N
Neopsephotus
Guest
Liebe alle,
vor etwa 10 Tagen fischte ich ein 3 Monate junges Bourkesittichweibchen aus meinem Zuchtbestand, nach ein paar Tagen unter Beobachtung hatte ich Verdacht auf Going Light Syndrom - was sich vor zwei Tagen leider auch bestätigte. Ich hatte gleichzeitig auch eine Kotprobe des restlichen Bestandes genommen in der Hoffnung, daß man wenigstens dort nichts feststellte, aber leider war auch der Befund positiv.
Meine Frage ist jetzt weniger, welche Behandlungsmethoden es gibt - da habe ich mich sowohl hier und auf anderen einschlägigen Seiten als auch bei einem Vogelspezialisten bereits rauf und runter informiert - sondern eher, wer hier bereits Erfahrungen gesammelt hat (sammeln mußte) mit GLS in einem größeren Bestand.
Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte, nach welcher Zeit ohne neu auftretende Fälle man davon ausgehen kann, daß das Syndrom keine Rolle mehr spielt?
Oder ob der Erreger nach einer gewissen Zeit von den Vögeln eliminiert wird, also das Syndrom selbstregulierend wirkt, und am Ende sozusagen nur noch die resistenten übrig bleiben? Sofern es sowas wie Resistenz gibt.
Die meisten Vogelspezialisten sind ja immer nur mit einem kranken Vogel konfrontiert und haben oft keine Information darüber, wie sich GLS längerfristig auf einen Bestand auswirkt. Im übrigen ist auch ziemlich unbekannt, ob "gesunde" Bestände auch Ausscheider beherbergen - denn wer überprüft schon ohne Verdachtsmoment regelmäßig auf GLS? Und wie ja auch angenommen wird, gibt es durchaus Vögel ohne Krankheitsanzeichen, die den Erreger trotzdem ausscheiden.
Ich selbst habe einen Innenraum mit derzeit 23 Vögeln - oder 22, wenn man den isolierten Vogel abzieht (7 Schmucksittiche, 12 Bourkesittiche, zwei Wellis und zwei Chinesische Zwergwachteln). Da stellt sich für mich natürlich die Frage nach der Behandlung. Es gibt ja auch unterschiedliche Meinungen dazu, ob man nun den ganzen Bestand prophylaktisch mit Amphotericin B behandeln soll oder nur den kranken Vogel, weil die Behandlung an sich umstritten ist. Ältere Quellen raten eher zur Behandlung aller Tiere, jüngere dagegen eher nur zur Behandlung des (oder der) symptomatischen Tiere/s.
Eine längerfristige Behandlung des gesamten Schwarmes würde auf alle Fälle einen mega Streß bedeuten (entweder alle in Käfige kasernieren oder täglich rauskeschern), und das ist für die Gesundung auch nicht grade zuträglich.
Ich habe auch schon den Tipp bekommen, den kranken Vogel "abzuschaffen". Das mag für einen professionellen Züchter vielleicht logisch erscheinen, aber ich habe ja nur eine kleine Hobbyzucht und sehe das ganze nicht ganz so pragmatisch - schließlich liegt mir immer noch etwas am einzelnen Vogel. Im übrigen macht die "Abschaffung" insofern sowieso keinen großen Sinn mehr, da ja der restliche Bestand ebenfalls schon Ausscheider in sich hat (ich weiß natürlich jetzt nicht im einzelnen, wer dafür verantwortlich ist).
Ich selbst bin verantwortungsvoll genug, meine Abgabevögel jetzt nicht mehr abzugeben und auch keine weiteren Bruten mehr zuzulassen, so schmerzlich das für mich auch ist, denn diese Hobbyzucht war schon ein lang ersehnter Wunschtraum - und sieben Jahre lang hatte ich auch keinerlei Probleme.
Wenn es hier vielleicht Züchter gibt, die sich schon mit GLS herumschlagen mußten, wäre ich dankbar für eine ehrliche Schilderung, ob und wie das Problem gelöst wurde, welche Aussichten man hat, und auf was ich mich so gefaßt machen sollte...
Vielen Dank - Andrea
vor etwa 10 Tagen fischte ich ein 3 Monate junges Bourkesittichweibchen aus meinem Zuchtbestand, nach ein paar Tagen unter Beobachtung hatte ich Verdacht auf Going Light Syndrom - was sich vor zwei Tagen leider auch bestätigte. Ich hatte gleichzeitig auch eine Kotprobe des restlichen Bestandes genommen in der Hoffnung, daß man wenigstens dort nichts feststellte, aber leider war auch der Befund positiv.
Meine Frage ist jetzt weniger, welche Behandlungsmethoden es gibt - da habe ich mich sowohl hier und auf anderen einschlägigen Seiten als auch bei einem Vogelspezialisten bereits rauf und runter informiert - sondern eher, wer hier bereits Erfahrungen gesammelt hat (sammeln mußte) mit GLS in einem größeren Bestand.
Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte, nach welcher Zeit ohne neu auftretende Fälle man davon ausgehen kann, daß das Syndrom keine Rolle mehr spielt?
Oder ob der Erreger nach einer gewissen Zeit von den Vögeln eliminiert wird, also das Syndrom selbstregulierend wirkt, und am Ende sozusagen nur noch die resistenten übrig bleiben? Sofern es sowas wie Resistenz gibt.
Die meisten Vogelspezialisten sind ja immer nur mit einem kranken Vogel konfrontiert und haben oft keine Information darüber, wie sich GLS längerfristig auf einen Bestand auswirkt. Im übrigen ist auch ziemlich unbekannt, ob "gesunde" Bestände auch Ausscheider beherbergen - denn wer überprüft schon ohne Verdachtsmoment regelmäßig auf GLS? Und wie ja auch angenommen wird, gibt es durchaus Vögel ohne Krankheitsanzeichen, die den Erreger trotzdem ausscheiden.
Ich selbst habe einen Innenraum mit derzeit 23 Vögeln - oder 22, wenn man den isolierten Vogel abzieht (7 Schmucksittiche, 12 Bourkesittiche, zwei Wellis und zwei Chinesische Zwergwachteln). Da stellt sich für mich natürlich die Frage nach der Behandlung. Es gibt ja auch unterschiedliche Meinungen dazu, ob man nun den ganzen Bestand prophylaktisch mit Amphotericin B behandeln soll oder nur den kranken Vogel, weil die Behandlung an sich umstritten ist. Ältere Quellen raten eher zur Behandlung aller Tiere, jüngere dagegen eher nur zur Behandlung des (oder der) symptomatischen Tiere/s.
Eine längerfristige Behandlung des gesamten Schwarmes würde auf alle Fälle einen mega Streß bedeuten (entweder alle in Käfige kasernieren oder täglich rauskeschern), und das ist für die Gesundung auch nicht grade zuträglich.
Ich habe auch schon den Tipp bekommen, den kranken Vogel "abzuschaffen". Das mag für einen professionellen Züchter vielleicht logisch erscheinen, aber ich habe ja nur eine kleine Hobbyzucht und sehe das ganze nicht ganz so pragmatisch - schließlich liegt mir immer noch etwas am einzelnen Vogel. Im übrigen macht die "Abschaffung" insofern sowieso keinen großen Sinn mehr, da ja der restliche Bestand ebenfalls schon Ausscheider in sich hat (ich weiß natürlich jetzt nicht im einzelnen, wer dafür verantwortlich ist).
Ich selbst bin verantwortungsvoll genug, meine Abgabevögel jetzt nicht mehr abzugeben und auch keine weiteren Bruten mehr zuzulassen, so schmerzlich das für mich auch ist, denn diese Hobbyzucht war schon ein lang ersehnter Wunschtraum - und sieben Jahre lang hatte ich auch keinerlei Probleme.
Wenn es hier vielleicht Züchter gibt, die sich schon mit GLS herumschlagen mußten, wäre ich dankbar für eine ehrliche Schilderung, ob und wie das Problem gelöst wurde, welche Aussichten man hat, und auf was ich mich so gefaßt machen sollte...
Vielen Dank - Andrea