Neue Vögel, neuer Käfig, Stress?

Diskutiere Neue Vögel, neuer Käfig, Stress? im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Guten Tag, ich bin neu hier im Forum und froh, dass hier Leute sind, die ihre Erfahrungen an Unerfahrene weitergeben. Dafür schon mal danke...
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Kottan

Neuling
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Guten Tag, ich bin neu hier im Forum und froh, dass hier Leute sind, die ihre Erfahrungen an Unerfahrene weitergeben. Dafür schon mal danke. :zustimm:

Hab seit gestern zwei Wellensittiche, knapp 6 Wochen alt. Montana Käfig mit Ständer und Rollen, ca. 67 cm breit, 45 cm tief, 90 cm hoch (ohne Ständer). Das ist der Käfig mit dem halbrunden Ausflug oben an der Front und dem aufklappbaren Dach), Naturholzstangen (Hasel) hab ich auch rein gemacht. Soweit ok, hoffe ich. Ich weiß, dass es bessere (größere) Käfige gibt, aber das war bei mir nicht möglich.

Ich werde die Sitzstangen in der Position verändern müssen, auch die Kalkschale (Sepia) muss woanders hin. Und dann hab ich mir heute diese Arcadia-Lampe (E 27, Birdlamp, 20 Watt) mit Halterung und Reflektor bestellt. Das Set hat richtig Geld gekostet, aber nachdem was ich bisher gelesen habe, ist so ne Lampe unverzichtbar, wenn keine direkte Sonneneinstrahlung zum Käfig vorhanden ist. Die Lampen-Halterung wird zwar außen montiert, muss aber ebenfalls von innen befestigt werden, d.h. ich muss auch dazu in den Käfig greifen.

Meine Fragen:

1. Soll ich alle Änderungen auf einmal durchführen, oder nacheinander und jeweils den Vögeln einen Tag Pause gönnen. Die Wesis haben Angst vor der Hand im Käfig. Solange ich draußen bleibe, und mit der Hand keine schnellen Bewegungen mache, sind sie ruhig. Ich kann auch ganz nah den Käfig gehen, das stört sie offenbar gar nicht.

Ich möchte die Vögel möglichst wenig stressen.

2. Soll ich Lampe, Halterung und Reflektor wie vom Herrsteller angegeben montieren (direkt am Käfig) oder doch lieber in größerem Abstand.

3. Soll ich bei den Änderungen schwarze Handschuhe tragen? Ich hab irgendwo sowas gehört, dann würden die Vögel meine Hände nicht als solche wahrnehmen und später hätte man weniger Probleme, sie an die "nackten" Hände zu gewöhnen.

4. Welche Kniffe gibt es sonst noch, damit die Wesis bei den Umbauten möglichst wenig gestresst werden?

Danke für Eure Hilfe
 
Hallo Kottan,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinen beiden neuen Mitbewohnern.

Nun hast Du Dir für viel Geld einen Käfig gekauft, von dem Du selbst weißt, dass er nicht optimal ist. Eine Breite von 80cm sollte nicht unterschritten werden. Der Grund ist, dass sich die Vögel auch im Käfig "fliegend" bewegen können. Das heißt etwas mehr fliegen, als ein "Hüpfflug" in einem kleineren Käfig.

Wie kannst Du dieses Defizit nun kompensieren? Empfehlenswert wäre, wenn Du das Zimmer so für die Vögel sicherst, dass sie sich ständig ausserhalb des Käfigs aufhalten können. Sicherung von Ritzen, damit die Vögel dort nicht steckenbleiben. Sichtbarmachung von Scheiben. Ummantelung von Kabeln. Gewährleistung, dass das Zimmer nicht von Dritten betreten werden kann, um ein Entfliegen der Vögel zu vermeiden. Und natürlich Platzierung von Anflugstationen im Zimmer. Die Voliere sollte dann nur als Schlafvoliere zum Einsatz kommen bzw. bei Putzen und Saugen etc.

Bevor Du nun irgendwelche Veränderungen am Käfig vornimmst, sollten sich die Vögel erstmal eingewöhnen. Habe dabei Geduld. Manche brauchen etwas länger, manche gewöhnen sich etwas schneller. Du solltest die Arbeiten am Käfig erst durchführen, wenn sie gelassen auf Deine Aktivitätern am Käfig z.B. bei der Futtergabe reagieren. Und keine Sorge, wenn sie nicht gerade im dunklen Keller stehen, halten sie es ohne Deine Arcadia-Lampe noch gut aus. Irgendwann werden sie auch auf die Hand gelassen reagieren. Mir ist jetzt nicht ganz klar, welche und wie wieviele Arbeiten Du am Käfig planst, mit einem Tag Pause für die Vögel zwischendurch. Zumindest klingt das umfangreicher.

Normalerweise nehmen Wellensittiche, wenn sie an den Menschen gewöhnt sind, die Platzierung von Spielzeug im Käfig gelassen. Es ist bei mir sogar schon vorgekommen, dass sie das neue Spielzeug schon in Besitz genommen haben, während ich noch dabei war es aufzuhängen. Zum Ausgleich haben sie dann anderes Spielzeug ein Jahr nicht angeschaut. Für größere Montagen(?) solltest Du den Käfig aber besser in einen anderen Raum bringen, während die Vögel draussen sind.


Zum Licht gibt es hier einige Threads in der Rubrik "Vogelzubehör". Lies Dich da mal etwas ein. Auf jeden Fall darf der Abstand nicht zu groß sein. Halte Dich an die Herstellerangaben.
 
Oh danke, das ist schon mal hilfreich und gibt etwas Sicherheit. Die Arbeiten sind nicht sooo umfangreich, aber zwei zwischen den Gittern festgeklemmte Sitzstangen anders zu platzieren dauert eben länger als 3 Sekunden. Es wird höchstwahrscheinlich Geflatter geben. Die übrigen Beiträge zum Zubehör schaue ich mir sehr gerne an.
 
aber zwei zwischen den Gittern festgeklemmte Sitzstangen anders zu platzieren dauert eben länger als 3 Sekunden.

Ah, das meinst Du. Da werden sie sich dran gewöhnen müssen. Du mußt ja regelmäßig die Sitzstangen austauschen. Schon allein zum Reinigen.
 
So nach nunmehr 2 Wochen hat sich eniges sehr gut eingespielt, aber wichtige Fragen bleiben. Ich hab die Aracadia-Lampe montiert, die Positionen der Stangen optimiert (so wie ich das beurteilen kann passt es denen jetzt besser) und eine Landestation für den Zimmerflug (2 m hoch, 40 cm breit, im oberen Bereich 3 Querstangen, alles aus Naturzweigen, garniert mit Kolbenhirse) installiert. Die Vögel sind schon etwas an mich gewöhnt, lassen mich bis auf 25 cm ran (ohne Hände) und scheinen keine Angst zu haben. Sobald ich aber mit den Händen am Käfig hantiere, sind sie merklich nervöser.

1. Wenn ich den Käfig öffne (Tür klappt nach vorne 90 Grad auf, so dass sie anschließend waagrecht ist), setzen sie sich auf die Klapptür, und bleiben da draußen sitzen. Sie fliegen fast nie weg. Und wenn sie mal den Mut haben wegzufliegen, landen sie nie auf dem Gerüst. Irgendwann landen sie dann auf dem Wohnzimmerschrank oder den Gardinenstangen. Sie sehen ihren Käfig, fliegen aber nicht zurück. Einmal ist ein Vogel zufällig auf dem Käfigdach gelandet (sah eher aus wie eine Notlandung weil er keine Kraft mehr zum Weiterfliegen hatte), und da hat er auch den Weg hinein gefunden. Der andere Vogel hats gesehen, aber nicht nachgemacht. Ich hab ihn dann behutsam eingefangen (weiches Tuch) und zurück gebracht. Was kann ich tun, damit sie beim Freiflug meine Landestation benutzen, und was kann ich tun, dass sie den Weg in den Käfig zurück finden.

2. Die Vögel gehen nie auf den Käfigboden in den Sand. Ich habe handelsüblichen Vogelsand (Fressnapf) ausgestreut, den ich alle 2 bis 3 Tage wechsle. Hab auch hier gelesen, dass die Wesis Sandkörner und Mineralien aus dem Bodensand brauchen. Wie krieg ich sie dazu, auch in den Sand zu gehen oder kann ich das vernachlässigen?

3. Ich habe eine Schaukel im Käfig, auf der die beiden nachts schlafen. Die Schaukel ist nicht besonders breit. Es dauert immer eine Weile, bis sie sich arranganiert haben, wie sie nacheinander drauf kommen. Und dann schlafen sie auf der Schaukel direkt nebeneinander. Dicht an Dicht. Soll ich unbedingt eine zweite Schaukel installieren oder reicht eine?

4. Das Badehaus nehmen sie gar nicht an. Sie waren noch nie drin, obwohl ich außer täglich frischem Wasser auch mal Salatblätter reinlege. Wie krieg ich sie dazu, da auch reinzugehen oder ist das gar nicht nötig?
 
Zu Punkt 1:
Wenn das der erste Freiflug war, ist das normal. Futter am Anfang nur im Käfig anbieten, dann werden sie von selbst wieder zurückgehen. Man sollte sie alleine in den Käfig gehen lassen. Die Suche kann am Anfang etwas dauern, aber so lernen sie es am schnellsten. Deine Landestation wird schon irgendwann benutzt werden.

zu Punkt 2:
Nicht alle Wellis gehen auf den Boden. Biete Grit und oder Sand in einem zusätzlichem Napf extra an.

zu Punkt 3:
Ich würde auf jeden Fall eine zweite Schaukel anbieten. Irgendwann kann es Streit um diese eine Schaukel (Schlafplatz) geben.

zu Punkt 4:
Auch da nimmt nicht jeder Welli es an. Einfach weiterhin anbieten, irgendwann klappt's vielleicht. Nur Geduld haben.
 
zu 4. Badehaus war für meine auch mit Salat darin nicht interessant - doch als sie Löwenzahn darin fanden, war das Eis zwischen Welli und Baden gebrochen :D
vielleicht funktionierts bei Deinen auch ;)
 
Also die Tipps hier sind wirklich erstklassig und funktionieren auch!

Ins Badehaus (etwas größeres Modell) hab ich sie gekriegt, nachdem ich ziemlich viel Karottenkraut reingelegt habe. Zuerst haben sie die vorderen Kräuter raus gezottelt und durch den Käfig geworfen, aber dann mussten sie ins Wasser reingehen, um auch an die hinteren Kräuter zu kommen. Das haben sie auch gemacht. Prima!

Nachdem der Sand auf dem Boden an mehreren Stellen mit dem fliegenden Karottenkraut verziert war, haben sie sich dann auch erstmals auf den Käfigboden getraut, um weiter mit dem Kraut zu spielen, und dabei haben sie dann auch erstmals im Sand gescharrt. Auch prima!

Die Landestation habe ich ziemlich nah am Käfig aufgestellt. Die nehmen sie inzwischen an, und lassen sich dort sogar aus der Hand Kolbenhirse reichen.

Die ersten Freiflüge brachten ein paar Notlandungen, aber mit einem Küchentuch konnte ich die Abstürzer jeweils schonend aufnehmen und zurück bringen. Jetzt funktionerien die Ausflüge besser. Die zwei fliegen zwar nicht weit weit vom Käfig weg. Aber sie finden ihn wieder - und das ist auch schon mal ein Fortschritt.

Ich bedanke mich sehr für die hilfreichen und netten Tipps.

Vielleicht auch mal ein Tipp von mir: Wenn man sie mit Kräutern (Petersilie o.ä.) ins Badehaus locken möchte, dann sollte man die Kräuter mit Bast zusammenbinden, ein Loch in das Dach des Badehauses bohren (weit genug weg vom Einstieg), den Bast durch das Loch ziehen und arretieren. So müsen sie meistens ein kleines Stück ins Wasser, wenn sie an die Kräuter wollen. Geht auch - wenn man mal keine größere Mengen Karottenkraut hat.

Ach so: Obst und rohes Gemüse nehmen sie nicht an, aber grüne Salate und grüne Kräuter mögen sie gerne.
 
Ist doch prima. Auch das du jetzt Tips weitergeben kannst.

Ich habe es mit einem Stück Apfel am Anfang auch erst so gemacht, das ich ein Stück Paketschnur durchgezogen, und es oben ans Käfiggitter gebunden hab'.
Durch das spielen damit hatten sie es auch schnell angenommen.
 
aber mit einem Küchentuch konnte ich die Abstürzer jeweils schonend aufnehmen und zurück bringen.
versuch doch auch mal, einen Transportstock unter den Bauch zu halten, auf den sie steigen können (zur Not genügt da schon ein Holzkochlöffel ;) )
 
Ah, das meinst Du. Da werden sie sich dran gewöhnen müssen. Du mußt ja regelmäßig die Sitzstangen austauschen. Schon allein zum Reinigen.

Ich reinige die Äste im Käfig.
Reinigung und Austausch mache ich aber nur, wenn die Vögel nicht im Käfig sind, und danach bleiben sie auch etwas länger als gewöhnlich draußen.
Sonst fliegen sie immer mal durch oder in den Käfig, nach so einer Aktion bleiben sie 2 bis 3 Stunden weg.

ich würde das dann anfangen, wenn die Vögel außeralb des Käfigs einen sicheren Sitzplatz gefunden haben, der etwas weiter weg ist, so dass sie keine Angst haben, wenn man einen Riesenast in den Käfig steckt oder raus holt.

Ich schrubbe die Äste einmal pro Wochen mit einem im Essigwasser getränkten Schwamm und wische dann mit einem in klarem Wasser getränkten Mikrofasertuch ein paar Mal nach, bevor ich mit einem anderen Mirkofasertuch trockne.
Das Ganze mache ihc, wenn die Vögel etwas weiter weg und nicht direkt über dem Käfig sitzen; inzwischen haben sie sich allerdings daran gewöhnt, so dass sie beim Saubermachen auch mal auf die Schaukel direkt über dem Käfig fliegen.

Sie hassen es allerdings, wenn ich BHG oder Sand raushole; dieses Kratzgeräusch macht ihnen ziemliche Angst und sie sind dann immer ganz weit weg.
 
PS
Meine Keisha-May liebt es, auch einfach in einem aufgehängten nassen Bündel Möhrengrün zu "duschen".
Baden tun sie nur nach Bedarf - lies: selten - und nur Fiete hatte bis jetzt richtig Spaß daran (s.Bild unten).

Kürzlich haben allerdings meine beiden Neuen abends kurz vor der offiziellen Schlafenszeit im großen Wassernapf gebadet.
Der hängt oben; auf dem Boden steht extra eine Badeschüssel. aber daraus trinken sie nur.

Keisha-May mag auch mit der Blumenspritze (weicher "Regestrahl") geduscht werden; das mache ich aber selten, weil ich danach die Umgebung wieder trocken reiben muss...
 

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Ein Welli, der sich mit den Flügel am Ast festhält, das Bild ist der Hammer :beifall:

http://www.vogelforen.de/attachment.php?attachmentid=287800&stc=1&thumb=1&d=1287503275

Ich schmunzel schon die ganze Zeit über Bild zwei, macht der einen Purzelbaum? Total knuffig.....:D:D

Na nichtdoch, das ist Keisha-Mays ganz eigene Art zu baden oder zu duschen: Kopfüber.
Einmal festhalten, abtauchen, (--- runterfallen ---), wieder hochfliegen, festhalten, Köpper...wenn's geht dabei noch Flügel ausbreiten....:p

Sie macht das nicht nur zufällig oder aus Ungeschicklichkeit, sondern absichtlich so!:D
 

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Liebe Stephanie ich muß dir leider sagen , dein Piepmatz ist total durchgeknallt:D......herrlich :beifall:
 
Hallo Claudi,
heute ergab sich die Gelegenheit, mal ein Video von so einer Duschaktion zu machen.
Witzigerweise hat dann Fiete, als das Möhrengrün getrocknet war, zum allerersten Mal auch so "gebadet", allerdings eben trocken.

Man denkt, besonders Keisha-May würde mit den Krallen am Grün festhängen, das ist aber nicht der Fall.

(Was da im Hintergrund immer so klopft, weiß ich allerdings nicht...) :~
 
Wollte auch gerade zwei Fotos hochladen, die ich auf meinem PC habe. Aber ich weiß nicht wie. Das Eingabe-Fenster verlangt eine URL?
 
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LINKS steht "Datei von Ihrem Computer hochladen", rechts, "URL".
 
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