Nach dem Brüten: Schönsittich-Hahn auf Agro-Tour

Diskutiere Nach dem Brüten: Schönsittich-Hahn auf Agro-Tour im Forum Bourke und Grassittiche im Bereich Sittiche - Hallo allerseits, ich bräuchte mal einen Tipp bzw. Hinweise, ob ihr ähnliches bei euren Sittichen vielleicht auch mal erlebt habt - und wie ihr...
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van Dusen

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Hallo allerseits,

ich bräuchte mal einen Tipp bzw. Hinweise, ob ihr ähnliches bei euren Sittichen vielleicht auch mal erlebt habt - und wie ihr damit umgegangen seid. Da ich nicht glaube, dass es sich um ein typisches Schönsittich-Problem handelt, frage ich hier im allgemeinen Forum.

Unsere Schönsittich-Henne hat jetzt fast einen Monat lang gebrütet. (Die Eier waren wohl unbefruchtet, zur Sicherheit aber trotzdem abgekocht.) Während dieser Zeit hat der Schönsittich-Hahn sich liebevoll um sie gekümmert und sie gefüttert.

Da die eigentliche Brutzeit überschritten war, habe ich gestern die Eier aus der Voliere genommen. Die Henne kommt damit super klar, sie scheint die Eier überhaupt nicht zu vermissen - sie ist jetzt ausführlich am baden und sich putzen, und sie futtert wie ein Scheunendrescher. Ganz anders der Hahn: Kaum waren die Eier weg, ist er gegenüber der Henne super-aggressiv geworden. Er stürzt sich jetzt auf sie, und hackt richtig brutal nach ihr. Selbst im Freiflug greift er sie während des Fliegens an. :traurig:

Weil das richtig gefährlich war, musste ich ihn in einem getrennten Käfig separieren. Sonst wär es sicherlich zu ernsthaften Verletzungen gekommen.

Ich verstehe das nicht - die beiden haben sich die ganze Brutzeit wie ein richtig gut harmonierendes Paar verhalten. À propos, gepaart haben sie sich auch regelmäßig. Jetzt muss man um das Leben der Henne fürchten, wenn sie aufeinandertreffen.

Die Henne ist übrigens drei Jahre alt, der Hahn von diesem Frühjahr und scheint gerade in die Jungmauser zu kommen. Vielleicht hat es ja auch was damit zu tun - der zeitliche Zusammenhang zum Ende der Brut ist aber auf jeden Fall da. Minuten, nachdem die Eier weg waren, gings richtig heftig los - vorher überhaupt keine Probleme.

War es falsch, die Eier nach nem knappen Monat zu entfernen? Was soll ich machen? :?
 
Es war falsch mit einem so jungen Hahn in die Brut zu gehen.
Wenn er noch nicht mal durch die Jungenmauser war!!!??
Die Tiere sollten nicht vorm Alter von 9-12 Monaten zur Brut gebracht werden.
Der Hahn ist ja noch nicht einmal richtig geschlechtsreif!!!!!
Da sind unliebsame Überraschungen doch vorprogrammiert!!!
Ich züchte Neophemen auf etwa 6m³ pro Paar, nicht im Käfig.
Die Enge verstärkt Aggressionen nur noch mehr.
Ein bischen Literatur könnte auch nicht schaden, denn da wird darauf hingewiesen, wie und unter welchen Umständen man züchten sollte.
Beim nächsten Mal also nicht mit einem Baby in die Zucht zu gehen bleibt als Fazit zu sagen!
Ivan
 
Hä? Was heißt denn "in die Brut zu gehen"? Wie kommst du auf die Idee, dass ich züchten wollte? Natürlich war genau das Gegenteil der Fall. Aber wenn die Henne trotzdem Eier legt, kann ich ja wenig dagegen tun. Nistkasten oder Ähnliches hatte ich ihr selbstverständlich nicht angeboten. Oder hab ich dich missverstanden und du meinst, ich hätte die Eier sofort und ohne Ersatz wegnehmen müssen? Das habe ich nicht getan, weil mir den Gefahr des Nachlegens zu groß war.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du mein Posting nicht ganz durchgelesen hast - oder ich habe mich wirklich missverständlich ausgedrückt. Aber im Posting stand doch ausdrücklich drin, dass ich die Eier abgekocht habe, um selbst das kleine Restrisiko zu verhindern, dass die Eier doch befruchtet waren.

Die zugeflogene Schönsittich-Henne hat übrigens sofort Eier gelegt, nachdem sie endlich einen Partner bekommen hat und nicht mehr alleine ihr Dasein fristen musste. Über Tipps von euch, wie man eurer Meinung nach jetzt mit der Situation umgeht, würde ich mich sehr freuen.

Grüße,

PvD

P.S.: Die Vögel leben in einer 120x80x140-Voliere mit viel Freiflug im Zimmer - das sollte eigentlich ok sein.
 
Ich habe es genau gelesen!
Wo haben sie denn gelegt? Wieso Legt die Henne ohne Nistkasten: Vitamingaben..Fütterung?
Es gibt kein Nachlegen, sondern die Eizahl steht schon vor dem Legen des 1. Eies fest.
Dann erfolgt eine Pause und möglicherweise ein neues Gelege, wenn denn die Haltungs-und Fütterungsbedingungen nicht geändert werden.
Bei mir hat in 15 jahren nicht eine Henne ohne Nistkasten gelegt, auch bei anderen Züchtern nicht.
Noch mal, Fütterung ändern, alles entfernen was zum Legen animiert, wie Höhlungen, dunkle Ecken, etc. keine Vitamine, kein Grünzeug, kein Keimfutter, keine Zusatzstoffe.
Und natürlich Literatur besorgen.
Ivan
 
Die Eier hat sie einfach auf den Volierenboden gelegt. Nistkästen und Höhlen gabs nicht. Extra Vitamine habe ich ihr nicht gegeben, und Grünfutter rührte sie (leider) nicht an - ich sage leider, weil ich schon denke, dass zu einer gesunden Sittichernährung zumindest hin und wieder etwas Grünes gehört und man nicht über Jahre und Jahrzente hinweg alleine auf eine Körnermischung setzen sollte. Egal wie, beides war hier ganz eindeutig nicht der Fall, denn etwas anderes als Körner hat sie vor der Eierei nicht angerührt.

Als ich "nachlegen" sagte, meinte ich, dass sie evtl. ein weiteres Gelege produziert, wenn ich das bisherige einfach wegnehme. Wie gesagt: Ich wüsste nicht, wie ich dem Tier das Eierlegen noch unattraktiver machen könnte, ohne Grundsätze einer halbwegs artgerechten Haltung aufzugeben.

Tipps dazu, wie ich die Eierei zukünftig vermeide sind auch gut (danke!) - das akute Problem löst das leider aber nicht. Wie gehe ich damit um, dass der Hahn dermaßen aggressiv geworden ist? Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Situationen nach einer (unerwünschten/abgebrochenen) Brut?

Viele Grüße,

PvD
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich sind die Verhaltensweisen von Vögeln eine 100%ige Reaktion auf die Haltungsbedingen des Besitzers, ob es nun das Futter, das Raumangebot oder die Plazierung der Unterbringung ist, dergleichen spielt auch die Einrichtung eine Rolle.
Also wird jedes Verhalten in irgend einer Form durch den Besitzer herausgefordert.
Wenn wir mal beim Futter sind, so sollte man bedenken, das die Grassittiche sich in Australien mindestens 7 Monate nur von Grassamen ernähren, die sie vom Boden aufklauben. Wenn man den Nährwert dieser zu Grund legt, so ergibt sich schon bei Hirse eine doppelte Menge an Kohlenhydrahten.
Also nimmt der Vogel bei einer Mahlzeit schon doppelt so viel Nährstoffe zu sich, als in der Natur.
Dazu legt der Vogel in Freiheit große Entfernungen zurück, baut also auch ab.
Wenn man das nun mal mit der Haltung im Käfig vergleicht, so kann man sich ausrechnen, was das Futter als Faktor auslöst, denn zuviel Nahrung und Futterzusätze erst recht, lösen zwangsläufig den Bruttrieb aus, weil es dann dem Organismus des Vogels vorgaukelt, es wäre Frühling oder Frühsommer.
Haltung in Volieren läßt denn Vogel schon durch viel Bewegung einen Teil dieser überschüssigen Nahrung abbauen. Temperaturunterschiede Nacht, Tag, Sommer, Winter, (AV's) tun ein Übriges!
Käfighaltung führt zum Gegenteil.
Also hat die Nahrung einen Schlüsselwert!
Hirse hat im Vergleich zu Spitzsamen einen höheren Kohlenhydrahtenanteil, zudem ist die Aufschlüsselung von Phosphor und Calzium beim Spitzsamen besser.
Ergo biete sich gerade Glanz bei Käfighaltung als Hauptfutter an, wobei Ölsaaten ruhig ganz weggelassen werden können. Der Metabolismus der Grassittiche ist auf Kohlenhydrahten ausgerichtet, wie schon der Name sagt.
Wenn man zudem bei der Einrichtung darauf achtet, keine dunklen Ecken oder sonstiges entstehen zu lassen, wird hier ein weiterer Faktor der Stimulierung unterbunden.
Grundsätzlich sollten alle Zusatzstoffe wie Zusätze zum Trinkwasser, Eifuttergaben bei nicht gewünschtem Bruttrieb auf ein Minimum heruntergefahren werden. Wenn nicht für Monate nicht geben werden.
Noch eins; selbst im normalen Körnerfutter wie Hirse oder Glanz befinden sich alle Mineralien und Vitamine, die der Vogel aufschlüsseln kann und seinen normalen Tagesbedarf decken.
Ivan
 
Das Verschieben zu den Grassittichen ist natürlich ok. Für mich stellt sich nach wie vor die Frage, wie ich weiter vorgehen soll.

Derzeit ist noch nichtmal gemeinsamer Freiflug von beiden Vögeln möglich - sie stürzen sich sofort aufeinander. :( Außerdem ergeben sich ne Menge praktische Probleme: Der Hahn geht natürlich nicht freiwillig in seinen kleineren Übergangskäfig zurück (so ne ältere Volieren/Ferplast:::238_239.html"]Ferplast[/URL] -Turmvoliere, die ja nur als Notfall- und Quarantäneunterkunft dienen soll), sondern will die ganze Zeit in die große Voliere. Sobald ich ihn reinlasse, gehts aber rund, so dass es wirklich zu Verletzungen käme, wenn man nicht sofort dazwischen geht. Die Aggression scheint übrigens inzwischen von beiden auszugehen, nicht nur von dem Hahn.

In den vergangenen Tagen musste ich ihn also mit dem Kescher einfangen, was natürlich auch großer Stress ist. Ob ich ihn mit der kleinen Voliere erstmal in ein anderes Zimmer stelle, beiden eine Auszeit gönne und hoffe, dass er dort freiwillig zum Futter in der kleinen Voliere geht?

Gibt es Chancen, die beiden wieder aneinander zu gewöhnen? Oder hat hier wirklich niemand von euch Erfahrungen mit einer vergleichbaren Situation?

Beste und nach wie vor leicht verzweifelte Grüße,

PvD
 
Trennen, einer kommt in Brutstimmung, der andere ist raus, dazu absolute Disharmonie.
Dafür gibt es nur diese Möglichkeit, oder einen Vogel tauschen.
In der Natur und großen Volieren können sich die Tiere aus dem Weg gehen, im Käfig nicht und die Aggression wird dann immer stärker.
Hatte so etwas noch nie, habe aber nur Volierenhaltung...richtige Volieren.
Ivan
 
Danke für deine Einschätzung - und du hast natürlich Recht: Diese Dinger Zimmer"volieren" zu nennen, ist ein Euphemismus, denn es ist ja Quatsch anzunehmen, die Vögel könnten auf 120x80x140cm fliegen...

Grüße,

PvD
 
Thema: Nach dem Brüten: Schönsittich-Hahn auf Agro-Tour
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