mögliche Ausbreitung des Hühnergrippe-Virus über Fischmehl

Diskutiere mögliche Ausbreitung des Hühnergrippe-Virus über Fischmehl im Forum Vogelgrippe / Geflügelpest im Bereich Allgemeine Foren - Aus DER SPIEGEL Nr. 5 / 30.01.2006, S. 122: "Josef Reichholf, 60, Vogelkundler an der Zoologischen Staatssammlung in München, über die...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Raven schrieb:
Huhn wird krank, Huhn stirbt (soll ja schnell gehen bei Hühnern)

Toll! Für den Anfang hast Du das doch schon mal sehr gut gemacht :zustimm:!
Jetzt mußt Du nur noch üben, zu überlegen, wie die toten Hühner in den Geflügelmist auf den Acker kommen. :idee:
Ich kann Dir gern sagen, wo Du so einen finden kannst, dann kannst Du ja die Hühnerleichen dort einfach mal ganz direkt fragen und mußt nicht soviel selber denken.
Daswird dann sozusagen ein Interview aus erster Hand. Immerhin waren die ja exklusiv beim Krankwerden, Sterben und Aufs-Feld-gelangen dabei ... :+klugsche
Wenn Du eine Antwort hast, dann komm doch einfach wieder. :)

Kleiner Tip am Rande: sie sind in der Hühnerfarm mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht an Altersschwäche verstorben ;)
 
Akkas schrieb:
Lieber Aday, ruf doch mal so eine Infotelefonnummer an,die können Dir diese Frage sicherlich beantworten und werden auch dafür bezahlt.
Wenn Du mal selber denken magst, wie wär es mit dieser theoretischen Variante:
Fischmehl mit Viren als Futter infiziert Huhn, Huhn macht Mist, Landwirt fährt Mist auf Acker/Wiese, Acker/Wiese infiziert, Schwan/Gans landet auf Acker und frißt verunreinigtes Gras, und wenn der mal wieder im Wasser rumschwimmt, trägt er das Virus dort hinein. Für Ente dann kein Problem, sich damit zu infizieren.
Muß ja eine Mordsverschwörung der Fischmehlintustrie sein, sämtliche Ausbrüche in den Nutzgeflügelbetrieben Deutschlandweit zu vertuschen, schnell noch den Mist dann rausfahren und hoffen das sich möglichst viele Schwäne und Enten anstecken.

Also bitte, jetzt bleib doch mal ernst, oder gehörst du auch zu der Gruppe, du auf Teufel komm raus wiederlegen will, das Zugvögel den Erreger übertragen und damit zumindest in diesen Fällen für die Verschleppung verantwortlich sind?

Geb dir mal einen Tip:
Hat vielleicht eine Türkische Kleinfamilie, wohnhaft in ganz Deutschland, infizierte Lebensmittel illegal eingeführt und ist dann sogar weil sie Vogelfreunde sind auch auf die geschützten Inseln gefahren um dort gezielt Schwäne zu füttern und somit die Seuche nach Deutschland zu bringen um dadurch vor den Türkischen Seuchenproblemen abzulenken und schnellst möglich wieder zu den EU-Beitrittsverhandlungen zurückzukommen?:D

Welche Schwäne und Enten haben denn die Seuche in das geschlossene Putenhaltungssystem in Frankreich getragen und dort für die Ausbreitung des Virus gesorgt ?
Kannst Du ja auch gleich bei dieser Gelegenheit mal bei den Experten Deiner Wahl anfragen. Bei mir bist Du da leider an der falschen Adresse.
Wahrscheinlich die, die in der nähe rasten und dummereise durch deren Scheiße jemand gefahren und gelaufen ist, der dann selber durch eine Infektionsschleuse ist (oder auch nicht) und dann den Stall betreten hat.
Selbst eine Desinfektion wenn Sie ordentlich gemacht wird, tötet nicht 100% der Keime und wenn die empfohlene Desingfektionszeit nicht eingehalten wird oder werden kann, überleben noch mehr.
 
Hat sich schon mal einer überlegt daß Viren auch unter sehr ungünstigen Bedingungen überleben können?

Ich bin darauf gekommen als ich von der Fischtrocknung mittels Sonnenwärme gelesen habe.
Eventuell in den Fischen enthaltene Viren sind dabei in der Lage sogenannte Sporen zu bilden. Diese Sporen sind, vergleichbar mit getrockneten Pflanzensamen, nach außen sowie auch nach innen absolut inaktiv.
Erst wenn wieder günstige Lebensbedingungen entstehen werden aus den Sporen, auch wieder ähnlich einem Samenkorn aus dem eine Pflanze wächst, dann wieder Viren.
Diese Sporen sind praktisch kaum zu entdecken und, was noch schlimmer ist, fast nicht zu vernichten.
Versuche vor etlichen Jahren hatten gezeigt daß diese Sporen sogar den Aufenthalt im freien Weltraum, das Vakuum und die Kälte, überstehen. Auch Hitze bis zu einer hohen Temperatur macht den Sporen nichts aus. Wenn die sonnengetrockneten Fische zu Mehl verarbeitet werden hilft es nicht dieses dann zu erhitzen, die Sporen überstehen das mühelos.

Was spricht also dagegen daß diese Viren im Fischmehl in Sporenform bis zu uns gelangen?
An Geflügel verfüttert finden die Sporen den idealen Nährboden und entwickeln sich zurück zu Viren.
Ich halte diese Überlegung angesichts dessen was in F passierte für denkbar. Jedenfalls nicht weniger wahrscheinlich als Aday´s These vom Kot eines Wassergeflügels wobei man nicht mal weiß ob es in der Nähe der Zuchtanlage überhaupt Wassergeflügel gibt.
 
Viren bilden meines Wissens keine Sporen, Alfred, das können nur Pilze und bestimmte Bakterien, die damit in Dauerformen lange reaktivierbar bleiben. Viren hingegen vermehren sich in einer Wirtszelle und überleben außerhalb in verschiedenen Milieus unterschiedlich lange.

Fakt ist jedenfalls, daß die Zugvogeltheorie gerade für Rügen ebenfalls durch nichts belegt ist. Fakt ist auch, daß die positiv getesteten Fälle von H5N1 auch anderswo kaum mit einem Vogelzug korrelieren. Das würde außerdem noch nicht das Massensterben gerade auf Rügen erklären, zumal dort auch viele Tiere verendet sind, bei denen H5N1 gar nicht nachgewiesen wurde.

Mit oder ohne Fischmehl und "Zugtheorie" also noch unbeantwortete Fragen. Die Vogelgrippe ist aber immer wieder in räumlicher Nähe zu Fischkulturen ausgebrochen. Und auch oft in der Nähe eines Milieus, in dem das Virus durchaus länger lebensfähig bleiben kann: am Wasser.
 
...

"Fakt ist jedenfalls, daß die Zugvogeltheorie gerade für Rügen ebenfalls durch nichts belegt ist. Fakt ist auch, daß die positiv getesteten Fälle von H5N1 auch anderswo kaum mit einem Vogelzug korrelieren."

Die Anmerkungen von Vogelklappe sind zutreffend. Die verfügbaren OIE-Daten seit 2003 (gemeldete H5N1-Fälle / Zeitachse /geografische Achse) sprechen gegen eine Verbreitung durch Vogelzug.

Die aktuellen Fälle (Deutschland) deuten allerdings darauf hin, dass H5N1 seit einem Zeitraum X bereits (auch) hier endemisch war/ist. Intensiv nach Totfunden beprobt wird erst seit den Fällen auf Rügen. Vereinfachend: Wo(nach) nicht gesucht wurde - das konnte nicht gefunden werden.

Die "Rügen-Fälle" sind - von vorstehenden Anmerkungen abgesehen - in vielerlei Hinsicht atypisch.

Die Fälle in Mecklenburg, Schleswig-Holstein und (vielleicht) auch Brandenburg könnten evtl. bedingt durch "Massnahmen" auf Rügen landeinwärts abziehende Vögel "(mit)verursacht" haben.
 
Vogelzug ist immer und überall

Vogelklappe schrieb:
Fakt ist jedenfalls, daß die Zugvogeltheorie gerade für Rügen ebenfalls durch nichts belegt ist. Fakt ist auch, daß die positiv getesteten Fälle von H5N1 auch anderswo kaum mit einem Vogelzug korrelieren. Das würde außerdem noch nicht das Massensterben gerade auf Rügen erklären, zumal dort auch viele Tiere verendet sind, bei denen H5N1 gar nicht nachgewiesen wurde
Gastleser schrieb:
"Fakt ist jedenfalls, daß die Zugvogeltheorie gerade für Rügen ebenfalls durch nichts belegt ist. Fakt ist auch, daß die positiv getesteten Fälle von H5N1 auch anderswo kaum mit einem Vogelzug korrelieren."

Die Anmerkungen von Vogelklappe sind zutreffend. Die verfügbaren OIE-Daten seit 2003 (gemeldete H5N1-Fälle / Zeitachse /geografische Achse) sprechen gegen eine Verbreitung durch Vogelzug.
...
Die Wanderbewegung der Vögel hat unterschiedliche Ursachen. Die wichtigste ist die Befriedigung des Nahrungstriebs: Die Tiere ziehen immer dahin, wo das Nahrungsangebot für sie am besten ist.
...
http://www.quarks.de/dyn/4551.phtml
Wenn verwundert es dann, das es aus Osteuropa nach dem extrem kalten Winter von dort sogar weitere Wanderbewegungen gab, weit nach dem "eigentlichen Vogelzug"? Verhungern wollen diese Tiere halt auch nicht und da fliegen sie halt mal ein wenig.
Wurde übrigens schon von diversen Ornithologen bestätigt, doch leider gibt es bei den Herrn Vogelkundlern auch einige Hartliner, die diese Bewegungen und somit die möglichkeit der Virenverschleppung nicht wahrhaben wollen.
Nach Angaben von Ulrich Köppen von der Beringungszentrale Hiddensee haben die Höckerschwäne wie viele andere Wasservögel auf Rügen überwintert. "Die Schwäne kommen entweder aus dem östlichen Ostseegebiet um Dänemark, Polen, Finnland bis hin zum Baltikum oder aus dem ostdeutschen Binnenland", berichtet der Ornithologe. An der Ostsee finden sie auch im Winter freies Wasser. Ein beliebter Tummelplatz für Schwäne und viele andere Wasservögel ist die Wittower Fähre - eine Engstelle zwischen zwei Bodden - wo nun die toten Tiere gefunden wurden.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/6/0,3672,3897894,00.html
Also das Baltikum ist schon ein paar Kilometer weg und selbst von da kommen schon normalerweise Höckerschwäne zu uns. Etwas ungewöhnlich für einen Schwan, wo führende Ornithologen behaupten der würde nicht ziehen. Können Ringe lügen?

Mit oder ohne Fischmehl und "Zugtheorie" also noch unbeantwortete Fragen. Die Vogelgrippe ist aber immer wieder in räumlicher Nähe zu Fischkulturen ausgebrochen. Und auch oft in der Nähe eines Milieus, in dem das Virus durchaus länger lebensfähig bleiben kann: am Wasser.
Also deine Behauptung mit Fischkulturen mußt du mir mal erklären.

Weitere Möglichkeit:
Verwendung von Kontaminierten Oberflächenwasser (bei uns zur Zeit verboten)
oder
Der hungrige freche Sperling der Vormittags noch versucht hat in den Parks bei den ganzen Wasservögeln auch etwas von dem leckeren Brot zu erhaschen, hatte am Nachmittag noch immer hunger und flog dan mal eben bei dem Stall vorbei, wo er ein kleines kaum sehbares Loch fand, durch das er an die Futtertröge kam. Luftdichtes verschliessen von Ställen würde ja zur Erstickung führen und so ist die ein oder andere Öffnung schon notwendig.
oder
Verunreinigung eines kurzfristig abgestellten Futtereimers durch unsere frechen Sperlinge.
.....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu den möglichen Ursachen des Ausbruchs auf der französischen Putenfarm schreibt der Münchner Merkur:

Vergangene Woche hatten Jungtiere unter den 11 000 Puten Durchfall. «Wir haben sie geheilt, mussten aber das Stroh wechseln», sagt Clair. «Vielleicht war das frische Stroh verseucht.»

Das vermutet auch Clairs Veterinär Claude Lassus. «Mit der Inkubationszeit kommt das genau hin», erklärt er. Doch vielleicht hat der Bauer das Virus auch beim Strohwechsel mit dem Traktor eingeschleppt. Das frische Stroh hatte unter einem Hangar gelagert. Dort kommen Spatzen hin, aber kein Zugvögelkot. Auch Besucher können das H5N1-Virus eingeschleppt haben. «Wenn, dann waren es die Journalisten», meint Clair. «Ein Dutzend Fernseh- und Radioteams sind über die Woche zu mir gekommen. Sie sind ohne Schutz die Teiche entlang und ich habe sie immer freundlich empfangen.»
 
"Die Schwäne kommen entweder aus dem östlichen Ostseegebiet um Dänemark, Polen, Finnland bis hin zum Baltikum oder aus dem ostdeutschen Binnenland", berichtet der Ornithologe. An der Ostsee finden sie auch im Winter freies Wasser. Ein beliebter Tummelplatz für Schwäne und viele andere Wasservögel ist die Wittower Fähre - eine Engstelle zwischen zwei Bodden - wo nun die toten Tiere gefunden wurden."
Und ? Du merkst es gar nicht, aday. Diese Länder sind überwiegend bisher H5N1-frei. Und niemand behauptet, daß diese Tiere erst im Januar gekommen sind, wenn, dann wären sie schon dagewesen und nicht 14 Tage vor den Totfunden eingetroffen.
Können Ringe lügen?
Aus den Ringen ergibt es sich ja gerade nicht:
"Fachleute rätseln, wo die mit H5N1 infizierten Tiere hergekommen sein könnten. Ob es sich bei den an der Wittower Fähre gefundenen Schwänen um einheimische oder zugezogene Tiere handelt, könne nicht eindeutig beantwortet werden, sagte der Vogelkundler Ullrich Dost, der lange Jahre Artenschutzbeauftragter auf Rügen war." http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,400997,00.html
Also deine Behauptung mit Fischkulturen mußt du mir mal erklären.
Das ist hinreichend in anderen Beiträgen erklärt. Einmal sogar extra für Raven.

Und in dem französischen Putenstall haut es leider auch noch nicht hin mit Zugvögeln - und nun ?

Woran sind die vielen Vögel gestorben, die negativ auf H5N1 getestet wurden, aday ?
 
Hallo!
Ich denke das Vogelklappe mit seinen Argumenten und Antworten bestimmt nicht unrecht hat.Wenn das wirklich so ist,wird sich kein Verantwortlicher diesen Schuh freiwillig anziehen!

Schwan
 
Raven schrieb:
Zu den möglichen Ursachen des Ausbruchs auf der französischen Putenfarm schreibt der Münchner Merkur:

Vergangene Woche hatten Jungtiere unter den 11 000 Puten Durchfall. «Wir haben sie geheilt, mussten aber das Stroh wechseln», sagt Clair. «Vielleicht war das frische Stroh verseucht.»

Das vermutet auch Clairs Veterinär Claude Lassus. «Mit der Inkubationszeit kommt das genau hin», erklärt er. Doch vielleicht hat der Bauer das Virus auch beim Strohwechsel mit dem Traktor eingeschleppt. Das frische Stroh hatte unter einem Hangar gelagert. Dort kommen Spatzen hin, aber kein Zugvögelkot. Auch Besucher können das H5N1-Virus eingeschleppt haben. «Wenn, dann waren es die Journalisten», meint Clair. «Ein Dutzend Fernseh- und Radioteams sind über die Woche zu mir gekommen. Sie sind ohne Schutz die Teiche entlang und ich habe sie immer freundlich empfangen.»
womit wir beim Faktor Mensch, Katastrophentourismus, und überhaupt der Rolle des Menschen bei der Verbreitung des Virus wären. Ein wahrhaft heißes Eisen, denn es erfordert ein gutes Stück mehr Fähigkeit zur Selbstkritik und Bewußtsein (damit meine ich die Fähigkeit, über eigenes Handeln und Wollen nachzudenken, die Konsequenzen eigenen Handelns tatsächlich zu überblicken und dementsprechend verantwortlich in die Tat umzusetzen) über den Faktor Mensch zu reden, als einfache Schuldzuweisungen à la "Das waren die Spatzen oder die Zugvögel".
 
Vogelklappe schrieb:
Aus den Ringen ergibt es sich ja gerade nicht:
Da scheint es doch unterschiedliche Auffassungen zu geben:
Drei der zehn (Anm. von mir: Die Nachricht stammt vom 18.Feb.) positiv getesteten toten Vögel von der Insel Rügen waren Singschwäne, einer war in Lettland beringt worden. „Wir wissen immer noch nicht genau, woher das Virus kommt. Aber Singschwäne sind Zugvögel – die hier überwintern, brüten im Norden Russlands.“

Die Kausalkette könnte laut Mettenleiter folgendermaßen aussehen: Das bei den infizierten Vögeln von Rügen gefundene Virus sei relativ nah verwandt mit dem in den vergangenen Jahren in der Mongolei und am Quinghai-See entdeckten Erreger. Die Brutgebiete der dort und der in diesem Jahr auf Rügen überwinternden Singschwäne überlappen sich. So habe das Virus in die westliche Population überschwappen können.

„Das alles ist aber nur eine Indizienkette“, sagte Mettenleiter. Möglich sei auch, dass Höckerschwäne über größere Entfernungen als bisher angenommen fliegen und das Virus so aus der Mongolei über Kasachstan ins Donaudelta und weiter transportiert haben.
Quelle: Ostsee-Zeitung

Es ist im Grunde genommen müßig, hier im Forum über die Verbreitungswege zu diskutieren, da hier wohl keiner die dafür notwendigen Detailkenntnisse hat.

@Vogelklappe "Einmal sogar extra für Raven" Such dir jemand anderen zum spielen, ich habe kein Interesse an deinen Interpretationen von Originalquellen.
 
Deshalb scheidet der im bislang H5N1-freien Lettland beringte Singschwan ja aus. Da er erst vom letzten Jahr war, kann er nicht bereits im letzten Sommer in Russland gewesen sein. Und alles andere ist pure Spekulation, auf die Du ja sonst auch nichts gibst, Raven.

Mir geht es darum, daß die Vögel, die an H5N1 verendet sein sollen, es nicht lange vorher gehabt haben können, da die Inkubationszeit recht kurz ist. Und das heißt, im Januar können es keine Zugvögel eingeschleppt haben. Oder die Todesursache war eine andere, und die Vögel waren nur inapparente Virusträger. Das würde noch am ehesten eine Häufung wie auf Rügen erklären.

Und die Ausbrüche an Aquakulturen, in denen der hochgelobte Hühnerkot verfüttert wurde und deren Produkte auch weiterhin ohne Einschränkung exportiert werden, kann jeder selbst in Originalquellen nachlesen. Da braucht man nichts zu interpretieren, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Man kann nur nicht erwarten, daß man mit der Nase in nur einer Quelle darauf gestoßen wird.
 
Vogelklappe schrieb:
Woran sind die vielen Vögel gestorben, die negativ auf H5N1 getestet wurden, aday ?
An Altersschwäche, oder sonstige natürliche oder unnatürliche Ursachen wie all die Jahre zuvor. Wußtest du das noch nicht, das auch Tiere sterben können?

Wenn du aber schon behauptest (in den Raum stellst), das ein evtl. Zusammenhang der Ausbrüche mit Fischkulturen (meinst du Aquakulturen?) zusammenhängt, dann würde mich schon interessieren, welche Art von Anlagen um Rügen z.B. stehen, oder in Frankreich und wieso gerade da der zusammenhang sein soll.

Ach und noch was:
Höckerschwäne:
Warum bist du verwundert darüber, das dank der Beringung selbst bei den Höckerschwänen ein Zugverhalten nachgewiesen werden konnte? Nur weil vielleicht Fischmehl Zeitungsenten verbreiter und Ornito dingsda aus München das z.B. nach wie vor bezweifelt? Baierlein auch und viele andere "Fachleute" denen man immer öfter unwissenheit nachsagen kann?
 
dunnawetta schrieb:
über den Faktor Mensch zu reden, als einfache Schuldzuweisungen à la "Das waren die Spatzen oder die Zugvögel".
Also das mit den Sperlingen (Spatzen) ist ein alter Hut und seine Funktion als Krankheitsverbreiter ist hinlänglich bekannt.
Schon mal im Park bei Tauben / Entenfüttern zugesehen? Wieviele Sperlinge usw. waren den dazwischen? Gehören halt einfach dazu und sind tapfer überträger wie z.B. von Salmonellen, Kokzidien,...
 
An Altersschwäche, oder sonstige natürliche oder unnatürliche Ursachen wie all die Jahre zuvor. Wußtest du das noch nicht, das auch Tiere sterben können?
Alle auf einmal ? Und woraus entnimmst Du, daß bei den H5N1-positiven nicht der gleiche Grund vorliegt ?
Wieviele Sperlinge usw. waren den dazwischen? Gehören halt einfach dazu und sind tapfer überträger wie z.B. von Salmonellen, Kokzidien,...
Die meisten Singvögel haben eine geringe Kokzidienbesiedlung im Darm, nur macht das gesunden Tieren überhaupt nichts aus. Und ein Tier, das nicht an Salmonellen verstirbt, kann zum Dauerausscheider werden, da diese aber - wie Kokzidien auch - sehr artspezifisch sind, spielt auch das keine Rolle. Es gibt nicht eine einzige Salmonellose beim Menschen (die ja medlepflichtig ist), deren Übertragung nachweislich durch Tauben, Spatzen oder sonstige Vögel von draußen erfolgt ist. Große Kunst, denn Salmonella typhimurium der Tauben z. B. ist für den Menschen auch gar nicht pathogen.

Was haben denn jetzt Spatzen mit H5N1 zu tun ?

...welche Art von Anlagen um Rügen z.B. stehen...
Wo habe ich denn von Anlagen auf oder um Rügen geschrieben ? Mir ständig etwas in den Mund legen zu wollen ist doch keine Grundlage für eine weitere Diskussion.
 
Vogelklappe schrieb:
Deshalb scheidet der im bislang H5N1-freien Lettland beringte Singschwan ja aus. Da er erst vom letzten Jahr war, kann er nicht bereits im letzten Sommer in Russland gewesen sein.
Meine Güte, der ist in Russland geschlüpft. Steht doch da, dass sich die Brutgebiete der in der Mongolei und am Quinghai-See überwinternden Schwäne mit den Brutgebieten der auf Rügen überwinternden überlappen.

Mir geht es darum, daß die Vögel, die an H5N1 verendet sein sollen, es nicht lange vorher gehabt haben können, da die Inkubationszeit recht kurz ist. Und das heißt, im Januar können es keine Zugvögel eingeschleppt haben. Oder die Todesursache war eine andere, und die Vögel waren nur inapparente Virusträger.
Jetzt willst du uns auch noch weismachen, dass die vom FLI einen inapparenten Virusträger nicht von einem an der Krankheit verendeten Vogel unterscheiden können.
Meine Wellensittiche sind auch größtenteils inapparente PBFD-Virusträger und die Krankheit kann jederzeit bei einem ausbrechen, wenn sein Immunsystem aus irgendeinem Grunde geschwächt wird.
Es gibt nicht eine einzige Salmonellose beim Menschen (die ja medlepflichtig ist), deren Übertragung nachweislich durch Tauben, Spatzen oder sonstige Vögel von draußen erfolgt ist. Große Kunst, denn Salmonella typhimurium der Tauben z. B. ist für den Menschen auch gar nicht pathogen.
Hat aday irgendwo irgendwas davon gesagt, dass Spatzen Krankheiten auf Menschen übertragen???
 
aday schrieb:
Also das mit den Sperlingen (Spatzen) ist ein alter Hut und seine Funktion als Krankheitsverbreiter ist hinlänglich bekannt.
Schon mal im Park bei Tauben / Entenfüttern zugesehen? Wieviele Sperlinge usw. waren den dazwischen? Gehören halt einfach dazu und sind tapfer überträger wie z.B. von Salmonellen, Kokzidien,...
Da hast Du ganz einfach recht: das mit den Spatzen ist ein alter Hut. Und deshalb finde ich über Google noch nicht einen einzigen Spatz, der hier seit dem Auftreten der Vogelgrippe an H5N1 gestorben wäre. Dafür aber immer wieder tote Wasservögel, Ausbrüche in großen Geflügelhaltungen weltweit (auch ohne Wildvogelbeteiligung,denk bloß an Nigeria), Ausbrüche entlang von Verkehrverbindungen (siehe Türkei), und auch immer wieder vor allem, wenn Du Dir die asiatischen Ausbrüche (wo man ja immer von natürlichen Reservoiren ausgeht, die es dort geben soll) anguckst, das Zusammentreffen der Intensivhaltung von Gefügel und Fischen. Und die gehen da in diesen Intensivhaltungen dermaßen was von unbeleckt von hygienischen Vorstellungen dran, daß es dem durchschnittlichen Mitteleuropäer nur so schaudert. Ich weiß nicht, ob Du Dir die Mühe gemacht hast, die einzelnen Links in Gänseerpels Kaka- Thread mal anzuklicken und zu lesen, ich hab´s gemacht. In Kurzform und in aller Deutlichkeit: Käfige mit Hühnern stehen direkt über über dem Wasser, in dem die Fische leben, Die Käfige haben einen Gitterboden, so daß alles was die Hühner fallen lassen lassen, ins Wasser zu den Fischen plumst, wo es dann dafür sorgt, daß jede Menge Algen und Kleinlebewesen entstehen, die Fische somit im Futter stehen, rasch wachsen und entsprechende schnell "geerntet" werden können.Daraus entsteht dann wieder Fischmehl (zum Teil sonnengetrocknet!), das wiederum zur Produktion von Geflügel im selben Kreislauf verwendet wird. Man braucht wirklich nicht Einstein zu heißen, um zu wissen, daß diese Geschichte kurz über lang ins Auge gehen muß. Ich denke, ich brauch Dir - als Mann vom Fach (Desinfektion, damit hier keine Mißverständnisse auftauchen) - nicht zu erklären, daß Fäkalien ne Menge Keime enthalten, die bei der hier vorliegenden "Desinfektion" bei Leibe nicht alle kaputtgehen.Darüberhinaus werden dort öfter nicht nur Hühner produziert sondern auch Enten. Versuch mal, 2 +2 zusammenzuzählen im Hinblick auf dieses "Aquafarming" genannte Verfahren, ich lande da bei perfekten, durch Menschenhand geschaffenen "natürlichen Reservoiren".
Zur Frage,"wie kommt das Zeugs nun hierhin und auch noch an verschiedene Ecken dieses Erdball nahezu gleichzeitig?" habe ich auch noch keine perfekten Antworten. Da sind einfach zu viele Variablen im Spiel.Ich schätze mal, daß der Faktor Mensch eine ganz gewichtige Rolle spielt, so schnell wie die Infektion nahezu gleichzeitig an verschiedenen Orten in der Welt auftaucht, muß menschliches Handeln daran beteiligt sein. Ich wüßte einfach gerne mehr, über über internationale Handelsbeziehungen und den Warentransfer zu den Ausbruchsherden und von dort weg, bevor ich hier postuliere,das es die Spatzen oder die Singschwäne waren.
 
Ich denke, dass Vogelklappe mit seinen Argumenten gar nicht so Unrecht hat.

Die Vogelgrippe ist aber immer wieder in räumlicher Nähe zu Fischkulturen ausgebrochen. Und auch oft in der Nähe eines Milieus, in dem das Virus durchaus länger lebensfähig bleiben kann: am Wasser.

Dazu habe ich aus diesem Link folgenden Auszug gefunden:

http://www.weltderwissenschaft.de/pages/grippe.htm

"Die Suche nach dem "Bösartigkeits-Gen" der Spanischen Grippe musste also weitergehen - jetzt bei den sechs Genteilstücken im Innern des Virus. Doch soviel konnten Taubenberger und sein Team bestätigen: Vogelviren waren auch 1918 beteiligt, haben vermutlich wenige Jahre zuvor bei einem Shift neues genetisches Material in unsere Influenzaviren eingeschleust. Damit bestätigte der Washingtoner Pathologe eine seit längerem bestehende Theorie, wonach Wasservögel das "Reservoir" für alle Grippestämme der Erde bilden."

Dazu von mir noch ein ganz wager Gedanke. Die Spanische Grippe begann 1918, also dem Ende des 1. Weltkrieges. Die ersten Erkrankten waren Soldaten.
In den letzten Jahren toben auch viele Kriege. Ich habe absolut keine Ahnung von Kriegsführung, verwendeten Waffen usw. Aber könnte es da nicht auch einen Zusammenhang geben? Jeder Krieg zerstört die Umwelt, das Immunsystem der überlebenden Tiere wird durch den Stress zerstört. Seuchen entstehen.

Liebe Grüße
Elke
 
..

Raven: "Meine Güte, der ist in Russland geschlüpft."

Das FLI selbst benennt diesen einen speziellen und beringten Singschwan aus Lettland nicht mehr als "Kronzeugen" dafür, aus Russland H5N1 eingeschleppt zu haben. Das hat auch Gründe. Diese Gründe sind beim FLI erfragbar. Der beringte Singschwan ist (dies hat das FLI erst "sehr nachträglich" eruiert) ein ganz junges Exemplar und enstammt einer ureigenen lettischen Kolonie innerhalb eines Naturschutzgebietes. Er hat zuvor Lettland nicht verlassen. Zuletzt wurde er drei Wochen vor seinem Tod in Rügen noch in eben diesem Naturschutzgebiet gesichtet (und die Sichtung wurde dokumentiert).

Als Konsequenz aus diesen unwiderlegbaren (nachträglichen) Feststellungen wird (wie bereits erwähnt) der besagte Singschwan nicht mehr als "Beweis-Tier" angeführt.
 
Gastleser schrieb:
Zuletzt wurde er drei Wochen vor seinem Tod in Rügen noch in eben diesem Naturschutzgebiet gesichtet (und die Sichtung wurde dokumentiert).
Vogelklappe schrieb:
Mir geht es darum, daß die Vögel, die an H5N1 verendet sein sollen, es nicht lange vorher gehabt haben können, da die Inkubationszeit recht kurz ist. Und das heißt, im Januar können es keine Zugvögel eingeschleppt haben. Oder die Todesursache war eine andere, und die Vögel waren nur inapparente Virusträger. Das würde noch am ehesten eine Häufung wie auf Rügen erklären.
Also verstehe ich das richtig, drei Wochen vor dem Tod war der Schwan noch in Lettland und wurde dann vermutlich mit einem Fischmehltransport mit der Bahn nach Rügen gebracht da wir ja von Vogelklappe gelernt haben, das es da ja schon keine Zugvögelbewegung zu uns gab und somit ja voll und ganz eine Zugvogelbeteiligung an der Virusübertragung auszuschließen ist.:+schimpf
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: mögliche Ausbreitung des Hühnergrippe-Virus über Fischmehl
Zurück
Oben