Neues aus dem Freiland

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Detlev

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Moin, Moin,
mal wieder was aus dem Freiland: Die Halsbandsittiche stecken in Wiesbaden und Heidelberg in der Vorbereitung zur Brutphase die dieses Jahr wohl etwas später als letztes beginnt. Die Paare sind fleißig beim Höhleninsezieren zu beobachten. Vereinzelt finden Paarungen statt. Viele Höhlen scheinen aber noch nicht dauerhaft vergeben zu sein, da man mehrere Paare nacheinander an einer Höhle beobachten kann oder es Streitigkeiten mit Großen Alexandersittichen (und ab und zu mit Dohlen und Amazonen gibt).

Ansonsten gab es gestern in Biebrich eine Papageien-Exkursion des NABU mit um 80 Teilnehmern

In Heidelberg war die Umsiedlung der Fassadenbrüter in Nistkästen nur teilweise erfolgreich. Wir konnten gestern die Papageien an drei frischen, neuen Baustellen an der Fassade beobachten. Sieht stark aus – ärgert aber den Hausbesitzer. In Wieblingen haben sie weiterhin die Fassade einer Schule beglückt, die Raubvogelattrappen die sie abschrecken sollen, werden wohl als Spielzeug geschätzt ;-).

Das schärfste dort: Halsbandsittiche die mit ihrem Spiegelbild an einer Solaranlage spielen (z.B. absichtlich humpeln)

Gruesse,
Detlev
 
Hallo Detlev,

schön zu lesen, dass Bewegung in die Natur kommt.

Habe Deinen Artikel in der aktuellen Ausgabe des WP-Magazins gelesen. *SEHR INTERESSANT*

Die angebotenen Nistkästen für die "Fasadenbrüter", waren die leer. Also mit blankem Holzboden? Halsbandsittiche mögen eine weiche Schicht in der Nisthöle. Gut eignen sich mehrfach geschredderte Weidenzweige (schimmeln nicht) als Nistmaterial. Sie befördern zwar die Hälfte wieder raus, aber so haben Sie anscheinend das Gefühl Ihre Nisthöle selber hergerichtet zu haben.

Es folgt noch eine Zeichnung eines Nistkastenmodells, welches sich bei Halsbandsittichen bewährt hat.

Lg

Stefan
 
Moin, Moin,
die angebotenen 8 Nistkästen haben zwei Bauformen: längs und quer (ca. 30x30x70 cm, Einfugloch 5 cm). Und zwei Ausstattungsvarianten: mit und ohne Styropor. Alle 8 Kästen werden beflogen, wo gebrütet wird dürfte in 3-4 Wochen klar sein.
Natürliche Nisthöhlen in Bäumen sind sehr unterschiedlich. Am Sonntag habe ich neben einer gestanden die rund 180 cm tief war. Auch waagrechte Höhlen ähnlicher Länge kommen vor. Bei Gebäudebruten wird die Höhle im dämmenden Styropor (8 cm stark) oft um die Gebäudeecke gebaut auch hier kommen beträchtliche Längen zusammen.
Zwei ältere Bilder von mir, die Höhle von Bild 1 wurde verschlossen, bei Bild 2 wurde mittlerweile ein Nistkasten vor der Höhle angebracht, der am Sonntag besucht wurde.
http://halsbandsittiche.papageien.org/Pix/hoehle1.jpg
http://halsbandsittiche.papageien.org/Pix/hoehle2.jpg

Von den Kästen habe ich leider noch keine Fotos online, dank Klappdeckel ist es damit erstmalig 2004 möglich Jungtiere zu beringen und damit verschiedene Untersuchungen wie Aktionsradien, Altersaufbau, Monogamie, Standorttreue zu ermöglichen.

Die Kästen waren Teil einer Diplomarbeit, die ich noch nicht gelesen habe, da sie erst seit einer Woche abgegeben ist. Mal sehen was die Zukunft bringt.

Hier noch ein Link zu einer Schüler AG über Halsbandsittiche in Heidelberg:
http://www.thaddenschule.de/LernenUndMehr/Projekte/HBS/HBS.html

Der WP-Text ist nur eine Kurzausgabe. Ich empfehle die Langausgaben in Papageien. Teil 3 ist gerade im Manuskriptabschluss.


Gruesse,
Detle
 
Hallo Detlev,

das ist ja interessant. Kann mir vorstellen, dass es mit den Hauseigentümern mächtig Stress gibt. Wahrscheinlich hat die Hauswand einige Vorteile für die Sittiche, weil in ihr die Nisthölen leicht anzulegen und u.U. etwas wärmer sind als die Holzkästen.
Aber ich kann mir vorstellen, dass man mit der Zeit die Sittiche umgewöhnt bekommt, wenn man nur genügend künstliche Nisthölen anbietet, dann müssen sie ja keine mehr selber bauen.

Lg
Stefan
 
Moin, Moin,
bei den Abnmessungen muss ich mich korrigieren: 25x25x40 ist richtig. Hier noch ein Bild von so einem Kasten (Foto vom Sonntag).

Sie müssen dann nicht arbeiten, sie nagen aber gern ;) und sie vermehren sich halt bis zur Sättigungsgrenze. Die ist noch nicht erreicht.

Gruesse,
Detlev
 
Betrifft Nistkasten

Hallo Detlev

Der gezeigte Nistkasten (Querformat) auf dem Bild ist nach unserer Erfahrung nicht so geeignet, wie einer in den Maßen : Bodenfläche 25-30cm x 25-30cm und einer höhe von 40cm bis 60/70cm .
Da nähmlich die Halsbandsittiche vor dem Brutgeschäft erst gerne wühlen und scharren, schmeißen sie die ganze Einstreu ( bei uns eine Mischung aus Motorsäge-/Hobel-Späne) aus dem Kasten wenn er zu flach ist, was bei Hochformart nicht passieren kann.
Ist dann nichts mehr im Kasten kann es schnell zur Beschädigung der Eier kommen , rumrollen usw.
In der Natur in den Baumstämmen benagen sie ja auch die Wände so das eine gewisse Einstreu ist und die Eier in einer weicheren unterlage liegen.
 
Mit und ohne Styropor

Hallo Detlev

Dein Satz Mit und ohne Styropor macht mich im nach hinein Stutzig.

1.) Ohne?? was ist dann im Nistkasten , GARNICHTS ???

2.) Mit Styropor ??
Auch wenn die Halsb. in den Hauswand-Styropor ihre Nisthöhlen nagen, (weil sie nichts anderes finden ??)
muß man die Halsb. der Gefahr des nicht verdauens des Styropor durch auslegen in den Nistkästen aussetzen . Warum ??
Konnte man nicht an andere Einstreu denken , oder wurde man durch das benagen der Hauswände dazu verleitet ?? und hat man nicht an die natürlichen Nistgelegenheiten gedacht ?? was darin ist ??
 
Moin, Moin,
schön mal wieder was von dir zu hören.

Styropor
Die Idee mit dem Styropor war, das die Kästen wie die Wand gestaltet sein sollten, sie besitzen auch die gleiche Farbe. Mit Styropor bedeutet Dämmplatten vorne und hinten, sowie zwei Abstandhalter. Die Sittiche nagen diese Platten dann weg, was ihrem Verhalten in der Wärmedämmung entspricht. Die Idee war, dass dieses Verhalten vielleicht eine Bedeutung hat.
Styropor ist kein Problem für die Sittiche, da sie auch erfolgreich in den Hauswänden gebrütet haben. Die Höhlen wurden so weit es ging mit einem Endoskop untersucht. Styropor ist weiterhin kein Problem, da es auch bei Nistkästen für einige einheimische Vögel empfohlen wird.

Einstreu
Obwohl viele Halter irgend eine Form von Einstreu in den Nistkästen verwenden, brüten Halsbandsittiche im Freiland nackt. In den Bruthöhlen im Freiland findet sich nichts was an Einstreu erinnert. Allenfalls gibt es eine Mulde im nackten Holz.

Gruesse,
Detlev
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, Moin,
gestern waren wir in Heidelberg und haben die Nistkästen kontrolliert, eigentlich wollten wir auch die Jungtiere beringen aber: die meisten Tiere waren noch nicht geschlüpft.
Das Styropor wurde von den Vögeln entfernt, die Eier werden auf den fast nackten Boden der Nistkästen gelegt.

In einem Kasten waren 4 total nackte Küken :) In einem Kasten brütete das Weibchen auf den Eiern, die neben einem toten jungen mumifizierten Männchen lagen, was nicht ihr Männchen war.

Die Jungtiere sollten beringt werden, damit erstmals Fragen nach dem Alter, Standorttreue etc. beantwortet werden können. Bevor jemand auf dumme Ideen kommt, die Beringung wird von einem Fachmann durchgeführt, der sonst weit gefährdetere Freilandvögel (Falken, Eulen) beringt.

Gruesse,
Detlev
 
Thema: Neues aus dem Freiland
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