Magenverstimmung durch Äste?

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Kati

Kati

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Hallo,

kürzlich litt meine Ziegenhenne an einer "Magenverstimmung", d. h. sie saß eine ganze Zeit ruhig auf der Stange, ihr fielen ständig die Augen zu und sie nahm nichts Freßbares an. Nachdem ich sie einige Zeit mit Rotlicht bestrahlt hatte, setzte sie sehr dünnen Kot ab. Hinterher ging es ihr wieder gut und sie war absolut normal und aktiv.

Natürlich habe ich mich gefragt, was die Ursache dafür sein konnte. Sie hatte vor dieser "Magenverstimmung" ziemlich intensiv an einem Ast vom Apfelbaum genagt, der unter der Rinde noch grün und saftig war. Vielleicht hatte sie davon etwas aufgenommen. Sollte man denn die Äste besser nach dem Abschneiden noch einige Zeit liegen lassen, bevor man sie in die Voliere gibt? Übrigens wasche ich die Äste, bevor ich sie in die Voliere gebe, ab.

Mich würde mal interessieren, ob Ihr auch schon mal derartige Erfahrungen gemacht habt? Vielleicht liege ich ja auch völlig falsch mit meiner Vermutung, daß der Ast "schuld" war.

Gruß
 
Bestimmt andere Ursachen....

Hallo Kati,

mir ist nicht bekannt, daß es bei dem Zernagen von Apfelbaum-Ästen zu Durchfall oder Magenverstimmungen kommen könnte. Dies trifft sicherlich auf einige andere Baumarten zu aber nicht auf Apfel. Was ich mir vorstellen könnte, wäre entweder eine Verunreinigung auf diesen Ästen oder eine ganz andere Ursache, die nichts mit den Ästen zu tun hat.
Da Du die Äste javorher gereinigt hast, kann man die erste Möglichkeit wahrscheinlich ausschließen.

Bleiben diverse andere Möglichkeiten für Magenverstimmungen übrig, denen ich aber auch erst mal nicht weiter nachgehen würde. Beobachte Deinen Vogel mal weiterhin, ob diese Symptome erneut auftreten.
 
Kommt mir bekannt vor

Irgendwie kenn ich das Problem, weis aber auch nicht genau woher das kommt. Unser Nymphi-Bub Lucky hockt schon seit einer Woche genauso herum. Wir haben Eichenäste in die Voliere gehängt, aber er hat im Gegensatz zu den anderen keinen Kontakt zu ihm gehabt. Das mit dem gründlichen Abwaschen hab ich versäumt. Im Internet hab ich gelesen daß Eiche zu den höchstgiftigen Pflanzen gehört, ein Züchter hat mir erzählt daß er sehr viel Eiche verwendet, die Tierärztin hat mir abgeraten und in einem Buch hab ich gestern Abend gelesen daß Eiche als günstig gelten... Da soll man sich noch auskennen :?

Aber weis der Geier wo er sich verdorben hat. Wir haben jetzt eine Kotprobe in der Tierklinik gelassen. Am Montag muß ich anrufen wegen den Ergebnissen. Er hocht auch nur aufgeblustert umher, Augen geschlossen und Köpfchen hinten. Durchfall eher weniger, nur als wir ihn in die Tierklinik in der Transportbox mitnahmen aus Aufregung. Er schläft auch auf beiden Beinchen und nicht wie alle anderen auf einem. Soll angeblich ein Anzeichen für Krankheit sein. Aber fressen und saufen tut er, fliegt und hüpft auch wenn sie Freiflug haben mit den anderen fleissig herum.

Ich hab jetzt erst mal die Korkplatten weggeräumt, die ich unter die Zimmervoliere gelegt hab um den neuen PVC-Boden nicht zu beschädigen. Da haben alle gern daran herum geknabbert. Vielleicht sind die schuld daran. Irgendwie wurden die ja auch verarbeitet und mit Kleber und sonstigen chemischen Zusätzen zu Platten verarbeitet.

Jetzt heisst es erst mal abwarten, vielleicht passt ihm ja dieses beschissene Wetter nicht. Mal heiss und am nächsten Tag brauch man Heizung...:k
 
Äste

Äste können sehr wohl Verstimmungen und Erkrankungen auslösen, man weiss nie wer hier noch mit in die Voliere kommt ob es kleine Mikroorganismen sind oder vieren, oder,..... Ich reinige meine Äste immer mit einem Dampfreiniger denn mit abwaschen kommt man nicht in die kl. Ritzen und abtöten tut man das kl. Getier auch nicht, wie schnell ist da mal eine Zecke eingefangen oder bekommen die Vögel Würmer.
Gute Vorbereitung ist da die halbe Miete. Ich will keine Angst machen aber Äste sind so schön sie auch für unsere Vögel sind nicht ganz unproblematisch und wer sie gibt sollte sich dessen bewußt sein.
Ich gebe aber gereinigte Äste trotzdem obwohl eine Bekannter züchter von mir einige Vögel durch so eine Aktion mit neuen Ästen verloren hat.
Außerdem muß man auch sehr gut aufpassen keinen giftigen zu erwischen, bei der Eiche glaube ich ist die Blausäure in den Früchten das probelm, aber das weiß ich auch nicht genau
 
@ Karin: Ich werde meine Ziegensittiche wegen der Geschichte natürlich noch mehr im Auge behalten.

@ Masterfloh: Hast Du denn Deinen Nymphie schon mal mit Rotlicht bestrahlt oder irgend etwas anderes derweile unternommen? Übrigens hatte ich meiner Ziege verdünnten Kamillentee angeboten, da sich das in einem früheren Fall schon mal bewährt hatte. Leider hatte sie den aber auch nicht angerührt. Na, jetzt ist zum Glück alles wieder okay.

@ a.canus: Einen Dampfreiniger besitze ich leider nicht. Gibt es Alternativen, die Äste noch intensiver zu reinigen?
 
da ich einen Dampfreiniger habe, habe ich es immer so gemacht, wie anders weiß ich nicht , aber es gibt bestimmt auch noch dandere Möglichkeiten, das Waser zum waschen sollte auf jeden fall sehr heiß sein, vielleicht gibt es auch noch ein Desinfektinosmittel, aber dann verlieren die Vögel noch ganz die ABwehrkräfte, bin ich nicht so dafür.
Zum Thema Eiche habe ich gerade noch nachgeschaut: in der Gift datenbank steht, dass die für Vögel nicht ganz so giftig ist wie für andere Tiere, aber schaut selbst ich habe es kopiert:

Gefährlichkeitsgrad
Stark giftig ++
Hauptwirkstoffe
Catechin-Gerbstoffe (Tannine). In der Rinde bis 20%, in den Blättern und unreifen Früchten bis 15%. Tannin kann im Verdauungstrakt in Gallussäure und dieses in Pyrogallol umgewandelt werden.
Wirkungsmechanismen
Nach der Aufnahme binden Tannine an Nahrungsproteine, Verdauungsenzyme sowie an Proteine der Darmschleimhaut und beeinträchtigen damit die Resorption bzw. Verdauung der Nährstoffe. Ausserdem komplexieren sie Eisen und verhindern dessen Aufnahme aus dem Darm, was zu Eisenmangel führen kann. Tannine scheinen aber - im Gegensatz zu ihren Derivaten - nicht resorbiert zu werden. Pyrogallol wirkt hämolysierend, ausserdem werden Niere und Leber geschädigt.
Letale Dosis
Kalb (i.p.): 120 mg/kg Tannin
LD50 Kaninchen (p.o.): 3,4 g/kg Tannin; 2,8 g/kg Gallussäure; 0,7 g/kg Pyrogallol
Klinische Symptome
Rinder sind am häufigsten betroffen: Symptome nach 2-14 Tagen, Apathie, Anorexie, Obstipation, Tympanie, Polydipsie/Polyurie, später blutiger stinkender Durchfall, kleiner Puls, Körperschwäche, Taumeln, Oedeme, evt. Nierenversagen mit tödlichem Ausgang.
Pferd: Apathie, Anorexie, Kolik, Obstipation, dann Durchfall, Ikterus, Hämaturie, Oedeme, Dyspnoe und Körperschwäche, Nierenversagen. Gefährdung auch für Schafe, weniger für Schweine, Ziegen und Vögel.
Therapie
Dekontamination/Symptomatische Therapie (Speziesauswahl)
Sektionsbefunde
Ascites, Hydrothorax, subcutane und perirenale Oedeme, Glomerulonephritis, Petechien und Ekchymosen, gastrointestinale Ulcerationen.
 

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Hallo Kati,
Die Kerne von Äpfeln enthalten ja bekanntlich geringe Mengen von Blausäure, und ich meine mal gelesen zu haben, daß auch in der Rinde etwas Blausäure enthalten ist (kann die Quelle jetzt aber nicht finden). Normalerweise vertragen Papageien und Sittiche das sehr gut, doch da jeder Organismus unterschiedlich reagiert, würde ich nicht ausschließen, daß es den einen oder anderen Sittich gibt, dem die Blausäure nicht bekommt.
 
Thema: Magenverstimmung durch Äste?

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