Liebe Kiana,
wenn sich nur alle Papageienhalter so viele Gedanken um das Wohlbefinden ihrer Vögel machen würden!
Ich habe vor einem Jahr eine alte Graue Dame geerbt, und dachte, ich wüßte schon (fast) alles, weil wir den Vogel schon jahrelang in der Familie hatten, und habe dann erst festgestellt, dass ich alles erstmal neu lernen muss, weil man inzwischen so viel mehr über Papageienhaltung weiß. Bin immer noch dabei..., man kann gar nicht alles auf einmal machen, was man gern möchte.
Also muss man mit dem Wichtigsten anfangen. Das scheint mir in deinem Fall die laufende Nase zu sein. Meine hatte das gleiche! Sah nach einem harmlosen "Schnupfen" aus, wurde dann aber, möglicherweise durch die Umgewöhnung auf die neue Umgebung, immer schlimmer. Der Vogel wirkte sonst überhaupt nicht krank! Er war vorher aber schonmal in Behandlung wegen Aspergillose (Pilzen), und dann kam noch die Diagnose chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung, durch Bakterien verursacht) dazu. Lass dir mal von Leuten, die sowas haben, erzählen, wie sich das im Kopf anfühlt... Da ist es kein Wunder, dass der Vogel ziemlich ruhig ist.
Ein Tierarzt, der das so einfach abtut, ist ein Dilettant! Sorry, anders kann man es wirklich nicht sagen.
Im Forum gibt es übrigens Listen von Tierärzten, die wirklich Ahnung von Vögeln haben. Alles andere hat überhaupt keinen Sinn, sondern kann für den Vogel leicht tödlich enden.
Bei meinem war es irgendwann so schlimm, dass schließlich beide Nasenseiten komplett verschleimt waren (trotz wochenlanger Antibiotikabehandlung durch den Tierarzt!), sich das dann über das ganze Gesicht verteilte und die Federn verklebte, und dann auch noch wässriger Schleim aus den Augen lief, zwischendurch noch Nasenbluten. Kein schöner Anblick... Bei mir half nur sehr konsequente, monatelange Behandlung mit Medizingaben und Inhalationen, viele Vitamine (Granatäpfel!), außerdem den Sommer über Aufenthalt an der frischen Luft praktisch ganztags. Unabhängig davon, dass man für den Vogel die Verantwortung hat und sowieso alles tun muss, um ihn gesund zu halten: je früher man damit anfängt, desto schneller bekommt man es in den Griff und desto weniger Aufwand hat man im Endeffekt damit. Also keinesfalls länger warten!
Meine ist jetzt so munter, dass sie kaum wiederzuerkennen ist, wie ausgewechselt und 10 Jahre jünger, tobt herum und quatscht wie ein Buch. Es lohnt sich!
Du kannst dich gern an mich wenden, wenn du eine Diagnose hast, und an den Medikamenten interessiert bist, die bei mir verwendet wurden.
Wünsche euch alles Gute!
Ariane