Hallo greenhorn,
ich schließe mich Utenas Meinung voll an. Gerade im Interesse des verhaltensgestörten/rupfenden Vogels sollte man sich diesen Schritt sehr, sehr genau überlegen mit den schlimmsten Konsequenzen die daraus evtl. entstehen würden, z. B. Kosten- und Platzgründe. Es ist nämlich nicht immer so, dass der Vogel durch einen Partner wieder gesund wird. Und woran willst du merken, dass der Vogel wegen einem fehlenden Partner rupft?
Ich habe z. B. noch 2 Shih-Tzus. Die Hündin haben wir als Welpe gekauft, sie hatte ein sehr freundliches, neugieriges, verspieltes Wesen. So ist sie heute nach 8 Jahren immer noch - kein Kläffer und sehr lieb, auch zu Fremden.
Der Rüde dagegen war ein Mitleidskauf. Der erste Käufer hatte seine Raten an den Züchter nicht bezahlt. Deswegen ist der Züchter hin und hat festgestellt, dass der kleine Rüde im Keller (ohne Fenster) einer Neubauwohnung (DDR-Blöcke) gehalten wurde. Er muss schon seit längerer Zeit nichts zu fressen bekommen haben. Jedenfalls hat der Züchter ihn wieder mit zu sich genommen, musste ihn aber wegen Baby usw. schnell wieder loswerden. Wir haben davon gehört und haben uns den Strolch angesehen. Er war total verlaust, verfilzt und hatte enorme Verhaltensstörungen. Lt. Züchter war er bei diesem Zeitpunkt 18 Wochen alt, die Prägungsphase war damit auch schon beendet. Da er aber schon ausgewachsen war denke ich, dass er mindestens ein halbes Jahr alt war.
Er war so gestört, dass er vor jedem Menschen knurrend weggelaufen ist, vor Angst laufend eingemacht hat (auch im Auto und groß), panischen Fressneid hatte (er hat auch unserer Hündin alles weggefressen) und nur kläffte und knurrte.
Jetzt ist er 4 Jahre und er hat uns sehr viel Nerven gekostet. Ein Kläffer und Angstlullerer ist er immer noch. Wir hatten auch schon Ärger wegen ihm in der Nachbarschaft. Damit wenigstens nachts einigermaßen Ruhe ist schläft er mit im Schlafzimmer. Bei offenen Fenstern schlafen wir schon lange nicht mehr, denn er würde jeden knarrenden Zweig oder Lufthauch ankläffen. MOrgens gegen 4.00 Uhr werden wir kläffend jeden Tag geweckt, da die Zeitungstante kommt. Eh der da sich wieder beruhigt.
Umsonst konnten unser Graupapageien nicht als erstes kläffen, knurren, miexen und das manchmal auch sehr ausdauernd. Das finden die Nachbarn nun wieder lustig. Aber so nervtötend hoch und laut wie der Rüde können sie das zum Glück nicht.
Wir haben sehr oft schon gesagt, dieser Misthund, hatten auch schon Gedanken mit Stromhalsband. Aber wir müssen da durch, ein Weggeben würde nie in Frage kommen und er ist ja manchmal auch ganz lieb. So ein Tier kostet Kraft und Nerven!
Das war zwar nun kein Beispiel von gestörten/rupfenden Grauen, aber ich glaube, dass man die daraus entstehenden Schwierigkeiten auch sehr gut auf den Umgang mit anderen gestörten Tiere beziehen kann. Wenn du so stark bist, auf Schwierigkeiten gefasst bist und trotzdem so ein Tier möchtest, dann freut sich bestimmt ein rupfender Grauer auf ein gutes zu Hause bei dir. Es braucht nicht so schlimm werden, aber es ist immer besser sich vorher das Schlimmste auszumalen.
Ich wünsche dir viel Glück bei der Partnersuche.
Liebe Grüße
Elke