Neopredisam 135-1

Diskutiere Neopredisam 135-1 im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Guten Abend zusammen! Hatte Probleme mit Kokzidiose, welche mit Baycox behandelt wird/wurde. Kennt jemand dieses Mittelchen und hat Erfahrungen...
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shorty140391

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Guten Abend zusammen!
Hatte Probleme mit Kokzidiose, welche mit Baycox behandelt wird/wurde.
Kennt jemand dieses Mittelchen und hat Erfahrungen damit?
Ich dachte daran es zu verwenden um den Volierenboden mal zu "reinigen".
 
Wenn es denn wirken sollte...wie oft sollte man denn die Böden damit reinigen, weil Vögel eigentlich dauernd Oozysten ausscheiden, um eine Reinfektion zu verhindern?
Schließlich gekört die Kokzidie zum Vogel, wie der Schnupfenvirus zum Menschen.
Ivan
 
Wenn es denn wirken sollte...wie oft sollte man denn die Böden damit reinigen, weil Vögel eigentlich dauernd Oozysten ausscheiden, um eine Reinfektion zu verhindern?

Eben! Bei Naturboden hast Du sowieso keine Chance. Wenn tatsächlich Kokzidien im Bestand sein sollten, wirst Du die Vögel nur kokzidienfrei bekommen, wenn Du sie monatelang komplett von ihrem Kot trennst (dürfte nur im Labor machbar sein oder mit künstlichem Ausgang und entsprechenden Beutelchen :D ). Kokzidien in gewisser Konzentration sind bei einem gesunden Vogel kein Problem. Durch eine leichte Kokzidieninfektion bleibt er sogar eine Weile immun dagegen (siehe Kokzidienimpfstoffe bei Geflügel). Es bleibt aber immer ein gewisser Eiertanz, das richtige Maß an Kokzidien zu halten. Zu viel an Kokzidien durch ständige Reinfektion (Kot im Futter, zu unsaubere Haltung, etc.) gepaart mit Streß und anderen Krankheiten, können das Verhältnis schnell kippen lassen.

Schließlich gekört die Kokzidie zum Vogel, wie der Schnupfenvirus zum Menschen.
Ivan

Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich bin mir da nicht ganz so sicher. Es gibt Vögel, die eher zu Kokzidien neigen (z. B. bodenlebende Arten) und solche, bei denen eher keine Kokzidien gefunden werden. Die Wahrscheinlichkeit für Kokzidien ist bei vielen Vögeln bei entsprechender Haltung groß (Naturboden, Dach offen, zu dreckig). Leider wird daraus immer wieder gemacht, daß unweigerlich jeder Vogel welche hat und daß man unbedingt Baycox usw. geben muß, am besten 2mal im Jahr als vorebeugende Kur und bei manchen Stieglitzmutationszüchtern sogar täglich, obwohl sie ohnehin schon beinahe unter Laborbedingungen leben (ACHTUNG! Ich habe "manche" geschrieben, keine Pauschalisierung!!). Die Futtermittelindustrie hält diesen Glauben natürlich völlig uneigennützig am Leben, damit diverse Wundermittelchen teuer verkauft werden können. Man muß allerdings auch sagen, daß ein Vogel durchaus Kokzidien haben kann, obwohl er keine ausscheidet, solange er also fit ist, findet man nichts. Der Nachweis ist also nicht immer ganz einfach. Bei einer Darmkokzidiose werden in aller Regel aber Kokzidien ausgeschieden und hier hilft dann auch Baycox, bei Atoxoplasmose sieht das schon anders aus. Soweit ich es beurteilen kann, gibt es keine seriöse und belegbare Quelle, die die Ausssage "Kokzidien gehören zum Vogel, wie der Schnupfenvirus zum Menschen" wissenschaftlich bestätigen würden. Megabakterien sind mindestens genauso weit unter Ziervögeln verbreitet, aber da würde sicher auch niemand behaupten, daß sie unweigerlich zu absolut jedem Vogel gehören, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei entsprechender Haltung ebenfalls hoch ist. Auch hier ist der Nachweis schwierig, weil ein fitter Vogel keine Megabakterien ausscheidet.

Man kann auch nie sagen, ob nun die Kokzidien primär für einen dumm da sitzenden Vogel verantwortlich sind oder ggf. bakterielle Sekundärinfekte, die durch die kaputte Darmschleimhaut eingedrungen sind. Kokzidien waren dann ggf. der Auslöser, Baycox killt diese dann auch, aber der Zustand des Vogels bessert sich u. U. dennoch nicht, weil die Bakterien inzwischen das akutere Problem darstellen.

Ich möchte also unter Kollegen darum bitten, solche Pauschalaussagen vorsichtiger zu verwenden, da zu viele Leute sonst sinnlose Wundermittelchen kaufen und unnötige Medikamentenkuren ggf. auch noch in falscher Dosierung und Dauer durchführen. Vielen Dank! :bier:
 
Nun, das keine Oozysten im Kot zu finden sind, heißt ja auch nicht, das keine Kokzidien vorhanden sind.
Ich bezog mich mich hier zum Einen auf Vit. K und zum Zweiten auf Baycox, wobei ich sicher nicht angedeutet habe, das man es sporadisch einsetzen sollte. Selbst bei einer Kotuntersuchung, wo Oozysten gefunden werden, die Tiere aber einen gesunden Eindruck machen, muß ich nicht sofort mit Medikamenten arbeiten. Die Tiere kommen in der Regel damit klar.
Was trotzdem den Ausbruch einer Kokzidiose begünstigt haben wir ja auch schon gründlich abgearbeitet.

Also habe ich hier in meinem Bestand sehr wohl Kokzidien und behandele trotzdem nicht, denn erst wenn die Anzeichen darauf deuten das eine Schwächung der Vögel und Inaktivität mit hängenden Flügelspitzen auf eine beginnende übermäßige Vermehrung/Befall deuten, greife ich ein.
Ich gehöre absolut nicht zu den Leuten, die alle 1-3 Monate eine Behandlung auf Verdacht vorbereiten.
Das mal grundsätzlich.

Die sicherste Möglichkeit eine Reinfektion zu vermeiden sind eben Drathrosten. Ich habe es wieder mal gesehen bei einem Bekannten, der an die 50 Boxen ohne festen Boden (Drathgitter) hatte, damit die Vögel nicht mit den Kot/Oozysten in Berührung kommen.
Aber ob deshalb der Bestand absolut kokzidienfrei ist, wage ich zu bezweifeln, lediglich den Zyklus hatte er wohl dadurch eingeschränkt.
Also möchte ich noch mal festhalten, das ich nicht von andere auf mich schließe, sondern meine eigene Haltung als Maßstab ansetze, wobei ich noch nicht mal ein Ausbund an Sauberkeit bin, Dank meiner natürlichen Faulheit.
Hoffe, damit sind eventuelle Mißverständnisse beseitigt.
Ivan
Also Christian, nichts hineininterpretieren, was ich nicht geschrieben oder gemeint habe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mal zu shortys Frage:
Zur Reinigung wird sich Neopredisam nicht eignen. Eine komplette Reinigung kannst du zuvor machen und nutzt Neopredisam dann auf dem abgetrockneten Oberflächen zur Desinfektion falls es sich nicht gerade um Naturboden handelt. Mit dem Chlorkresol in Neopredisam tötest Du Kokzidien, Milben und Wurmeier die von sonst so gut wie keinem anderen Desinfektionsmittel-Wirkstoff erfolgreich abgetötet werden. Gibt noch weitere Produkte auf dem Markt die Chlorkresole enthalten. Ihr langanhaltender Geruch ist leider allen gemein.
Wenn eine Kokzidiose im Bestand ist würde ich auf jeden Fall desinfizieren um den Erregerdruck auf ein erträgliches Maß runterzufahren mit dem die Tiere nach der Baycoxbehandlung problemlos leben können.
 
Zu Beitrag 4:
Schön, da sind wir uns absolut einig! :zustimm: :bier:

zum letzten Satz in Beitrag 4:
Habe ich auch gar nicht, ich bezog mich ganz ehrlich nur auf den Satz "Schließlich gekört die Kokzidie zum Vogel, wie der Schnupfenvirus zum Menschen." und der hat für mich eher wie eine Verallgemeinerung ausgesehen, die ich zumindest ein wenig relativieren wollte. Mehr wollte ich mit Beitrag 3 auch gar nicht bezwecken. :bier:
 
Einigen wir uns darauf...auch Menschen die den Erreger für Schnupfen in sich tragen müssen nicht zwangsläufig an Schnupfen erkranken.
Ivan
 
Hab es gekauft, werde alle 2 Tage alles reinigen und Flächen, auf welchen gekotet wird mal einsprühen.
Bin mir nur unsicher, ob man seine Vögel in den Volieren lassen kann. Ich habe Volieren mit den Maßen 1,30 l X 1 b X 2,20 h m und als Boden Beton, Einstreu Sand.
Danke für eure Hilfe.
 
Das Konzentrat ja aber die Verdünnte Gebrauchslösung ? ...Ich weiß es nicht, werde damit den boden einsprühen und neues Einstreu darüberverteilen. Evtl. sitzstanden und Flächen wo sich Kot sammeln könnte zusätzlich einprühen.
 
Mal so ein Gedanke...um den Volierenboden zu desinfizieren, brauchts doch keine teuren Chemikalien. Man könnte den Boden auch abflammen, ist günstiger und auch wirkungsvoller finde ich. Und es besteht auch keine Vergiftungsgefahr für die Vögel durch unbeseitigte Reste.
 
Abflammen ist super gut, aber nicht jedes Material möchte ma nmit offener Flamme bearbeiten.

@shorty: Vögel raus, KOMPLETTE Voliere desinfizieren und erst nach der Einwirkzeit (wird wohl 2-3 Stunden auf der Packung stehen) erst wieder Einstreu und Vögel einbringen. Da steht sicherlich weder auf der Packung das das im belegten Stall angewendet werden kann noch dass man direkt verdünnende und neutralisierende Einstreu über die desinfizierten Flächen bringt. Das sind doch einfache Prinzipien einer solchen Desinfektion und nichts besonderes "Schlaues" wenn ein Laie davon abweicht. Der Hersteller und die DVG denken sich schon was bei den Desinfektionsmittelb.
 
...genau so verfahre ich auch....übrigens immer einmal im Jahr....und das läßt sich gut praktizieren.
 
Alles klar, so werde ich es machen :) Hab das Zeug noch nicht und dementsprechend keine Anwendungsbeschreibung o.ä.
Danke für eure Hilfe ! Hier werden sie geholfen (meißtens)
 
Thema: Neopredisam 135-1

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