meine Grauen verstehen sich nicht mehr

Diskutiere meine Grauen verstehen sich nicht mehr im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo an alle! Ich habe gerade die Dissertation gelesen und könnte mir jetzt diesen Eintrag sparen und weiter gefrustet sein - das bringt mich...
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Josin

Guest
Hallo an alle!

Ich habe gerade die Dissertation gelesen und könnte mir jetzt diesen Eintrag sparen und weiter gefrustet sein - das bringt mich dann aber leider auch nicht weiter. :idee:

Ich habe zwei Graue (Emma und Lukas). Es handelt sich um Handaufzuchten von 2001 und sie sind ein Pärchen, leider auch noch Geschwister.

Nun zum Problem:
Seit ca. 8 Wochen verstehen sich die beiden überhaupt nicht mehr. Es herrscht nur noch Krieg. Das Problem dabei ist auch noch, das der Hahn der Henne völlig überlegen ist. Lukas ist die Henne und war immer viel viel kleiner als Emma der Hahn.
Ich muss noch dazu sagen, dass beide Vögel nur auf meinen Mann fixiert sind. Als wie sie bekamen durfte ich den Hahn vier Tage anfassen, dann war von heut auf morgen Schluss und er hat mich nur noch gehackt. Bei Lukas war ca. nach einem halben Jahr vorbei. Damit kann ich mitlerweile Leben. Ich kann sie trotzdem im Käfig fütter, zwar mit einigen Tricks, aber es geht.
Wir haben für sie draußen eine ca.zwei Quadratmerter große Volliere die 2,20 m hoch ist. Dort verbringen sie, wenn die Temperaturen es zulassen die meiste Zeit. Nun werden die Nächte ja doch schon kühler und manche Tage hier in Norddeutschland regnet es nur - so müssen sie nun doch öfter wieder rein. Ihr Käfig für den Winter steht im Wohnzimmer und ist glaube ich groß genug. Es ist der größte von der Firma Volieren/Ferplast:::238_239.html"]Ferplast[/URL] . Diese fahrende Schrankwand. Wenn ihr wißt was ich mein. Die Maße habe ich jetzt nicht. Aber der TA meinte auch er ist auch für zwei groß genug.
Was uns jetzt massiv auffällt ist, wenn die beiden im Wohnzimmerkäfig sind herrscht nur noch Krieg. Es fing damit an, dass sie sich eigentlich nur gekloppt haben, wenn mein Mann das Wohnzimmer betreten hat. War ich alleine im Wohnzimmer waren sie ruhig. Kam er dazu, bekommt die Henne vom Hahn nur Atacken. Es läuft jetzt also so ab, dass sie so lange wie möglich draußen sind, abends so spät wie möglich rein kommen und dann auch schlafen. Wenn ich morgens dann runter komme und sie sehen einen von uns macht der Hahn sofort Streß und wir bringen sie raus.
Es ist total verrückt. Wenn ich morgens aber oben im Schlafzimmer noch ne Stunde im Bett liege und wach bin, höre ich nichts. Aber sobald sie mitbekommen wir sind hoch - gibt es Streß. Wir bringen sie dann raus und draußen kommt es auch schon mal vor, dass sie sich streiten, aber ich beobachte sie nun in letzter Zeit sehr oft durch das Fenster heimlich - dann sind sie friedlich gehen sich aus dem Weg oder füttern sich sogar wieder gegenseitig.
Nicht das es nur das ist! Nein, es kommt noch schlimmer. Die Henne rupft nun.
Sieht schon heftig aus und hat mich schon etliche Tränen gekostet.
Die erste Rupfatacke hatte wir nach dem Einzug hier ins neue Haus. Das habe ich dann auf den Umzug geschoben, das war im Dezember. Es hat sich schnell wieder gelegt. Die zweite massivere Atacke war dann vor ca. 3 Monaten. Es war hier echt beschissenes Wetter. Sie konnten wenig raus und Lukas hat sich innerhalb 8 Stunden die linke Brusthälte und den linken Flügel zerstört. Sie kann auch nicht mehr fliegen seit Dezember. Die Flugfedern schaffen es nicht zwischen den Atacken nachzuwachsen.
Das Wetter wurde dann wieder besser und sie waren sehr viel draußen, der Vogel hat nicht mehr gerupft alles war wieder nachgewachsen, bis auf die Flugfedern. Nun wird das Wetter wieder schlechter und sie müssen auch nachts rein, da die Volliere keinen Schutzraum hat. Seit drei Tagen ist die Brust von Lukas karl.
Der TA meint es sei zu vermuten, das der Hahn geschlechtsreif ist und die Henne noch nicht. Er bot uns eine Endoskopie an. Ich habe den Termin dann aber wieder abgesagt, da sich ihr Zustand ja wieder verbessert hatte, als das Wetter wieder besser war und sie raus konnte. Wir haben uns jetzt auch generell gegen die Endoskopie entschieden, denn selbst wenn es die Ursache dafür ist, können wir daran jetzt eh nichts ändern.
Als wir dieses Haus bezogen haben, hatten wir eigentlich vor, den Pferdestall als riesen Volliere auszubauen. Der TA hat uns aber davon abgeraten, da die Vögel dann zu weit vom Haus weg sind. Also weniger Kontakt zu uns haben. Er ist ja hier zwei Meter weiter vom Haus, aber die Vögel wären nicht mehr im Haus. Aber es sieht doch offensichtlich genau anders aus, oder?
Wir haben uns nun entschlossen, die Garage als Vogelzimmer auszubauen mit einem Durchbruch zum Büro, so dass die Vögel noch ins Haus können aber auch ihr Rückzugsmöglichkeit haben. Das dauert aber leider noch etwas. (Garagentor rausreißen, Terassenelement rein, Gittervolliere ran, Fenster rein und Tür einbauchen)
Nun zu meiner eigentlichen Frage, hat jemand gleiche Erfahrungen und kann mir jemand einen Tipp geben, wie wir die Zeit bis dahin überbrücken können? Heute morgen war die Atacke von Emma so heftig das er sich ein Bein von Lukas nahm und es festhielt und sie so heftig gehackt hat, dass sie diesmal auch einen großen Ratscher über dem Schnabel hat.
Ich bin echt am überlegen, ob ich die beiden für die Zeit trenne und die Käfige nebeneinander stelle. Der Umbau dauert bestimmt noch zwei Monate. Bis jetzt gab es noch keine Verletzungen, aber wenn das so weiter geht, bleiben diese bestimmt nicht aus.
Kann ich hier vielleicht auch was mit Bachblüten machen? Utena kennt sich da doch aus, oder?

Was würdet ihr machen?
Liebe grüße von der ratlosen Elke :

PS: Ganz schön lang geworden, aber sonst ist es wohl nicht verständlich, Sorry
 
Hallo Elke,

herzlich willkommen hier unter den Grauenfans! :zwinker:

Da du alles sehr gut beschrieben hast, sehe ich im Prinzip 2 "Übel", die wohl für den Stress verantwortlich sind:
-1. scheinbar zu enge Verhältnisse in dem Wohnzimmerkäfig
-2. die Nähe des Menschen, wenn die beiden drin sind
-ein 3. wäre noch, dass die beiden Geschwister sind. Dies muss nicht ein Grund sein, kann aber bei Eintritt der Geschlechtsreife ins Negative in Bezug auf bis dahin gelungene Vergesellschaftung umschlagen.

zu 1. Es sieht für mich so aus, als würden die beiden in der Freivoliere mehr Rückzugsmöglichkeiten voreinander haben als im Wohnzimmerkäfig. Sicherlich mag euer TA Recht haben, wenn er sagt, dass der Käfig groß genug sei. Die Größe ist aber immer relativ. Es kommt darauf an, wie gut ein "Paar" harmoniert. Gibt es Zoff oder befinden sie sich gerade in einer Neufindungsphase (wie es wohl bei Lukas und Emma der Fall ist), kann eine gemeinsame Unterkunft nie groß genug sein. Ich weiß nicht, ob ihr die beiden in der Wohnung auch frei fliegen oder laufen lasst... Könnte mir aber vorstellen, dass es da weniger Auseinandersetzungen geben würde, da einfach mehr Platz zur Verfügung steht.

zu 2. Die beiden sehen deinen Mann als jeweiligen Partner und als Schwarmoberhaupt an. Sehen oder hören sie ihn, wollen sie zu ihm. Dies ist nicht möglich, also müssen sie ihre Aggressionen irgendwo abbauen. Dazu dient dann im Falle von Emma Lukas. Da sie etwas in ihren Bewegungen eingeschränkt ist und wegen des Käfigs kaum Ausweichmöglichkeiten bestehen, hat er ein leichtes Spiel. Der Teufelskreis geht weiter: Emma steht in solchen Situationen unter Dauerstress und kompensiert diesen durch Rupfen....
Ich habe z.Z. 2 Amazonen und 3 Graue. Die 5 könnte ich nie zusammen in eine Voliere sperren (2m lang), das gäbe Mord und Totschlag. Im gemeinsamen Freiflug klappt das Zusammenleben der 5 super. Sie sitzen schon auch mal eng beieinander, können aber jederzeit ausweichen, wenn es Stress geben sollte. Und was ich noch aus gesammelten Erfahrungen mit meiner Gruppe berichten kann: Sitzen sie eng zusammen, geht das so lange gut, solange sie mich nicht bemerken. Sobald ich in Erscheinung trete, fängt die Schwarmoberste an, die anderen so nach und nach zu vertreiben, und die "Versammlung" löst sich schnell auf. D.h. sie arrangieren sich miteinander und sind aufeinander fixiert, solange ich nicht im Zimmer bin. Deshalb lasse ich meine Gruppe, so weit es geht, alleine und trete nur in Erscheinung, wenn es denn unbedingt sein muss. Und das klappt...

Was ich dir raten würde:
Als wir dieses Haus bezogen haben, hatten wir eigentlich vor, den Pferdestall als riesen Volliere auszubauen. Der TA hat uns aber davon abgeraten, da die Vögel dann zu weit vom Haus weg sind. Also weniger Kontakt zu uns haben. Er ist ja hier zwei Meter weiter vom Haus, aber die Vögel wären nicht mehr im Haus. Aber es sieht doch offensichtlich genau anders aus, oder?
Das sehe ich genau so wie du. :zwinker:
Da das aber noch eine Zeit dauern wird:
Die beiden müssten in der Wohnung eine größere Unterkunft erhalten und wenn möglich sogar in einem Zimmer, in dem ihr euch nicht weiter aufhaltet. Ihr habt doch ein Haus. Wäre es da nicht möglich, ein Zimmer als Vogelzimmer einzurichten? Es soll natürlich nicht so sein, dass ihr euch ganz zurückziehen sollt. Während des Freiflugs könntet ihr euch ja dann mit ihnen beschäftigen. :zwinker:
Kann ich hier vielleicht auch was mit Bachblüten machen? Utena kennt sich da doch aus, oder?
Utena hat sich leider aufgrund einer schlimmen Krankheit ihrer Grauen aus dem Forum zurückgezogen. Aber du kannst dich mal im Pirol belesen, hier hat Utena/Sandra einen Artikel dazu verfasst. :zwinker:
 
Hallo Sybille,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Als Du die Situation mit Deinen 5 beschrieben hast ist uns beiden ein Licht aufgegangen. Genauso ist es bei uns auch.
Wir werden nun in einer Wochenendaktion die Garage umbauen. Das ganze findet vom 21. - 23. Oktober statt. So lange muss es irgendwie gehen. Wir werden nun den Winterkäfig auch aus dem Wohnzimmer entfernen und ihn vorübergehend im Eßzimmer platzieren. Dann hoffen wir noch auf etwas schönem Wetter und wir können mit Chance die Zeit überbrücken. Das wäre doch gelacht.
Danke schön, Du hast mir wieder Mut gemacht.

:freude:

Liebe Grüße Elke
 
Hallo "ratlose" Elke,

also an der Käfiggrösse alleine kann es nicht liegen wenn ihr den Grössten gekauft habt, der ist ca. 160 lang aber nur 97 breit.

Ich vermute eher eine Unverträglichkeit der Beiden, da sie Geschwister sind und so langsam Geschlechtsreif werden.

Kann ich hier vielleicht auch was mit Bachblüten machen?

Bachblüten helfen auch nur vorrübergehend, sind aber auf Dauer keine Lösung. Stell dir vor du mußt jeden Tag Beruhigungstropfen nehmen um deinen Mann zu ertragen :zwinker:

Vielleicht wäre es das Beste wenn ihr euch nach geeigneten Partnervögeln umschaut. Da ihr jetzt sowieso die Garage umbaut dürfte es kein Problem darstellen noch zwei Vögel aufzunehmen. Es gibt ja genügend Abgabevögel die einen neuen Platz suchen.


von Sybille K
Deshalb lasse ich meine Gruppe, so weit es geht, alleine und trete nur in Erscheinung, wenn es denn unbedingt sein muss. Und das klappt...

Genau so halte ich es auch, es geht einfach nicht anders, da die Handaufzucht sonst Klettenmäßig an mir hängt und die Naturbrut eifersüchtig schreiend durch die Gegend fliegt.
 
Hallo Elke,

Herzlich Willkommen bei uns im VF :prima:
Ich stimme mit den Vermutungen von Sybille überein - für das Haus dürfte der Käfig zu klein sein, und sie kommen mit dem Weniger an Platz nicht zurecht.
Josin schrieb:
Es fing damit an, dass sie sich eigentlich nur gekloppt haben, wenn mein Mann das Wohnzimmer betreten hat.
Das spricht eigentlich auch für Eifersucht. Dein Mann soll nicht geteilt werden und wird deshalb für sich allein in Anspruch genommen.

Du schreibst, dass sie ein Pärchen sind - wurde eine DNA-Geschlechtsbestimmung damals durchgeführt? Wenn sich der Züchter nur auf seine Erfahrung bei der Auswahl gestützt hat, kann es durchaus sein, dass sie auch gleichgeschlechtlich sind.
 
Hallo an Alle,

sie sind definitiv ein Paar. Sie wurden getestet.
Wir haben auch schon überlegt noch ein Pärchen nachher dazu zunehmen. Die Garage muss aber erst mal fertig sein und vielleicht warten wir dann noch ein wenig ab, damit Lulas sich wieder erholen kann.
Obwohl ich aber eigentlich denke, der beste Zeitpunkt für weitere Vögel wäre dann ja eigentlich, wenn man sie alle zusammen in die Garage setzt. Dann ist es für alle Vögel gleich neu, oder?
Wir haben den Käfig gestern Abend noch ins Eßzimmer verfrachtet. Heute morgen war Ruhe!!!!!!!!

Vielleicht sollte ich mich doch schon mal nach einem weiteren Pärchen umsehen.
Liebe Grüße Elke
 
Obwohl ich aber eigentlich denke, der beste Zeitpunkt für weitere Vögel wäre dann ja eigentlich, wenn man sie alle zusammen in die Garage setzt.

Hallo Elke,

wo soll die Garage denn umgebaut werden? Soll sie nur als Schutzhaus dienen oder Daueraufenthaltsort sein ?

Sicher ist es der beste Zeitpunkt neue Papageien mit deinen zu vergesellschaften. Aber vergiss nicht deine sind Handaufzuchten und doch sehr auf Menschen geprägt und die kannst du nicht von jetzt auf nachher abschieben, dass gibt noch mehr Frust.
 
Hallo Elke,

ich habe selbst auch vier Grauchen, zwei davon sind ebenfalls Geschwister und Handaufzuchten.
Ich habe das Geschwisterpärchen von einer bekannten übernommen und es gab in einem ca. 2qm großen Käfig ständig die selben Probleme. Der Hahn hat immer die Henne meistens abends vor dem Schlafen verkloppt.
Nachdem die beiden zu mir gekommen sind, sind sie mit zwei anderen in einem Vogelzimmer und kommen abends in der ganzen Wohnung raus. Du hattest die Frage nach dem Freiflug hier im Forum noch gar nicht beantwortet ;-)

Wichtig ist auf jeden Fall wie schon gesagt wurde, den Raum für beide zu vergrößern. Das sich beide langfristig wieder als Pärchen verstehen, ist auch dabei nicht sehr wahrscheinlich. Bedenke bitte, dass du falls du dir noch weitere Graue holen möchtest, unbedingt Naturbruten nehmen solltest, die mindestens ein Jahr oder älter sind. Nur dann können diese beiden neuen den "alten" die sozialen Verhaltensweisen zeigen, die für ein Zusammenleben notwendig sind. Es hilft nicht, wenn du nachher vier gestörte Vögel bei dir hast.

Aber auch bei den beiden Handaufzuchten ist es nach dem Einzug in die Garage wichtig, dass sie noch Kontakt zu deinem Mann haben. Wenn überhaupt sollte ihr sie nur langsam entwöhnen.

Das beste wäre wahrscheinlich die beiden einfach mal aus dem Käfig zu lassen und sich mit ihnen zu beschäftigen. Dein Mann und du, jeder einen auf die Schulter und mit beiden spielen, füttern, etc. Das hat bei mir auch geholfen.

Grüße aus Bremen
 
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