Nekton & Co. Zinkvergiftung ?

Diskutiere Nekton & Co. Zinkvergiftung ? im Forum Ernährung im Bereich Allgemeine Foren - Die Sache geht mir noch immer im Kopf rum : Ist es möglich, daß unsere Papageien durch Zugabe von Mineralpulvern eine Zinkvergiftung bekommen...
lady-li

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Die Sache geht mir noch immer im Kopf rum :
Ist es möglich, daß unsere Papageien durch Zugabe von Mineralpulvern eine Zinkvergiftung bekommen können ?

Bei den Graupapageien empfahl ich einem User die Gabe von Nekton MSA oder Herpetal plus D3.
Daraufhin setzte Mäusemädchen diesen Link.
Dort berichten einige Halter von Zinkvergiftungen bei Papageien nach der Gabe von Nekton MSA.
Das ließ mir keine Ruhe und ich recherchierte ein bißchen.

Bei Papageien und Sittichen kann man davon ausgehen, daß schon geringe Mengen von Zink zu Vergiftungen führen können.

ZITAT (klick mich) :

"Für einige Tierarten ist bereits eine kontinuierliche Aufnahme von kleinsten Mengen riskant. So birgt für Papageien eine regelmäßige Aufnahme von Zink die Gefahr einer chronischen Zinkvergiftung."

ZITAT (klick mich) :

"80 Nymphensittichen (Nymphicus hollandicus) beider Geschlechter wurde über einen Zeitraum von 6 Wochen feine Partikel von reinem Zink oder galvanisiertem Zinküberzug von Volierengittern oral verabreicht. Bei einer Dosierung von 32 mg pro Woche erkrankten alle Vögel ernsthaft und starben oder wurden innerhalb von zwei Wochen getötet. Bei einer Dosierung von 2 mg pro Woche trat eine chonische Erkrankung auf, welche sich durch Mattigkeit, Gewichtsverluste und sporadischem Absetzen von grünlichem Kot auszeichnete."

ZITAT (klick mich) :

"Zink ist für Vögel ein lebensnotwendiges Spurenelement und niemand kennt für alle Spezies die noch gesunden und die schon giftigen Zink-Dosen. Es gibt aber durchaus Anhaltspunkte: Bei verschiedenen gesunden Papageienarten fand man ganz unterschiedliche Zink-Konzentrationen, die höchsten bei Kakadus und Edelpapageien. Doch alle lagen weit unter der Dosis, die Hühner krank macht."

Eine Unterversorgung mit Zink ist m.E. bei Papageien nicht zu befürchten, da Nüsse, Mais und Sonnenblumenkerne reichlich Zink enthalten.

Beispiel Zinkgehalt pro Kilo :
Nekton MSA = Zink als Zinksulfat 1.255 mg
Herpetal Mineral + D3 = Zink als Zinkoxyd 500 mg
Korvimin ZVT = Zink als Zinksulfat, Monohydrat) 500mg
Prime vitamin/mineral = Zink keine Angabe
Aviconcept = Zink 2 500 mg

Zur Unterscheidung :
Zinksulfat hat eine sehr hohe Bioverfügbarkeit.
Zinkoxid besitzt im Vergleich zu organischen Zinkverbindungen eine sehr viel niedrigere Bioverfügbarkeit.

FRAGE :
Ist es notwendig, daß in den diversen Mineralzusätzen für Papageien Zink in erheblichen Mengen enthalten ist ?
 
Guten Morgen Liane,

um Deine Frage mit meiner Meinung zu beantworten. Es ist nicht erforderlich soviel Zink "reinzupacken"!

Allerdings halte ich die Gabe von Zusatzstoffen (wenn nicht vom TA verordnet) für Quatsch. Gibt man seinen Vögeln täglich Obst und Gemüse brauchen sie diese Zusatzstoffe nicht.

Euch allen eine guten Rutsch und ein tolles Neues 2011.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Liane,

Ich bin da so ziemlich einer Meinung mit Andy. Bekommen die Vögel ausreichend abwechslungsreiches zu futtern ist die Zugabe irgendwelcher Mittelchen in aller Regel überflüssig. Ausnahmen gibts immer, z.B. bei einer starken Mauser oder Krankheit bzw. Mangelerscheinungen. Da würde ich allerdings nicht dieses Nekton geben sondern Korvimin, das erscheint mir weniger problematisch.
Eine Ausnahme mache ich regelmäßig, meine Geier bekommen Grit. Und zwar nicht irgendeinen sondern einen bestimmten Taubengrit. Dieser ist recht gut verdaulich, wird auch sehr gerne genommen und enthält sehr viele Mineralstoffe. So decke ich neben den Vitaminen durch Obst auch den Mineralbedarf. Dieser Grit ist so begehrt daß ich ihn rationieren muß, die Geier lassen für den ihr normales Futter stehen.
 
Hallo Alfred,

ich gebe das Herpetal nur im Winter zur Versorgung mit Vitamin D3.
Aber vielleicht wäre es besser, reines Vitamin D3 zu geben.
Ich bin mir nicht so sicher, ob eine Stunde Ultravitalux-Bestrahlung ausreicht zur Vitamin D3 Synthese.
Übrigens bekommen meine Grauen auch den Taubengrit. Kannst Du mir per PN verraten, welchen speziellen Grit Du nimmst ?
 
Hallo Alfred,
noch eine die auch was wissen möchte über das Taubengrit.
Kann ich das auch meiner Ama geben?
 
Die erhöhten Zinkwerte durch solche Beigaben haben mich auch schon seit Jahren ins Grübeln gebracht, da einige Zusätze einen enormen Zinkgehalt aufweisen. Und das wäre ja dann eine "gleiche" Sachen bei vielen, egal, wo sie wohnen: Die Zusatzfütterung.
Alfred, auch ich freue mich auf pn und würde zudem wissen, wie Du das Taubengrit verabreichst. Ich habe mal eine Zeitlang Grit angeboten in Näpfen, das dann erfolgreich keine 2 Minuten später als neuer Bodenbelag mir entgegenlächelte ....:~
 
Die Puschner-Studie belegt, daß Papageien hinsichtlich Zink niedrigere Normalwerte haben als Geflügel.
Kakadus haben einen höheren Normalwert als andere Papageienarten.
Besonders interessant :
Die Studie konnte keinen Zusammenhang mit Zinkvergiftung und Federrupfen herstellen !!!
 
Hallo, eine Alternive zum Herpetal+D3 ist (meiner Meinung nach) "Drago-Vit Calcium + D3".
Die Zusammensetzung ist Kalziumkarbonat und Muschelkak und die Inhaltsstoffe lauten: 95% Calciumcarbonat, 2% Magnesiumcarbonat (die restlichen 3% ???).
Und da sind 200.000 i.E. Vitamin D3 je kg drin!
Das ist sehr viel und muss entsprechend vorsichtig dosiert werden! In nur 5 Gramm von dem Pulver sind entsprechend 1.000 i.E. D3 drin (Ingo hat hier vor kurzem geschrieben, dass Papageien ohne UVB vermutlich ca. 1.500 i.E. je Kilo Futter benötigen).
Damit sollte man dann wirklich vorsichtig umgehen, denn mit einer Überdosierung ist hier überhaupt nicht zu spassen (deshalb gibt es auch kein reines D3 zu kaufen).
Viele Grüsse,
Saja
 
Vielen Dank für den Link, Saja !
Das "Drago-Vit Calcium + D3" scheint mir eine gute Alternative zu sein, da es nur die gewünschten Bestandteile enthält.

Mich würde sehr interessieren, wie Ingo die Sache sieht !
Vielleicht gibt es ja Gründe dafür, daß soviel Zink in den Mineralpulvern enthalten ist.

Übrigens habe ich meine Jocky gerade auf Zink testen lassen :
Alles im Normbereich, keine erhöhten Zinkwerte im Blut.
 
Äh... ich bin jetzt etwas verunsichert, ist in Hepteral den Zink drin? Habe ich das überlesen?

Edit: Habe es gefunden:

Herpetal Mineral + D3 = Zink als Zinkoxyd 500 mg

Vielleicht sagt ja Ingo noch etwas dazu, hast du ihn auf den Thread aufmerksam gemacht?
 
Hallo! :0-

In dem verlinkten Beitrag der Papageienhilfe Deutschland geht es um einen Graupapageien, der sehr hohe Zinkwerte (keine Vergiftung) hatte und nach Absetzen des Präparates sollen sie sich wieder normalisiert haben. Leider werden die Zinkwerte dort jedoch nicht genannt. Jeder Tierarzt interpretiert Zinkwerte im Blut auch sehr unterschiedlich. Weitere Berichte von Haltern, die entsprechende Bluttests gemacht haben oder gar Studien über Nahrungsergänzungsmittel sind mir leider nicht bekannt. Da seit einigen Jahren immer wieder von verzinkten Gittern und Spielsachen die Rede ist, manche Halter solche jedoch nicht einmal haben, stellt sich wirklich die Frage, woher die hohen Werte kommen. Meine Tierärztin sagte mir, dass man die Nahrungsergänzungsmittel nicht überdosieren kann, wenn man sich an die vorgegebene Dosierung hält. Allerdings dürfte der Zinkbedarf jeder Vogelart auch unterschiedlich sein und trotzdem empfehlen einige Tierärzte die tägliche Gabe solcher Nahrungsergänzungsmittel.

Wie handhabt ihr es? Gebt ihr noch Nahrungsergänzungsmittel mit Zink oder weicht ihr auf andere Präparate aus um den Bedarf während der Mauser und anderen Belastungen zu decken? Vielleicht möchtet ihr euch ja an diesem Thema beteiligen: Nahrungsergänzungsmittel - welche, wann, wie lange?
 
Hi,

Zink ist in der Tat in hohen Dosen toxisch. Andererseits ist es ein wichtiges Spurenelement und essentieller Bestsandteil vieler Proteine, vor allem von Transkriptionsfaktoren. Daher macht es absolut Sinn, Zink in einem Mineralzusatzfutter anzubieten. Der Zinkanteil von Herpetal Mineral im speziellen ist identisch mit dem von Korvimin, das sich seit vielen Jahren in der Vogelhaltung bewährt hat. Mir sind keine Fälle von mit Kovimin assoziierter Zinkvergiftungbekannt, obwohl das Produkt seit Jahrzehnten auf dem Markt ist.
Man müsste den Vögeln das zeugs schon längere Zeit löffelweise verabreichen, wenn man damit eine Zinkvergiftung provozieren möchte. Bei deiser Dosierung ist aber dann schon längst das D3 tödlich.
Ohne Gabe von D3 leiden Vögel, die weder Zugang zu ungefiltetem (= ohne Glas) Sonnenlicht ahben, noch ausreichend mit UVB bestrahlt werden, immer unter Vitamin D Mangel. In keiner Nahrung ist das ausreichend enthalten und ohne UVB kann es der Körper nicht selber bilden.
Gabe der Vorstufe D3 ist daher für Stubenvögel fast immer wichtig und sinnvoll, da Vitamin D für das Immunsystem ebenso wichtig ist, wei für denm Kalziumstoffwechsel.
Reines D3 ist verschreibungspflichtig und ebenso giftig wie schwer zu dosieren. Frei verkäuflich sind nur Ergänzungsfuttermittel.
Vitamine sind bei guter Fütterung oft ausrechend in der nAhrung vorhanden. Bei Mineralstoffen kann das anders aussehen. Häufig ist das Ca/P Verhältnis in kommerziellem Vogelfutte rungünstig, was dazu führt, dass das Kalzium in solchem Futter, obwohl es eigentlich ausreichend vorhanden ist, nicht effizient genutzt werden kann.
Daher ist eine zusätzliche Gabe von Mineralstoffen oft sinnvoll. Vor allem von Kalzium in gut bioverfügbarer Form. Druch solche Supplemente verschiebt man das netto Ca/P Verhältnis in Richtung Ca und macht letzteres dem Vogel daher besser verfügbar.
Daher empfehle ich bei ansonsten bedachter und vor allem druchdachter Fütterung keine Multivitaminmixe, sondern ein phosphatarmes, kalziumreiches Mineralsupplement mit angepasstem Vitamin D Anteil zuzufüttern.
 
Ingo,
Hi,

............. Häufig ist das Ca/P Verhältnis in kommerziellem Vogelfutte rungünstig, was dazu führt, dass das Kalzium in solchem Futter, obwohl es eigentlich ausreichend vorhanden ist, nicht effizient genutzt werden kann.
...............

Musste man nicht hier einen wichtigen unterschied machen zwischen kornerfuttern die diesem verhaltnis CA/P sehr arm in CA sind und pellets wo

dieses verhaltnis "balanciert" ist?
 
Ja, hier steht es 1:0 für die Pellets- wenn sie gut sind. Dafür gibt es wieder viele andere Aspekte, bei denen das Körnerfutter punktet. Aber bitte nicht diie Pellet Dikussiion an dieser Stelle neu führen. Das gibt 20 Seiten, die hier dann aber off topic sind.
 
Hallo Ingo,

ich schreibe mal rot in Deinen Beitrag rein :

Mir sind keine Fälle von mit Kovimin assoziierter Zinkvergiftungbekannt, obwohl das Produkt seit Jahrzehnten auf dem Markt ist.

Wie sollte ein TA denn auf die Idee kommen, beim Korvimin die Ursache zu sehen ?
Da müßte man schon gezielte Studien betreiben.


Man müsste den Vögeln das zeugs schon längere Zeit löffelweise verabreichen, wenn man damit eine Zinkvergiftung provozieren möchte.

Da gebe ich Dir recht. Aber es könnte doch sein, daß sich das Zink "aufaddiert", wenn noch andere Quellen vorhanden sind.

Gabe der Vorstufe D3 ist daher für Stubenvögel fast immer wichtig und sinnvoll, ....
Vitamine sind bei guter Fütterung oft ausrechend in der nAhrung vorhanden. Bei Mineralstoffen kann das anders aussehen. Häufig ist das Ca/P Verhältnis in kommerziellem Vogelfutte rungünstig, ...
Daher ist eine zusätzliche Gabe von Mineralstoffen oft sinnvoll.

Sehe ich auch so.

AAABER : Muß es denn sein, daß Zink im Mineralpulver enthalten ist ?
Wohlgemerkt - ich beziehe das nur auf Papageien !
Ich habe noch nie von einem Zinkmangel bei Papageien gehört, wohl aber von vielen ungeklärten Zinkvergiftungen.
Wenn man Zinkwerte mißt, dann stelle ich mal die Behauptung auf, daß sie bei fast allen Papageien im oberen Drittel der Toleranzgrenze liegen.
Warum für Papageien nicht einfach ein zinkfreies Präparat anbieten ?
 
Ich denke nach wie vor, dass die Zinkkkonzentrationen in diesen Präparaten unbedenklich sind und auch der Aufaddierungseffekt angesichts der hohen an zB Zinkdraht abgeleckten Mengen vernachlässigbar ist.
Ich glaube aber auch, dass Zinkmangel unwahrscheinlich ist.
Letztlich ist das also ein Marketingaspekt: Für Leute, die sich um Spurenelementemangel sorgen (Terrarianer) ist PLUS Zink ein Verkaufsargument, für welche, die ob eventueller Zinkvergiftungen bangen, ist OHNE Zink ein Verkaufsargument.
Ich glaube, im Sinne der Supplementierung ist es weitgehend egal.
Wenn ich Eurital überreden kann, das Zeugs als Vogelsupplement umzulabeln und extra anzubieten, wird "Ornithal Mineral + D3" dann also sicher kein Zn enthalten :D
 
Also wenn noch andere Zinkquellen vorhanden sind, dann kann der Vogelkörper das Zink sicher nicht schnell genug abbauen, was sodann zu einer Belastung der Organe führt. Wenn man jetzt noch täglich Zink zuführt, macht es das Ganze nicht besser.

Im Biotin von Quiko sind übrigens 5400 mg pro kg Zink enthalten, das ist bisher die höchste Inhaltsstoffangabe, die ich bei verschiedenen Zusatzmitteln gefunden habe. Danach folgt Orlux mit Muta-Vit und Omni-Vit mit 4500 mg und 4000 mg. Nekton liegt bei seinen meisten Produkten bei 1255 mg pro kg und Korvimin hat nur 500 mg pro kg. Ich finde das sind schon erhebliche Abweichungen und jeder Hersteller empfiehlt seine Produkte für Mauser, Zucht usw. Ich finde es ist schwer, hier das richtige Mittel auszuwählen und wenn man bereits einen Papageien mit Organschäden oder zu hohen Zinkwerten hat, dann würde ich mir schon genau überlegen, ob ich so etwas füttere.

Aber wie gesagt, auch die Tierärztin mit der ich sprach sagte mir, dass sie noch nie einen solchen Fall mit einer Nahrungsergänzungsvergiftung hatte und dass man es auch nicht überdosieren kann, wenn man sich an die Angaben des Herstellers hält. Allerdings wird im ersten Link der Papageienhilfe Deutschland auch ein Tierarzt erwähnt, der dieses Thema ernst nimmt und sich diesem offenbar auch schon angenommen und mit Nekton Diskussionen darüber geführt haben soll. Auch vertritt man dort im Forum die Auffassung, dass die meisten Nahrungsergänzungsmittel von Säugern auf Vögel heruntergerechnet, aber offenbar nie erprobt wurden.

Also ich finde es schon seltsam, wieviele "Zinkvergiftungsfälle" es gibt ohne zu wissen, was die Quelle war. Jeder der sich diese Frage stellt, sollte daher ruhig einen Blick auf seine Nahrungsergänzungen werfen und diese erst einmal absetzen und den Bluttest wiederholen, ehe er seinen Vogel einer organschädigenden Entgiftung aussetzt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:0- Helmine - ich kann mich Deinen Ausführungen nur anschließen.
Der Nahrungsbedarf von Papageien ist noch wenig erforscht, weil der Markt zu klein ist.
Man sieht das auch an der Diskussion um Calciumgrit und Magensteine. Oder um Vitamin K. Oder beim Für und Wieder von Pellets und Extrudaten gegen Körnerfutter..
Mit wissenschaftlich abgesicherten Erkenntnissen kann da nicht aufgewartet werden. Klingt für mich immer eher wie ein Glaubensbekenntnis.

Im Falle der Mineralmischungen hat man den Bedarf von Nutzgeflügel einfach auf die Papageien übernommen, obwohl ihr Bedarf sicher ein anderer ist.
Warum also da Zink reintun, wenn er Papageien eher schadet als nützt.

Ich glaube aber auch, dass Zinkmangel unwahrscheinlich ist.

Wenn ich Eurital überreden kann, das Zeugs als Vogelsupplement umzulabeln und extra anzubieten, wird "Ornithal Mineral + D3" dann also sicher kein Zn enthalten :D
Das wäre Klasse, Ingo ! Dann würde sich dieses ohne Zweifel sehr gute Produkt noch mehr gegen die Konkurrenten abheben.
Und ich würde Herpetal Mineral + D3 in der "lichtarmen" Jahreszeit noch sorgloser zufüttern als bisher.
 
Ein wenig muss ich widersprechen. Es gibt durchaus einige Arbeiten zum Mineralbedarf von Papageien und gerade über normale physiologische Zinkkonzentrationen bei Psittaciden ist gar nicht mal so wenig bekannt und das schon seit längerem. Ich verweise zB auf:

Puschner B, St Leger J, Galey FD (1999). Normal and toxic zinc concentrations in
serum/plasma and liver of psittacines with respect to genus differences. J Vet
Diagn Invest.;11(6):522-7


Ich glaube, das ist sogar komplett frei zugänglich. Man probiere: http://vdi.sagepub.com/content/11/6/522.full.pdf

Ein Grund für die Anwesenheit von Zink in Supplementen ist seine Involviertheit in Proteinaktivitäten der Immunantwort. Es gibt auch tatsächlich aus der Vogelhaltung Daten, dass gezielte Zink Supplementierung die Resistenz gegen Kokzidienbefall messbar erhöhen kann. Brandneu dazu:

Bun SD, Guo YM, Guo FC, Ji FJ, (2011) Cao H. Influence of organic zinc
supplementation on the antioxidant status and immune responses of broilers
challenged with Eimeria tenella. Poult Sci.;90(6):1220-6.


OK, hier geht es um Hühner, und nicht um Papageien.
Aber rechnen wir trotzdem mal nach:

Die Autoren sehen bei den Hühnern einen positiven Effekt und keine Toxizität, wenn sie 60mg Zink pro Kg Futter verabreichen.
Ich gebe meinen Vögeln etwas eine Messerspitze Herpetal Mineral plus D3 (also sagen wir mal 1 Gramm) pro ca 50g Futter. Das entspricht einer Zinkmenge von 500µg. Das entspricht ca 1µg pro g Vogel. Somit verfüttere ich 10mg Zink pro Kg Futter, also ein sechstel der Menge, die die Hühner erhielten, denen es damit nicht nur gut, sondern besser ging als ohne. Hinzu kommt, dass ich schätze, maximal 60% des Pulvers, das man aufs Futter streut, landet überhaupt im Vogel. Das bestätigt meine Aussage bezüglich der Safety dieser Dosierungen. Zudem wurde ja auch schon angemerkt, dass manche Supplemenmte die zehnfache Zn Konzentration von Herpetal oder Korvimin enthalten, ohne dass bisher nachteiliges berichtet wurde. Zn akkumulierrt übrigens nicht automatisch im Körper. Bei physiologischer Konzentration wird es ganz normal über die Nieren ausgeschieden.
 
Thema: Nekton & Co. Zinkvergiftung ?

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