Nekton & Co. Zinkvergiftung ?

Diskutiere Nekton & Co. Zinkvergiftung ? im Forum Ernährung im Bereich Allgemeine Foren - Die Sache geht mir noch immer im Kopf rum : Ist es möglich, daß unsere Papageien durch Zugabe von Mineralpulvern eine Zinkvergiftung bekommen...
Hallo, habe aufgrund diesem Thread mit unserem Vogelkundigen Tierarzt telefoniert seine Aussage dazu : Wenn Mineralstoffpräperate nach Anweisung dosiert werden, kann nichts passieren.Anderst sieht es bei Überdosierung aus.Auf die Frage ob es ein anderes sinnvolles Mineralstoffpräperat (wie Korvimin)ohne Zinksulfat gibt,sagte er alle Mineralstoffpräperate die Vitamin und Mineralien haben enthalten auch Zink.Liebe Grüße Mäxle
 
Die Frage, um die es mir geht, ist einzig und allein :
Warum enthalten Mineralstoffpräperate für Papageien Zink ?
Erwiesenermaßen ist ein Zinkmangel beim Papagei nicht zu befürchten, aber eine Zinkvergiftung (chronisch oder akut).
Auch wenn ein Mineralstoffpräperat allein keine Vergiftung hervorrufen kann (was zu beweisen wäre), dann kann es doch zur Akkumulation in Richtung chronischer Zinkvergiftung betragen.
Warum also etwas reintun, was eher schadet als nützt ?
Die Antwort kann nur lauten : Es lohnt sich für die Hersteller nicht, ein Mineralstoffpräperat eigens für Papageien auf den Markt zu bringen.

@Ingo - die Puschner-Studie belegt doch gerade, daß Papageien viel weniger Zinktoleranz haben als bespielsweise Nutzgeflügel.

"In addition, analysis of all the submitted cases suggests that potentially toxic zinc concentrations in livers of psittacines can be well below the range considered toxic in chickens (>200 ppm)."

Eine Studie des Departments of Clinical Studies–Philadelphia kommt zu dem Resultat :

"The results of this study suggest that interpretation of clinical samples may be more complicated than previously believed. Furthermore, on the basis of the results of this study, it is possible that some avian reference ranges may need to be reexamined."

Zn akkumuliert übrigens nicht automatisch im Körper. Bei physiologischer Konzentration wird es ganz normal über die Nieren ausgeschieden.
Ja - aber nur bei physiologischer Konzentration ! Ein Zuviel an Zink wird im Körper eingelagert.
Siehe hier :

"Zinc is a cumulative poison, which is not easily eliminated from the body. Once ingested, it is deposited in the liver, kidneys, muscle and pancreas. There is limited excretion through the urine, intestinal tract and bile."

...dass gezielte Zink Supplementierung die Resistenz gegen Kokzidienbefall messbar erhöhen kann.
Ich sehe darin nur einen geringen Nutzen im Vergleich zu den Nachteilen (siehe hier) :

"The interaction between zinc and iron may therefore play a major role in the development of anemia in birds overexposed to zinc. In addition, zinc limits copper availability and decreases tissue copper and ceruloplasmin concentrations. Decreased ceruloplasmin concentrations can result in lower availability of iron for hemoglobin synthesis."
 
Danke für die Links, die muss ich mir mal in Ruhe durchlesen.
Also ich denke eigentlich auch, dass es durch Nahrungsergänzungsmittel eher nicht zu einer Zinkvergiftung kommt, um genau darum geht es ja hier auch in der Fragestellung. Aber nach allen Berichten zufolge können diese Mittel den Zinkspiegel im Blut auf jeden Fall beeinflussen. Auch zwei Labore haben mir dies bestätigen können. Eine weitere Aussage dazu findet ihr hier. Also ehe man eine echte Zinkvergiftung aufgrund erhöhter Werte vermutet, bitte erst einmal die Nährstoffpräparate absetzen und nachtesten!
 
Ich halte die üblichen Supplemente immer noch für unbedenklich. Ich habe aber mal bei Eurital angefragt. Die haben im Prinzip Interesse, ein Zinkfreies Mineralpräparat nach meinen Vorgaben herauszubringen, aber momentan keine Zeit bzw erwarten einen zu geringen Umsatz.
Vielleicxht, wenn Ihr fleissig Mails ans Arne Keweloh, den eurital Chef schreibt.
Ansonsten bleibt festzuhalten: Wirklich Zinkfrei ist nicht zu machen. In meiner akademischen Zeit habe ich einmal absolut zinkfreie Lösungen benötigt (um die Zahl komplexierter Zinkionen bei einem Transkriptionsfaktor zu ermitteln).
Das stellte sich als sehr, sehr, sehr schwer heraus.
Aber unter 100mg/kg sollte man in einem Mineralstoffpräparat hinbekommen.
 
Das glaube ich nicht. Es sind evtl 5mg/kg zugesetzt worden. Ich wette sehr viel, dass eine Analyse einen deutlich höheren Gehalt ergeben wird.
 
Hallo Ingo,

auf der Packung steht Inhaltsstoffe per kg und dann 5 mg Zink (Zinksulfat). Warum meinst du, dass es in real mehr sein wird?
Geht man davon aus, dass die Inhaltsstoffe stets die dem Mittel hinzugesetzten Vitamine, Mineralien etc. sind, dann würde das ja bedeuten, dass der Gehalt immer höher als angegeben ist, das kann doch nicht sein? Hast du die Möglichkeit so etwas zu analysieren?
 
Sehr viele preiswerte Mineralsalze enthalten Zn als signifikante Verunreinigung und nur wenige Supplementhersteller lassen eine genaue Analyse ihrer Produkte machen und dcie meisten verwenden nicht gerade p.a. Salze.
daher die Vermutung.
Ich könnte theoretisch, darf aber natürlich meine Firma nicht für sowas missbrauchen.
 
Wenn Zink "automatisch" als signifikante Verunreinigung in ausreichender Menge vorhanden ist, dann stellt sich umso mehr die Frage, warum man es für Papageien noch zusätzlich zufügt.
Der Mehraufwand für die Firmen wäre doch nur das Weglassen eines Bestandteils (Kostenersparnis) und das Extraetikettieren der Verpackung (Mehrkosten).
Rechnet man die Ersparnis gegen die Mehrkosten, dann kann es doch echt nicht teuer sein.
Für uns Papageienhalter wäre es aber eine große Beruhigung.
Vielleicht traut sich ein Hersteller mal, Vorreiter zu sein mit dem großen Querbanner "Zinkfrei".
Der Werbeeffekt würde sich sicher rechnen.
 
Helmine - auch beim Zink gilt die Binsenweisheit "die Dosis macht das Gift".
Unsere Papageien und Sittiche brauchen Zink für einen gesunden Stoffwechsel.
Aber sie benötigen im Vergleich zu anderen Vögeln relativ wenig Zink, den sie über das ganz normale Futter in ausreichenden Mengen erhalten (eher zuviel als zuwenig).
Als zusätzliche Gabe im Mineralfutter ist das in etwa so sinnvoll, als ob man eine Schweinshaxe mit Speckstreifen spicken würde. :D
 
Ja sicher macht es die Menge, es hat auch nicht jeder Vogel, der in einer verzinkten Voliere lebt, erhöhte Werte oder eine Zinkvergiftung. Manche klettern halt viel am Gitter oder benagen es, andere so gut wie gar nicht.
 
Hallo Liane,

der Zinkgehalt im AviConcept wurde von 2500 mg/kg auf 2200 mg/kg heruntergesetzt. Vielleicht nimmst du dies in deinem ersten Beitrag auf, da man dort ja als erstes reinschaut? Danke. :blume:
 
Thema: Nekton & Co. Zinkvergiftung ?

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