Hallo Ernalotte & SamanteJosefine,
Ihr beide seid ja SUPER drauf, und ich bedanke mich, für eure Beiträge.
Was ich mit meinem Bibi ( schwer verletzte Kohlmeise, nach Sturz aus 1,5 m Höhe, aus dem Rollladenkasten (Nest)), alles erlebt habe, das sehr erwähnenswert ist, ich würde hier den Rahmen sprengen. Aber hierzu noch ein besonders erwähnenswertes Beispiel, das ich von einem Wildvogel absolut NICHT erwartet hatte. Bibi war also im Wohnzimmer, in ihrem Territorium zu Hause. Sie hatte an verschiedenen Stellen, die von mir angebrachten Rundstäbe aus dem Baumarkt ( zuerst geriffelte, später ersetzte ich sie durch glatte Stäbe, weil ich erkannte, das sie beim Start öfters mit der hinteren Kralle hängen blieb, an eben der Riffelung). Eines Abends, sie war wieder mal höllisch gut drauf, das heißt, sie musste sich wieder einmal abreagieren, weil sie ja keine Kämpfe mit anderen austragen konnte, also zeigte sie ihre überschüssige Aggression damit, so dass sie unter anderem, an dem Eingang zu ihrer Höhle-Höhle, herum knabberte, obwohl der Eingang ja schon lange fertig war. Höhle-Höhle, so nannte ich auch ihren Karton, eben mit dem Loch, das sie angefangen hatte, in den Karton zu knabbern, der auf einer ihrer Sitzstangen stand, also den Stab unter den Karton geschoben. Seid sie dort angefangen hatte, das Loch immer mal zu erweitern, war mir irgend wann klar: Da will sie rein. Also nahm ich den Karton herunter, packte all meine Fahrrad-Ersatzteile aus und kleidete ihn innen mit Küchengrepp aus. Da ich am Karton ohne Klebstoff auskommen musste, konnte ich auf die Schnelle keine vernünftige Halterung für eine Sitzstange anbringen, die sicher halten würde, also ummantelte ich noch einen kleinen Katalog, legte ihn mit nach hinten rein, damit sie eine Kante hatte, auf der sie sitzen konnte. Von nun an, war dieser kleine Karton, Bibis selbst auserwähltes Häuschen zum Schlafen. In den großen Käfig, ging sie nur noch selten mal, zum zweiten Futternapf mit geköpften frischen Subadulten Heimchen, und zum Wassernapf, und die Sitzstangen + unten die Garage ( kleiner Karton, offen. Wenn sie sich also wieder mal abreagieren musste, ich dies an ihren aggressiven Verhalten erkannte, so nahm ich sie auf die offene Hand und ging mit ihr auf einen Kartonstapel neben dem Grammophon und lud sie zum Kampf ein. Ich sagte dann wieder: Kämpfe-Kämpfe Bibi und legte beide Hände flach auf den Karton und auf der Hand wo sie saß, diese hielt ich natürlich still, die andere Hand, schob ich schnell hin und her und sagte immer wieder: Bibi, Kämpfe-Kämpfe und sie stürzte sich SOFORT aus die Hand, die ich kurz hin und her bewegte und sie biss mir heftig in die Finger, das einige Minuten lang abwechselnd gemacht, und Bibi wurde langsam müde,ihre Angriffe ließen dann irgend wann nach. Dies war der Ersatz, für ihr Abreagieren, ihrer überschüssigen Energie, wo sie sonst draußen in der Natur, mit anderen kämpfen würde.
Eines Abends, wir hatten gerade unser Abreagieren hinter uns und Bibi flog hinter den Käfig auf eine Sitzstange und ihr kam gleich anschließend in den Sinn, eine rote Blüte des dort stehenden Weihnachtskaktus aufzunehmen und diese mit dem Schnabel zu bearbeiten. Ich war darüber sehr besorgt, denn ich wusste nicht, ob diese rote Blüte vielleicht giftig für sie ist, also bittete ich sie, mir die Blüte zu überlassen. Dies kannte sie schon von mir, wenn sie eine Feder von sich bearbeitete, die ich gerne aufheben wollte, denn dann musste ich auch oft lange, lange betteln, bis sie sie mir überließ. Aber mit der roten Blüte, das war anders, denn diese wollte sie mir einfach nicht geben. Ich war verzweifelt, bekam die Blüte einfach nicht überlassen, also – ich erkannte, sie überlässt sie mir nicht und kaute weiter auf der Blüte herum. Dann fasste ich einen Entschluss: Ich ging wortlos aus dem Zimmer, neben an, in die Küche ! ! ! Im nächsten Moment kam Bibi mir nach geflogen, was sie noch NIE getan hatte, denn in die Küche, ist sie noch nie alleine rein geflogen, aus gutem Grund, denn die Küchen-Hängeschränke, so wie verschiedene Lücken und Zwischenräume, wie auch die offene Rückwand hinter dem Kühlschrank, all das, war eben nicht „Bibi-Sicher“, sie hätte überall hinten rein rutschen können und ich hätte sie nie entdeckt. Deswegen, hatte ich, an der einen Wand, einen riesengroßen Hummer hängen gelassen, vor dem Bibi immer Angst hatte, panische Angst, denn ich hatte es schon oft probiert, mit ihr auf der Hand, oder auf Stöckchen sitzend, sie in die Küche mit zu nehmen, nach ein Paar Sekunden hielt sie es aber NICHT mehr aus und flog zurück, ins Wohnzimmer.
Aber nun war das anders, denn Bibi kam mir nachgeflogen,in die Küche und klammerte sich hinten an meinen Rücken, ans Unterhemd und schaute ängstlich auf den Hummer an der Wand. Ich holte sie mit der Hand zu mir nach vorne, sie immer noch den Blick zum Hummer, voller Todesangst, und ich sagte zu ihr: Bibi, ich bin dir doch nicht böse, und gab ihr Küsschen, bin doch nicht böse auf dich, dann wartete ich extra noch 2 – 3 Minuten, um zu sehen, ob sie von selbst wieder abhaut ins Wohnzimmer, aber nein, sie wollte wieder Gut sein, sich entschuldigen, das sie meiner Bitte nicht nachgekommen war. Also ging ich wieder mit ihr rüber ins Wohnzimmer und ich nahm die zerknüllte Blüte und versteckte sie in der Hand.
Bibi hatte VERSTANDEN, das ich Sauer auf sie war, und das in Sekundenschnelle !
Solch eine Situation, hatten wir beide zuvor noch nie gehabt und als ich das später dem einen Verkäufer in der Zoohandlung erzählte, der schüttelte den Kopf und konnte dies gar nicht recht fassen, was ich ihm da erzählte.
Ich bedanke mich nochmals für eure Rückmeldung, lieben Gruß, vom Ingmar & die Bibis.