Luftsackmilben

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Joachim

Guest
Hallo Leute,

immer wieder hört man davon, dass gerade Gouldamadinen von Luftsackmilben befallen werden. Man hört sie dann häufig niesen und sieht, dass sie ständig mit dem Schnabel wischen. Manchmal tritt auch ein wenig Schleim aus dem Schnabel. Meist sterben sie daran.
Wer hat gute Behandlungsmethoden parat?

MfG
Joachim
 
Hallo Joachim,
in der Literatur öfters beschrieben und bei meinen Vögeln mit sehr gutem Erfog bewährt haben sich handelsübliche Fliegen-Strips, insbes. "Mafu-Strips", jetzt unter dem Namen "Blattanex" im Handel.
Natürlich muss die Größe des Strips der Raumgröße angepasst sein und die Vögel dürfen sich nicht darauf setzen oder gar daran picken können.
In meiner Vogelstube hängt fast immer ein Strip, alle 4 bis 6 Monate tausche ich ihn aus.
 
Hallo Michael,

schönen Dank für deine schnelle Antwort. Was muss man eigentlich bei der Dosierung beachten?

MfG
Joachim
 
Hallo Joachim,
die Dosierung der Fliegen-Strips richtet sich lediglich nach der Raumgröße und ist auf der Packung angegeben. Ggfs muss man die Strips anteilsmäßig verkleinern, also was ab-schneiden.
Es ist dann lediglich noch darauf zu achten, die Strips nicht z.B. auf die Heizung zu stellen, da durch die dadurch bedingte Überwärmung der Strips zu viel Wirkstoff abgegeben würde.
 
Tag auch!

Zu diesem Thema wollte ich einmal etwas schreiben, da ich es endlich geschafft habe, meinen Bestand Luftsackmilbenfrei zu bekommen.

Gleich vorweg. Von der Methode mit den Strips halte ich gar nichts. Zum einen erreicht man nicht alle Milben, d.h. man drückt den Befall nur auf ein kleines Maß zurück, und zum anderen atmen die Tiere und schließlich auch der Halter die ganze Zeit diese Wirkstoffe ein, was auf die Dauer bestimmt nicht sehr gesund ist.

Nach ausführlichen Recherchen und Gesprächen mit Vogelspezialisten (Prof. Dr. Kummerfeld und Frau Stiegelschmitt) hat sich herauskristallisiert, daß lediglich die Behandlung mit Ivomec eine dauerhafte Befreiung bringt. Und ich muß sagen, nachdem ich diese Methode angewandt habe, war mein Bestand endllich frei und ich hätte mir die ganzen Experimente davor sparen können.

Die Behandlung ist bei einem größeren Bestand allerdings etwas aufwendig, da jeder Vogel individuell mit dieser spot-on-Methode behandelt werden muß.

Es zahlt sich aber auf jeden Fall aus.

Also, viel Erfolg

Anian
 
Hallo Anian,

könntest du die Behandlungsmethode vielleicht etwas genauer beschreiben.
Im voraus besten Dank.

MfG
Joachim
 
Ivomec-Behandlung

Die Behandlung habe ich wie folgt vorgenommen:

Beim Tierarzt holt man sich eine 0,1% Ivermectin-Lösung (in Propylenglycol), die man dann mit einer Insulinspritze auf die Vögel verteilt.
Dazu habe ich eine Kanüle eingekürzt und vorne abgeschliffen, da sich hiermit die Tropfengröße besser dosieren läßt.
Anschließend bekommt jeder Vogel 1 Tropfen zwischen die Flügel. Dieser sollte ein bißchen mit der Kanüle verrieben werden, da er sonst sehr leicht abperlt.
Natürlich sollten nur ausgewachsene Tiere behandelt werden. Am besten also vor der Brutzeit.
Wichtig ist aber zu wissen, daß die Eier und Milben in feuchten Milieu überleben können und die Tiere sich somit über Wasser- oder Badebehälter reinfizieren können. Aber auch ausgehustete Eier, die an Gegenständen kleben, sind eine Problem.
Aus diesem Grund waren meine Käfige während der Behandlung nur mit dem nötigsten eingerichtet, ich habe keine Badeschüsseln angeboten und die Futtergeschirre wurden täglich desinfiziert (heißes Wasser mit Spülmittel). Und schließlich habe ich die Käfige jeden zweiten Tag mit einem leichten Desinfektionsmittel ausgesprüht und die nähere Umgebung der Käfige mit diesem abgewischt. Hier hilft Sagrotan oder Exner.
Nach einer Woche bekamen die Vögel den zweiten Tropfen und nach einer weiteren Woche den dritten. Immer in Begeleitung der Desinfektionsprozedur.

Das scheint jetzt sehr aufwendig, ich muß aber dazusagen, daß meine Vögel relativ stark befallen waren und seit der erfolgreichen Behandlung wesentlich ruhiger (nachts) und munterer sind.

Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, daß es bei 1-2% der Tiere zum Tode kommen kann und die Behandlung sollte nur erfolgen, wenn man sicher ist, daß die Vögel unter diesen Parasiten leiden.

Wichtig ist natürlich Neuzugänge separat unterzubringen und der gleichen Behandlung zu unterziehen.
Viel Glück

Anian
 
Hallo Anian,

schönen Dank für die ausführliche antwort!

MfG
Joachim
 
Siegfried Seidel schickte mir folgenden Beitrag:

Hallo Joachim,
versuche Antiluchtpijpmijt von Bogena zu besorgen.
In den Niederlanden in jedem normalen Zoogeschäft erhältlich. Leider nicht bei uns.
1 Tropfen in den Nacken oder unter den Flügel(unbefiederte Stelle), das ganze im Abstand von
2-3 Tagen 3Mal wiederholt und das Problem ist gelöst.
Gruß
Siegfried Seidel
 
Thema: Luftsackmilben
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