Natürliches Sterben lassen, Sterbehilfe oder Aufpäppeln

Diskutiere Natürliches Sterben lassen, Sterbehilfe oder Aufpäppeln im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hm, bei dem übel mitgenommenen Bussard könnte man sich fragen: Wo sind da die Hubertusjünger, die doch sonst immer so stolz auf sich sind, wenn...
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Hm, bei dem übel mitgenommenen Bussard könnte man sich fragen: Wo sind da die Hubertusjünger, die doch sonst immer so stolz auf sich sind, wenn sie ein leidendes Tier erlösen dürfen =/...
Wäre der Bussard eine Taube, würden sich wahrscheinlich schon 12 Leute zum Retten auf ihn gestürzt haben...

Das Bild vom weißen Bussard ist absolute Spitzenklasse, toll erwischt =)!

Grüße, Andreas
 
Da sind nun schon Vögel dabei wo ich jedenfalls eingreifen würde und nach unserem Jagdgesetz sogar müsste. Wobei mir ja beide Möglichkeiten offen sind. Erlösen oder helfen.
 
Da sind nun schon Vögel dabei wo ich jedenfalls eingreifen würde und nach unserem Jagdgesetz sogar müsste. Wobei mir ja beide Möglichkeiten offen sind. Erlösen oder helfen.
Da könnte man in Deutschland Ärger bekommen. Die Nachweispflicht, daß der Vogel nicht mehr lebensfähig war, liegt nämlich beim Jäger. Und das ist ein Stück weit auch gut so.

Ja, der weiße Bussard ist phantastisch!

VG
Pere ;)
 
Und wo wäre das Problem? Bin ja auch Jäger. Habe aber auch eine offizielle Pflegestation, Ausweis als Pflanzen und Tierschutzaufseher....
So ein Tier müsste bei uns, bei Erlösung durch einen Jäger, dem staatlichen Wildhüter vorgelegt werden. Der sieht es sich an und fertig. Lief aber auch schon umgekehrt. Der staatliche Wildhüter brachte mir solche Patienten noch lebend und ich entschied.
 
Hier gibt es keine staatlichen Wildhüter. Hinzu kommt die abgrundtiefe Abneigung gegen den "Staat" der meisten Bürger (doch kommt das daher, weil die Leute keine Ahnung haben was der "Staat" überhaupt ist). Will sagen, es wäre nicht ganz einfach, eine solche Instanz zu etablieren, akzeptiert würde sie ohnehin kaum.

Könnte jeder Jäger ein nach seiner subjektiven Einschätzung nicht mehr lebensfähiges Tier erlegen und hätte die Beweislast nicht auf seiner Seite, wäre das der Freibrief zur Greifvogeljagd.

VG
Pere ;)
 
Hallo!

Naja, bei dem halb erblindeten bleiben ja nicht viele Optionen =(... Helfen wäre mir natürlich auch lieber, doch wenn er ohnehin halb blind ist? Auszuwildern ginge der wohl nicht mehr.

Grüße, Andreas
 
Naja, bei dem halb erblindeten bleiben ja nicht viele Optionen =(... Helfen wäre mir natürlich auch lieber, doch wenn er ohnehin halb blind ist? Auszuwildern ginge der wohl nicht mehr.
Ich bin kein Veterinär, aber die Verletzung scheint mir nun nicht gerade unheilbar. Da mag ich freilich irren, ist eben meine subjektive Einschätzung.

Ich erinnere aber an die Gerichtsentscheidung, wonach ein Jäger verurteilt wurde, weil er einen angeschossenen Wolf erlegt hat. Das Gericht stellte hier den Artenschutz über den Tierschutz. Und das finde ich gut so, weil ansonsten dem illegalen Abschuß Tür und Tor geöffnet wäre.

VG
Pere ;)
 
Ich erinnere aber an die Gerichtsentscheidung, wonach ein Jäger verurteilt wurde, weil er einen angeschossenen Wolf erlegt hat. Das Gericht stellte hier den Artenschutz über den Tierschutz. Und das finde ich gut so, weil ansonsten dem illegalen Abschuß Tür und Tor geöffnet wäre.

Hallo,

vllt kann es einer der Moderaten zur Not extra stellen.
Warum sollte man hier den Artenschutz vor den Tierschutz stellen, warum hat der Fangschussgeber einen auf den Sack gekriegt, man hätte an dem ersten Schützen ein Exempel statuieren können (bzw. da steht noch nichts fest, oder?). Hier die Strafe so hoch ansetzen, dass keiner mehr auf irgendwas Wolfähnliches schießt (und sei es ein Schäferhund direkt hinter einem Reh).
Aber einen Jäger zu bestrafen, der einen deutlich sichtbaren (ja, zumindest nach seiner Aussage:~) Wolf erlöst, finde ich etwas merkwürdig, auch wenn es diesen Jäger-Wolf-Konflikt gibt.

Gruß
 
komisches gemenschel hier.... warum in aller welt wird heut immer noch menschliche wertvorstellung auf dei tierwelt übertragen?

"erlösen"....ist der mensch gott? ich find die fotos oben sehr gut und es ist gut, auch mal die natur zu sehen wie sie ist und genauso gut ist es, zu wissen, daß hier jemand in diesen kreislauf nicht eingegriffen hat! ich erinnere an eine dokumentation von tierfilmern in afrika an einem wasserloch, die einfach nur dokumentiert haben, wie das wasser immer weniger wurde und die raubtiere erst alle anderen gefressen haben und dann selber auch noch gestorben sind.

warum nicht den tieren selber überlassen wie sie sterben? was wissen wir über die sterberituale der tiere? ich denke auch ein angeschossenere wolf, wird wissen, wanne s überhaupt nicht mehr geht udn sich für seinen tod ein plätzchen raussuchen. der schuß des jägers ist sicher gut gemeint, aber eben nur nach menschenmass.... daß der jäger in die populationen eingreift ist sicher sinnvoll, nachdem der mensch mit seiner landunwirtschaft hier soo viel im argen läßt, aber kranke tiere sind immer noch eingebunden in ihren eigenen kreislauf. dies zu dokumentieren bringt uns sicher einige geheimnisse mehr, als gleich nach abschuß zu schreien, nur weil da ein bussard etwas übel zugerichtet aussieht und möglicherweise die tage gezählt sind.

lg
 
Hy!

Ist ja alles richtig, was Du sagst, aber es gibt da sowas wie ein Tierschutzgesetz, und in dem Moment, wo das betreffende Tier aus der Anonymität heraustritt, also in Kenntnis von Menschen gerät, sehe ich uns in akuteren Fällen in der Pflicht...
Wie ich schon sagte, ich würde dem halb Erblindeten auch lieber helfen als ihn zu erlösen, weiß aber auch, das halbblinde Greife in der freien Wildbahn eher keine Chance mehr haben, und daher von den Wildtierstationen eher nicht ausgewildert werden, sondern eingeschläfert werden, wenn sich die Blindheit nicht behandeln lässt.
Ebenso sage ich bei den anderen beiden, nicht sichtbar köperlich behinderten Vögeln, dass sie ihr Glück alleine versuchen sollen, da sie alles zum Überleben nötige in Vollfunktion haben, und nur krank sind.

Sorry, dass ich den OT angefangen habe =(, Andreas
 
Da sind halt die Empfindungen verschieden. Wenn ich jedenfalls ein langsam, elendiglich ,abkratzendes Tier vor mir habe und etwas tun kann, dann mach ich das auch.
Einen solchen Zustand nur zu dokumentieren um ein tierisches Sterberitual zu ergründen liegt mir nicht. Auch wenn ein angefahrenes Tier am Strassenrand liegt, denk ich mir nicht: "Der wird schon wissen wenn es gar nicht mehr gut geht und sich ein Plätzchen zum Sterben suchen".
Wenn das bisschen Menschlichkeit, ein langsames Verrecken abzukürzen, bereits als nicht vertretbarer Eingriff in die Natur betrachtet wird, na ja....
Oder soll ich etwa z.B. den nächsten eingelieferten Patienten mit Flügelbruch einfach in die nächste Wiese setzen und dem Ueberbringer sagen: "So, der sucht sich nun sein Plätzchen und in spätestens einer Woche ist er dann langsam hinüber. Das Ganze dokumentieren wir auch schön, damit man daraus lernen kann wie qualvoll das ist."

Ne Leuts, ich bin beileibe keiner der alles um jeden Preis retten will und so. Aber wenn ich ein Leiden abkürzen kann, dann mach ich das.
Immer vorausgesetzt, dass sich die Möglichkeit bietet.
 
ich denke auch ein angeschossenere wolf, wird wissen, wanne s überhaupt nicht mehr geht udn sich für seinen tod ein plätzchen raussuchen. der schuß des jägers ist sicher gut gemeint, aber eben nur nach menschenmass....

Na Du hast ja auch eine merkwürdige Ansicht der Dinge. Wie und durch wen ist denn der Wolf in diese Situation gekommen?


LG Silke
 
Na ja, lassen wir das nicht ausarten und stellen dafür wieder Bilder rein.
 

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Da sind halt die Empfindungen verschieden. Wenn ich jedenfalls ein langsam, elendiglich ,abkratzendes Tier vor mir habe und etwas tun kann, dann mach ich das auch.
Einen solchen Zustand nur zu dokumentieren um ein tierisches Sterberitual zu ergründen liegt mir nicht. Auch wenn ein angefahrenes Tier am Strassenrand liegt, denk ich mir nicht: "Der wird schon wissen wenn es gar nicht mehr gut geht und sich ein Plätzchen zum Sterben suchen".
Wenn das bisschen Menschlichkeit, ein langsames Verrecken abzukürzen, bereits als nicht vertretbarer Eingriff in die Natur betrachtet wird, na ja....
Oder soll ich etwa z.B. den nächsten eingelieferten Patienten mit Flügelbruch einfach in die nächste Wiese setzen und dem Ueberbringer sagen: "So, der sucht sich nun sein Plätzchen und in spätestens einer Woche ist er dann langsam hinüber. Das Ganze dokumentieren wir auch schön, damit man daraus lernen kann wie qualvoll das ist."

...wenn ich ein Leiden abkürzen kann, dann mach ich das.
Immer vorausgesetzt, dass sich die Möglichkeit bietet.
Absolute :zustimm: !!!
Genauso sehe ich das auch.



LG,
Liesl
 
ich glaub, ich hab mich undeutlich ausgedrückt: wenn ein vogel nicht mehr fliegen kann oder wirklich gerad am "abkratzen" ist (schon bewegungsunfähig)dann sehe ich das auch so mit der leidensverkürzung. aber (wie hier) flugfähige vögel, die noch mobil sind nur aufgrund schlechtem zustandes abzufangen, das geht mir zu schnell. der einwurf von "tierritualen" war übrigens durchaus auch mal in der hinsicht bewußt eingeworfen. wenn man sieht, wie vögel immer wieder an ihren plätzen sich den sonnenuntergang anschauen, schlafbäume wählen etc. etc., also immer wieder bestimmte orte aufsuchen für bestimmte dinge, liegt es nahe, daß sie auch ihren todesort möglicherweise wählen (?) (wenn sie können). diesbezüglich (verständnis des tierwesens) ist die jagd und ihr brauchtum mit sicherheit nicht auf dem tatsächlichen stand der dinge.
sicher auch mal interessant daß in einem gesonderten thread zu behandeln, aber ich glaube sooviel beiträge wirds da nicht geben ;-)
evtl. können aber die falkner hier mal die normalen umstände des natürlichen todes ihrer schützlinge beschreiben?
lg
 
Hier die Strafe so hoch ansetzen, dass keiner mehr auf irgendwas Wolfähnliches schießt (und sei es ein Schäferhund direkt hinter einem Reh).
Aber einen Jäger zu bestrafen, der einen deutlich sichtbaren (ja, zumindest nach seiner Aussage:~) Wolf erlöst, finde ich etwas merkwürdig, auch wenn es diesen Jäger-Wolf-Konflikt gibt.
Genau darum geht es, nämlich dem illegalen Abschuß von Wölfen einen Riegel vorzuschieben.

Natürlich muß der Jäger bestraft werden, denn er hat gegen diverse Gesetze verstoßen. Der Wolf unterliegt nicht dem Jagdrecht, und das ist die elementare Feststellung an der Sache. Dadurch verstößt er gegen Naturschutzrecht und evtl. Tierschutzrecht, gegen das Waffenrecht ebenfalls.

Wer einen hinter einem Reh her rennenden Schäferhund beschießt, wird meiner Meinung nach im Regelfall nicht ganz bei Trost sein oder zumindest nicht wissen, was er tut, aber das ist eine ganz andere Thematik.

VG
Pere ;)
 
Es geht aber eigentlich um so einen Bussard un meiner Meinung nach geht da Tierschutz, sprich Leiden vermindern, vor Naturschutz. Zumindest hier CH, ist dies klar geregelt.

Es geht auch nicht um flugfähige Vögel mit etwas Hunger, sondern um solche, die klar am verrecken sind. Wie ich auch schrieb, muss nicht zwingend getötet werden, wenn es anders auch geht. Ich zumindest habe ja beide Möglichkeiten, also auch Hilfeleistung zu bieten.
Aber ein :" Lassen wir den sein Traditionelles Sterbeplätzchen aufsuchen und friedlich einschlafen", ist doch aber auch ein Witz.
 

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Uebrigens , genau solche Fälle kenne ich und hatte ich auch schon eingeliefert.

Dass es bei der Diskussion nun plötzlich um abgeschossene Wölfe geht, hast aber nur du Pere eingebracht.
Eigentlich ging es von Anfang an nur um den einen sichtlich klar schwer verletzten Bussard.
 

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Zur Frage, wie sich unsere Wildtiere zum Sterben zurückziehen:
Solche Fälle sind höchst selten zu finden. Meist wird ein handicapiertes oder Altersschwaches Tier vorher zur Beute. Wenn nicht und es kippt tatsächlich einfach von der Stange, wird es sehr schnell von Aasfressern gefunden und verspeist.
Nachweise sind daher rar.
Selber habe ich schon steinalte Füchse gefunden. Der eine hate sich in einem alten ungenutzten Stall zusammengerollt und fertig. Der andere in einer natürlichen Felshöhlung. Beide hatten keine ersichtlichen Verletzungen und waren soweit "gesund".

Bei den anderen x tausend bei mir eingelieferten Tiere, war es einmal eine Waldohreule, die jemandem tot im Wald vor die Füsse fiel ( keine Verletzungen, guter Ernährungszustand). Die anderen hatten Unfälle, Krankheiten, waren ertrunken, erfroren und natürlich auch verhungert.
Die verhungerten lagen an keinen bestimmten Plätzen , sondern einfach da, wo sie zuletzt auf Futter harrten.
Beliebte Stellen zum Sterben, habe ich noch nie gefunden.
Einzig Baubewohnende Tiere wie Füchse, Dachse etc, verkriechen sich oft im Bau wenn sie schwer angeschlagen sind.
 
Thema: Natürliches Sterben lassen, Sterbehilfe oder Aufpäppeln
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