Leserbriefe
27.07.2005
zu "DAS! ab 4" - Sendung des NDR vom 20.07.2005
"Ein Schlag ins Gesicht für jeden Tierfreund
Zur NDR-Diskussion über die umstrittene Tötung von Rabenvögeln im Kreis Leer (OZ vom 21. Juli) schreibt Roland Adam aus Hörstel.
In der Tat hätte sich die ostfriesische Jagd nicht deutlicher präsentieren können. Sicher, sie waren als „NDR-Bezieher“ gut vorbereitet, so zu erkennen am Übergewicht der Jäger vor Ort. Allein 1200 Jäger hat der Kreis Leer. Bei der Ted-Abstimmung hatte ich Probleme, während der Sendung (nur zwei Mal war die Ted-Nummer kurz zu sehen), mein Nein abzugeben. Man mag zu der Schlachterei stehen wie man will, aber Lacher und Buhrufe angesichts von über 10 000 erschlagenen Rabenvögeln : das ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Tierfreund, der versucht, allem Leben mit Respekt zu begegnen. Wie mögen sie nur bei dieser Einstellung zur lebenden Rabenkrähe mit den gefangenen, zu erschlagenden Tieren umgehen angesichts dieser Demonstration? Und ein Studiensprecher in seiner Aufgabe als Assistent der Studie, Andreas Grauer, der 14 Tage vorher im Kreishaus sagt, das Krähenfangen habe keinen Einfluss auf die Wiesenvögel, weil nicht die Rabenvögel für deren Artenrückgang verantwortlich sind, und sich hier nun wieder mit dem alten Motto, wenn auch falsch, Beifall holt, wird in meinen Augen nur noch unglaubwürdiger. Es bleibt dabei: kein Urlaub, wo Vogelmord."
"Mit dem Massaker muss Schluss sein
Zum selben Thema äußert sich Friedrich Marks aus Rhauderfehn.
Ich wurde angepöbelt, weil ich nicht mit den Totschlägern einer Meinung bin, außerdem wurde ich von dem hohen Beamten Manfred Willms ignoriert obwohl wir uns durchs Jagdhornblasen gut kennen. Ich habe Manfred Willms frühzeitig von seinem Vorhaben abgeraten, denn der weidgerechte Jäger hat andere Möglichkeiten. Mit dem Krähenmassaker muss Schluss gemacht werden. Nicht die Krähe ist Schuld am Rückgang der Wiesenvögel, der Rückgang wird hauptsächlich durch Landwirte verursacht, zum Beispiel durch Monokultur-Anpflanzungen, durch Massentierhaltung, wo dann zu viel Jauche anfällt und auf Wiesen ausgefahren wird. Durch zu frühes Walzen und Abmähen der Wiesen, durch Trockenlegung der Hammriche. In Holland und Frankreich wird das Gelege der Wiesenvögel abgesammelt und die Vögel gefangen und verspeist. Schutz der Wiesenvögel ist nur eine Ausrede. Der Punkt ist: Die Landwirte bangen um ihre Silo-Abdeckungen. Mein Tipp an die Landwirte: Spannt Netze über die Abdeckung, und macht Schluss mit dem Massaker. Noch ein Satz zu dem Pöbler Schulte, der nur zwei Eulenarten kannte und zwar Uhlen und Katuhlen. Ich töte nur weidgerecht : wenn es zu meiner Ernährung dient oder wenn ich ein Tier wegen Krankheit erlösen muss."