Luftsackmilben bei Mischlingen und Stieglitzen

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hans.5

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Hallo,

ich habe in meinem Bestand Luftsackmilben. Ein Mischling schein besonderst stark Betroffen zu sein. Er macht so knack Geräusche und ein Pfeifton. Der TA meinte es sind Luftsackmilben.
Jetzt habe ich eine Frage zu verabreichung von Ivomectin. Ich habe in der Voliere auch noch Stieglitze fliegen und in der Nachbarvoliere (nur durch Mischvoliere betretbar) Bluthäflinge mit 7 Tage alten Kücken. Der TA meinte ich sollte den gesamten Bestand incl. Juntiere behandeln. Mit dem Ivomec-Tropfen in den Nacken kann ich mich nicht anfreunden. Habe gelesen das man es auch über das Trinkwasser verabreichen kann. Stimmt das und wie ist die genaue Dosierung. Habe einiges gefunden, bin mir aber nicht sicher. Habe hier ein Aussage von 1Ml 1% Ivomectin auf 900 ml Wasser, über 2 Tage danach 2 Wochen Pause und das gleiche nochmal. Stimmt das.

Danke und Gruß

Hans
 
... Mit dem Ivomec-Tropfen in den Nacken kann ich mich nicht anfreunden. Habe gelesen das man es auch über das Trinkwasser verabreichen kann...
Danke und Gruß
Hans

Warum nicht? Genauer und sicherer als den Tropfen in den Nacken kann man doch gar nicht dosieren oder trinken bei Dir alle Vögel an jedem Tag immer exakt gleich viel?? Ganz sicher nicht! Dein Ivomec ist in aller Regel mit Propylenglycol versetzt, damit es durch die Haut in die Blutbahn des Vogels gelangen kann. Dieses Ivomec ist nicht fürs Trinkwasser geeignet!! Das fürs Trinkwasser verwendbare Ivomec ist, soweit ich es in Erinnerung habe, eigentlich eine Injektionslösung, die sich dann auch in Wasser lösen lässt. Einfacher und sicherer ist in meinen Augen aber die Variante mit dem Tropfen in den Nacken (allerdings habe ich auch nur etwa 50 Vögel in Boxen, in Volieren ist die Fangerei sicher etwas aufwendiger).:zwinker:
 
Danke für die Antwort,
ich habe noch kein Ivomectin. Ich wollte mich erst erkundigen was für Stieglitze besser ist. Mein TA meinte ich könne mir das aussuchen ob Tropfen in den Nacken oder über das Trinkwasser. Er hat beides. Nur mit der Dosierung über das Wasser ist er sich nicht sicher.

Gruß

Hans
 
Na das ist dann aber ein Spitzenarzt, wenn er keinen Dreisatz beherscht! :D
(sowas kommt leider viel zu häufig vor...)

Er braucht dazu nur das Gewicht des Vogels (ca. 20 g sollten für Stieglitze, Kanarien, etc. ok sein, etwas überdosiert aber keineswegs tragisch!), die Wirkstoffmenge pro g Körpergewicht und die Konzentration seines Mittels (steht in der Packungsbeilage).

Beim Trinkwasser braucht er zusätzlich noch die täglich aufgenommene Menge an Trinkwasser (ca. 1,5-3 ml pro Tag). Wie Du an dieser Angabe erkennst, liegt hier eine recht große Ungenauigkeit in der Dosierung vor. Wenn der Vogel 1,5 ml trinkt, muß ich doppelt so hoch ndosieren, wie bei 3ml am Tag.

In der Packungsbeilage vom Baycox ist eine universelle Formel zum Ausrechnen dieser Dosierung enthalten, hierbei muß man jedoch genau auf die Einheiten achten!!! 3 ml = 0,003 Liter, 20 g = 0,02 kg
Weiterhin muß man wissen, wie viel Wirkstoff nun letztendlich in 1 ml des fertigen Medikaments drin ist. 1ml eines 25%igen Medikaments enthält 0,25 ml Wirkstoff.

Ich hoffe daß es Dein TA nun doch noch schafft, denn seine veterinärmedizinische Kompetenz inkl. allem was dazu gehört sollte normalerweise weit über meiner liegen, er verdient schließlich sein Geld damit!!!:zustimm:

P.S.: Beim Tropfen in den Nacken ist die Rechnerei jedenfalls einfacher!! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Fürs Verabreichung übers Trinkwasser gibt es eine Faustregel, die Toleranzen beinhaltet.
Dabei ist es dann unerheblich, ob der Vogel 1,5 oder 2ml trinkt.
Die Testreihe wurde ja an verschiedenen Arten durchgeführt, wo sich unterschiedliche Trinkmengen allein durch Art und Größe ergaben.
Ivan
 
In der Packungsbeilage vom Baycox ist eine universelle Formel zum Ausrechnen dieser Dosierung enthalten, hierbei muß man jedoch genau auf die Einheiten achten!!!

Verzeihung, dies war glatt gelogen, es war die Packungsbeilage von Ridzol (Fa. Rhönfried). Hier die Formel:

mg des Medikaments pro Liter Trinkwasser:
Dosis des ...%igen Medikaments je 1 kg Körpergewicht [in mg] X Körpergewicht des Vogels [in kg]
durchschnittlicher täglicher Trinkwasserverbrauch eines Vogels [in Litern]

Beispiel mit Ridzol:
250mg Ridzol 10% pro kg Körpergewicht X 0,020 kg
0,003 Liter

= (250 X 0,020) / 0,003 = 1500 mg (=1,5 g) Ridzol 10% pro Liter Trinkwasser

Oben links über dem Bruchstrich steht die Dosis des ...%igen Medikaments pro kg Körpergewicht. Wenn in der Packungsbeilage nicht genau steht, wie viel mg des Medikaments pro kg Körpergewicht nötig sind sondern nur wie viel mg des WIRKSTOFFS pro kg Körpergewicht benötigt werden, dann muß man eben nochmal kurz anhand der Konzentration des Medikaments umrechnen. 100 mg eines Medikaments enthalten bei z.B. 10%iger Konzentration 10 mg Wirkstoff. So kann man sich dann ausrechnen, wie viel mg des ...%igen Medikaments man braucht, um die WIRKSTOFFMENGE pro kg Körpergewicht zu erreichen und kann die obige Formel wieder problemlos anwenden. :zustimm:

Von 10%igem Ridzol braucht man 250 mg pro kg Körpergewicht
Also braucht man 25 mg des WIRKSTOFFS pro kg Körpergewicht

Wenn die Formel immer mit den richtigen Einheiten "befüllt" wird und man keinen Fehler beim Umrechnen der Einheiten macht, sollte dies eigentlich jeder schaffen, ein studierter TA aber ganz sicher :D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um mal kurz zu zeigen wie "genau" eine Dosierung übers Trinkwasser ist, rechne ich mit der obigen Formel mal kurz 2 Mengen des Medikaments pro Liter Wasser aus:


250 mg X 0,020 kg
0,003 ml

Bei 3ml täglichem Trinkwasserverbrauch nimmt man also 1500 mg bzw. 1,5g des Medikaments.

250 mg X 0,020 kg
0,002 ml

Bei 2ml täglichem Trinkwasserverbrauch nimmt man also schon 2500 mg bzw. 2,5g des Medikaments.

Genaue Dosierungen übers Trinkwasser kann man sich also so ziemlich abschminken. Aber solange das Mittel wirkt muß sich keiner Gedanken darüber machen. Auch doppelte Dosierungen sind in aller Regel nicht tragisch (2 Tropfen Ivomec bringen einen Vogel auch nicht um!!). Gefahr besteht eigentlich nur, wenn sich der TA beim Umrechnen der Einheiten vermacht und die Dosierung 10 bis 100fach zu hoch ansetzt. Aber selbst hierfür bietet das WWW Abhilfe: Einheitenrechner. :zustimm:


Fürs Verabreichung übers Trinkwasser gibt es eine Faustregel, die Toleranzen beinhaltet.
Dabei ist es dann unerheblich, ob der Vogel 1,5 oder 2ml trinkt.
Die Testreihe wurde ja an verschiedenen Arten durchgeführt, wo sich unterschiedliche Trinkmengen allein durch Art und Größe ergaben.
Ivan
Die Formel sollte man dann oben rechts mit dem MITTLEREN Körpergewicht in kg füllen. Unter dem Bruchstrich sollte demnach dann auch der MITTLERE Trinkwasserverbrauch in Litern stehen und schon passt die Sache wieder genau genug um alle zusammen zu behandeln.

Es sei denn man hält Aras mit Zebrafinken zusammen, dann dürften es mit der mittleren Dosierung etwas zu ungenau werden :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

danke für die Antworten. Ich habe mich für die direkte Behandlung entschieden.

Gruß

Hans
 
Hallo,

nach welcher Zeit muß ich die Behandlung mit Ivomectin wiederholen? Nach 8 Tagen oder nach 14 Tagen. Bin mir nicht sicher.

Danke für die Hilfe.

Gruß
Hans
 
Am ersten, fünften und neunten Tag des Behandlungszeitraums wird je ein Tropfen des Medikaments in den Nacken geträufelt. Dies ist jedoch nicht die einzige mögliche Behandlungsmethode, auch andere Dosierungen oder Zeitabstände zwischen den einzelnen Medikamentengaben können vom Tierarzt angeordnet werden. Eine leichte Besserung stellt sich meist schon innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Behandlung mit dem Medikament ein.
 
Segalk, ich verstehe nicht denn Sinn einer Behandlung am fünften Tag. Keine Milbe hat einen so kurzen Entwicklungszyklus. Daran orientiert sich aber eine Behandlung mit anschließender Nachbehandlung, können Milbeneier mit Ivermectin nicht vernichtet werden. Eine Nachbehandlung nach 10 bis 14 Tagen wird nicht grundlos genannt um die dann geschlüpften Stadien abzutöten die selber noch keine Eier produzieren.
 
Am ersten, fünften und neunten Tag des Behandlungszeitraums wird je ein Tropfen des Medikaments in den Nacken geträufelt. Dies ist jedoch nicht die einzige mögliche Behandlungsmethode, auch andere Dosierungen oder Zeitabstände zwischen den einzelnen Medikamentengaben können vom Tierarzt angeordnet werden. Eine leichte Besserung stellt sich meist schon innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Behandlung mit dem Medikament ein.
Mir wurde das von zwei Tierärzten so genannt, habe es befolgt und hatte gar keine Luftsackmilben! Der zweite hat aber dann doch geholfen und die richtige Diagnose gestellt.
Ansonsten siehe oben.

PS: Mit Milben aller Art habe ich bisher nichts zu tun gehabt, vielleicht liegt es an meiner Raucherei.
 
Über die Jahre bekommt jeder Tierarzt sicherliche seine eigenen Vorlieben. Die Behandlung am fünften Tag halte ich aufgrund der Entwicklungszyklen der LSM für sinnlos und da gerad Stieglitze nicht gerade als gr0ße Ivomec-Freunde gelten wäre ich der Meinung mit Tag 1 und 10 (meinethalber auch gerne Tag 1 und 9) besser bedient zu sein -selber Effekt und schonender für die Tiere.
 
Hallo,

danke für die antworten. War in letzter Zeit Beruflich viel unterweges.

Gruß

Hans
 
Hallo,

ich behandle meine Kanarien in 2 grossen Freivolieren z.Zt. mit Ivermectin 1ml auf 1l Wasser. Morgen sind 14 Tage rum und ich werde die Behandlung wiederholen.
Mir erscheinen die betroffenen Härtefälle wieder munterer, sie baden und putzen sich. Der Husten und das Kopfschleudern sind noch zu beobachten, aber die Milben müssen ja auch noch von Körper abgebaut werden. Mal schauen, was in ein paar wochen ist.....
 
Nun ist die Behandlung erfolgt, die 2. Behandlung erfolgte vor rd. 14 Tagen.
Einige Vögel scheinen von den LSM befreit, andere haben es scheinbar heftiger als zuvor.
In 1 Woche werde ich die Behandlung wiederholen, denn das bisherige Ergebnis befriedigt nicht.

Hinzu kommt, das einige Tiere noch stark mausern. Hier ist wohl insgesamt Geduld angesagt.
 
Schon mal die Tiere auf Trichomonaden untersuchen lassen? Es sind nämlich nicht immer und überall LSM, wenn solche Symptome auftauchen.
Eine Behandlung mit Ivermectin wirkt nämlich sehr schnell..innerhalb von 24 Stunden.
Bei einer Behandlung mit Ivermectin über das Trinkwasser, dürfen keine Futterstoffe, die viel Feuchtigkeit haben, gegeben werden. Wie Obst, Gemüse, gefeuchtetes Futter, Keimfutter. Nur Trockenfutter geben. Auch Regen, der in die Voliere tropft und die Vögel zum Trinken einlädt, sollte nicht verfügbar sein, sonst kann man so eine Behandlung vergessen!
Sollte doch klar sein, oder?
Ivan
 
Hallo IvanThe Terrible,

zunächst besten Dank für deine sachkundigen Beiträge zu diesem Thema.
Letztendlich bin ich durch diese Beiträge auf die Idee gekommen, meine Vögel so zu behandeln.

Vor ca. 30 Jahren schaffte ich all meine Kanarien ab, weil ich die LSM nicht wirkungsvoll bekämpfen konnte.
Heutzutage ist über das Internet die Möglichkeit gegeben, sich entsprechend zu informieren.

Die vermeintlich schwersten LSM-Fälle habe ich ab heute in Einzelkäfigen sitzen, um sie dann isoliert zu behandeln.

Bei den Großvolieren ist die 2-Tage Behandlung während einer Trockenphase erfolgt. Bei Regen ist die Behandlung natürlich nicht
so wirkungsvoll, ist mir schon klar.

Warten wir's ab. Trotzdem- nochmals herzlichen Dank für deine Beiträge hierzu, ich denke, ich habe sie alle "erstöbert".
 
Gut, wobei die Dosis für Kanarien ruhig bis 1,2ml 1% Ivermectin pro Liter Trinkwasser erhöht werden kann.
Aber 2 Tage Dauer sollten es sein.
Und natürlich jeden Tag frisch ansetzen.
Gruß
Ivan
 
Hallo,

ich hatte mich die direkte Behandlung entschieden. Nach zwei Tagen waren keine Systome mehr zu erkennen. nach 10 Tagen habe ich die Behandlung wiederholt.
Ich hatte keine Ausfälle und ein Mischlingspaar hat sogar 5 Tage nach der letzten Behandlung nochmal gelegt. Von 4 Eier sind 4 Junge geschlüpft, 2 sind nach 10 Tagen leider verendetet. Die zwei anderen sind munter und bereits selbständig.

Ich würde zu einer direkten Behandlung raten, ich weiß das Fangen ist nicht ohne, aber die Wirkung ist viel besser.

Gruß

Hans
 
Thema: Luftsackmilben bei Mischlingen und Stieglitzen
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