Macht Handaufzucht unsere Vögel anfälliger für Krankheiten ?

Diskutiere Macht Handaufzucht unsere Vögel anfälliger für Krankheiten ? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo Ihr Lieben, das die Handaufzucht von Papageien und Sittichen oft für negativen Folgen des Sozialverhalten der Vögel verantwortlich ist...
Hallo,
ich habe folgende Anmerkungen zu dem Thema:
Ist es nicht ein Verwehren der artgerechten Haltung, wenn ich Handaufzuchten keine Gelegenheit zum Brüten gebe? Wie soll denn die in unseren Augen "sozial degenerierte" HZ zu einem instinktiven Papageiendasein zurückfinden, wenn ich nach erfolgreicher Verpaarung das Brüten nicht zulasse?
Ich kenne mittlerweile einige Hobbyzüchter, die gerne mit dt. HZ züchten.Wenn man sie in Ruhe läßt, erledigen sie durchaus zuverlässig die Kükenaufzucht.
Zum Thema Kunstbrei:
Vor einigen Monaten mußte ich zum ersten Mal einer meiner Amazonen oral Medikamente mit der Spritze verabreichen. Dabei fiel mir auf, dass die Technik der Verabreichung nicht so einfach ist. Der Vogel hat anfangs bei beherzter Applikation durchaus schon mal gespuckt bzw. geniest.
Bei einem Medikament ist das kein Problem. Bei Nahrungsbrei , der mit der Spritze gefüttert wird, besteht m.E. durchaus die Gefahr, dass der Brei in die Atemwege bzw. Luftsäcke gerät, wenn der (oftmals sehr junge Vogel) nicht rechtzeitig schluckt. Da Vögel nicht husten können, würden diese Breiansammlungen einen idealen Nährboden für Pilze und Bakterien abgeben. Ich wundere mich daher nicht, dass schon wenige Monate alte Vögel (HZ) an Aspergillose erkranken. Die Fütterung über einen Löffel mt Handaufzuchtbrei dürfte nur von wenigen Züchtern und nur bei älteren Vögeln praktiziert werden.
Ich hatte das Vergnügen, vor einigen Monaten Naturbrut- Küken beim Wiegen live sehen zu können. Seitdem bin ich der Überzeugung, nicht zusehen zu können, wie ein Küken, das von den Eltern nicht gefüttert wird, verhungert bzw. verdurstet. Diese kleinen häßlichen Brathähnchen rühren einen schon an.
Grüße
 
Dabei fiel mir auf, dass die Technik der Verabreichung nicht so einfach ist. Der Vogel hat anfangs bei beherzter Applikation durchaus schon mal gespuckt bzw. geniest.
Bei einem Medikament ist das kein Problem. Bei Nahrungsbrei , der mit der Spritze gefüttert wird, besteht m.E. durchaus die Gefahr, dass der Brei in die Atemwege bzw. Luftsäcke gerät, wenn der (oftmals sehr junge Vogel) nicht rechtzeitig schluckt. Da Vögel nicht husten können, würden diese Breiansammlungen einen idealen Nährboden für Pilze und Bakterien abgeben.

Falsch!
Vögel besitzen, wie Säuglinge, anfänglich den Mechanismus Nahrung zu schlucken und gleichzeitig atmen zu können.

Gerät Futterbrei durch irgendwelche Umstände in die Atemwege bzw. die Luftsäcke ist die Folge.....der Tod!
 
Im Gespräch mit Züchtern konnte ich schon zwei mal hören, das Papageienpaare nach einer gewissen Zeit automatisch die Aufzucht abbrachen, weil sie es nun schon gewohnt, das die Kücken eh nach ca. 6 Wochen geklaut werden. Sowas finde das wirklich sehr schade :( .

Wie deprimierend!
Resignierte Papageieneltern, denen man nicht erlaubt, ihre Jungen groß zu ziehen. :(
 
Hallo!

Ich frage mich, woher hat ein handaufgezogener 17 Wochen junger Timneh-Graupapagei, Aspergilose?

Kann ich Dir erklären.
Es setzt nicht unwillkürlich voraus, das jeder Vogel an Aspergillose erkranken muß, sobald er mit dem Erreger in Kontakt kommt. :+klugsche

Es kommt immer auf das Immunsystem an, was der Vogel gebildet hat bzw. während der Aufzucht aufbaut. Zwangsläufig hängt dies auch mit der Art und Weise der Aufzucht zusammen. ;)
 
Melde mich jetzt auch mal zu Wort... bei meinem kleinen Nymphen-Minischwarm ist auch eine HA dabei. Ihr Name ist Jabo und sie ist mein großes Sorgenkind. Sie hat Aspergillose und hatte kürzlich auch eine Bronchitis. Beides wurde zwar erfolgreich behandelt und sie ist jetzt beschwerdefrei, dennoch ist auffällig, dass sie als einzige in meinem Schwarm so krankheitsanfällig ist. Meine anderen drei haben weder Aspergillose noch sonstige Krankheiten und sind auch keine HA. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht liegt es aber tatsächlich an einem schwächeren Immunsystem bedingt durch die HA...
 
Wie Kritiker ja schon erwähnt hat, hat mein kleiner Mogli, HZ, eine leichte Aspergillose. Meine 3 NB, haben auch eine und ich habe sie auch schon so vom Züchter bekommen. Nur Nanita, ebenfalls eine HZ, ist kerngesund. Ich denke deshalb, dass es nicht immer an der Handaufzucht liegt, dass die Vögel Aspergillose haben.
 
Hallo Manuela,

Seit einiger Zeit frag ich mich aber auch, ob durch die Handaufzucht auch negative gesundheitliche Folgen zu befürchten sind.

Welche Folgen hat es wirklich, den Kücken die natürliche Fütterung der Elternvögel durch Fertigbrei zu ersetzen ?

Das wird heute niemand beantworten können. Weil die Geier, die in Gefangenschaft aufgezogen wurden (ob mit Handaufzucht oder von den Eltern), noch nichtmal annähernd so lange am leben sind, wie die Lebenserwartung von Wildfängen in Gefangenschaft.

Bei Wildfang-Grauen z.B. sind 40 oder 50 Jahre kein aussergewöhnliches Alter. Manch einer hat es auch schon auf 60 gebracht. Um das fundiert mit hiesigen Nachzuchten vergleichen zu können, müssen wir wohl noch 30-40 Jahre abwarten :-/

In dem Zusammenhang denke ich auch an uns Menschen.
Bei uns ist es ja auch erwiesen, das gestillte Kinder ein besseres Immunsystem aufbauen können und somit auch z.B. gegen Allergien besser gewapnet sein können, als Kinder, die nur Fertigmilch bekommen haben.
Ist das wirklich 'erwiesen' ??? Kann ich mir kaum vorstellen. Weil man so eine Studie vor > 50 Jahren hätte beginnen müssen, um heute aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Und ich glaube kaum, dass sich damals schon jemand wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat...

Gegenbeispiele gefällig ;-) Ich, als gestilltes Dorfkind, fernab von Umweltverschmutzungen und von Geburt an mit Dreck und Viechern aufgewachsen, bekam mit 14 eine massive Allergie gegen praktisch alles, was Fell hat, blüht oder staubt - aber niemals gegen Vogelfederstaub... 20 Jahre später (nach 15 Jahren Kohlenmonoxid, Dieselruß und Hausbrand-Smogalarm in der Großstadt, und mind. 40 Zigaretten pro Tag) waren diese Allergien ohne Behandlung komplett verschwunden. Meine Frau dagegen, auch gestilltes Dorfkind, lebte 45 Jahre lang allergiefrei. Und dann fing es an... erst Beifuß, dann Vogelfedern, dann Staub :-(

Das Thema Allergien taugt wirklich nicht, um damit irgendwas beweisen zu wollen. Nichtmal Fachärzte haben die geringste Ahnung, warum der eine wann eine Allergie gegen was entwickelt, der andere aber nicht. Da herrscht wissensmäßig immer noch völlige Dunkelheit. Die auch durch Vermutungen über dieses und jenes nicht erhellt wird.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Heike,

Dem stimme ich zu und deshalb sollte es einen nachdenklich stimmen, wenn Züchter, bis auf kleine Ausnahmen, Wildfänge zur Zucht nutzen.
Man sollte aber nicht nur das Brutverhalten bedenken, sondern auch, dass Wildfänge oftmals wesentlich preiswerter als Naturbruten oder Handaufzuchten sind.

Eigentlich kann ich mich mit dem Begriff Naturbrut auch nicht anfreunden, aber dass ist ein anderes Thema.
 
Thema: Macht Handaufzucht unsere Vögel anfälliger für Krankheiten ?

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