autoren alphabetisch sortiert.
Die umfangreiche englischsprachige Literatur habe ich größtenteils nicht berücksichtigt, da sie mit Schulenglisch kaum zu lesen ist und deshalb erfahrungsgemäß nicht so gern genommen wird.
Die Liste umfasst durch den großen Zeitrahmen auch viele aktuell nicht mehr lieferbare Titel, so dass über eBay, Amazon Marketplace, Antiquariate, Kleinanzeigen in Zeitschriften oder den Vogelforen usw. nach ihnen gesucht werden muss.
Bei den antiquarischen Büchern ist Vorsicht geboten, da hier keine Preisbindung mehr besteht und jeder Händler seine Preise frei nach Schnauze festsetzen kann. Dadurch sind die Preisspannen teilweise enorm. Ich kann deshalb nur zu umfangreichen Vergleichen raten, damit niemand übers Ohr gehauen wird.
Auch bei den aktuell noch lieferbaren Büchern ist preistechnisch etwas zu machen, da sie nicht nur neu, sondern in gebrauchtem Zustand bzw. als Remittenden günstiger angeboten werden.
Wer keine Bücher kaufen will, der kann sie selbstverständlich auch in Büchereien einsehen bzw. ausleihen.
Am Anfang jeder Buchbeschreibung habe ich die Grunddaten genannt. Soweit von einem Werk mehrere Auflagen erschienen sind, habe ich den entsprechenden Zeitraum aufgeführt. Besprochen habe ich im Regelfall die jüngste Auflage. Abweichungen davon habe ich kenntlich gemacht. Auch die Seitenzahl betrifft grds. die jüngste Auflage.
Ich hoffe, dass sich trotz der Vielzahl der Daten kaum Fehler eingeschlichen haben.
Auf die Grunddaten folgt eine kurze Inhaltsangabe mit einer kleinen Bewertung, die natürlich höchstpersönlich ist. Am Schluss kommt der Hinweis, ob das Buch aktuell noch im Handel ist. Dies könnt ihr übrigens auch schon zuvor an dem bei den Grunddaten angegebenen Preis erkennen.

Vielleicht kann euch die Liste einige nützliche Anhaltspunkte bieten.

Ade

Lago



Rubriken

1 Prachtfinken allgemein
2 Australische Prachtfinken
3 Domestizierte Prachtfinken
4 Zebrafinken
5 Japanische Mövchen
6 Gouldamadinen
7 Nonnen
8 Papageiamadinen
9 Ernährung
10 Krankheiten
11 Unterbringung


1 Prachtfinken allgemein

1.1
Carl Aschenborn:
Die Prachtfinken, 110 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1951 -1984

Ein kleines Büchlein (16,5 cm x 11,8 cm) aus dem nicht mehr existenten Albrecht Philler Verlag. Auf den ersten 38 Seiten werden recht knapp die allgemeinen Fragen zu Haltung, Pflege, Unterbringung, Ernährung und Zucht abgearbeitet.
Im besonderen Teil hat der Autor die einzelnen Arten wiederum nur sehr kurz angerissen.
Dazu gibt es 4 Farbtafeln und 8 Schwarzweißtafeln, auf denen mehr als 70 Arten dargestellt sind. Das Buch wirkt insgesamt altbacken und dürfte allenfalls für Sammler interessant sein.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

1.2
Horst Bielfeld:
Das Prachtfinkenbuch, 368 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1973 - 1996, ISBN 3-8001-7327-1 (39,90 €)

Eines der besten Bücher zum Thema Prachtfinken in der deutschsprachigen Literatur.
Auf den ersten 49 Seiten gibt es den allgemeinen Teil (Prachtfinken in der Natur, Haltung und Pflege, Ernährung und Zucht). Im besonderen Teil werden die einzelnen Arten nebst Unterarten besprochen (Verbreitung und Beschreibung, Lebensweise, Haltung und Zucht, Ernährung, Literatur).
Neben Verbreitungskarten finden sich zu den meisten Arten gute Farbfotos und ansonsten Farbzeichnungen.
Aktuell stark im Preis heruntergesetzt eine lohnende Anschaffung für Anfänger und Fortgeschrittene.

1.3
Horst Bielfeld:
Beliebte Prachtfinken, 126 S.,Ulmer Verlag, Stuttgart 1988 - 2003, ISBN 3-8001-3851-4 (9,90 €)

Der äußerlich (19,1 cm x 13,1 cm) und inhaltlich „kleine“ Bielfeld ist allenfalls für den Anfänger interessant und beschreibt im besonderen Teil recht kurz 50 Arten.

1.4
P. Clement , J. Davis, A. Harris:
Finches & Sparrows, 500 S., Christopher Helm London 1993 / 1999, Paperback edition, ISBN 0-7136-5203-9 (ca. 40 €)

Ein wirklich gutes Bestimmungsbuch, das sich – wie es der Titel schon sagt – nicht nur mit Prachtfinken beschäftigt. Aufgrund der Zielrichtung des Buches auch keine Infos über die Haltung von Prachtfinken.
Auch keine Fotos, wohl aber großartige Farbtafeln und gute Infos zu den verschiedenen Arten. Einziger Schönheitsfehler ist die Trennung zwischen den Farbtafeln/Verbreitungskarten und den näheren Infos, so dass hin und her geblättert werden muss.
Zählt zu meinen Lieblingsbüchern.

1.5
Helmuth Dost:
Prachtfinken, 192 S., Urania Verlag, Leipzig 1964 - 1974

Wieder ein kleines Büchlein (18,6 cm x 11,5 cm), das weitgehend nach dem üblichen Schema aufgebaut ist. Erwähnenswert sind allerdings im allgemeinen Teil umfangreichere Ausführungen zu den Themen Mischlings- und Ammenzucht. Im besonderen Teil werden gut 60 Arten kurz beschrieben. Fotos findet man in dem Buch vergebens. Auf 23 Farbtafeln sind 45 Arten
- nicht immer ganz geglückt - dargestellt.
Das Buch wirkt heute insgesamt altbacken und dürfte allenfalls für Sammler interessant sein.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

1.6
Leni Fiedelmeier:
Mehr Spaß mit Kanarienvögeln und Prachtfinken, 106 S., Franz Schneider Verlag 1978, ISBN 3 505 07161 7

Prachtfinken werden ab S. 58 besprochen. Zu finden ist ein kurzer allgemeiner Teil mit eini-gen Fragen am Ende. Dann werden 14 Arten kurz angesprochen und mit einigen Fragen abge-schlossen (S.70-97). Fünf Fotos und einige kindgerechte Zeichnungen sind vorhanden. Allenfalls etwas für unsere Kleinen, aber auch da gibt es bessere Titel.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

1.7
Birgit Gollmann:
Prachtfinken, 48 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1995 - 2001, ISBN 3-8001-7329-8 (6,90 €)

In dem „Heftchen“ werden die Prachtfinken - leider nicht ganz fehlerfrei – weitgehend oberflächlich besprochen. So wird z. B. auf Seite 29 behauptet, dass die Prachtfinken allgemein nicht schöpfend, sondern saugend trinken würden. Tatsächlich ist es genau anders herum.
Auf 5 Seiten ! (ohne Fotos 3,5 S.) werden 17 Arten angerissen, die angeblich in größerer Anzahl gezüchtet werden. Auch dies ist in Teilbereichen nicht ganz richtig. So werden (wurden) z. B. Grauastrilde und Orangebäckchen lediglich in großer Menge eingeführt, nicht jedoch gezüchtet. Auf 49 Fotos sind unerklärlicherweise neben Prachtfinken noch Kanarien, ein Girlitz und eine Witwe zu sehen. Dazu machen einige der Akteure keinen besonders gesunden Eindruck oder haben zerschlissenes Gefieder.
Insgesamt ein Buch, auf das die Welt nicht unbedingt gewartet hat.

1.8
Derek Goodwin:
Estrildid Finches of the world, 328 S., Oxford University Press,
Oxford 1982, ISBN 0-19-858506-3 OUP edition / 0-565-00832-3 BM /NH/ edition

Vielleicht die wichtigste Monographie über Prachtfinken im englischsprachigen Raum.
Vergleichbar mit Immelmann, Steinbacher, Wolters. Keine Fotos, sondern - nicht immer gelungene - Zeichnungen und ordentliche Farbtafeln. Das Buch besteht aus insgesamt sechs Kapiteln. In den ersten drei Teilen geht es eher knapp um die Systematik, Verbreitung und das äußere Erscheinungsbild.
Der vierte Teil beschäftigt sich etwas umfangreicher mit Biologie und Verhalten. Im fünften Kapitel finden sich Angaben zu Prachtfinken in Gefangenschaft und im letzten Kapitel wer-den dann ab Seite 65 die einzelnen Arten sehr ausführlich nach den üblichen Kriterien abgearbeitet.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

1.9
K. Immelmann, J. Nicolai, J. Steinbacher, H.E. Wolters:
Vögel in Käfig und Volie-re: Prachtfinken, Band 1: Astrilde, 427 S., Verlag Hans Limberg, Aachen 1965, Vögel in Kä-fig und Voliere: Prachtfinken, Band 2: Amadinen, 621 S., Verlag Hans Limberg, Aachen 1977

Bei beiden Büchern handelt es sich um die 2. Auflage des erstmals 1960 erschienen - einbändigen - Werkes. Auf die 1. Auflage mit ihren lediglich 332 Seiten möchte ich nicht näher eingehen, da sie im Vergleich klar zurückstehen muss. Auf die 3. Auflage komme ich anschließend noch zu sprechen.
Der Aufbau der Bücher weicht etwas vom üblichen Schema ab, denn nur im 1. Band ist eine kurze Einleitung (S. 1-24) zu finden. Anschließend werden die Arten sehr ausführlich besprochen (Namen, Beschreibung, Verbreitung, Rassen, Lebensweise, Haltung, Nahrung, Stimme, Brut).
Ergänzt werden die Angaben durch sehr gute Farbtafeln, gute Zeichnungen, Verbreitungskarten, Schwarzweißfotos und Rachenzeichnungen.
Insgesamt für Jahrzehnte die besten Bücher über Prachtfinken im deutschsprachigen und vielleicht sogar internationalen Bereich. Für Anfänger jedoch nicht so geeignet.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

1.10
J. Nicolai, J. Steinbacher :
Prachtfinken: Australien, Ozeanien, Südostasien, 403 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4 (99,00€)

Nach langer, langer Zeit ist 2001 die 3. Auflage des zweiten Bandes erschienen. Von den ehemals „Fab Four“ waren zu dieser Zeit nur noch zwei übrig geblieben. Entscheidend beigetragen zum Gelingen des Buches haben hier nun Herr Gerhard Hofmann und Frau Dr. Renate van den Elzen.
Insgesamt ein würdiger Nachfolger, in dem die neuesten Erkenntnisse auf wissenschaftlicher und praktischer Ebene verarbeitet worden sind. Wiederum nach kurzer Einleitung geht es sofort in die umfangreiche Beschreibung der Gattungen und Arten. Dabei werden zwei Kategorien gebildet. Die erste K. beschäftigt sich mit Systematik, Verbreitung und Biologie im Freiland (Typus, Namen, Beschreibung, Unterarten, Verbreitung, Status, Lebensweise, Ernäh-rung, Verhalten, Lautäußerungen) und die zweite K. mit Haltung und Zucht.
Neben der Fülle der Informationen sind die zahlreichen exzellenten Fotos besonders hervorzuheben.
Nach Auskunft des Verlages wird voraussichtlich Anfang 2007 die 3. Auflage des ersten Bandes erscheinen, auch wenn die zweite Hälfte der „Fab Four“ zwischenzeitlich nicht mehr unter uns ist.
Der Preis ist natürlich recht hoch. Dafür bekommt man aber auch das Beste, was im Bereich Monographie Prachtfinken gegenwärtig zu bekommen ist.

1.11
Christa Koepff:
Prachtfinken, 144 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 1983 -1995, ISBN 3-7742-3285-7

Die Autorin konnte für ihr Buch auf die Unterstützung von Prof. Dr. Nicolai zurückgreifen.
Auch hier wieder der übliche Aufbau. Im ersten Teil die allgemeinen Ausführungen und dann werden 52 Arten dargestellt (Beschreibung, Verbreitung und Lebensraum, Lebensweise, Haltung, Nahrung, Zucht), aufgeteilt in dünn- und starkschnäblige Arten. Das dazugehörige Fo-tomaterial ist von ordentlicher Qualität.
Insgesamt ein gutes Anfängerbuch, das leider nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen ist.

1.12
Stefan Luft:
Prachtfinken, 72 S., Bede Verlag, Ruhmannsfelden 2002, ISBN 3-933 646-10-3 (10,80€)

Wieder ein Werk für Anfänger. Der Aufbau umfasst Infos zu Systematik, Verbreitungsgebiet, Eingewöhnung, Unterbringung, Ernährung, Pflege, Zucht und stellt dann 30 Arten vor. Fotos finden sich leider nur zu 15 Arten. Des Weiteren bleibt es das Geheimnis des Autors, warum beim Senegalamaranten ein Foto vom Dunkelroten Amaranten zu finden oder auf S. 17 ein Gimpel abgebildet ist. Auch inhaltliche Fehler sind zu finden. So schreibt der Autor z.B., dass sich Sonnenastrilde nicht mit anderen Arten ihrer Gattung vertragen würden. Tatsächlich besteht die Gattung Neochima (Sonnenastrilde) nur aus einer Art, dem Sonnenastrild mit wiederum 4 Unterarten.
Ein Buch für Anfänger, das nicht unbedingt das Ziel als Sieger erreicht.

1.13
Hans W. Kothe:
Zebrafinken und andere Prachtfinken, 64 S., Naturbuch-verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89440-359-4

Das Buch weicht vom Aufbau her etwas vom üblichen Schema ab. Nach einer kurzen Einleitung werden 9 Arten recht knapp mit ordentlichen Fotos vorgestellt. Ein wenig umfangreicher fallen die Angaben zum Zebrafink und zur Gouldamadine aus. Dem folgen Ausführungen zur Haltung und Pflege, ein kleines Kapitel zum allgemeinen Verhalten und schließlich ein Lernspiel!
Ein solides Einsteigerbüchlein für unsere Kleinen.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu erwerben.

1.14
Franz Robiller:
Dünnschnäblige Prachtfinken, 260 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsver-lag, Berlin 1970
Dickschnäblige Prachtfinken, 294 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1972

Im ersten Band folgt der Autor der klassischen Aufteilung. Im allgemeinen Teil geht es auf 66 Seiten um Fragen wie Geschichte der Prachtfinkenliebhaberei in Europa, Systematik, Eingewöhnung von Importvögeln, Unterbringung oder Ernährung.
Im speziellen Teil werden die meisten „Afrikaner“ besprochen. Ergänzt werden die Ausführungen durch Verbreitungskarten, Rachenzeichnungen, zahlreiche Schwarzweißfotos und 26 Farbfotos. Leider sind die Fotos von recht bescheidener Qualität, was wohl nicht an den Fotografen liegt.
Im zweiten Band geht der Autor bis Seite 55 auf modifizierte allgemeine Fragen (Haltung, Ernährung, Domestizierte Prachtfinken, Beringung, Aufzucht mit Ammenvögeln, Entwick-lung des Jungvogels, Zucht mit Mischlingen, Legenot) ein. Im speziellen Teil folgen die „Australier, Ozeanier und Asiaten“. Insgesamt zwei ordentliche Bücher, die nicht mehr ganz taufrisch sind und unter dem schlechten Druck leiden. Einige Jahre später ist es dann besser gemacht worden.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

1.15
Franz Robiller:
Prachtfinken- Vögel von drei Kontinenten, 413 S., VEB Deutscher Land-wirtschaftsverlag, Berlin 1978 - 1985

In diesem Werk hat der Autor die beiden vorgenannten Bücher überarbeitet und zusammengeführt. Der allgemeine Teil umfasst hier 81 Seiten, an den sich dann der spezielle Teil anschließt. Verbessert wurden das Fotomaterial und das gesamte Erscheinungsbild.
Insgesamt ein sehr gutes Buch, das den beiden älteren Bänden vorzuziehen ist und im Vergleich mit dem etwas „moderneren“ Prachtfinkenbuch von Bielfeld kaum zurücksteht.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

1.16
Günther Schleussner:
Prachtfinken, 93 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3567-1 (12,90€)

Das Buch folgt weitgehend dem üblichen Aufbau. So finden sich die allgemeinen Ausführungen (Grundwissen, Vorüberlegungen und Kauf, Unterbringung, Ernährung, Zucht, Gesundheit) auf den ersten 61 Seiten und anschließend werden die drei domestizierten Arten sowie weitere 22 Arten per Kurzporträt besprochen.
Die Auswahl halte ich nicht für besonders glücklich. Der Autor hat sie damit begründet, dass die fraglichen Arten 2001 häufig von Zoofachhandlungen und Züchtern angeboten wurden. Für die aufgeführten Spitzschwanzbronzemännchen, Rotbrustsamenknacker, Buntastrilde oder Rote Tropfenastrilde kann ich dies nicht unbedingt bestätigen.
Des Weiteren hat der Autor zwar deutlich gemacht, welche der Arten für Anfänger geeignet oder nicht geeignet sind (was an sich ein guter Ansatz ist), er hätte aber vielleicht allein die geeigneten Arten umfangreicher besprechen sollen.
Hervorzuheben sind die guten Fotos und die insgesamt gefällige Aufmachung.
Zusammengefasst ein ordentliches Buch für Anfänger mit kleinen Schwächen.

1.17
E. Schneider:
Freude an Prachtfinken, 32 S., The Pet Library, New York 1968?
1.18
Klaus Speicher:
Herrliche exotische Prachtfinken, 32 S., Hanseatic Verlag, Bremen?

Hier haben wir zwei Skurrilitäten aus den 60ger Jahren, die gelegentlich von Antiquariaten oder eBay angeboten werden. Die Hefte mit ihren minimalen und teilweise falschen Informationen sind allenfalls für Sammler interessant. Ansonsten mein Rat: Finger weg!

2 Australische Prachtfinken

2.1
Curt af Enehjelm:
Australische Prachtfinken, 80 S., Franckh’sche Verlagshandlung, Stutt-gart 1975, ISBN 3-440-04212-X

Das Buch folgt dem üblichen Aufbau und besteht aus sechs Kapiteln. Zu Beginn gibt es Ausführungen zu Erwerb und Eingewöhnung. Dann geht es weiter zu Käfigen und Volieren, der Fütterung und Pflege, der Zucht, den Krankheiten und der Besprechung der einzelnen Arten.
Ergänzt werden die Angaben durch 33 Abbildungen. Darunter sind 29 Schwarzweißzeichnungen und lediglich 4 Farbfotos.
Insgesamt kein schlechtes Anfängerbuch, das jedoch etwas altbacken wirkt und insbesondere unter den weitgehend fehlenden Fotos leidet.
Das Buch ist 1979 (2. Aufl. 1989) von T.F.H. Publikations ins Englische übersetzt und mit zahlreichen Fotos von recht mäßiger Qualität ausgestattet worden (Titel: FINCHES By Curt Af Enehjelm, 128 S., ISBN 0-86622-728-8).
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

2.2
Wolfgang Fischer:
Die Australischen Prachtfinken, 160 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1987, ISBN 3 7907 5011 5

Auf den ersten 33 Seiten werden die allgemeinen Themen nicht immer mit der gebotenen Tiefe abgearbeitet. Dann folgt im zweiten Teil eine ordentliche Besprechung der einzelnen Arten, abgerundet mit Rachenzeichnungen, Verbreitungskarten und vernünftigen Fotos.
Bei mehreren Arten finden sich zusätzlich Ausführungen zur Vererbung.
Insgesamt ein ordentliches Buch für Anfänger, die besonderes Interesse an den Australiern haben.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

2.3
A.J. Mobbs:
The Complete Book Of Australian Finches, 144 S., T.F.H. Publikations 1990, ISBN 0-7938-0295-4 (ca. 20€)

Dieses Werk ist wie ein Wörterbuch von A wie accommodation bis Z wie Zebra Finch aufgebaut und arbeitet alle wichtigen Themen für die Haltung von (australischen) Prachtfinken ab. Das gute Fotomaterial teilt sich auf in Farb- und Schwarzweißfotos. Gezeigt werden dabei auch viele Farbmutationen.
Insgesamt ein interessant aufgebautes Buch mit einem soliden Inhalt.

3 Domestizierte Prachtfinken

3.1
Reinhard Jödicke:
Prachtfinkenzüchtung, 177 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1978 – 1984,ISBN 3-8001-7039-6

Der Autor beschäftigt sich hier – ich besitze übrigens nur die erste Auflage - mit dem Zebra-finken, dem Japanischen Mövchen und dem Reisfink (Reisamadine).
Zu Beginn geht er auf die Entwicklung vom Wildleben zur Domestikation ein, dann kommt er zur Schauzucht und führt vor diesem Hintergrund aus zu Unterbringung, Ernährung, Zucht und Krankheiten.
Auf mehr als 30 Seiten stellt der Autor dann verständlich und mit Zeichnungen sowie Schemata anschaulich unterstützt die Vererbungsregeln dar. (Ein Flüchtigkeitsfehler im Schachbrettschema 6 sei ihm da verziehen.)
Nun folgen – nach einen kleinen Exkurs zu Federstruktur und Pigmentierung – der Zebrafink, das Japanische Mövchen und der Reisfink mit ihren Farbschlägen bzw. Gefiedermutationen (Haube und Locken). Dazu gibt es gutes Fotomaterial. Das Buch schließt mit einigen Erläute-rungen zum Schauwesen.
Insgesamt ein gutes Buch für diejenigen, die sich intensiver mit den Domestizierten beschäftigen wollen. Leider ist es nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

3.2
Georg Radtke:
Domestizierte Prachtfinken, 128 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1977 - 1985

Der Autor behandelt in dem kleinen Büchlein (16,5 cm x 11,8 cm) Zebrafink, Japanisches Mövchen und Reisamadine und schließt mit Ausführungen zum Schauwesen.
Lediglich auf 16 Farb- und 12 Schwarzweißfotos werden die Arten bzw. einzelne Farbschläge dargestellt. Darüber hinaus sind die Fotos nur von eher mäßiger Qualität.
Insgesamt ein Buch, das gegenüber dem vorgenannten Werk den Kürzeren zieht.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

4 Zebrafinken

4.1
Horst Bielfeld:
Zebrafinken, 62 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 2003, ISBN 3-7742-5665-9 (7,90€)

Hier haben wir ein typisches modernes Anfängerbuch. Es besteht aus vier Kapiteln und dem Anhang. Die Kapitel haben peppige Überschriften wie das Wohlfühl-Heim, das Kennerlern-Programm, das Fit- und- gesund- Programm und das Beschäftigungs- Programm.
In den Kapiteln gibt es Grundinfos, Checklisten, Tipps, Fragen und Antworten sowie recht viele Fotos. Insgesamt gut geeignet für unsere Kleinen.

4.2
Klaus Immelmann:
Der Zebrafink, 103 S., A. Ziemsen Verlag, Wittenberg 1969-2005 (19,90€)

Der Autor hat sich über viele Jahre mit dieser Art intensiv beschäftigt und dabei u. a. auch seine Dissertation über die soziale Kommunikation des Zebrafinken geschrieben sowie an ihm das Prägungsphänomen untersucht. Darüber hinaus befand er sich 1 Jahr auf Forschungsreise in Australien und konnte dort den Zebrafinken in seiner Heimat studieren.
Im ersten Teil des Buches finden sich Ausführungen über den Zebrafinken in Australien. Sie reichen von der Artbeschreibung über die Brutbiologie bis zur Jahresperiodik.
Im zweiten Teil geht es um den Zebrafinken in menschlicher Obhut und im dritten Teil um Aspekte der Verhaltensforschung. Der letzte Teil beschäftigt sich mit so interessanten Fragen wie: Woran erkennen sich Zebrafinken?
Auch nach fast 40 Jahren immer noch ein hervorragendes Buch für denjenigen, der etwas mehr wissen will.
Im Jahr 2005 ist nach langer Zeit wieder eine Neuauflage erschienen, die jedoch qualitativ abfällt. Sie wirkt insgesamt wie eine Fotokopie, was sich besonders bei den Fotos nachteilig auswirkt. Deshalb ist es besser, sich eine alte Auflage zu verschaffen.

4.3
Hans Klören:
Zebrafinken, 223 S., Horst Müller Verlag, Walsrode 1983, ISBN 3-923269-24-2

Das Buch ist ursprünglich in Holland erschienen und wurde dann für den deutschen Markt übersetzt. Es beschäftigt sich auf den ersten 45 Seiten nicht sehr tief greifend mit allgemeinen Haltungsfragen und kommt dann zu seinen eigentlichen Schwerpunkten, der (gut erklärten) Vererbungslehre und den Mutationen bzw. der Farbenzucht. Hier werden insgesamt 59 Farb-schläge der Grau- und Zimtserie beschrieben und die Vererbungsregeln dargestellt. Dazu gibt es zahlreiche Farb- und einige Schwarzweißfotos.
Insgesamt ein gutes Buch für diejenigen, die sich intensiv mit der Mutations-/Farbenzucht beschäftigen wollen. Leider nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

4.4
Hans-Jürgen Martin:
Zebrafinken, 72 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 1984 – 2004, ISBN 3-7742-3632-1

Das Buch arbeitet die klassischen Punkte kurz ab: Überlegungen vor der Anschaffung, Unterbringung, Ausstattung, Ernährung, Haltung, Pflege, Zucht, Krankheiten und Zebrafinken verstehen lernen.
Ein solides Werk für Anfänger mit nur wenigen Fotos. Bis 2004 immerhin in 18. Auflagen erschienen, dann eingestellt und nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

4.5
Hans Joachim Michaelis:
Unser Zebrafink, 108 S., VEB Deutscher Landwirtschaftverlag, Berlin 1972 – 1975

Hier haben wir ein erneutes Büchlein (11 cm x 17,5 cm) aus der ehemaligen DDR. Der Autor beschäftigt sich in den ersten Kapiteln mit dem Zebrafink als Wildvogel in seiner Heimat, seiner Einbürgerung als Käfig- und Volierenvogel und den allgemeinen Haltungsfragen wie Unterbringung, Ernährung, Zucht oder Krankheiten. Ab Seite 70 werden dann einige Mutationen und deren Vererbung kurz angesprochen. Das Büchlein schließt mit Angaben zum da-maligen Standard und Zuchtrichtlinien. Ergänzt wird der Vortrag durch eine handvoll Zeichnungen und 8 Schwarzweißfotos.
Insgesamt ein Werk mit ordentlichem Informationsgehalt, leider jedoch veraltet, so dass es mehr für Sammler interessant sein dürfte.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekom-men.

5 Japanische Mövchen

5.1
Günter Oppenborn:
Japanische Mövchen, 144 S., Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-7263-1 (15,90€)

Ein Buch ist nach dem üblichen Schema aufgebaut ist. Zunächst die allgemeinen Punkte (Un-terbringung, Ernährung, Erkrankungen, Zucht), dann die Grundlagen der Genetik, Federstruk-tur, Farbschläge, Mövchen mit Haube und Rosette, Mischlinge und das Ausstellungswesen. Zahlreiche gute Farb-, einige Schwarzweißfotos und Zeichnungen runden dieses gut lesbare Werk ab.
Insgesamt ein Buch für diejenigen Fans der Japanischen Mövchen, die etwas mehr wissen möchten.

5.2
Mervin F. Roberts:
Prachtfinken – I, 93 S., T.F.H. Publikations 1982, ISBN 0-87666-990-0

Das Buch wurde für den deutschsprachigen Markt übersetzt und im Zoofachhandel vertrieben.
Es beinhaltet mäßige Ausführungen zu den Varianten des Japanischen Mövchens, Unterbrin-gung, Ernährung und Zucht. Dazu gibt es leidliche Schwarzweißfotos, einige Farbfotos und Zeichnungen. Auf einem Teil der Fotos sind andere Prachtfinken bzw. Finken abgebildet. Mir ist nicht bekannt, ob es einen zweiten Band gegeben hat und übersetzt wurde.
Insgesamt ein Buch, das lediglich für Sammler interessant sein dürfte.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

6 Gouldamadinen

Horst Bielfeld: Gouldamadinen, 126 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1985 - 2005, ISBN 3-8001-4687-8 (29,90 €)

Das beste deutschsprachige Buch zum Thema Gouldamadinen. Im ersten Teil geht der Autor ein auf Systematik, Beschreibung, Lautäußerungen, die Gouldamadine in der Natur und ihre bringung, Ernährung, Zucht und den verschiedenen Mutationen und deren Vererbungsregeln zu beschäftigen. Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche hervorragende Fotos.

7 Nonnen

Robin Restall: Munias and Mannikins, Pica Press, Sussex 1996, ISBN 1-873-403-51-8 (ca. 45-50 €)

Hier haben wir ein besonderes Buch. Der Autor ist als Mitarbeiter einer internationalen Wer-beagentur über Jahrzehnte in der Welt herumgekommen.
Während seines Aufenthaltes in Hongkong hat er über fünf Jahre hinweg dieses Buch geschrieben und dabei die Nonnen in ihrem natürlichen Lebensraum, auf Vogelmärkten sowie bei Vogelhaltern und Vogelfängern beobachtet.
Im Buch selbst werden nach einer kurzen Einleitung auf 16 ordentlichen Farbtafeln Nonnen und Elsterchen mit Unterarten dargestellt.
Im Hauptteil werden die einzelnen Arten nach diversen Kriterien (Beschreibung, Status, Le-bensweise, Verhalten, Ernährung, Zugverhalten, Lautäußerungen, Balzverhalten, Fortpflan-zung) sehr ausführlich besprochen. Zusätzlich wimmelt es von guten Schwarzweißzeichnungen, die Nester, Nestquerschnitte, Rachenzeichnungen, „Gesangshaltungen“, Balzverhalten usw. abbilden. Selbstverständlich gibt es detaillierte Verbreitungskarten und
- eine echte Überraschung – einige Sonogramme.
Im dritten Teil gibt es dann hervorragende Zeichnungen des Autors, die nicht nur die klassische Seitenansicht zeigen, sondern auch Bauch- und Rückansichten mit einem aufgefächerten Flügel. Daneben werden die Geschlechter miteinander verglichen, einzelne Federn abgebildet, Schnäbel skizziert usw.. Immer wieder finden sich Maßangaben, deshalb ist dieser Teil auch mit „Measured Drawings“ betitelt.
Insgesamt ein tolles Buch, das bei jedem Wort und jeder Zeichnung erkennen lässt, das hier jemand mit Herzblut bei der Sache war.
Zur aktuellen Lieferbarkeit habe ich unterschiedliche Infos erhalten. Sie reichen von nicht mehr lieferbar über noch Restbestände vorhanden bis aktuell und weiterhin lieferbar.

8 Papageiamadinen

Stewart Evans, Mike Fidler: Parrot Finches, 107 S., Blandford Press, London 1990, ISBN 0-71372112-X

Die Autoren bringen auf den ersten 54 Seiten allgemeine Informationen über die Papageia-madinen an die Leser.
Dabei geht es um Punkte wie Evolution, Lebensräume, Verhalten, Unterbringung, Ernährung und auch um Vogelhandel und Vogelhaltung.
Im zweiten Teil werden dann die Arten besprochen. Verbreitungskarten, Fotos (hätten etwas mehr sein können) und Zeichnungen (leider nur in Schwarzweiß) runden das Bild ab.
Insgesamt kein Überflieger, jedoch ein Buch, das für die Freunde dieser Gattung interessant sein kann.
Wohl nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

9 Ernährung

9.1
Wolfgang Aeckerlein:
Die Ernährung des Vogels, 132 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1986 -1993

Der Autor geht zunächst auf die Anatomie und physiologischen Grundlagen ein, bespricht dann die Bestandteile der Futterstoffe (z.B. Kohlenhydrate und Vitamine) und den Stoffwechsel. Nach einem allgemeinen Exkurs über die Ernährung des Vogels in der Natur und menschlicher Obhut kommt der Autor zu dem Schwerpunkt des Buches, der Futtermittelkunde.
Hier geht es um Futtermittel pflanzlicher und tierischer Herkunft sowie industriell hergestellte Futtermittel.
Weitere Punkte sind Futter- und Trinkgefäße, die Lagerung der Futtermittel, die Ernährung häufig gehaltener Vögel (Prachtfinken werden nur auf einer ¾ Seite besprochen) und Ernährungsprobleme.
Das Buch schließt mit einer Tabelle über die verwertbaren Bestandteile der wichtigsten Futterpflanzen und einer Nährstoff-, Mineralstoff- sowie Aminosäurentabelle.
Insgesamt ein eher akademisch wirkendes Buch, das für diejenigen, die daran Interesse haben, recht viel Hintergrundwissen vermittelt. Dabei sollte klar sein, dass Prachtfinken hier nicht herausgehoben und somit auch nicht wenige „unwichtige“ Informationen zu finden sind. Wer Fotos sucht, der wird keine finden.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

9.2
Wolfgang Aeckerlein, Dietmar Steinmetz:
Vögel richtig füttern, 96 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3545-0 (15,90€)

Hier hat sich der vorgenannte Autor einen Mitstreiter, ebenfalls Tierarzt, mit ins Boot geholt.
Im ersten Kapitel erörtern die Autoren den Zusammenhang zwischen äußerem Erscheinungsbild und Ernährungsgewohnheiten ein. Dann geht es weiter zu der Frage, welcher Vogel welches Futter frisst, zu einer Beschreibung des Verdauungsapparates und den Bestandteilen des Futters (Hauptnährstoffe bzw. Vitamine, Mineralstoffe und Wasser).
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Vogelfütterung in der Praxis. Hier werden in erster Linie diverse Futtermittel pflanzlicher und tierischer Art besprochen. Hervorzuheben sind hier Hinweise zur Zubereitung und Konservierung von Fliegenmaden, zur Zucht von Fruchtfliegen, zur Durchführung einer Keimprobe (Frischetest) sowie zwei Futterrezepte, von denen jedoch nur eins für Prachtfinken eingeschränkt verwendbar ist. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit ernährungsbedingten Krankheiten und Problemen.
Ergänzt werden die Ausführungen durch 49 Farbfotos und 21 Farbzeichnungen.
Insgesamt ein Buch, das wohl als der aufgepeppte Nachfolger des vorgenannten Werkes von Aeckerlein gelten soll. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

9.3
Karl-Herbert Delpy:
Ziervogelernährung, 112 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1979 - 1984

Dieses Büchlein ist in sechs Kapitel aufgebaut. In ersten Teil geht es um Verdauung und Futterkunde (Verdauungsorgane, Vitamine, Mineralstoffe etc.). Anschließend bespricht der Autor die verschiedenen Futtermittel.Das dritte Kapitel setzt sich mit der Qualität des Futters auseinander (Einflüsse durch Herkunft, Transport, Behandlung, Körner und ihr Reifegrad, Pellets, industrielle Futtermittel, Fertigfutter kontra Selbstmischen). Das vierte Kapitel geht auf die verschiedenen Arten und ihre Bedürfnisse ein. Für die Körnerfresser gibt es hier 2! Seiten.
Das fünfte Kapitel besteht nur aus einer Seite Text und einer Seite mit zwei Tabellen. Es geht hier um Futterarten und deren Inhaltsstoffe. Skurril ist die Herkunft der Tabellen. Der Autor will sie einige Jahre zuvor von Freunden aus der DDR erhalten haben, die sie ihrerseits aus russischen Fachbüchern unklaren Alters übersetzt haben wollen. Im letzten Kapitel werden diverse Punkte (Futtervergiftungen, Flüssigkeitsaufnahme, Vogelfutterkunde, Paketvogelfut-ter usw.) abgearbeitet.
Fotos gibt es keine, Zeichnungen auch nicht. Wohl aber die vorgenannten Tabellen, ein Rezept für heikle Weichfresser, eine Liste mit Bestandteilen für hausgemachtes Weichfutter ohne Mengenangaben, eine Tabelle bzgl. der Zusammensetzung von Winter-Grünfutter und eine kurze Liste mit Grünfutter, Beerenfrüchten, Früchten und Rinden.
Insgesamt ein Buch, das zwar viele Punkte anspricht, dies jedoch recht oberflächlich und altbacken. Neben den beiden Tabellen ist noch auffällig, dass sich der Autor an verschiedenen Stellen seiner guten Verbindungen zur Vogelfutterindustrie rühmt und als ihr Fürsprecher auftritt.

9.4
Karl Sabel:
Naturgemäße Finkenzucht, Sämereien und Wildfutterpflanzen für europäische und außereuropäische Körnerfresser, 184 S., Joko Verlag, Bassum 1983, ISBN 3-9800790-0-7

Ein Buch, das beim Thema Ernährung von Körnerfressern immer wieder ins Spiel gebracht wird. Dabei sollte jedem Interessenten bewusst sein, dass der eindeutige Schwerpunkt die europäischen Körnerfresser ist. Dies wird schon dadurch deutlich, dass der Autor auf den ers-ten 45 Seiten allgemeine Angaben (Verträglichkeit, Nestbau etc.) nur zu den europäischen Finken macht. Auch im eigentlichen Ernährungsteil sind die Rollen klar verteilt. Dennoch sind immer wieder einmal gerade die Prachtfinken kurz erwähnt.
Ergänzt werden die Angaben durch 68 ordentliche Fotos, die fast alle Futterpflanzen zeigen und eine ausführliche Tabelle.
Insgesamt ein Buch, das ich nicht recht einschätzen kann. Es passt zwar nicht richtig, bietet jedoch einige wertvolle Anregungen und Hinweise.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

9.5
Hermann Schnabl:
Vogelfutterpflanzen, 109 S., Arndt Verlag, Bretten 1984 – 2002?, ISBN 3-9805291-3-4

Das Buch – ich besitze die 2. Auflage von 1998 - besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil geht der Autor auf Wild-, Zier- und Kulturpflanzen ein. Dann folgen Futtermischungen z.B. für exotische Körnerfresser, Wald- und Finkenvögel oder Prachtfinken. Im letzten Teil geht es um tierische Futterstoffe und deren Zucht.
Insgesamt ein gutes Buch, das auch noch gefällig und durchdacht aufgebaut ist. So finden sich bei den beschriebenen Pflanzen zusätzlich Textsymbole, die auf Standort, Blüte- bzw. Erntezeit und die Vogelarten, für die sie geeignet sind, hinweisen. Hier findet sich auch ein spezielles Piktogramm für Prachtfinken. Abgerundet wird das Ganze durch Fotos von den Pflanzen und den Insekten. Mein Favorit in dieser Rubrik. Im Jahre 2002 soll noch eine dritte Auflage erschienen sein. Nach meinen Infos nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

10 Krankheiten

10.1
Uta Ebert:
Vogelkrankheiten, 344 S., Verlag M.&H.Schaper, Hannover 1972-1984, ISBN 3-7944-0088-7 und ISBN 3794401352 (3.Aufl. 1984)

Von diesem Buch besitze ich die 2. Auflage von 1978. Es ist insgesamt in vier Kapitel aufgeteilt. Der erste Teil beschäftigt sich bis Seite 48 mit dem gesunden Vogel. Hier finden sich Ausführungen zur Beurteilung des Vogels, der Haltung, Pflege und Fütterung sowie eine An-leitung zur Aufzucht junger Wildvögel. Im Hauptteil geht es dann um den kranken Vogel. Nach einer Einführung zu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und Euthanasie werden dann die einzelnen Erkrankungen, orientiert an Körperteilen bzw. Organen besprochen. Der Aufbau weicht hier ein wenig vom üblichen Schema ab, da sich die Autorin zunächst an den „Krummschnäbeln“ orientiert und dann über die Kanarien und sonstigen Körnerfressern zu den Weichfressern, Greifvögeln, Eulen sowie sonstigen Wild- und Zoovögeln kommt.
Der Schwerpunkt liegt klar bei den „Krummschnäbeln“ (S.71-222), wo hingegen die Körnerfresser auf 27 Seiten abgearbeitet werden. Die reinen Zahlen verzerren das Bild ein wenig, da vielfach auf die Ausführungen zu den „Krummschnäbeln“ verwiesen wird. Dies ist durch die Herumblätterei ein wenig nervig.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten, und das Buch endet mit Empfehlungen für die Einrichtung einer Vogelpraxis.
Ergänzt wird der Text durch ca. 60 - nicht immer plastische – Schwarzweißzeichnungen sowie Schwarzweißfotos, 29 Farbfotos und 17 Tabellen.
Insgesamt ein recht gut zu lesendes Buch mit größeren Schwächen im Handling und kleineren bei den Abbildungen. Darüber hinaus merkt man an der einen und anderen Stelle schon, dass zumindest die 2. Auflage fast dreißig Jahre alt ist. Die 3. Auflage wurde noch einmal überarbeitet, was in der Summe ca. 20 Seiten zusätzlich gebracht hat. Über die inhaltliche Qualität kann ich leider nichts sagen.
Auf jeden Fall gibt es bessere Literatur zum Thema.

10.2
Irmgard Gylstorff, Fritz Grimm:
Vogelkrankheiten, 607 S., Verlag Eugen Ulmer, 1. Aufl. Stuttgart 1987, ISBN 3-8001-2541-2 und 464 S., 2. Aufl. Stuttgart 1998, ISBN 3825280276 (69,00€)

Im Vorwort der in meinem Besitz befindlichen 1. Auflage von 1987 wird mit dem ersten Satz ein sehr wichtiger Punkt angesprochen. Dort heißt es, dass das Buch für den angehenden und bereits praktizierenden Tierarzt bestimmt ist. Genau so ist es auch geschrieben. Auf den 600 Seiten findet sich eine immense Menge an - teilweise akademisch verschlüsselten - Informationen, die den „normalen“ Prachtfinkenhalter entweder nicht interessieren oder überfordern.
Im allgemeinen Teil (210 S.) geht es um anatomische und physiologische Besonderheiten, soziale Organisation, Umwelt der Vögel in Gefangenschaft, Futter und Fütterung, technische Ausrüstung einer Tierarztpraxis, klinische Untersuchung und Therapie.
Im speziellen Teil werden Infektions- und Invasionskrankheiten, Stoffwechselstörungen ein-schließlich Mangelzustände, Vergiftungen, Organkrankheiten, Verhaltensstörungen, Erkrankungen des endokrinen Systems, Erkrankungen des Bewegungsapparats, Tumore, Chirurgie, Erkrankungen in der Nestlingsperiode und relevante Rechtsvorschriften besprochen.
Ergänzt wird der Vortrag von 35 Farbbildern, 61 Schwarzweißbildern und 55 Tabellen.

10.3
Ute Hahn:
Vogelkrankheiten, 131 S., M. & H. Schaper, Alfeld 1992, ISBN 3-7944-0169-7 (11,00€)

Die Autorin geht im ersten Kapitel auf Körperbau und Organfunktion ein. Dann folgen Ausführungen zu Haltung, Fütterung und Pflege. Nach allgemeinen Hinweisen zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten folgen Ratschläge für Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Im zentralen Kapitel werden dann die einzelnen Krankheitsbilder, orientiert an den Körperteilen bzw. Organen, besprochen. Der Schluss beschäftigt sich mit der Kennzeichnung von Vögeln und der Rechtsmaterie, die bei der Vogelhaltung zu beachten ist.
Es handelt sich hier um ein gefällig geschriebenes Buch, das mit zahlreichen Ratschlägen und Infos insbesondere Haltungsfehler entgegenwirken möchte, so dass Krankheiten vermieden werden.
Die Beschreibung der einzelnen Krankheitsbilder (betroffene Vogelarten, Ursache, Sympto-e, Diagnose, Behandlung) ist nicht sehr tiefgehend, was auch von der Autorin so gewollt ist.
Insgesamt ein ordentliches Buch für Anfänger, das leider nur einige Zeichnungen und lediglich 13 Fotos enthält.

10.4
Erhard F. Kaleta, Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns:
Kompendium der Ziervogel-krankheiten, 351 S., Schlütersche GmbH & Co. KG Verlag, Hannover 1999 - 2003, ISBN 3-87706-535-X (29,90€) mit CD-ROM (45,00€)

An diesem Buch - ich besitze die Auflage von 1999 - haben viele schlaue akademische Köpfe mitgeschrieben. Es besteht aus fünf Kapiteln, die ihrerseits mehrfach untergliedert sind. Das erste Kapitel (Propädeutik) beschäftigt sich mit Haltung, Ernährung, Zucht, Verhalten und Verhaltensstörungen sowie rechtlichen Bestimmungen. Das nächste Kapitel zeigt deutlich den Adressatenkreis des Buches, denn hier geht es um Prophylaxe, Diagnostik und Therapie.
In Kapitel drei und vier werden nichtinfektiöse und infektiöse Erkrankungen besprochen. Im letzten Teil - sinnigerweise als Anhang betitelt - werden häufig angewandte Therapeutika (Medikamente) und deren Anwendung aufgelistet.
Der große Nachteil des Buches sind die fehlenden Abbildungen. Es gibt in meiner ersten Auflage nur eine handvoll Skizzen und keinerlei Fotos. Dies ist wohl auch in der zweiten Auflage von 2003 so. Allerdings ist hier neben dem Buch noch eine ergänzende CD-ROM herausgekommen, die zahlreiche Abbildungen und einige Filmsequenzen enthalten soll.
Sie kann auch separat - z. B. als Ergänzung für die erste Auflage - erworben werden z. Im September 2006 soll dann die dritte Auflage erscheinen.
Insgesamt ein Buch, das zwar viele Infos enthält, diese jedoch nicht so gut herüberbringen kann. Stundenten bzw. Tierärzte mögen dies vielleicht anders sehen.

10.5
Harry Kronberger:
Haltung von Vögeln, Krankheiten der Vögel, 384 S., VEB Gustav Fi-scher Verlag, Jena 1973 – 1978

Der Autor geht gemäß dem Titel des Buches zunächst auf allgemeine Fragen ein. Die Reise geht von Motiven der Vogelhaltung über Nistgelegenheiten zu Ernährung usw.. Dann geht es um die Durchführung der Untersuchung oder die Verabreichung bzw. Dosierung von Medikamenten. Der Autor kommt anschließend zum Schwerpunkt seines Buches und bespricht Organkrankheiten, Infektionskrankheiten und durch Parasiten verursachte Krankheiten.
Ergänzt werden die Ausführungen durch insgesamt 60 Farb- und Schwarzweißfotos und einige Tabellen.
Insgesamt enthält dieses Buch aus der ehemaligen DDR eine Fülle von interessanten Informa-tionen, ist jedoch in Teilbereichen nicht mehr auf der Höhe der Zeit, so dass jüngerer Literatur der Vorzug zu geben ist.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

10.6
Doris Quinten:
Ziervogelkrankheiten, 127 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-7379-4 (29,90€)

Das Buch beginnt mit allgemeinen Ausführungen zu Körperbau, Körperfunktionen, Krank-heitsvorbeugung, richtige Ernährung und Krankheitszeichen und geht dann auf verschiedene Krankheitsbilder (Federkleid, Haut, Flügel, Atmungsorgane, Verdauungstrakt usw.) und deren Therapie ein.
Den Schluss bilden kurze Ausführungen zu Gesundheitsrisiken für den Menschen, Aufzucht von Nestlingen und gesetzliche Bestimmungen sowie wichtige Adressen (tierärztliche Untersuchungsstellen). Ergänzt werden die Angaben durch 65 Farbfotos und 17 Schwarzweißzeichnungen. Insgesamt ein ordentliches Buch gerade für den Anfänger. Wer etwas mehr wissen will, der greift auf tiefer gehende Literatur zurück.

10.7
Rosina Sonnenschmid, Marion Wagner:
Vögel, Akupunktur, Homöopathie, Bach-Blüten-therapie, Kinesiologie, 158 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-7332-8 (29,90€)

Dieses Buch beschäftigt sich – wie der Titel schon sagt – mit alternativen Heilmethoden jenseits der Schulmedizin. Zu diesem Thema mag sich jeder so positionieren, wie er es für richtig erachtet.

10.8
Angelika Wedel:
Ziervögel- Erkrankungen, Haltung, Fütterung, Parey Verlag, Stuttgart 1999 – 2004, ISBN 3-8304-4158-4 (39,90€)

Das Buch besteht aus insgesamt 23 Kapiteln. In den ersten 5 Kapiteln (S.1-46) geht es hauptsächlich um die Punkte Biologie, Haltung, Fütterung, rechtliche Grundlagen, Erwerb, Einge-wöhnung und Unterbringung. Hier sind die Ausführungen insgesamt eher knapp gehalten.
In den Kapitel 6-14 (S.47-120) wird deutlich, dass das Buch eigentlich für Tierärzte geschrieben wurde. Hier werden die Einrichtung einer Vogelpraxis, klinische Untersuchungen, das Töten von Vögeln, Sektion oder Anästhesie besprochen.
Besonders interessant sind die letzten Kapitel. Es geht dort um Leitsymptome, Infektionskrankheiten, Parasiten, Vitaminmangelkrankheiten, Stoffwechselstörungen, Tumore, Organkrankheiten, Vergiftungen und Verhaltensstörungen. Die einzelnen Erkrankungen werden sehr gut beschrieben mit präzisen Therapieempfehlungen. Sehr gut sind auch die insgesamt 115 Abbildungen (Fotos, Röntgenbilder, Mikroskopaufnahmen).
Zusammengefasst ein wirklich gutes Buch nicht nur für Tierärzte, sondern auch für diejenigen, die sich intensiver mit Ziervogelkrankheiten beschäftigen möchten. Mein Favorit in die-ser Rubrik.

11 Unterbringung

11.1
Ernst Albrecht:
Käfig- und Volierenbau, 204 S., Endeavour Verlag, Kirchhundem 1989 – 2003, ISBN 3-00-011793-8 (30,50€)

Die Beschreibung dieses Buches fällt mir recht schwer. Ich weiß gar nicht, womit ich anfangen soll, da der Autor sich mit einmaliger Tiefgründigkeit mit dem Thema beschäftigt und den Leser mit einer Flut von Informationen konfrontiert.
In den ersten beiden Kapiteln geht es um den Bau und die Einrichtung verschiedener Volierentypen im Garten, Keller, Zimmer oder Dachraum.
Dann beschäftigt sich der Autor mit dem Bau von Käfigen, um anschließend zu Fragen von Reinigung bzw. Desinfektion Stellung zu nehmen.
Die Reise geht weiter zum Bau von Futterschrank und Futterwagen, zu umfänglichen handwerklichen Tipps, rechtlichen Ausführungen und einem Anhang u. a. mit einem Verzeichnis von Hersteller- bzw. Lieferfirmen.
Die Bauzeichnungen sind insgesamt ausgesprochen detailliert und dazu gibt es noch einen Haufen ordentliche Fotos, Tabellen usw., was zwar an sich gut ist, jedoch das Buch gelegentlich ein wenig unübersichtlich macht.
Nicht einverstanden bin ich mit dem vorgestellten Krankenkäfig. Es handelt sich hier um die geschlossene Variante mit Frontscheibe und Gitterboden, unter dem sich Glühlampen zur Wärmeabgabe befinden. Ich halte die von Nicolai schon in den 60ger Jahren vorgestellte Version mit einem offenen Kistenkäfig von 1 m Breite, vor den von außen ein Infrarotstrahler gestellt wird, für besser, da der Vogel selbst bestimmen kann wie viel Wärme er wie lange haben möchte.
Insgesamt ein ausgezeichnetes Buch für den Handwerker und Baumeister.

11.2
Karl-Herbert Delphy:
Volieren, 95 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1973 - 1998

Von diesem Büchlein besitze die Auflage von 1981. Zu finden sind hier Ausführungen zu Planung, Bau und Einrichtung von Volieren.
Insgesamt wirken die einzelnen Kapitel etwas oberflächlich und manchmal auch etwas antiquiert. Die nicht sehr zahlreichen Skizzen sind ebenfalls oft recht allgemein gehalten und die wenigen Fotos machen die Sache auch nicht besser.
Bedauerlich ist, dass der Autor insbesondere aus praktischen Erwägungen Volierenbepflanzungen klar ablehnt und deshalb nur mit wenigen Zeilen einige Pflanzen erwähnt, die „Unbelehrbare“ einsetzen könnten.
Seltsam ist die Aussage, dass Fensterglas eine gute UV-Durchlässigkeit hat. Nach meiner Kenntnis ist einfaches Fensterglas für einen großen Teil der UV-Strahlen (insbesondere die Kurzwelligen) undurchlässig.
Zusammengefasst ein Buch, dass nicht jeder in seinem Leben einmal gelesen haben muss.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

11.3
Curt af Enehjelm:
Käfige und Volieren, 59 S., Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1969 – 1974, ISBN 3-440-04095-X

In diesem Buch beschreibt der Autor auf den ersten 28 Seiten verschiedene Käfigtypen, um dann zu Zimmervolieren, Freivolieren und Vogelhäusern zu kommen. Den Abschluss bilden Nistgelegenheiten und Futter- bzw. Wassergefäße. Die Ausführungen werden ergänzt durch 36 - nicht sehr detaillierte - Zeichnungen. Ein paar Fotos wären nicht schlecht gewesen.
Insgesamt wieder ein Buch, in dem zwar durchaus einige interessante Informationen enthalten, jedoch die Tiefgründigkeit fehlt. Wer sich intensiver mit der Materie beschäftigen und insbesondere selbst Hand anlegen möchte, der sollte auf andere Literatur ausweichen.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.

11.4
Franz Robiller:
Käfige und Volieren in Haus und Garten, 223 S., VEB Deutscher Landwirt-schaftsverlag, Berlin 1982 -1989

Der Autor beschäftigt sich mit Käfigen, Zimmervolieren, Vogelstuben, Volieren in Hof und Garten und kurz mit diversen Randfragen wie Nisthilfen, Vogelgesellschaften, Vogelfang, Desinfektion, Unterbringung bei Krankheiten oder Vogeltransport.
Der Schwerpunkt ist eindeutig. Von den 223 Seiten der mir zur Verfügung stehenden 2. Aufl. von 1985 betreffen 120 Seiten die Volieren in Hof und Garten.
Ergänzt werden die Ausführungen durch zahlreiche detaillierte Zeichnungen mit Maßangaben und viele Fotos.
Insgesamt wieder ein Buch für den versierten Baumeister, dem Traufenabschluss, Maueranker, Firstpfette oder Rinneisen nicht unbekannt sind. Aber auch der ambitionierte Amateur kann sich einige Anregungen abholen. Zu beachten ist jedoch, dass das Buch nicht mehr ganz taufrisch ist und somit gerade bei den Werkstoffen die Entwicklung zwischenzeitlich voran-gegangen sein dürfte.
Die dritte Auflage aus dem Jahre 1989 dürfte an dieser Bewertung nichts ändern. Ich habe sie zwar bisher nicht eingesehen, jedoch liegt mir eine Inhaltsangabe vor, die identisch ist mit der zweiten Auflage.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen

Bitte antworte: Hier!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Literaturtipps

Ähnliche Themen

jacky82
Antworten
6
Aufrufe
1.450
Amarant
A
Zurück
Oben