Boah, Silke, fahr mal nen Zacken zurück, ja? PMS?
Ist ja schön, was du da glaubst, aber Fakt ist, das Nester von Strauch- oder Halbhöhlenbrütern alá Amsel, Rotschwanz, Grasmücken und Co. niemals zweimal hintereinander benutzt werden, und Meisen etc. trotz altem Nest wieder in die selbe Höhle gehen, weil das Angebot an Höhlen eher dünn ist, und in dem Falle wird nicht das alte, plattgelatschte Nest der vorherigen Brut genutzt, sondern ein neues drauf gebaut!
Oder erkläre mir mal bitte, wie Amseln nach einer erfolgreichen Brut dasselbe Nest nochmal benutzen sollen, daß da plattgetrampelt wie eine Flunder im Gesträuch hängt...
Als meine beiden Jungamseln auf dem Balkon dies Jahr aus dem Nest waren, hatte es eher Ähnlichkeit mit einem platten Haufen Gras, hie und da mit Cellophanpapier und Meisenknödelnetzen durchsetzt. Wiederzunutzen war da nix...
Die Nester, die kein Mensch entfernt, verwittern im Lauf der Jahre und fallen so peu a peu als Humus zur Erde, dann ist der Nistplatz wieder frei.
Entfernt man aber das Nest, das außer Asseln und Ohrkneifern niemandem mehr nützt, können die Vögel im Folgejahr an selber Stelle wieder brüten.
Letztes Jahr hatte ich in der Bergkiefer ein Paar Amseln, die drei Junge ausbrachten. Hernach nahm ich das platte Altnest raus, und dies Jahr haben sie einen Ast weiter wieder genistet, zwar erfolglos, da der Eichelhäher das etwas zu offen gebaute Nest schnell ausmachte, aber wieder im selben Strauch, was sie bei Belassen des Nestes nicht getan hätten.
Das Greife, Störche, Schwalben stets im gleichen Nest nisten, hat den Grund, daß die sehr solide gebaut sind, der Bau auch recht energieaufwändig ist, und gute Neststandorte eher selten sind. In so einem Horst/ Schwalbennest muß jährlich nur das Material der Nistgrube erneuert werden, beim Horst vielleicht paar neue Stöcker an den Rand, und gut ist... Insbesondere Greife jedoch haben meist noch ein bis mehrere Ersatzhorste, so daß auch die nicht jedes Jahr im gleichen Horst nisten.
Grundsätzlich nistet jeder Vogel gerne wieder da, wo schon einmal eine Brut erfolgreich hochkam, ist biologisch nur sinnvoll, auf bewährtes zurück zu greifen. Deshalb die Rotschwanznester, wo es geht, dicht an dicht.
Hier gutes Beispiel: Würden die alten Nester wieder bezogen, wie du sagst, bräuchten die ja nicht für alle drei Bruten je ein neues Nest zu bauen, oder?
Ich zumindest nehme alte Nester raus, wo ich sie sehe, um den Vögeln so die guten Nistplätze wieder zu eröffnen.
Grüße, Andreas