Nervöser Nervtöter

Diskutiere Nervöser Nervtöter im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Hallo @all, am Sonntag, den 29.08.04 zog Susi, eine weibliche Weißstirnamazone, als zukünftige Partnerin für Moritz bei uns ein. Susi ist...
Jon October

Jon October

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Hallo @all,

am Sonntag, den 29.08.04 zog Susi, eine weibliche Weißstirnamazone, als zukünftige Partnerin für Moritz bei uns ein.

Susi ist eine Handaufzucht von 2001, die bei ihren Vorbesitzern als Einzelvogel lebte. Ihr Gefieder ist sehr ramponiert, selbst ihr Grossgefieder ist mangelhaft. Sie hat das gleiche "Laster" wie Moritz und "zerputzt" sich das Gefieder mit Hingabe, allerdings deutlich heftiger wie der. Sie hat daneben noch eine weitere "Leiden- schaft"! Sie schreit und kreischt wie abgestochen, um unsere Aufmerksamkeit zu erzwingen!!!!! Als Abgabe- grund wurde Allergie angegeben, mittlerweile vermute ich eine "Allergie" des Hörnervs ......., denn die Tonhöhe und Lautstärke ihres Kreischens spottet jeder Beschreibung.
Ihre Taktik geht zwar nicht auf, da wir sie konsequent ignorieren, wenn sie schreit und die Türen schliessen, wenn wir nicht im selben Raum sind, trotzdem zerrt es sehr an den Nerven.
Dazu kommt, dass der eher ruhige Moritz mittlerweile oft in das Geschrei mit einstimmt und Socke, unser Edelpapagei, als virtuose Nachahmerin die Tonlage hervorragend kopiert. Danke Socke, das hat uns noch gefehlt zum Glück ....!!
Wenn sie nicht schreit, "zirpt" sie um Aufmerksamkeit heischend, dabei mit den Flügeln hektisch zitternd und flatternd, fast vorneüber fallend mit gesenktem Kopf.Und das stundenlang ohne Unterbrechung. Erhält sie dann die gewünschte Aufmerksamkeit fällt sie vor lauter Aufregung oft regelrecht vom Ast und stürzt ab. Dabei nimmt sie bisher kaum Leckerchen aus der Hand und kommt ausserhalb des Käfigs nur ungern auf einen Kochlöffel.
Innerhalb des Käfigs sitzt sie immer auf dem selben Fleck, bisher klettert und fliegt sie kaum und mit Spielzeug beschäftigt sie sich gar nicht.
Die 1. Begegnung mit Moritz war denkwürdig. Moritz flog auf ihren Käfig und wurde sofort von ihr angegriffen. Da er sofort konterte entbrannte ein heftiger Kampf am Draht, den ich schnellstens beendete. Dabei floss auch Blut, zum Glück nur meins!!!!

Sie ist sehr nervös und hektisch und scheint, trotz grosser Aggressivität, wenig Selbstvertrauen zu haben.

Was kann man tun, um ihr Selbstvertrauen aufzubauen und ihre Aktivitäten und den Spieltrieb zu fördern???

Gruss

Jon
 
Hallo Jon,
Du schreibst die Kleine zog erst letzte Woche bei Euch ein. Da ist sie natürlich noch sehr nervös und unsicher. Sie muss sich erst einmal in Eure Gewohnheiten einfinden und als Handaufzucht ist sie möglicherweise mehr an Euch als an Moritz interessiert. Die Gefiederschäden können auch mit der momentanen Mauserzeit zusammenhängen. Unser Weibchen ähnelt momentan mehr einem Uli-Stein-Geier als einer Amazonen. Was die erste Zusammenkunft Eurer beiden angeht, so war das wohl eher die Überrumpelungstaktik. Normalerweise lässt man die Vögel erst einmal nebeneinander in getrennten Käfigen stehen, damit sie sich erst einmal beobachten können und Interesse aneinander hegen. Diese Situation hat beide sicherlich überfordert. Was das "Zirpsen" und die dabei an den Tag gelegte Körpersprache angeht, so deute ich das ganze als "Betteln" um Aufmerksamkeit und zwar um Eure. Ich würde vorschlagen, lasst der Kleinen noch etwas Zeit sich einzufinden in die völlig fremde Umgebung mit Artgenossen. Wisst Ihr, ob sie isoliert aufgewachsen ist oder ob es noch Geschwister gab? Was das Schreien angeht, so kann ich Euch nicht wirklich Hoffnung machen, dass sich da etwas bessert. Unser Weibchen ist auch sehr schrill und schreit "aus heiterem Himmel" grundlos los. Der Hahn stimmt da auch schonmal mit ein - aber eher halbherzig, weil Schreien gar nicht so seine Art ist. Was ich Dir sehr empfehlen kann ist, sie einfach abzulenken. Generell habe ich bei unserem Weibchen sehr grosse Fortschritte mit dem "Clickertraining" gemacht. Das hat ihr viel Selbstvertrauen gegeben und die Bindung gefestigt. Auch unser Hahn "spielt" mit. Damit sich die beiden nicht in die Quere kommen, haben beide unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen. Unsere Henne hatte anfänglich grosse Schwierigkeiten sich unserem Rythmus anzupassen, mittlerweile verläuft alles sehr harmonisch - bis auf die Momente wo sie ihre 5 Minuten hat. Die allerdings ausserordentlich laut!! Es ist mir ein Rätsel wie ein solch kleines Kerlchen so eine Stimme haben kann. In der Brutzeit ist das ganze noch verstärkt. Ich wünsche Dir, dass sich die Kleine schnell bei Dir einlebt und ein echtes Traumpaar aus den beiden wird.
Viele Grüsse
Barbara & die Amazonen
 
Hallo Barbara,

Susi und Moritz sitzen in getrennten Käfigen, die nebeneinander stehen. Das Moritz sie "besucht" während seines Freiflugs werde ich in nächster Zeit versuchen zu verhindern. Er reagiert bisher auf ihre "Besuche" deutlich gelassener und ignoriert sie meistens.

Ihr Gefiederzustand ist nicht mauserbedingt, sie "zerspielt" sich ihre Federn definitiv. Und das macht sie wie alles, was sie tut, hektisch, sehr energisch und mit grosser Ausdauer.

An clickern habe ich auch schon gedacht, ich muss nur noch das richtige Leckerchen finden. Lt. Vorbesitzern liebt sie Walnüsse, aber aus der Hand nimmt sie die - wenn überhaupt -, wie alles andere, nur kopfschüttelnd und lässt es sofort fallen. Die Schälchenmethode klappt auch nicht, denn sobald ich irgendetwas in der Hand habe, flippt sie bei Annäherung völlig aus. Keine Ahnung, warum.

Na ja, mit Geduld ........ :~

Gruss

Jon
 
Hallo Jon,
das Clickertraining ist vielleicht jetzt noch etwas zu früh für die Kleine. Lasse sie sich erst einmal ein wenig mit allem vertraut werden. Übrigens Walnüsse solltest Du ihr auf keinen Fall geben (ausser die von Ricos Futterkiste, die getestet werden) weil die sehr stark mit Schimmelpilzen befallen sind. Wir haben von dort auch Pecannüsse ohne Schale. Die lassen sich prima kleinschneiden und das ist unsere Clickerbelohnung. Ich wünsche Dir viel Glück dabei.
Viele Grüsse
Barbara :0-
 
hallo!

also ich hole mir die wal- und haselnüsse immer in der backabteilung, da gibts die komplett ausgepackt in tüten;) ich glaube nicht daß lebensmittelqualität verschimmelt ist...
 
Hallo Kuni,
nachweislich den meisten Schimmelbefall habe ich einmal gelesen, hatte nach einem Test "Studentenfutter". Da wäre ich sehr vorsichtig damit.
Viele Grüsse
Barbara :0-
 
1. Zwischenbericht

Hallo Barbara,
Hallo @all,

ich habe mich durch`s I-Net gelesen und habe dabei eine Bachblütenrezeptur mit folgenden Bestandteilen entdeckt: Star of Bethlehem, Vine, Heather, Chickory, Cherry Plum, Holly, Walnut, Beech mit genauem Mischungsverhältnis. Das ganze kombiniert mit blauer Lichtfarbe in den Abendstunden soll beruhigend wirken. Das werde ich ausprobieren, viell. ist sie dann weniger hektisch.

Susi Schreierei um Aufmerksamkeit ist erträglicher geworden. Befinden wir uns ausserhalb des Zimmers schreit sie nur noch wenige Minuten, da sie die Zwecklosigkeit erkannt hat. Sind wir im Zimmer, beschränkt sie sich fast nur auf`s "zirpen" mit hektischem flattern. Hin und wieder pfeift sie recht melodisch, was ich dann immer prompt beantworte.
Sie fängt auch an, Ihren Käfig und alle Äste zu erkunden. Bis vor kurzem sass sie immer nur auf einem Fleck.
Für Obst beginnt sie sich auch zu interessieren, da es ihr tagtäglich von Moritz und Socke genüsslich vorgeführt wird, wie lecker das ist. Der Futterneid ist überhaupt eine gute Sache,. Leckerchen aus der Hand nimmt sie normalerweise kopfschüttelnd entgegen und lässt sie sofort fallen wie `ne heisse Kartoffel.
Sieht sie aber, wie Moritz ein Leckerchen nimmt, dann will sie auch ...... :)

Ansonsten interessieren sich die Beiden nicht offensichtlich füreinander. Ist Moritz auf meiner Schulter, reagiert sie aber eifersüchtig (??). Ich hoffe ja, auf mich ......
Ist sie draussen, hockt sie meistens auf Sockes Käfig und beschäftigt sich mit ihrem Gefieder. Auf die Hand will sie noch nicht, aber den Kochlöffelgriff als Transportmittel akzeptiert sie bzw. fliegt selbstständig in den Käfig.

Gruss

Jon
 
hallo!

na das hört sich doch gar nicht so schlecht an! du wirst sehen, je mehr sie sich eingewöhnt, desto besser wirds!

und wegen der verpaarung: sowas kann lange dauern. die liebe auf den ersten blick ist zwar der glücksfall, aber das findet leider nicht so sehr oft statt. solange die beiden sich nicht angreifen und blutig beißen ist noch nix verloren!

also greif zum wichtigsten hilfmittel bei der verpaarung: geduld, geduld, geduld! ;)
 
Zwischenbericht über Susi (etwas länger!)

Hallo @all,

nachstehend ein Zwischenbericht zu Susi.

Sie hat sich eingelebt und fängt an, unseren Lebensrythmus zu akzeptieren. Anfangs hat sie losgeschrien, sobald man die Wohnungstür öffnete, zwischenzeitlich ist sie - fast immer - ruhig. Wenn sie dann eine ausgiebige Begrüssung mit Geschwätz und Lecker`le genossen hat, hält sie meistens noch so 10 Minuten ruhig. Die Zeit kann man dann nutzen, um sich in`s Schlamperoutfit zu stürzen und ohne Belästigung der Nachbarn zu lüften.
Wenn wir uns dann aber nicht zumindestens in ihrem Gesichtsfeld befinden, geht der lautstarke Protest los und das in einer Tonlage ......, da fällt einem nix mehr ein!!! Die Allergie der Vorbesitzer muss den Hörnerv betroffen haben. Zum Glück ist sie lernfähig und weiss mittlerweile meistens - nicht immer - wann sie bei uns auf Granit beisst. D.h., wenn sie ihr "Geheule" als vergeblich erkennt, stellt sie den Sirenenton ab und lauert schweigend auf Lebenszeichen von uns. Es gibt Tage, da klappt es super mit ihr und sie beschränkt sich auf "normale" Laute und wenn man dann denkt, jetzt hat sie`s raus, dann gibt sie Gas, brüllt wie von Furien gehetzt und beweist dabei eine Ausdauer ...... Ui Ui Ui, unsere Nerven!!!! Aber es wird besser .... hoffe ich!!!!!
Neben ihrer immer noch sehr aufdringlichen Schreierei ist sie relativ hektisch und nervös, trotz Bachblüten und Lichttherapie. Zum Glück spielt sie seit einigen Wochen sehr intensiv und zerfräst mit Begeisterung "halbe Bäume", da kann sie einiges von ihrer Power abreagieren.
Mit Moritz verträgt sie sich bisher gar nicht. Er steht ihr eher gelassen gegenüber, aber sie hat ihn bereits mehrmals sehr heftig attackiert. Draufhin wehrte er sich natürlich und schon waren kernige Beissereien durch`s Gitter im Gange. Ob daraus mal Liebe wird??????
Seit zwei Wochen haben sie gemeinsam Freiflug. Wenn ich nicht dabei bin, sitzen sie schonmal friedlich beieinander. Sobald ich aber ihren Dunstkreis betrete, wetteifern sie darum, bei mir auf der Schulter sitzen zu können. Ist Susi zuerst angeflogen, folgt Moritz schnell nach und vertreibt sie. Ist Moritz der Erste, kommt Susi angeschossen, attackiert ihn erfolglos und zieht sich dann auf oder in ihren Käfig zurück.
Lasse ich Moritz alleine heraus, sitzt er ausschliesslich bei mir, betreibt soziale "Gefieder"pflege und möchte spielen.
Wenn ich nur Susi Freiflug gebe, sitzt sie meistens im oder auf ihrem Käfig, putzt sich oder träumt vor sich hin. Meinen Händen weicht sie immer noch aus und auf die Schulter kommt sie nur gelegentlich. Hat sie sich aber mal dazu überwunden, sitzt sie aber wie festgenagelt und begleitet mich in der ganzen Wohnung.
Nur im oder auf dem Käfig macht sie mir "schöne Augen" und balzt mich an. Dabei weicht sie mir bei Annäherung von meiner Seite aber aus und vor meinen Händen hat sie sogar Angst.
Sie würde gerne, traut sich aber nicht und ich möchte sie eigentlich nicht ermuntern, um mich nicht zwischen sie und Moritz zu drängen. Aber so wie bisher kann`s ja auch nicht weitergehen, oder?!

Ratschläge sind immer herzlich willkommen.

Gruss

Jon
 
Thema: Nervöser Nervtöter

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