Hübsche Pieper - vor allem der auf dem zweiten Bild, auch wenn man nicht alles sieht
Mir will scheinen, dass die Farben doch etwas zu knackig rüberkommen, ich habe daher ein paar Vorschläge und Ideen, wie Du vielleicht Deine Bildergebnisse verbessern kannst.
Ab hier wirds extrem technisch...
Was hast Du denn für eine DSLR, welchen Blitz und welches Objektiv benutzt Du?
Egal welche DSLR es ist: Als erstes solltest Du eine Farbanpassung vornehmen. Meistens sind die Kameras auf knackige, leuchtende Farben eingestellt, was dem Kontrastempfinden des menschlichen Auges besser gefällt, aber was die Wirklichkeit leider total versaut. Ideal ist eine Neutrale Einstellung.
Dann solltest Du überlegen, vielleicht bei Detailaufnahmen mit einer mittleren Brennweite zu arbeiten, weil dort die Verzerrungen der Optik und auch Farbsäume meist am geringsten sind. Also wenn Du z.B. ein Objektiv mit 18-55mm Brennweite hast, fotografierst Du am besten bei 30-35mm (das entspricht nicht ganz zufällig auch ziemlich gut der sogenannten Standardbrennweite beim Kleinbild-Equivalent (50mm). DSLRs haben nämlich einen Verlängerungsfaktor (Cropfactor) je nach Format des Bildsensors von 1:1,45 bis 1:1,8. Typisch sind 1:1,6 bei µ4/3-Sensoren.
Klar, eine Brennweite so festzulegen hat den Nachteil, dass man unter Umständen dichter rangehen muss oder weiter weg stehen muss als man will. Und dann kommt das zustande, was Dir bei Merlin aufgefallen ist: Bei Fotos mit Blitz ist die Lichtintensität viel zu hoch, wenn man dicht rangeht, es kommt zur Überbelichtung. Umgekehrt ersaufen Bilder im Schwarz, wenn man zu weit weg steht. Hier kann dann ein externer Blitz helfen, vor allem wenn er drahtlos arbeiten kann (das tun die meisten ab etwa 150 Euro).
Ein Ergebnis, wie so etwas dann aussehen kann, habe ich mit meiner Pentax K200D aufgenommen. Das Foto ist nicht nachbearbeitet. Das Objektiv ist ein Sigma DC Macro 17-70mm f/2.8, der Blitz ein Pentax AF360DGZ.
http://deichshaf.de/gallery/albums/userpics/10001/normal__IGP3813.JPG
Bei dem Bild von Finn habe ich auf mehrere Dinge versucht zu achten:
1. Fokus auf das Auge
2. Goldener Schnitt bzw. Drittelteilung waage- und senkrecht
3. Beleuchtung ohne Schlagschatten aus mehreren Quellen (interner und externer Blitz aus versch. Richtungen)
4. Herausstellen eines Merkmals des Motivs (hier die Federn der Stirn)
5. Dem Bild Tiefe verleihen (Du siehst Locke im Hintergrund)
6. Ein ruhiger Hintergrund damit nicht vom Motiv abgelenkt wird
Das gelingt mir bei weitem nicht immer, aber wenn man diese Regeln versucht anzuwenden (und Übung macht bekanntlich den Meister), dann wird man mit der Zeit besser