Da hat "Mutti" wohl gar nicht mal so unrecht...
Die ersten "Oozysten-Bildchen" entstanden ohne Flotation und waren
sehr wahrscheinlich nur "Dreck". Ich habe seit diesem Hinweis durch jemanden, der es nun wirklich besser weiß als ich nur noch Flotationen durchgeführt. Das sorgte 1. für deutlich weniger Dreck auf dem Objektträger und 2. habe ich bei insgesamt etwa 15 Flotationen
nicht eine Oozyste finden können. Ich habe den Kot -wie empfohlen- sogar ein paar Tage "reifen" lassen, damit eine Sporolation der Oozysten stattfinden kann und man sie leichter erkennt, aber dennoch war nichts zu finden. Schön daran ist natürlich, daß meine und die Vögel einiger Kollegen "sauber" waren, unschön daran ist, daß die ersten Mikroskopbilder offenbar nur "Dreck" und keine Oozysten zeigten. Die Sache mit dem Oregano ist also auch nochmal an Vögeln zu prüfen, bei denen tatsächlich Kokzidien nachgewiesen wurden.
Wenn man sich die Bilder die zerfetzte Darmschleimhaut anschaut und die vorgenannten Erkenntnisse zusammenzieht, muß man wohl klar sagen, daß es nicht richtig ist, daß Kokzidien in jedem Vogel vorkommen und sie nur bei unfitten Vögeln zum Problem werden. Sicher gibt es Vögel mit einer fitten Darmflora, in der einige wenige Oozysten nichts anrichten können, aber angesicht meiner Erfahrungen mit flotiertem Vogelkot, können Kokzidien nicht zu jedem Vogel gehören, ansonsten hätte ich schließlich mal welche finden müssen. Die Aussage von Vaccin, der aus einer verdreckten Anlage eines Kollegen Proben gezogen hat und nur einige wenige Kokzidien fand, passt ebenfalls dazu. Wer also Oozysten im Kot findet hat ein ernst zu nehmendes Problem.
Ich wechsele seit etwa einem Jahr 1mal wöchentlich den Bodenbelag (bei leicht überbesetzten Jungvogelflugboxen auch 2mal), seitdem habe ich deutlich weniger Probleme (keine will ich nicht sagen, sonst liegt wohl möglich morgen einer um
). Auch
der gut sortierte Futtermittel- und Zubehörhandel scheint diesen sinnvollen Trend erkannt zu haben: Hier gibt es seit einiger Zeit auch Wellpappe und einlegbare Käfigpappen (
sroll runter und guck selbst). Das Geheimnis liegt also einfach darin, die heranreifenden Oozysten im ausgeschiedenen Kot wegzunehmen, bevor sie infektiös werden. Wer mal unangemeldet in meine Anlage schaut, wird feststellen, daß ich nur den Bodenbelag/die Pappen in meinen Boxen regelmäßig wechsele. Der übliche "Dreck" an den Wänden und auf den Stegen zwischen den einzelnen Abteilen bleibt in aller Regel ne Ganze Weile liegen, bis es mir zu unansehnlich wird, Besuch kommt oder ich Fotos fürs Forum mache (man muß den Tierschützern ja nicht noch Material geben, welches sie gegen mich verwenden können). Von einer sterilen/zu sauberen Haltung kann also keineswegs die Rede sein, zumal die Pappen nach 1h schon wieder total "beschissen" aussehen. Weiterhin kommen immer mal wieder Erlenzweige, ganze Beifuß- , Rainfarn und Brennesselpflanzen in die Boxen, das hat bisher auch noch keinen Vogel umgehauen.
Es muß eben jeder das richtige Mittelmaß für sich und seine Art der Unterbringung finden. Wenn das Ganze nur noch in Putzen ausartet, macht es mir jedenfalls auch keinen Spaß mehr. Es soll auch Sinn machen die Trinkröhrchen alle 2 Tage mal durchtrocknen zu lassen und eine 2. Garnitur zu verwenden. Dies habe ich ne Weile so gemacht, es war mir dann aber bei knapp 30 Trinkröhrchen zu umständlich bzw. ich war zu faul dazu. Ich denke auch, daß eine gewissen Resistenz gegenüber Bakterien und Pilzen aus nicht täglich gewechselten Trinkröhrchen realistischer ist als eine Resistenz gegenüber Endoparasiten. Insofern werden die Trinkröhrchen nur 1-2mal pro Woche mit den Fingern ausgewaschen und gleich wieder befüllt.
Ein Mikroskop ist also durchaus eine feine Sache für Ektoparasiten, Wurmeier und Oozysten aber ohne Flotation ist man als ungeschulter Laie etwas überfordert und es gibt zu viel falschen Alarm! Bei Trichomonaden und Darmflagellaten sollte man es jedoch ohne Flotation versuchen. Tote Tierchen bewegen sich meistens nicht mehr
. Da es im Vogelkot auch nicht allzu viel Stäbchenförmigen Dreck gibt, kann man/sollte man auch hier auf eine Flotation verzichten. Bei Bakterien und Viren sowieso, aber diese sind sicher nichts für den Laien, zumal man sie auch erstmal anfärben muß und später auch noch in der Lage sein muß die Art zu bestimmen.