Luftsackmilben?

Diskutiere Luftsackmilben? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich bin zur Zeit etwas ratlos und würde gerne mal eure Meinung dazu hören: Letzte Woche habe ich einen meiner Kanarienvögel aus der...
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GipsyAS

Guest
Hallo,
ich bin zur Zeit etwas ratlos und würde gerne mal eure Meinung dazu hören:

Letzte Woche habe ich einen meiner Kanarienvögel aus der Voli herausgefangen, weil einige Vögel aufgeplustert auf der Stange saßen und Anzeichen von Atemproblemen und Husten zeigte. Bisher waren meine Vögel noch nie krank oder so (höchstens mal Federlinge), aber diesmal tippte ich auf Luftsackmilben.
Also einen herausgefischt und gehorcht - auch das typische "Knacken" war zu hören. Vogel in Transportkäfig und ab zum vogelkundigen TA... Dort wurde meine Vermutung bestätigt und ich bekam Dectomax pour-on für alle Vögel. Die erste Behandlung verlief zwar etwas stressig, da ich jeden Vogel einzeln aus der Voliere herausfangen muss - aber es zeigte sich bald eine Besserung.
Heute wollte ich dann die zweite Behandlung durchführen - wieder Stress pur bei den Vögeln! Als der, den ich mit beim TA hatte dran war, flog er mir genau ins Netz! Ich habe ihn also 100prozentig nicht mit dem Kescherrand oder so getroffen - trotzdem lief ihm Blut aus dem Schnabel und er starb innerhalb von Sekunden!
Ich bin ziemlich geschockt... Kann das an den LSM liegen? Am Stress oder an beidem?
Klar, das einfangen mit dem Kescher ist immer mit Risiken verbunden (ich vermeide es auch, so gut es eben geht) - Stress für die Vögel und Verletzungsgefahr... Aber bisher ist mir so etwas noch nie passiert.
Gibt es gegen LSM nur Spot-on-Präparate? Wie machen das Züchter mit 100 oder mehr Vögeln?

LG, eine traurige und ratlose
Gipsy
 
Hallo Gipsy

Das ist eine wirklich traurige Geschichte.
Ich vermute sehr daß der Streß für den bedauerlichen Tod des Vogels verantwortlich war.
Gegen LSM sind mir für eine medizinisch einwandfreie Behandlung keine anderen Methoden bekannt.
Wegen der Frage was die Züchter machen. Nun, die verwenden oftmals solche Dinge wie Mafu-Strips oder ähnliches.
Allerdings wird inzwischen von allen Seiten vor dem Einsatz dieser Strips in menschlichen Wohnungen, vor allem im Kinderzimmer, ausdrücklich gewarnt.
Vergleiche ich nun die Körpermasse eines Menschen mit der eines Kanaries würde ich sagen daß die Benutzung dieser Teile beim Vogel mehr als nur fahrlässig ist.
In einer Zuchtanlage mit hundert Vögeln fällt es kaum auf bzw. es wird in Kauf genommen wenn bei solchen Methoden ein paar draufgehen.
 
In "Kauf" genommen.
Bitte keine Schauergeschichten verbreiten.
Kein mir bekannter Züchter nimmt leichtfertig den Tod eines seiner Tiere in "Kauf", wenn es sich vermeiden läßt.
Die Züchter wenden auch die "Spot on" Methode an!!!
Ich möchte wirklich wegen dieses Rundumschlages gegen Züchter persönlich werden, aber es bestätigt meine Annahmen bezüglich einiger Leute.
 
Nun ja, dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Vögel weiterhin einzeln herauszufangen... und die evtl. ohnehin schon geschwächten Tiere (ich weiss ja nicht, inwieweit sie mit LSM infiziert sind) dem Stress aussetzen. Nachts kann ich sie leider auch nicht besser fangen, da Aussenvoli doch sehr dunkel ist und durch die Taschenlampe fühlen sie sich gestört und flattern ganz hektisch hin und her - das habe ich letztes Mal schon ausprobiert. Aber behandeln muss ich sie ja!
Jedenfalls werde ich die Voli demnächst doppelt verdrahten, denn als Überträger kommen eigentlich nur die Wildvögel in Betracht, die manchmal regelrecht am Gitter kleben...
 
Ich wollte hier keinen Streit unter den Züchtern verursachen - da gibt es leider zweierlei... Es gibt sehr verantwortungsvolle, die sich wirklich um ihre Tiere kümmern und einem mit Rat und Tat beiseite stehen; aber wie überall gibt's auch hier schwarze Schafe, die nur auf Profit aus sind (einem solchen habe ich die Vögel "abgefeilscht" - deswegen sind gottseidank "nur" diese 20 in der Quarantäne-Voli betroffen). Aber die Mehrheit der Züchter, die ich kenne gehören in die 1. Kategorie! Nur wusste in diesem Fall auch keiner Rat - die meisten haben genau wie ich noch nie Erfahrungen mit LSM gemacht!
Wäre schön, wenn die Medizin hier etwas finden würde, dass den Vögeln oral übers Trinkwasser eingegeben werden könnte... denn 3 oder 4 Mal dieses stressiges Einfangen kann auch nicht gut für die Vögel sein!
 
als Überträger kommen eigentlich nur die Wildvögel in Betracht, die manchmal regelrecht am Gitter kleben...
Kann ich mir nur schlecht vorstellen.
LSM werden hauptsächlich durch gegenseitiges füttern bzw. über die Trinkwasserbehälter übertragen.
Da das Füttern in Deinem Fall sicherlich nicht von Wildvögeln passiert und diese auch nicht an das Trinkwasser kommen sehe ich das als weniger wahrscheinlich an.
Woher Milben, gleich welcher Art, kommen ist mir auch ein Rätsel. Manchmal tauchen die LSM auch bei reiner Wohnungshaltung auf und niemand weiß woher.
Meine Vermutung ist daß LSM eigentlich immer in sehr geringem Maße vorhanden sind. Das Immunsystem bekämpft sie und hält sie in Schach.
Dann genügt natürlich ein kranker Vogel mit einem geschwächten Immunsystem im Schwarm um diese Milben ausufern zu lassen und alle anzustecken.
So jedenfalls meine Überlegung dazu.
 
Hallo Alfred,

eigentlich sehe ich deine Beiträge hier als sehr fundierte Beiträge die eine entsprechende Kompetenz und ein reichhaltiges Wissen wiederspiegeln.

Umso mehr muss ich mich leider über einen "Seitenhieb" gegen die Züchter wundern, der überhaupt nicht nötig war meiner Meinung nach. Ich züchte nun schon seit vielen Jahren, und habe seit vielen Jahren Kontakte zu Züchtern in Belgien, Holland, England, USA und Australien. Bin im Vorstand der Griechischen Vogelzüchter. Aber das ein Züchter einfach so den Verlust von mehreren Vögeln hinnimmt habe ich noch nicht erlebt. Ich habe Züchter erlebt denen der Verlust eines einzelnen Vogels näher geht als vielen Hobbyhaltern, die am nächsten Tag im Zooladen stehen und Ersatz kaufen.
Da wir eine sehr schlechte Tierärtztliche Versorgung haben, hier in Griechenland, kommt es nicht selten vor das Zuchtkollegen wegen Problemen Nachts um 2 oder 3 Uhr anrufen und um Rat fragen, wegen eines einzelnen Vogels wohlgemerkt.

Ausserdem ist es meiner Meinung nach nicht in Ordnung, das ein MODERATOR solche Seitenhiebe verteilt, ohne das irgendjemand aus der Züchterschaft hier abwertende Aussagen getroffen hat. Ebenso der Verweis auf das AZ-Forum erscheint hier nicht als Gerechtfertigt zumal 90% der User im Forum sich hierüber keine eigene Meinung bilden können, und dann dieses "gehörte Wissen" weitergeben.

Gruss Alexandros
 
Einen?
Leider kommt das immer wieder vor.
Man hat langsam den Eindruck, hier wird ein privater Kleinkrieg geführt.
Wieviel Züchter melden sich denn hier noch zu Wort?
Wertvolle Tipps gehen u.U. verloren.
Schade, sowas dürfte nicht vorkommen und schon gar nicht in so einem rel. wichtigen Forum, wie dem Krankheitsforum.
 
Leider ist es so, daß hier der Eindruck entsteht, als wenn der überwiegende Teil Strips verwendet, dem ist nicht so, Steffi!
Aber selbst Strips in vernünftiger Weise angewendet, führen nicht zwangsläufig zu einigen Todesfällen durch Vergiftung!
Wir haben schon genug Vorurteile von sogenannten Haltern gegen Züchter, die hier in vorzüglicher Weise schön unterschwellig vertieft werden.
So wundert es sicher nicht, das so wenige hier im Forum Hilfestellung leisten, bezwecks nach kurzer Zeit das "Handtuch" werfen.
Das kommt vielleicht einigen ganz gelegen, da so ein großer Teil an Fachkompetenz garnicht erst in Erscheinung tritt.
Ich selbst unterstelle vielleicht manchmal Dummheit bei einigen Leuten, aber niemals Bösartigkeit oder völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Tieren, die uns anvertraut sind.
Damit möchte ich es zunächst belassen.
Ich hoffe, ich konnte wie auch Alexandros und andere, einiges gerade rücken.
Gruß
Siggi
 
Hallo GipsyAs,
ich habe vor einiger Zeit Tests gemacht, mit einer oralen Gabe über das Trinkwasser.
Es funktioniert, abe es wird hier scheinbar immer noch ignoriert!!
Ein Zuchtfreund hat das Medikament aus eigener Tasche bezahlt, damit ich den Versuch starten konnte und das Ergebnis im Forum veröffentlichen konnte.
Les bitte hier:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=51234&page=7&pp=10
Aber wo der eigentlich Testbericht abgeblieben ist weiß ich nun auch nicht.
Vielleicht weiß Branjo, wo man ihn finden kann.
Gruß
Siggi
 
...

Hallo,

es gibt die Möglichkeit einer natürlichen Milbenabwehr. Schwarzer Tee, so habe ich einigen Züchtern entnommen, soll angeblich helfen. Das sehe ich aber etwas kritisch, wegen einer möglichen Schadstoffbelastung des Tees. Eine andere Möglichkeit klingt plausibler: Schon immer mussten sich die Imker über Ausfälle wegen Milbenbefall ärgern. Das brachte eine Forscherin auf die Idee es mit einem natürlichem Mittel zu probieren. So fand sie nach unzähligen Versuchen heraus, das Orangenschalenöl die Milben vertrieb.

Lieben Gruß

Illa
 
Illa,
wir haben es aber nicht mit Ektoparasiten zu tun, sondern sie befinden sich im Innern des Vogels (Luftsäcke, Atemwege).
Schwarzer Tee wird schon von einigen Leuten verwendet, aber eine Vernichtung der LSM ist mir in diesem Zusammenhang nicht bekannt.
Orangenschalenöl auf den Boden der Käfigs geträufelt, halte ich auch nicht für sehr praktikabel und eine orale Gabe hiermit, für äußerst bedenklich!
Gruß
Siggi
 
Hallo,
ich sehe das wie Sigg.
Schwarzer Tee gegen Luftsackmilben ist nicht wirkungsvoller als Gesundbeten. LSM sind eine ernsthafte Erkrankung, die den Vogel sehr schwächt und böse enden kann, also sollten sie auch adäquat von einem vogelkundigen Tierarzt behandelt werden statt mit unwirksamen Hausmittelchen.
LG
Thomas
 
Also, das mit dem schwarzen Tee glaub ich auch nicht so recht... er wirkt zwar leicht desinfizierend, aber gegen Milben hilft er wohl kaum :nene:
Orangenschalenöl erscheint mir, wie allgemein ätherische Öle, ebenfalls sehr bedenklich.
Siggs Test dagegen interessiert mich sehr, denn eine orale Gabe über's Trinkwasser würde die Behandlung doch sehr erleichtern. Ich müsste nicht den ganzen Tag in der Voliere verbringen und die Vögel wären nicht dem Stress und der Gefahr ausgesetzt, die beim einfangen mit dem Kescher nun einmal gegeben sind. Wäre toll, wenn Branjo den Testbericht "finden" würde - ich hab schon das halbe Forum abgesucht...
Zwar hat mir der TA ausdrücklich von Ivermectin abgeraten, da ich in der Voliere auch zwei Stiglitz-Mischlinge halte und Cardueliden, bes. Stiglitze und Gimpel, teilweise mit heftigen Allergieschocks auf das Mittel reagieren. Aber ich habe heute abend mit einem befreundeten Züchter telefoniert, der Ivomec bereits ohne Probleme bei seinen Finken und auch bei Stiglitzen angewandt hat. Zur Not könnte ich die zwei Mischlinge aber auch separat halten und behandeln...
Dieser Züchter hat übrigens vermutet, dass die Luftsackmilben bei dem verstorbenen Vogel bereits bis in die Lunge gedrungen waren und dort das Gewebe schon geschädigt war - der Stress und der Schock beim Einfangen war dann wohl der Auslöser für die inneren Blutungen. Da ich alle Vögel beim selben "Züchter" erworben habe (sie taten mir zu leid, denn die Haltebedingungen waren einfach unter aller S...), habe ich inzwischen die Vermutung, dass sie von Anfang an infiziert waren und ich leider erst jetzt erste Anzeichen bemerkt habe. Somit besteht die Gefahr, dass mir noch weitere Vögel beim Einfangen bzw. schon beim Versuch sie einzufangen sterben, weil ihr Lungengewebe bereits stark geschädigt ist :(
 
Hallo,

Wir haben hier einen Züchter, der Kanariebvögel züchtet. In seiner Anlage hat er jeweils so zwischen 100 und 150 Kanarienvögel. Bei der letzten "LSM-Epedemie" starben nach der Behandlung mit Ivermectin 6 Vögel. Zunächst dachten wir auch, das der Verlust der Vögel durch den Gebrauch des Ivermectin verursacht wurde. Um Aufschluss über die Todesursache zu erhalten, wurden die betroffenen Tiere zur Obduktion eingeschickt.
Ergebniss war, das die durch die Gabe von Ivermectin, abgestorbenen Milben die Luftwege der Vögel verstopft hatten. Die Tiere starben also nicht durch eine falsche Dosierung des Ivermectin, sondern dadurch das mit der Behandlung zu lange gewartet wurde und die Anzahl der Milben einfach am Ende zu Hoch war.

Gruss Alexandros
 
Ja Hilli,
den meinte ich!
Wieso läuft das unter Tylan, den das Medikament wird gegen den
"Schwarzen Punkt" angewendet und hat nichts mit LSM zu tun.
Kein Wunder, daß ich meinen eigenen Bericht nicht gefunden habe.
Sollte auch in den FAQ aufgenommen werden; ist wohl nicht geschehen.
Also können die Leute, die sich dafür interessieren, Alexandros und mich per PN anschreiben.
Ich gehe davon aus, daß der Zuchtfreund Alexandros damit einverstanden ist.
Gruß
Siggi
 
hallo Sigg

Das da Tylan rot geschrieben steht kommt daher ,dass ich dieses Wort unter "suchen" eingegeben hatte.
Wichtige Begriffe notiere ich mir um sie dann schnell wieder zu finden.
Ivermectin hatte ich auch notiert , war mir nur zulang zum eingeben :D Und da ich wußte das beides im gleichem Thread steht ..... und so weiter.....
 
Ich hatte angenommen, Branjo hätte es in die FAQ aufgenommen.
Aber dem war nicht so, also habe ich an der verkehrten Stelle gesucht.
Danke für den Link.
Übrigens habe ich außer dem Verträglichkeitstest schon einem Wirksamkeitstest gemacht.
Fluppt ganz famos.
Gruß
Siggi
 
Thema: Luftsackmilben?
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