Neues Nest fuer 2. Brut?

Diskutiere Neues Nest fuer 2. Brut? im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - [COLOR=darkblue]Hallo alle zusammen und Ole, wie merkt man, dass eine Henne eine zweite Brut aufziehen will? Macht sie das in demselben Nest, in...
D

Doris Duewel

Guest
Hallo alle zusammen und Ole,
wie merkt man, dass eine Henne eine zweite Brut aufziehen will? Macht sie das in demselben Nest, in dem sie bereits die ersten Kueken aufzog? Was passiert, wenn ich die beiden zukuenftigen Eltern in einen anderen Käfig umsetze und ihnen ein passendes Kanariennest besorge?
Meine Fragen kommen nicht von ungefähr. Sie haben beim ersten Mal das Nest in einem Brotkorb aus Peddigrohr gebaut, der fuer mich unerreichbar hoch in einer Käfigecke als Schlafplatz angebracht war. Da sie nur zwei Kueken haben beanspruche ich sie hoffentlich nicht ueber Gebuehren mit einem zweiten Gelege.
Allerdings sollte es dieses Mal in einem anderen Käfig mit richtigem Nest stattfinden.
Sind Kanarien auf einen Hahn lebenslang geprägt, oder könnte man im nächsten Jahr der Henne einen anderen Mann zugesellen?
Nun eine Frage an Ole. Hast Du bei Deinem Besuch auf Åland auch Vogelzuechter besucht? Wenn ja, welche Rassen zuechten sie? Ich bin ab und zu in Stockholm und auch in Marienham.
Danke im voraus fuer Eure Antworten, Doris
 
Hallo Doris,

es sollte immer Platz genug für ein zweites Nest sein. Bei mir beginnen die Hennen bereits zwei/drei Wochen nachdem die erste Brut geschlüpft ist, mit dem Bau eines neuen Nests. In dieser Zeit sitzen die "alten" Jungen aber noch in ihrem Nest und da sollen sie auch bleiben. Sie werden, wenn sie älter sind vom Hahn gefüttert. Die Henne beginnt dann die neue Brut und der Arme hat nun die Jungen und seine brütende Partnerin zu füttern.

Was passiert wenn kein zweites Nest da ist? Ganz einfach, die Henne versucht im alten Nest (mit den Jungen) ein neues zu bauen, dabei ist der Ärger vorprogrammiert. Die Jungen werden aus dem Nest geworfen oder sogar als Feinde betrachtet und totgehackt.

Von ihrem Bruttrieb lässt sich die Henne auch schlecht abhalten. Die lebenslange Einehe ist den Kanaries allerdings unbekannt.

Gruß, Jörg :)
 
Neues Nest fuer 2. Brut

Hallo Jörg,
vielen Dank fuer Deine schnelle Antwort. Das hilft natuerlich sehr. Nur hältst Du es fuer denkbar, dass die Henne in dem doch relativ grossen Brotkorb ein zweites Nest baut? Wie vermeide ich das? Ich befuerchte, dass sie die unmittelbare Nähe zu den Kueken der 1. Brut dann missbraucht, wie Du es beschriebst. In diesen Korb passen leicht noch mehr Nester hinein. Soll ich den Leerraum vielleicht mit Zeitung ausstopfen, damit es keinen Platz mehr gibt? Oder soll ich das begnnene Nest jedes Mal rausnehmen??? Ach, ich wollte, ich hätte ihnen nie den vermaledeiten Korb hineingepackt. Liebe Gruesse, Doris
 
Züchter auf Aaland

Moin Doris

Züchter auf Aaland kenne ich nicht! Ich hatte damals nur ein Pärchen Kanaris, ein Paar Silberschnäbelchen und einen einzigen Welli (der war Anke zugeflogen). Die Tiere wurden in den 6 Wochen von ihrer Mutter versorgt.

Ich kann ja mal Karsten mailen, ob der auf Aaland oder auch in Stockholm welche kennt. Das mit dem weiten Transport der Vögel auf der Fähre stelle ich mir ganz schön schwierig vor.

Ich weiß ja nicht ob Vögel seekrank werden, ich jedenfalls bin`s immer selbst bei vollkommen ruhiger See.

Ist Komi denn sehr weit von Turku (Obö) weg?

Das mit Deinem Brotkorbnest und der zweiten Brut ist ein Problem.

Zumindest mit dem Rupfen der großen Küken (Nistmaterial fürs neue Nest) musst Du rechnen, wenn Du kein piekfein ausgestattetes neues Nest in einiger Entfernung (aber im gleichen Käfig, denn der Hahn muss ja nicht nur füttern, um seine Pflicht getan zu haben) anbietest.

Was verwenden Deine Vögel für den Innenausbau des Nestes als Nistmaterial? Hast Du Scharpie (weiße Baumwollfäden, ca 5 cm lang)?

Wenn Du kein zweites Nest (halboffenes Plastik- oder Metallkörbchen) hast, aber an eine Kokosnuss kommst (Köpfen wie ein Ei => Fruchtfleisch und Milch sauber raus und dann sicher aufhängen) könntest Du Dir damit helfen.
 
Nest fuer 2. Brut

Hallo Ole, sei bedankt fuer Deine Antwort. Ich wqerde versuchen eine Kokosnuss zu bekommen. Die Frage ist nur, wie ich sie halbieren soll. Ich habe ja nur meine linke Hand zur Verfuegung und mir der bin ich nicht gerade geschickt. Aber mal sehen, vielleicht finde ich ja jemanden....
Ich habe so ein Nest aus irgendeinem Naturgewebe, das speziell fuer Kanaris sein soll. Gluecklicherweise ist der Käfig sehr gross und das neue Nest kommt dann weit genug weg. Wie ist es mit Sichtschutz aus Zweigen? Kann dann der Hahn noch die zwei Kueken finden?
Nun zum Nistmaterial. Weisse Baumwollfädeb gibt's natuerlich auch nicht. Aber ich könnte mit den Haaren meines Ziegenbocks dienen. Ausserdem habe ich ein Gotland-Heidschnucken-Mixschaf mit herrlichem Winterfell. Im Haus haaren gerade meine beiden Corgis und meine Katzen verstreuen ihre Haare mit Vorliebe in meinem Bett. Die Vögel draussen nehmen die ausgekämmten Katzen- und Hundehaare sehr gern zum Nestbau.
Ach ja, sehr borstige rötliche Fasern kann ich hier als Nestmaterial kaufen. Ich habe ein Riesenpaket mitgenommen, weil es kleiner nicht zu haben war. Es sieht aus wie Kokosfasern.
Wie vermeidest Du denn, dass die älteren Kueken gerupft werden? Ich kann auch von jetzt an die losen Federn sammeln und ihr anbieten.
Ganz schön schwierig diese Kanarienzucht....

Liebe Gruesse, Doris

P.S. "Meine " beiden ersten Kanarienkueken gedeihen uebrigens prima. Frueher fand ich Vogelbabies immer arg hässlich. Jetzt denke ich, sie sind soooooooo schön!
 
Hallo Ole, hab doch glatt vergessen Deine geographischen Fragen zu beantworten. Also Komi liegt 36 km von Tampere entfernt. Tampere ist Finnland's zweitgrösste Stadt. Komi ist eine Gemeine, die fast auf keiner Landkarte zu finden ist. Hier kommen 4 Menschen auf einen Quadratkilometer.
Um nach Turku zu kommen, fahren wir ca. 2 Stunden. Es kommt auf die Jahreszeit an. Und, wer langsam fährt, kann auch gut 3 Stunden daraus machen.
Im eigenen Wagen kann man ja bequem einen grossen Käfig mitnehmen. Die Seefahrt dauert etwa 4 Stunden mit Silja Line. Ob Vögel generell seekrank werden, weiss ich nicht. Die Kapitäne haben doch oft einen Wellensittich im Bauer an Bord.
Ich bin schon ein pathologischer Fall in Sachen Seekrankheit. Als 15jährige wollte ich im Ärmelkanal partout ueber Bord und schwimmend den Kreidefelsen von Dover erreichen. Es hat die ganze Manneskraft von 4 englischen Marinesoldaten gebraucht um mich daran zu hindern. Nur, wenn Du mit diesen neuartigen Schiffen fährst, merkst Du ueberhaupt nicht, dass Du auf See bist. Es ist wirklich ein tolles Vergnuegen. Tolle Seafood Gerichte...mm..
Auf diese Weise dachte ich, könnte man Vögel sicher und gut in der Kabine transportieren. Oder, was meinst Du?
Noch mehr Gruesse, Doris
 
N`abend Doris

Frau, da hast Du ja nen halben Zoo zu Hause.

Das ist aber bei Karsten auch nicht anders. Liegt wohl an der vielen Natur um euch herum!

Bei mir hat die Henne eigentlich immer erst mit dem Neubau angefangen, wenn die Jungen bereits ausgeflogen, aber noch nicht futterfest waren. Sie naschen dann schon (vor allem Grünfutter, Apfel und Kolbehirse), würden aber trotzdem verhungern, wenn der Vater das Füttern einstellen würde. Das geschieht nach ca. drei Wochen (das Ausfliegen).

Das mit dem zweiten Nest ist also nur eine Vorsichtsmaßnahme. Kann gut sein, dass Du diese gar nicht brauchst.

Nach dem Ausfliegen toben sie durch den Käfig – immer dem Vater hinterher und betteln nur diesen oder andere Artgenossen, nicht jedoch die Mutter, an. Die sitzt ja schon wieder auf neuen Eiern. Bis zum 30`ten Lebenstag sollte man die Jungen auch im Zuchtkäfig lassen (je länger der Alte sie füttert, desto besser für die Kurzen). Wenn es dem Althahn (der hat in dieser Zeit schwerstens zu tun) zuviel wird, merken sie das schon. Dann werden sie verkloppt.

Nun musst Du die Jungtiere eigentlich in einen großen Flugkäfig umsetzen, damit die a) Flugmuckis kriegen können, b) ihre Eltern bei der zweiten Brut nicht gestört werden und c) sie in Ruhe ihre Jugendmauser (nur Kleingefiederwechsel) durchführen können und d) die Junghähne vom Gesang des Vaters lernen.

Zum Problem des Nistmateriales:

Steht bei Ausfliegen der ersten Brut genügend Baumaterial zur Verfügung, gibt es meist keine Probleme, wenn nicht eine zweite Henne genau die verbauten Fasern auch haben will. Die Kokosfaser eignet sich aber nur dann für den Innenausbau des Nestes, wenn sie nicht zu steif und gekringelt ist. Scharpie ist nun mal leider das wichtigste Nestbaumaterial! Ich verwende nur Kokoseinleger (fertig in der Form des Halbschalennestes gebündelte Kokosfasern) und Scharpie.

Wirklich sauberes (unbelastet ist bei Euch mit Ausnahme der Radioaktivität ja alles) und vor allem trockenes Moos soll man früher genommen haben (habe ich gerade nachgelesen, weiß aber nicht, ob für Roh- oder Innenausbau). Die kleinen weichen Federn (Dunen aus dem Brustgefieder) vorzugsweise der anderen Vögel tragen meine auch manchmal ein. Diese zu sammeln ist eine gute Idee. Mach ich auch. Vor allem die Wellifedern sind bei Hannelore besonders beliebt. Die Silberschnäbelchen dagegen interessieren sich nicht dafür.

Die haben dagegen die Angewohnheit, trockene Petersilieteile (in Zeiten berufsmäßiger Anspannung manchmal als Grünfutter gereicht) für den Innenausbau zu verwenden. Das soll (wieder irgend ein schlaues Buch) Parasitenbefall verhindern.

Bei den Silberschnäbelchen ist auch die weiße Farbe der Scharpie von wesentlicher Bedeutung, weil sie ein vollkommen geschlossenes Nest bauen, und der Restlichteinfall auch bei einem rappelvollen Nest ausreichen muss, um die hungrigen Schnäbel zu finden. Bei den Kanarien ist das zwar egal – es könnte nur für Deine Zebrazucht hilfreich sein (wenn deren nackige Babys eine schwarze Haut haben und sie ihr Nest nach oben schließen wollen, trifft das nämlich zu!).

Ich nehme deshalb an, dass für die Kanarien die Haare der anderen von Dir gehaltenen Tiere auch gehen, sie dürfen eben nur nicht zu hart (sehr viel weicher als die Kokosfaser) und allzu lang sein. Soll ja schön weich auch unterm Kükena.... sein und muss sich von der Henne (bzw. Dir – s.u.) leicht „verweben“ lassen.

Im vergangenen Monat hat sich um Mathildes einziges Küken eine Schlinge aus steifem (weil verdrecktem) Scharpie gelegt, sodass sein Fuß bereits abgestorben war. Ich musste es nach nur acht Lebenstagen einschläfern lassen.

Ich würde Dir also vorschlagen, mach ihr den Unterbau in dem „Nest aus irgendeinem Naturgewebe“ mit Hilfe der Kokosfasern bereits fertig und fülle dahinein die weichesten, kurzen (3 – 4 cm lang) Fasern, derer Du habhaft werden kannst. Die gesammelten Federn oben drauf und fertig.

Die Legekuhle macht sie sich dann durch unablässiges Drehen mit dem ganzen Körper schon selbst. Auch den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag wird sie an Deinem Machwerk ganz bestimmt haben. Ist halt eine Frau!

Meiner Mathilde muss ich das Nest beim ersten Mal auch immer bauen. Sie ist echt zu blöd dazu. Meine zweite Henne Hannelore baut zwar ohne Hilfe tolle Nester, die auch in Fritze`s Augen (der Hahn) bestehen, ist dafür aber leider unfruchtbar.

Zum Transportproblem:

Die "Fährfahrt" und der Seekrankheit als Hindernis war eher nen Scherz. Ein Problem sehe ich aber in der langen Autofahrt. Ich habe damals mein "Silberschnabelwildfangmädel" im Sommer von einem Importeur aus Brühl nach Dortmund geholt und hatte während der zweistündigen Fahrt im Auto 55 - 60 Grad.

Nicht nur der Vogel, sondern auch ich haben die Fahrt gerade mal soeben überstanden. "Fenster auf" oder "Klimaanlage an" verbietet sich wegen der dann entstehende Zugluft im Auto, die kein Vogel verträgt. Bei Dir sind die Temperaturen wohl gegenteiliger Natur, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Du sicher das Heizungsgebläse oder die Klimaanlage im Wagen einschalten musst.

Die Tiere kriegen höllisch schnell eine Lungenentzündung und verabschieden sich dann in den Vogelhimmel. Wenn Du aber den Käfig (lieber nen kleineren Transportkäfig wegen der mit der Flatterei verbundenen Verletzungsgefahr) und mit einem sehr dünnen Baumwolltuch (am besten auch weiß wegen des Lichteinfalles) wirklich dicht verkleidest, könnte es gehen. Dann musst Du aber viel eher als im heimischen Stall "nach den Viechern sehen (Futter, Wasser, usw.)!"

So habe ich bei der "Auslieferung" meiner Silberschnäbelchenjungen (bis zu 12 Tiere in einem Mäusekäfig) die immer wiederkehrende Erfahrung gemacht, dass bei jeder Unterquerung eines ganz bestimmten Tunnels die Tiere in schwere Panik geraten (Instinktreaktion bei plötzlich fehlendem Lichteinfall = Freßfeind kommt von oben = wilde Flatterei!!!). Solche Einflüsse wirst Du nicht verhindern können ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ole,
danke fuer Deine Antwort. Ich werde mich also als Nestbauer betätigen. Als "Muster" kann ich ja gut ihr selbstgebautes Nest vom ersten Gelege nehmen, soweit ich das sehen kann. Ich hatte ihr ueberhaupt kein Nestmaterial in den Käfig gelegt. Sie war ja frei im Zimmer und hat sich alles zusammengesucht, was sie fuer tauglich hielt. Unter anderem hat sie das Natternhemd meiner Schlange zerhackt und die kurzen Schnipsel verbaut. Federn natuerlich, leere Kolbenhirsestengel und die getrocknete Petersilie. Das Nest ist ein echtes Kunstwerk! Nur dieses Mal will ich ihr den Nestbau etwas erleichtern, zumal sie ja auch im Käfig sitzt. Katzenhaare sind herrlich weich, Corgihaare sind etwas härter.
Da hast Du uebrigens recht. Wir haben einen richtigen Zoo. Wir haben uebrigens 50 000 qm, das quasi fast nichts gekostet hat. Wuerde ich das in Deutschland kaufen wollen, muesste ich erst einmal bei "wer wird Millionär" erfolgreich mitspielen. Aber im nächsten Jahr werden wir anbauen muessen... Nur das Leben mit Tieren ist einfach wunderbar. Und das ist auch ganz wichtig, die Menschen in Finnland sind friedfertig und tolerant. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sie immer genuegend freies Land um sich hatten. Etwas scherzhaft erzählt man sich hier die Geschichte von dem Mann, der empört war, dass der Nachbar sein Haus so nah baute, dass er ihm in die Kueche gucken konnte. Der Abstand betrug 15 km....
Ich konnte gestern nicht widerstehen und habe ein Paar roter Kanarien gekauft. Sie stammen von einem Zuechter hier aus der Gegend, der sie dem Zooladen anbot. Den Namen konnte ich leider nicht erfahren. Ich wuerde ja viel lieber direkt beim Zuechter kaufen. Alles Gute, Doris
 
Thema: Neues Nest fuer 2. Brut?
Zurück
Oben