Nandus in Mecklenburg , nun doch jagbar...

[Hoppelpoppel006]

Hallo,

ich hatte ja schon mal berichtet, daß es bei uns in NWM freilebende Nandus gibt. Sie waren vor einigen Jahren ihrem Züchter entkommen. Niemand hätte damals gelaubt, daß sie in der freien Natur ohne Schutz überleben können, schon gar nicht diese Winter. Es hat uns gelehrt, daß Nandus doch sehr anpassungsfähig sind. Dies führte natürlich auch zu Vermehrung dieser Laufvögel. Nun sind sie hier sehr vielen ein Dorn im Auge, d. h. sie sollen weg da es keine heimischen Tiere sind und sie SChaden verursachen auf den Äckern. Es gibt hier bei uns aber auch sehr viele andere eingeschleppte Tiere, die auch nicht her gehören und glaube ich mehr Schaden als diese Nandus anrichten. In einem Bericht wird erwähnt sich fressern gern Mais und verwüsten die Felder!! Nicht nur Nandus fressen sehr gern Mais, bei uns fallen auch regelmäßig Rotten von Wildschweinen über die Felder/Maisfelder her und der SChaden ist auch sehr hoch... Dann gibts es hier noch den Marderhund, den Waschbär, Streifenhörnchen usw... Schaut Euch doch einfach mal den Artikel an. Ich bin nicht dafür die Nandus abzuschießen, und wenn schon Abschoß , dann kontrolliert wie bei anderem Wild auch. Denn bei jedem Wild gibt es auch Schonzeiten. Hier nu der Link

Gruß
Hoppel und die wilden Racker

 

[Xardas94]

Na da haben die Jäger mal recht! Mit solchen Aussagen verschwindet endlich mal das Bild des "Jägers als schießwütigen Hinterweltler" aus den Köpfen der Leute.
An solche Sachen muss man einfach mit Verstand herangehen. Ich meine natürlich währen gerade Nandus ohne menschliches Eingreifen nie nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen, doch man muss auch sehen, dass das Erobern neuer Territorien ganz natürlich ist. Aber wie immer ist der moderne Mensch darauf bedacht die Artenvielfalt zu wahren und die ist durch den Nandu eben potentiell gefährdet. Was das Ökosystem angeht, so glaube ich können uns nur genaue Beobachtungen und Untersuchungen der Tiere in freier Wildbahn (da gehört NWM jetzt nun mal dazu) weiterhelfen und das natürlich auch über einen längeren Zeitraum mit einer eingedemmten Kolonie. Immerhin gab es auch schon Fälle in denen sich solche Immigranten ganz gut auf Natur und Menschen ausgewirkt haben, z.B. Hummeln in Neuseeland oder einige Geckoarten in klimatisch günstigen Großstädten, als Vertilger der Insektenplagen an leuchtenden Reklametafeln.
Ich glaube man kommt der Lösung des Problems mit dem Aufnehmen der Tiere ins Jagdrecht und die Versicherungskarteien schon ein gutes Stück näher. Und auch die Bauern neigen in solchen Fällen oft zur Übertreibung, ich meine man kann nicht sicher sagen ob die Nandus mehr Schaden anrichten als Wildschweine. Vielmehr sollte sich die Region diese Attraktion zu Nutze machen und mit Beobachtungstouren oder ähnlichem Provit machen und wenn sich herausstellt, dass der Nandu eine "Bedrohung" für die Natur darstellt, dann werden sie eben abgeschossen, aber zuvor erst mal abwarten.

 

[Bernward]

Hallo,
ich hab den Bericht auch gesehen. Ich fand es einen Witz, das der Bauer im Interview gesagt hat, das ihm auf dem Rapsfeld ein Schaden von mindestens 30.000 € entstanden ist. Da sind die Bauern immer schnell bei der Sache, wenn es irgendwo Geld zu holen gibt. Da springt dann sicherlich der Staat oder die EU ein und hilft dem Bauern über den entstandenen Schaden hinweg. Ich habe auch 9 Nandus, klar fressen die viel, aber einen Schaden von 30.000 € ist einfach nur lachhaft.
Gruß
Bernward

 

[Kanadagans]

Hy!

Es ist sogar ein ausgesprochener Unfug, dass Nandus mit über 30.000 € im Feld zu Schaden gehen. Das wäre ja die Erträge von mehreren Hektaren...

Was die potentielle Bedrohung der Artenvielfalt angeht: Dìeses Argument ist die lächerlichste Phrase aller Zeiten!
In einem Land, wo wertvollste Naturräume mit einzigartigen Artengesellschaften völlig bereitwillig und ohne weiteres der Landwirtschaft oder dem Schaffen von Infrastrukturen wie Straßen, Neubaugebieten oder neuen Gewerbegebieten geopfert werden, und wo es auch heute noch (!) Flurbereinigungen gibt, kann ich darüber leider nur auf das herzlichste ablachen!
Und mal Hand aufs Herz: Die größte Bedrohung irgendwelcher Artenvielfalten sind doch wohl seit Jahrzehntausenden wir, oder irre ich mich da? Da sollte man dann erstmal anfangen, zu Gunsten der Artenvielfalt und Schadensvermeidung in der Landschaft jene Entscheidungsträger, die auch Hausbesitzer sind, ins Jagdrecht aufzunehmen, die in ihren Gärten außer dem Rasen und den Thujenhecken jedwede Artenvielfalt konsequent bekämpfen und abkillen, denn durch diese ist nicht nur lokal, sondern bundesweit der Effekt auf die Artenvielfalt um etliches höher, als der von den paar zig Nandus da in MeckPomm...

Mir kommt es alles in allem immer mehr so vor, als fühlte sich der Deutsche nicht als Deutscher, wenn er keinen auch noch so imaginären Feind zu bekämpfen und zu vernichten hat, echt widerwärtig ...

 

[Hoppelpoppel006]

Hallo Andreas,

welch wahre Worte von Dir. Ich habe mich mit unserem Freund, der Jäger ist und auch in dem Hegering in unserem Gebiet, ausführlich darüber unterhalten. Er macht auch Wildschadenschätzung für die Bauern, wenn eine Rotte Wildschweine den Acker verwüstet haben. Er sagt es genau so wie Du. Daß es lächlerich ist, daß die Nandus einen Schaden von 30.000 € verurschat haben. Es ist jetzt b ei uns in der Zeitung ein weiterer Bericht erschienen, der von dem Hegering hier verfaßt wurde. Darin heißt es: Das es nicht die Aufgabe des Hegerings ist bzw. der Jäger die Nandus abzuschaffen bzwe. sie lehnen den Abschuß ab. Das ist doch mal ein klares Wort von den Jägern, die nicht einfach nur drauf los schießen wie viele es evtl. meinen. Der Mensch hat es leider schon geschafft viele Tiere und Pflanzen ganz verschwinden zu lassen......Er selbst der Mensch ist das schlimmste Übel was der Natur passieren kann.

Lieben Gruß
Hoppel und die wilden Racker

 

[Xardas94]

Ich geb euch da vollkommen recht
Doch wie wir alle wissen bezieht sich der Mensch selten in den Kreis der Verdächtigen mit ein
Aber ich finde, man sollte das Leben der Nandus erst einmal sicherheitshalber im Kleinen betrachten. Natürlich klingt das zuerst einmal übertrieben und die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Nandus rasend schnell verbreiten und eine wirkliche Bedrohung für den Naturhaushalt darstellen, ist etwa so hoch wie die Erfolgschancen der DSDS-Gewinner
Aber man hat sich auch schon getäuscht so zum beispiel in Australien:
"Ach die paar Kröten machen schon nichts", ja so oder so ähnlich
Außerdem habe ich letztens einen kurzen Fernsehbericht gesehen, dass im letzten Winter entweder in NWM oder wo anders etwa 1/3 der geamten Nandupopulation eingegangen wären.

 

[Hoppelpoppel006]

Hallo Xardas,

ja das ist richtig, das war bei uns in NWM. Durch die starken Winter der letzten beiden Jahren sind die ganzen Jungtiere der Nandus betroffen gewesen. Es haben da nur die Alttiere überlebt. Die Jungtiere sind bei dem starken Frost und dem vereisten Boden hier bei uns mangels Nahrung in der Zeit eingeangen. Also könnte man sagen, natürliche Auslese oder? Ich habe auch mitbekommen, daß jemand die Nandus bei uns hier erforscht. Ein Hahn ist sogar mit einem Sender versehen, um besser verfolgen zu können wo sie sich aufhalten und wo sie durchs Land ziehen. Der jenige forscht so weit ich weiß immer noch an den Nandus, um ein umfassenden Bericht zu erstellen (den Namen weiß ich leider nicht). Was bei uns in der Gegend auch schon mal vorkommen kann (da sehr ländlich), daß man einen Autounfall mit einem Nandu hat. Der Schaden wird allerdings nicht von der Versicherung gezahlt, da es ja nicht zu unserem Wild gehört. Kommt zum Glück nicht so oft vor.

Gruß
Hoppel und die wilden Racker

 

[Basty1981]

So so eigentlich sollten nach 12 Jahren Freiheit der Nandus in Deutschland doch heimisch sein bei uns?! Sie greifen keinen an, nur bei echter Gefahr vielleicht, aber sind sonst nur scheu oder neugierig. Ich habe 4 Stück, ein Hahn und 3 Hennen. Sie fressen viel, aber wenn ich sowas lese mit 30.000 Euro Schaden. Oder ein polizist der ein Nandu erschiesst in der ,Lausitz. das kann ich nicht begreifen. Gebt den Tieren eine Chance, wenn sie von allein verschwinden, wegen Klima, dann ist es das eine, aber das andere ist doch, sie gezielt zu jagen.

 

[Yefi]

Darin heißt es: Das es nicht die Aufgabe des Hegerings ist bzw. der Jäger die Nandus abzuschaffen bzwe. sie lehnen den Abschuß ab.

Steht da auch warum?
Also ich mein, wär ja kein Problem, gäbs halt mal Nandu- statt Rehfleisch.
Oder will man sich damit einfach nicht schlecht dastehen, als ""harmlose Nandus"-Mörder"?

 

[Hoppelpoppel006]

Hallo Basty,
ja da gebe ich Dir vollkommen Recht. Die wilden Nandus sind sehr scheu und lassen keinen an sich heran. Man kann sie eigentlich nur aus weiter Ferne wenn überhuapt beobachten. Dieses Jahr habe ich noch keine von ihnen gesehen. Ich weiß aber, das letztes Jahr bei dem Nachwuchs ein weißer Nadu (soll eher selten sein) überlebt hat. Ich denke mal das gibt es wesentlich schlimmere Tiere die ausgerissen oder einfach ausgesetzt wurden (z. B. Marderhund, Waschbären, Ochsenfrösche, Schnappschildkröten usw.), die wirklich unsere heimische Tierwelt und Vegetation stören. Zumal die Nandus sich nicht ständig an einem Ort aufhalten sondern weiter ziehen.

@ Yefi:
Ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern, ob in dem von mir erwähnten Bericht auch drin stand warum. Derzeit hat der Hegering auch den Beschluß gefaßt, daß auf Wild nicht mehr mit Schrottkugel geschossen werden soll. Es sind vor kurzem wieder in unserer Gegend tote Seeadler aufgefunden worden.


Grüße aus dem derzeit ungemütlichen Norden
Hoppel und die wilden Racker

 

[Hoppelpoppel006]

Hallo,
für alle Nandufans unter Euch, es gibt heute auf NDR um 18.15 Uhr einen Bericht über die frei lebenden Nandus bei uns in NWM. Schaut doch mal rein.

Gruß
Hoppel und die wilden Racker

 

[Sirius123]

Steht da auch warum?
Also ich mein, wär ja kein Problem, gäbs halt mal Nandu- statt Rehfleisch.
Oder will man sich damit einfach nicht schlecht dastehen, als ""harmlose Nandus"-Mörder"?

Den Scharzen Peter Abschuss will keiner haben, denn Nandus stehen auf der Roten Liste und die ist nicht auf die Population im Usprungsland
beschränkt.