Magellanzeisige

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Klages

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Magellanzeisige
spinus magellanicus paulus und andere Unterarten

Magellanzeisige waren wohl die ersten Importzeisige die bei uns in großer Stückzahl gehandelt wurden. Er ist nicht ganz einfach einzugewöhnen und ist nach der Eingewöhnung in einer Außenvoliere besser aufgehoben als immer in einer warem Stubenzucht. Einige Züchter pflegen und züchten die Vögel ihrer selbst willen. Für andere Züchter haben sie nur eine geringe Bedeutung. Keine andere Zeisigart hat so viele Unterarten gebildet. Sie unterscheiden sich sowohl in der Größe, als auch in der Färbung. Alle haben einen schwarzen Kopf und einen kleineren oder größeren schwarzen Latz. An Größen werden angegeben: 11 bis 13 cm. Leider werden die Magellanzeisige aus Unkenntnis vermischt oder aber bewußt zur Mischlingszucht benutzt und verbraucht. Auch wurden nachweislich in den Kapuzenzeisig (spinus cucullatus), Magellanzeisige eingekreuzt um die Kapuzenzeisige härter und größer zu bekommen. Spinus cucullatus hudert seine Jungen aber nur fünf Tage, danach übernachtet das Weibchen außerhalb des Nestes. Doch nun weiter zum Magellanzeisig: Sein Vorkommen sind die gemäßigten, tropischen und suptropischen Zonen.

Es werden wohl noch einige Unterarten hinzu kommen

Es werden weltweit 11 Unterarten beschrieben. Es ist aber gut möglich, daß es viel mehr Unterarten von diesem Zeisg gibt, als bisher beschrieben wurden. In den vergangenen Jahren hat sich die Umwelt in den Gebieten sehr verändert. Es wurden Wädler gerodet, ganze Täler verändert und Straßen durch Gebiete gebaut in die wohl vorher kein Forscher seinen Weg gefunden hätte. Damit hatten wohl auch die Vögel die Möglichkeit, sich in neue Gebiete vorzuwagen und sich in den Überschneidungsgebieten zu vermischen. Leider sind diese Zeisige von uns Laien nur schwer zu unterscheiden. In dem Zeisigbuch von Massoth/Classen sind nur zwei Unterarten beschrieben. Man findet einige Abbildungen über diesen Vogel in anderen Büchern. In den meisten Fällen wird der Vogel mit einem großen Latz dargestellt, der entweder rund oder spitz gezeichnet ist. Ich habe über die Jahre einige Magellanzeisige gepflegt und kann sagen, die wenigsten der Unterarten haben einen langen Latz. Viele der Magellanzeisige haben einen Latz in Kapuzenzeisiggröße. Ich kann nichts zu den Magellanzeisigen sagen, die einen schwarzen oder zumindest dunklen Rücken haben (z. B. Bolivianus), diese Vögel habe ich noch nicht gepflegt.

Der Magellan ist in Größe und Farbe sehr variabel

In der Färbung geht es von graugrün über gelbgrün bis zu seinem reinen Gelb. Es gibt schöne große, gelbe Flügelspiegel und weniger ausgeprägte. Bei den Weibchen ist es ähnlich schwierig. Es gibt graue, grüne und gelbe Weibchen. Es reicht nicht, die Vögel der Größe nach zu verpaaren, auch der Schnabel ist nicht sehr hilfreich. Unsere Händler, wenn nicht selbst Importeure, wissen in den meisten Fällen auch nicht, woher ihre Vögel kommen. Wenn man nun wie ich, das Glück hat, sich aus dreißig Paaren seine zwei Paare auszusuchen, hat man schon viel gewonnen. Man kann einfach besser vergleichen. Interessant ist es auf jeden Fall, wenn sich unter den Importen einige Beifänge befinden. Ich hatte schon mal das Glück, Andenzeisige auf diese Art zu bekommen. Und das zum Magellanpreis! Nur, die Restvögel werden in den meisten Fällen auch wieder zusammen untergebracht und veräußert.

Ich ließ die Zeisige bestimmen

Im Frühjahr 2000 bekam ich zwei verschiede Arten Magellanzeisige. Eine Art, sie soll aus Argentinien kommen, war mehr graugrün, die Weibchen waren ganz grau. Die andere Art ist sehr schön gelb, sie sollte aus Chile oder Peru kommen, der Latz ist kurz, und die Afterregion ist weiß, auch sind die Weibchen je nach Alter richtig schön gelb. Ich vermutete die Unterart (Spinus m. paulus), war aber verunsichert. Ich telefonierte mit Frau van der Elzen vom Museum König in Bonn. Sie riet mir, die Vögel zu fotografieren und die Bilder mit Größenangabe an sie zu senden. Sie würde versuchen, die Vögel zu bestimmen. Gesagt, getan, die Vögel wurden fotografiert und die Fotografien an Frau van der Elzen geschickt. Etwa zwei Wochen später rief ich Frau van der Elzen an und sie sagte mir, daß es schwierig gewesen sei, aber bei einer Art könne sie mit Gewissheit sagen, daß es sich um die Unterart spinus magellanicus paulus handelt. Die andere Unterart war nicht zu bestimmen. Dem Museum König in Bonn fehlten die Belegexemplare.Es würde mich schon interessieren, ob es in unseren Museen alle Unterarten oder zumindest etwas mehr zu besichtigen gibt. Der Größenunterschied zu Spinus m. paulus, beträgt nur einen halben Zentimeter. Auch ist die Farbe bei dem Männchen nicht leuchtend gelb, sondern es geht mehr ins olivgrün. Auch sind die Hornteile Beine, Füße sowie Schnabel nach einem Dreivierteljahr immer noch viel dunkler. Bei dem Paulus, der auch Inkazeisig genannt wird, beeindruckte mich das schöne Gelb, daß vor allem beim Männchen gut sichtbar ist. Man kann das Gelb durchaus mit dem des Yarrellzeisigs vergleichen. Ich bin sogar der Meinung, daß es diesen noch übertrifft. Auch die Weibchen haben Brust und Rücken gut gelb durchsetzt. Beine, Füße und Schnabel werden beim Paulus hell fleischfarben. Wildfänge, haben in den meisten Fällen bei fast allen Arten, dunkle bis schwarze Beine. Leider wurde das schöne leuchtende Gelb nach der Mauser nicht mehr in vollem Umfang gezeigt. Es fehlen wohl einige wichtige Nahrungsbestandteile, die wir nur mit Grünfutter nicht abdecken können.

Bei einem Männchen ist der Latz nicht ausgebildet

Bei den zwei Paaren Inkazeisigen, die ich über die Niederlande bezogen haben, befindet sich ein Männchen, daß keinen kleinen schwarzen Latz hat, sondern bis unter die Kehle rein gelb gefärbt ist. Vor einigen Jahren hatte ich schon einmal zwei Männchen die diesen Fehler aufwiesen. Es wird also bei dieser Unterart häufiger vorkommen! Leider hatte ich damals nicht die Möglichkeit diese Vögel zu fotografieren. Es wird sicher interessant werden, zu sehen, was bei einer erfolgreichen Zucht vererbungsmäßig aus diesen Nachzuchten wird. Mir selbst ist es bisher nicht gelungen erfolgreich Magellanzeisge zu züchten.

Eingewöhnung und Haltung

Die Vögel sind nicht so einfach einzugewöhnen. Temperaturen über 20 Grad C sollten schon sein. Ich mache bei den Vögeln erst einmal eine Kokzidienkur, hierbei ist es egal, ob sie ESB 3 (1 g auf 1 Liter Wasser) oder Baycoc ( 1 ml auf 1 Liter Wasser) nehmen. Danach Kotprobe durch den Tierarzt. Wichtig ist, daß die Vögel ruhig stehen können. Sie haben wie alle Wildfänge viel Angst. An Boxen nehme ich 160 x 40 x 40 cm. Sie sind auch während der Eingewöhnungszeit mit einigen Ästen von Buche oder Erle ausgestattet.
ESB 3 gebe ich fünf Tage, zwei Tage Wasser, danach wieder zwei Tage ESB 3. In den meisten Fällen geht es den Vögeln nach einigen Tagen wesentlich besser. Um den Kot besser beurteilen zu können, nehme ich als Bodenbelag nur Papier. Nach einer Woche gebe ich den Vögeln etwas groben Sand zum Aufpicken. Er ist wichtig für die Verdauung. Auch bekommen die Vögel in einem separaten Napf etwas Mohn angeboten. Er wird in den meisten Fällen auch aufgenommen. Sollte es den Vögeln nach einigen Tagen nicht besser gehen, wird ein Medikamentenwechsel vorgenommen. In früheren Jahren als man seine Vögel noch selber heilen durfte, gab ich sehr gerne Aureomicyn (1 g auf 1/2 Liter Wasser). Alle genannten Medikamente muß man sich von einem Tierarzt verschreiben lassen. Eine Kotprobe sollte dem Tierarzt vorgestellt werden und von diesem untersucht werden. An Körnerfutter gebe ich meine Zeisigmischung die den handelsüblichen Zeisigmischungen in nichts nachsteht. Ich habe nur die Samen weggelassen, die in großen Mengen nicht gefressen werden, (Nachtkerze, zuviel Mohn, Klee und rote Hirse um nur einige zu nennen.) Grünfutter in Form von Vogelmiere , Löwenzahn oder Salat, wird erst gereicht, wenn die Vögel wirklich in einem gesunden Zustand sind. Aber bitte, am Anfang sehr wenig.
Es wäre sehr schön, wenn man an dieser oder anderer Stelle einmal einen guten Bericht über die Bestimmung von Magellanzeisigen durch einen Fachmann lesen könnte. Es würde sicher von vielen Züchtern mit Interesse aufgenommen.

August Klages
Berliner Str. 27
40822 Mettmann

 
Hallo Herr Klages,

sehr schön, dass Sie in die "Vogelforen" gefunden haben. Herzlich Willkommen!
Ihre beiden Berichte über den Kordillerenzeisig und auch diesen hier über die Magellanzeisige fand ich sehr interessant und informativ.
 
Thema: Magellanzeisige

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