Moin Ariane!
Pauls Linkhinweis ist wirklich gut, ich kenne die Seite auch und besuche sie immer wieder.
Dennoch auch hier im Forum ein paar Antworten:
In der Literatur fidnet sich ei breitens Spektrum von Ansichten von: Mohrenköpfe sind für die Zimmerhaltung nicht zu empfehlen bis hin zu angenehme und anhängliche Vögel.
Ich selbst halte zwei Mohren im Wohnzimmer und bin der Ansicht, das man das durchaus kann. Allerdings sind sie - individuell verschieden - durchaus in der Lage, für die menschlichen Ohren unangenehme und recht laute Geräusche zu machen - mich stört es kaum, aber das mag anderen anders ergehen.
Mohrenköpfe werden gerne als die kleinsten der Großpapageien bezeichnet und das stimmt insofern, als das die Schwierigkeiten der und Ansprüche an die Haltung durchaus mit denen von Amazonen und Grauen zu vergleichen sind.
Sie sind starke Nager und können mit ihrem schon recht kräftigen Schnabel ordentlich Schäden anrichten - darauf muß man beim Zimmerfreiflug eingestellt sein.
Hinsichtlich der Ernährunggebe ich meinen eine Mischung aus Großsittichfutter (1/3) und Großpapageienfutter (2/3), mit einem maximalen Sonnenblumenkernanteil von 20%.
Etwa die Hälfte der täglichen Futterration besteht aus Obst, Gemüse und Grünfutter (täglich Apfel und Karotte sowie zwei bis drei weitere Obst- und Gemüsesorten). Hinzu kommen Leckerbissen wie ungeschwefeltes Trockenobst ohne Konservierungsstoffe, einmal die Woche Kochfutter(gekochte Bohnen, Erbsen oder Linsen, etwas Mais, ungeschälter Reis , dazu auch mal gekochte Möhre, Zwiebel oder anderes Gemüse, und etwas gemahlenes Hundetrockenfutter), Kolbenhirse, einmal die Woche Quellfutter (ca. sechs stunden eingeweichtes und mehrfach ordentlich gespültes Körnerfutter).
Ein starker Mineralstein (ich nehme den Merkls Stein für Großpapageien) wird von meinen gerne angenommen.Zusätzlich viele frische Zweige und Äste zum benagen.
Mit einer Größe von 24 cm müssen Mohren laut dem Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien einen Käfig von 1m Länge, 0,5m Tiefe und 0,5m Höhe haben. Ich halte meine beiden in einen Käfig mit 80cm Länge, 54cm Tiefe und 90 cm Höhe, wobei sie täglich mindestens sechs Stunden Freiflug erhalten.
Eine Käfighöhe von 50cm erscheint mir bei den kletterfreudigen Vögel nicht ausreichend.
Ich selbst halte derzeit zwei Weibchen, die sich ausgezeichnet verstehen, sich gegenseitig kraulen und füttern.
Dennoch ist eine gegengeschlechtliches Paar mehr zu empfehlen, abraten würde ich gemäß der Theorie, das die Verpaarung zweier Vögel des dominanten Geschlechts riskant ist, von der Verpaarung zweier Männchen (s. dazu auch Christophs Mohrenkopfseite). Allerdings sind Mohren hinsichtlich der Verpaarung nicht einfach, es ist deshalb empfehlenswert, bereits ein harmonisierendes Paar zu erwerben. Hinsichtlich der Zähmung braucht es bei Mohren meist mehr Zeit als bspw. bei Wellis, grundsätzlich halte ich aber auch die
Zähmung bei einer paarweisen Haltung für möglich.
Insgesamt haben Mohren einen neugierigen und verspielten charakter, wenn die Phase der Eingwöhnung, in der sie ziemlich ängstlich und scheu sind, erstmal überwunden ist.
Leider werden bei Mohren oft noch Wildfänge
angeboten
http://www.vogelnetzwerk.de/forum/frown.gif, von deren Kauf aber aus verschiedenen Gründen DRINGEND ABZURATEN ist:
auch deshalb, weil sie oft ältere Tiere sind, deren Zähmung schwierig bis unmöglich ist und sie oft ihr Lebenlang scheu und ängstlich bleiben. Junge Tiere sind an einer dunklen, grauen oder weißgelben Iris zu erkennen, bei Tieren ab einem halben Jahr ist sie gelb und es gibt keine Möglichkeit, das Alter zu bestimmen.
Äußere Geschlechtsunterscheidungsmerkmale gibt es keine: hier muß auf eine Endoskopie oder wesentlich besser auf eine DNA-bestimmung anhand einer Feder zurückgegriffen werden.
Wildfänge werden leider vergleichsweise billig angeboten, deutsche Nachzuchten kosten m.W. etwa ab 300,-DM aufwärts.
Insgesamt finde ich, sind Mohrenköpfe empfehlenswerte und meist auch recht robuste Hausgenossen.
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Tschüss Rüdiger