Die Henne wurde als "Zuchttier" gehalten und hat nicht mal einen Namen bekommen!
Menschenbezug? Fehlansage!
Sie wurde ausschl. in AV und Schutzraum gehalten und versteckt sich panisch, wenn "Mensch" sich nähert! Am liebsten im Nistkasten! Ob man das Verhalten überhaupt noch ändern kann?
Hallo Hazel,
Ist zum Teil logisch erklärbar, da ein Züchter so seine Tiere zumeist in einer Außenanlage mit Schutzraum (oder Schutzhaus) oder einer entsprechend anderen großen Unterkunft (z.B. geeignete Halle) hält. Wenn auch bei mir alle Tiere (Paare) einen Namen haben, so muß es auch nicht überall so sein. Da die meisten Züchter eigentllich durch entsprechende Kontaktpflege zu anderen Halter/Züchtern pflegen (oder eben durch den entsprechenden Besuch vor Ort durch andere Menschen), sollte man annehmen, dass auch diese Henne den Umgang mit Menschen kennt und/oder gewöhnt ist. Aber auch hier gibt es eben immer wieder Ausnahmen wie man sieht.
War wohl ein "einsamer Mann"? Wenn Tiere unter diesen Situationen heraus gehalten werden, dann
ist dies verständlich - und insbesondere die Hennen der Edelpapageien flüchten regelrecht in solchen
Situationen in ihren Nistkasten. Von hier aus wird dann die Verteidigungsposition übernommen indem nur noch der Kopf aus dem Einflug herausschaut um die Situation zu meistern.
Wenn Du die Henne jetzt in den Wohnraum umsetzen möchtest (gehe mal davon aus, dass es eine Zimmervoliere mit ausreichender Größe ist, oder ein separates Vogelzimmer), dann würde ich anfänglich auch noch für 2-3 Tage einen Nistkasten zur Verfügung stellen, damit sie sich im Bedarfsfall dort hin zurückziehen kann. Diesen aber dann entfernen, damit die Henne so ihre neues Umfeld besser wahrnimmt - und nicht mehr bei jeder kleinen Störung dorthin flüchten kann.
Tipps:
Gewöhne Dir auch an, dass wenn Du das Zimmer (oder die Wohnung) betrittst, Dich bemerkbar machst, was durch ein Pfeifen oder ansprechen der Tiere erfolgen kann. Daran gewöhnen sich die Tiere genauso, wie sie wissen das sie durch Dich gefüttert werden- was Vertrauen schafft.
Wenn Du bemerkst das die Henne nervös wird (der Fluchtpunkt unterschritten wird), ist dies ein Zeichen das Du zu dicht am Käfig oder der Voliere stehst. Gehe dann mal ein oder zwei Schritte zurück und vergrößere den Abstand - und Du wirst sehen das dies oftmals schon hilft.
Sei selbst nicht nervös dabei und vollziehe keine hastigen Bewegungen. Denke daran, dass die Henne alle Deine Bewegungen & Handlungen mitverfolgt und durch Deine Ruhe das Gefühl der Vertrautheit zu vermitteln.
Biete ihr dann immer wieder mal solches Futter (Obst/Gemüse/Früchte) an, was sie besonders mag. Wenn Du hierbei bemerkst das sie nicht zur plazierten Futterstelle (Gitter) kommt, dann entferne dich etwas von der Voliere und vergrößere die Distanz wieder, damit sie sich traut das Futter zu nehmen - was Du dann mit der Zeit immer wieder durchführen kannst - und dabei mit der Zeit die Abstände auch wieder verringern kannst. Gib ihr Zeit, damit sie ein Vertrauen in Dich aufbauen kann.
Dies benötigt sie ja nun mal, da sie dies zuvor nie (oder nur bedingt) kennengelernt hat.
Gruß Ady