Neuvorstellung und die Geschichte von Socke, der "behinderten" Edelpapageien-Dame

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Jon October

Jon October

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Hallo @all,

mein Name ist Jon und ich wohne in NRW. Neben einem Hund, einem Hamster, drei Ratten, 9 Aquarien, einem Kanarienpärchen und einem Mixpärchen (1,0 Reichenow-Girlitz + 0,1 Kanarien-Stieglitz-Mischling) leben noch eine männliche Weißstirnamazone namens Moritz und seit dem 11.06.04 noch ein weiblicher Neugenia-Edelpapageien namens Socke bei uns.

Am 11.06.04 habe ich meine Weißstirnamazone Moritz zu einem interessierten Züchter im Münsterland gebracht, um ihn dort - hoffentlich erfolgreich - fernab von mir mit einer Artgenossin zu verpaaren (bereits der 3. Versuch!).
Der Mann war voll bezuckert, weil Moritz wirklich ein Prachtbursche ist. Nachdem er in die Voliere eingesetzt wurde, sprach ich noch ein bisschen mit dem Menschen und wies ihn darauf hin, dass er anrufen soll, wenn es nicht harmoniert. Ich würde den Vogel dann sofort wieder abholen. Daraufhin meinte er, wenn`s nicht passt, könnte er Moritz auch anderweitig unterbringen und was anderes probieren. Na hoppla, das war nicht vorgesehen!!! Ich habe ihn dann auf die zweimonatige "Probezeit" hingewiesen und mir Einzelhaltung in irgendwelchen Schuppen etc. verbeten. Ich hoffte jetzt sehr, dass sich der Typ daran hielt ......, aber das ist eine andere Geschichte!!!!

Aber es kommt noch besser, beim Blick in einen gemauerten und gefliesten Verschlag unter den Innenvolieren sehe ich auf dem kalten Fliesen einen weiblichen Neuginea-Edelpapageien hocken. Beim genaueren hinsehen muss ich erkennen, dass dieser Vogel keine Zehen hat, ergo nicht klettern kann und auf dem Boden sitzen muss!!!
Darauf angesprochen meinte er, den Vogel hätte er schon so bekommen und er sucht noch einen passenden Hahn, weil er züchten will 0l . Ich habe dann den "Fachmann" darauf hingewiesen, dass der Vogel auf dem kalten Boden 1. nicht in Brutstimmung kommt und 2., selbst wenn, sie sich ja mangels Standfestigkeit nicht erfolgreich paaren kann. Nach kurzem Nachdenken fragte er mich, ob ich den Vogel nicht wolle, sozusagen zur Probe und wenn alles passt im Tausch gegen Moritz. Na ja, als Tierfreund sagt man da ja nicht nein.
Als er den Vogel rausfing sah ich, dass er buchstäblich in der eigenen Scheisse sass, seine Schwingen + Unterleib sahen unbeschreiblich aus und rochen wie Otter :heul: . Wäre Moritz nicht schon in der Voliere, ich hätte ihn nicht mehr rausgerückt!!! 0l 0l 0l
Auf der Heimfahrt hat das Tier bei jedem Stop irgendeinen Kommentar abgegeben, aber erst daheim habe ich ihn verstanden, "Ja, komm her" brabbelte sie vor sich her. Er bzw. sie siedelte problemlos in Moritz geputzten Käfig um, jetzt sitzt sie wenigstens nicht mehr fusskalt auf Fliesen. Der erste Spruch meiner Freundin:"Arme Socke!" und Socke wird sie seitdem auch genannt.
Mittlerweilen habe ich eine "Hühnerleiter" gebaut und stabile Latten als Sitzstangen installiert. Bisher benagt sie nur die Rampe und betrachtet die Latten mit Skepsis. Mal schauen, wann sie sich traut. Zur Zeit sitzt sie auf umgedrehten Futternäpfen und schläft dort auch. Sie ist insgesamt recht ruhig und scheint zahm zu sein, jedenfalls bringt sie nix aus der Ruhe, weder Hund noch Hand. Sie hat einen gesegnteten Appetit und wurde nach einigen Abenden sehr "gesprächig". "Ja komm her", "Komm", "Komm doch", "Hallo", "Jakob" und div. anderen Blödsinn brabbelt sie in Funkgerät-Manier vor sich hin, das ganze garniert mit Pfiffen, Schnalzern und Lachen.
Ausser rumhocken, fressen und quatschen scheint sie nix zu kennen und zu können. Bisher sitzt sie vor frischen Zweigen wie der Ochs` vor`m Berg .... Mittlerweile spielt sie aber viel mit diversen Holzspielzeug für Babys und macht dabei einen Höllenlärm.

Am 27.12.2000 geschlüpft wurden ihr vermtl. noch im Nistkasten die Zehen von rabiaten Eltern abgefräst und anstatt sie zu erlösen hat dieser "Tierfreund" sie aufgepäppelt und als sie dann langweilig wurde, an den "versierten Züchter" vertickt. Bei dem sass sie in einem kalten "Verliess" wahrhaft in der Scheisse - Leute gibt`s, tz tz tz.
Ich wollte in den nächsten Monaten versuchen, ihre Lebensqualität zu steigern und ihre Mobilität und ihr Selbstvertrauen zu fördern. Sollte das vielversprechende Ansätze zeigen, besteht die Möglichkeit, dass sie noch ein lebenswertes Papageienleben führen kann. Gelingt das nicht, werde ich sie erlösen lassen. 3,5 Jahre in der Scheisse reichen meiner Meinung nach!

Wie seht ihr das??? Was könnte man machen, um ihr Leben artgerecht und lebenswert zu gestalten? Besteht die Möglichkeit, sie mit einem anderen "behinderten" Papageien zu "verkuppeln"??? Sollte das dann ein Edelpapagei sein oder könnte auch eine Amazone oder ein Grauer als Partner passen??

Gruss

Jon
 
Hallo Jon

Erstmal Herzlich Willkommen hier bei den Edelhaltern.Beim lesen Deiner Geschichte bekam ich eine richtige Gänsehaut.Was gibt es nur für Menschen.Super, das Du die Kleine da rausgeholt hast.Hier im Forum gibt es jemand, der einen behinderten Graupapagei hat.Diesem kleinem fehlen auch die Zehen und er hat oberdrein noch zerbissene Flügel.Vielleicht schaust Du da mal was sie alles für den Kleinen macht.

http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=54397

Wundere bitte nicht, wenn sie nicht soviel rumturnt.Edels sind eigentlich recht ruhige Tiere vom Verhalten her.Sie können teilweise Stundenlang einfach nur rumsitzen und nichts tun.Dann gibt es wieder Zeiten wo sie lauthals mit irgendwas spielen, sich füttern oder streiten.Aber im Gegensatz zu meinen Kakas sind sie faul. :) Da bei den Edels ja im Normalfall die Hennen die dominanten sind, und die Hähne eher die kuschtigen, könntest Du es vielleicht mit einem Hahn versuchen.Ansonsten wenn sich keiner findet, würde ich einen nehmen, der die gleiche Grösse hat wie sie.

Auf alle Fälle finde ich es super das Du die arme Maus mitgenommen hast, und ihr ein schönes Leben geben willst.Gib bitte nicht auf.Wenn sie mit ihrer Behinderung zurecht kommt, lass sie merken das es auch ein schöneres Leben wie auf kalten Fliesen geben kann.
 
Hallo Jon
heisse dich ebenfalls herzlich willkommen bei den Edelhaltern. ;)

Und zu der Henne kann man wirklich nur noch sagen: arme Socke 0l
Fliegen traut sie sich dann natürlich auch nicht, wie soll sie denn landen?
 
Hallo Katrin,
Hallo Karin,
Hallo @all,

die Geschichte von Littlefoot habe ich gelesen.
Ich kenne die Vorgeschichte von Socke nicht. Ich vermute nur, dass sie nach der Verletzung durch die Eltern in`s Haus genommen wurde, weil sie spricht ohne Punkt und Komma und sehr gelassen auf uns, den Hund, Staubsauger usw. reagiert.
Beim Vorbesitzer sass sie jedenfalls mehrere Monate in dieser gemauerten Box, als Gesellschaft war ein Nymphensittich dabei. Der sass natürlich immer oben und hat im wahrsten Sinne des Wortes auf sie gesch***en.

Flugfähig sollte sie sein, allerdings sehen ihre Handschwingen erbärmlich aus. Leider konnte ich sie bisher nicht aus ihrem Käfig herausnehmen, da sie sich nicht anfassen lässt. Wenn ich ihr zu nahe komme, stellt sie gleich die Federn auf und macht den dicken Max.
Ich bin schon froh, dass wir eine Käfigputzroutine entwickelt haben, mit der Socke und ich erst einmal leben können. Die Säuberung ihres verschmutzten Gefieders gestaltet sich ebenfalls recht mühsam. Sie lässt sich zwar mit der Blumenspritze einsprühen, aber speziell ihr Bauchgefieder könnte eine porentiefe Reinigung sehr gut gebrauchen. Na ja, sie mausert jetzt und ich hoffe, dass das neue Gefieder nicht mehr so verschmutzt.

Dann habe ich mal `ne Frage: Bzgl. der Paarbindung und der Dominanz bei der Paarbindung habe ich gelesen, dass die Bindung zwischen den Geschlechtern bei Edelpapageien wenig ausgeprägt ist, u. a. wird die soziale Gefiederpflege kaum durchgeführt. Dann soll sich eine Henne u. U. auch mit mehreren Hähnen paaren. Auch dominiert die Henne über den Hahn ausser in der Brutzeit.

Stimmt das???

Gruss

Jon
 
Hallo Jon,

ich habe keine lange Erfahrung mit den Edelpapageien. Aber hier ein paar Informationen aus meiner Erfahrungen:
Jon October schrieb:
Flugfähig sollte sie sein, allerdings sehen ihre Handschwingen erbärmlich aus. ..... Sie lässt sich zwar mit der Blumenspritze einsprühen, aber speziell ihr Bauchgefieder könnte eine porentiefe Reinigung sehr gut gebrauchen.
Wenn sie flugfähig ist, stelle mal ihr eine seichte, grosse Schale mit Wasser (lauwarm) gefüllt. Mein Edelhahn benutzt die Wasserschale sehr gern als zusätzliche Badegelegenheit. Dabei wird meistens nur der Bauch patschnass.
Dann habe ich mal `ne Frage: Bzgl. der Paarbindung und der Dominanz bei der Paarbindung habe ich gelesen, dass die Bindung zwischen den Geschlechtern bei Edelpapageien wenig ausgeprägt ist, u. a. wird die soziale Gefiederpflege kaum durchgeführt.
Das habe ich auch gelesen. Aber meine zwei pflegen gegenseitig zu putzen. Es sieht eher nach Liebkosen aus. Spielen tun sie auch zusammen. Dabei kommt auch mal harmloses Streiten vor, weil das Spielzeug von dem Anderen immer interessanter ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn sie getrennt werden müssten.
Dann soll sich eine Henne u. U. auch mit mehreren Hähnen paaren. Auch dominiert die Henne über den Hahn ausser in der Brutzeit.Stimmt das???
Meine sind noch nicht ganz ein Jahr alt. Also noch Kinder. Trotzdem ist die Henne dominierender Part.

Wenn deine Socke die ganze Zeit plaudert, denke ich, dass sie sich trotz ihrer Behinderung bei dir wohl fühlt.
 
Hallo Jon

Es stimmt, das es keine grosse Paarbindung gibt.Bei einigen kommt es schon vor das sich kraulen, ist wohl aber eher die Ausnahme.Jedenfalls kommen sich meine nur näher, wenn sie gefüttert werden will.Zur Dominanz ist es auch so, das eigentlich die Henne das sagen hat, aber bei meinen wiederrum ist es so, das er der Dominante ist.
 
Badefreuden

Hallo Yve,

die Idee mit der Badeschale ist gut! Das werde ich ausprobieren, wenn ich sie aus dem Käfig bekomme!

Hallo Katrin,

ein Verpaarungsversuch mit einem Hahn ohne Handicap werde ich nicht riskieren. 1. befürchte ich, dass der Hahn oben sitzend die Henne stresst und sie ggf. auch beschmutzt und 2. weiss ich nicht, was ich machen soll, wenn sie mit dem Hahn nicht harmoniert.

Ich wohne zur Miete und habe die Genehmigung für 2 Papageien. Da ich auch noch eine Lösung für meine Weißstirnamazone suche, wären das im Idealfall schon 4 Papageien. Das würde ich ja noch auf mich nehmen, aber ich glaube nicht, das eine Verpaarung gleich beim 1. Mal passt und zum Vogelsammler fühle ich mich nicht berufen. Besteht evtl. die Möglichkeit, sie in einer Gruppe zu integrieren und dort ihren Partner finden zu lassen????

Dann noch `ne Frage: Bisher treibt sie sich ja leider nur auf dem Boden herum. Die letzten 2 Tage legt sie sich abends auf den Bauch oder sogar auf die Seite, zerrupft die Zeitung und verteilt die Fetzen mit viel gurren, knurren und quieken um sich herum. Will sie evtl. nisten trotz Mauser oder ist das nur ein neues Spiel???

Sie spielt übrigens, als wenn sie dafür bezahlt wird! Am liebsten mit bunten Babyspielzeug aus Holz, aber auch mit Aststücken, Schlauchenden und der Zeitung, die als Bodenbelag dient. Sobald wir abends vollzählig sind, quatscht und pfeift sie zudem ohne Punkt und Komma. Zusätzlich beweist sie aber auch, in welcher herzerfrischenden Lautstärke sie kreischen kann! Sehr zur Freude meiner Freundin ........

Trotz ihrer Freude über unsere Anwesenheit ist sie recht unnahbar. Sie mag es überhaupt nicht, angefasst zu werden und macht das auch unmissverständlich klar. Und Leckerchen aus der Hand??? Mitnichten!!! Sie erlaubt mir gnädig, es in ihrer Reichweite abzulegen und wenn es genehm ist, geruht sie, es anzunehmen. Ist es nicht nach ihrem Geschmack, ignoriert sie es oder schleudert es fort. Zickig, die Guteste!!!!
Neuheiten steht sie konsequent ablehnend gegenüber, hat aber auch keine Angst davor. Ihre Rampe ignoriert sie seit Wochen, belaubte Zweige vertrocknen unbeachtet.

Gruss

Jon
 
Hallo Jon

Ok, mit einem Hahn wäre sicher schon ein Risiko.Und zwei Edels können schon mal sehr laut werden. Die Edeldame in eine Voli geben zum Partner aussuchen...hm ich weiss nicht.Nicht das die anderen auf sie losgehen, weil sie eben nicht so fit ist.Wie vertragen sich denn Deine beiden jetzt? Und was hat die Ama?

Naja, meine geht nur auf den Boden wenn Sie in Brutstimmung ist.Dann wird dort gescharrt und alles bearbeitet.Könnte sein das sie brüten will.Edels rupfen sich auch zum Nestbau Federn aus.Vielleicht solltest Du mal drauf achten, wenn sie den ganzen Boden nutzt denk ich eher an Spiel.Wenn Sie aber immer in einer bestimmten Ecke sitzt würd ich an brüten denken.

Hey, da hast ja ne kleine Spielmaus. :D Meine hat mal so gespielt, als sie Baby war.Jetzt ist sie eher ruhig.Oh ja das kreischen kenn ich auch.Kann schon schöööön laut sein.Mein Edelhahn z.B. knurrt immer wenn ihm was nicht passt.

Ich würd es immer weiter probieren, mit Leckerlis.Vielleicht merkt sie ja schon bald, das ihr nichts böses wollt, und nimmt es mal aus der Hand. Wer weiss was die Kleine Maus schon alles durch hat.Aber das sie so schön spielt und erzählt bei Dir, zeigt doch, das sie sich wohlfühlt.
 
Hallo Katrin,

hat ein bisschen länger gedauert mit der Antwort, aber nun.

Ehrlich gesagt, kann ich mir eine Verpaarung von Socke unter den gegebenen Umständen auch nicht vorstellen. Wir wohnen zur Miete und ihr Domizil ist ein Käfig (ca. 90 x 60 Bodenfläche + ca. 80 cm Höhe) auf Rollen. Evtl. lasse ich in absehbarer Zeit einen grössere Zimmervoliere bauen, aber selbst doppelt soviel Platz ist vermutlich noch zu wenig, um sie zu verpaaren.
Auf die Seite legen und gurren ist zum Glück "nur" Spiel, die befürchtete Brutlust steckt nicht dahinter. Leckerlis nimmt sie zwischenzeitlich aus der Hand und sie fängt auch an, sich für belaubte Ästchen zu interessieren.
Die Rampe in höhere Gefilde werde ich mal versuchen, ihr mit Clickern zu "verklickern" (wobei ich das selbst noch üben muss :~ ), sie wird seit Wochen ignoriert. Da sie selbstständig aus ihrem Käfig nicht herauskommt, muss ich mir noch einen Shuttleservice für sie ausdenken (evtl. auf kleine Kehrschaufel steigen lassen und dann rausheben ...?). Aber erst mal muss sie ihre Reserviertheit ablegen.

Mit Moritz, der Weißstirnamazone verträgt sie sich nicht, das beruht aber auf Gegenseitigkeit. Das Problem von Moritz ist seine Fehlprägung durch Handaufzucht 0l . Er ist weder Fleisch noch Fisch, Artgenossinnen findet er doof und schickt sie in die Wüste (3 Mädels hat er schon verschlissen), selbst in fremder Umgebung ohne meine Anwesenheit. Das ich berufstätig und somit meistens abwesend bin, findet er auch doof und zerspielt sein Gefieder, insbesondere an den Schenkeln, Bauch, Schultern und seit neuestem unter den Flügeln. Das ist wie `ne Sucht, sogar auf meiner Schulter macht er das!!!!! 0l 0l 0l Und das geht mir an die Nieren :heul: !!! Im Detail steht seine Geschichte übrigens bei den Amazonen.

Ich bin für jeden Tipp dankbar :gott: !

Gruss

Jon
 
Hallo Jon
kannst du uns mal ein Bild von den Restfüssen der armen Socke zeigen?
 
Restfüsse

Hallo Karin,

mit Bildern im I-Net kann ich mangels Digicam nicht dienen. Am linken Fuss hat sie noch die innere, nach hinten gerichtete Zehe komplett. Alle anderen Zehen sind bis auf kleine Stümpfe weg. Die "Restfußsohle" ist unbeschädigt, also laufen kann sie mühelos.

Neben dem Unvermögen zu klettern stellt sich ein weiteres Problem heraus. Da sie viel Obst und Gemüse frisst und das nicht mit dem Fuss halten kann, ist ihr Schnabel oft sehr verschmiert und beim säubern am Gitter schmiert sie sich den Kram dann ins Gesicht. Dort entwickeln die Reste dann die physikalischen Eigenschaften von Beton und lassen sich auch durch einsprühen mit viel Wasser nicht herauslösen. Selber baden tut sie (noch?) nicht und jegliche Unterschreitung eines Mindestabstands löst energischen Widerspruch aus.

Ehrlich gesagt kommen mir langsam Zweifel, ob man ihr Leben als artgerecht bezeichnen kann .......

Dann habe ich noch `ne Frage: Am Wochenende ist sie mir im Käfig mit leicht gelüfteten Flügeln hinterhergelaufen. War das freundlich gemeint oder eher blutdurstig??? Ihr Augenspiel habe ich nicht gesehen, da ich auf sie runterschaue, ausserdem ist mir der Tatbestand erst im nachhinein aufgefallen.
Normalerweise zieht sie sich bei meiner Annäherung sofort auf ihre Sitzplattform als Bastion zurück und harrt dort der Dinge, die kommen.

Meine Weißstirnamazone Moritz hat ihr gar nix zu sagen, er ignoriert sie total. Sie ist ihm nicht mal eine aggressive Pose wert, Socke reagiert dagegen extrem ablehnend auf seine Nähe.

Gruss

Jon
 
Hallo Jon

ob Edle überhaupt baden? :? Duschen bzw. eingesprüht werden, das ist mir bekannt. Unsere haben sich jedenfalls bisher geweigert, in ein Wassergefäss zu steigen.
ist sie mir im Käfig mit leicht gelüfteten Flügeln hinterhergelaufen
Ich vermute, dass die "arme Socke" nun den Käfig als ihr Revier ansieht und verteidigt. Bei unserer Rita war das jedenfalls auch nach kurzer Zeit der Fall und sie hat uns heftigst attackiert, sobald wir nur wagten, den Käfig zu berühren. ;) (aber das hat sich im Lauf der Zeit zum Glück gelegt :) )
 
Hallo zusammen

Baden tun meine Edels auch nicht.Duschen ja, aber nur wenn sie es wollen.Könnt schon sein, wie karin schreibt, das sie den Käfig verteidigt.Meine beiden sind ja zahm, da kann ich immer in die Voli gehen ohne das sie was machen.Aber meine scheue Kakahenne ist auch so.Im hellen geht sie lieber zurück, aber ist es dunkel und ich geh an der Voli vorbei dann macht sie die Flügel ausseinander und faucht.Denke aber das ist dann eher Angst bei ihr, weil sie mich ja nicht richtig sieht.
 
Hallo Jon,

jau, die Gute hat beschlossen, dass die Voli jetzt IHR Zuhause ist, da hat sonst keiner mehr was zu suchen :D .

Ist ein gutes Zeichen, es gefällt ihr, es geht ihr gut, sie lässt sich häuslich nieder.

Wir haben selber einen schwer behinderten Hahn, drum kann ich hier direkt ein bißchen mitreden. Unser Mika hat ähnliche Füße, nur dass der eine noch relativ gut greift, weil da tatsächlich noch die zwei kurzen Krallen da sind. Sonst hat er auch nur kurze Stummelchen.

Darum: mach Dir gar nicht erst die Mühe und entscheide, ob sie Lebensqualität hat oder nicht. Das sucht sie sich ganz alleine aus. Wenn Du ihren besonderen Bedürfnissen entgegenkommst, dann kannste mal erleben, wie schnell sich so ein Geier mit seiner Behinderung einrichtet.

Leg ihr z.B. eine Ast auf den Boden oder befestige ihn auf Schnabelhöhe am Gitter. So kann sie ihren Schnabel putzen. Gib ihr auch Sitzäste in verschiedenen Stärken auf dem Boden, leicht erhöht, so dass sie draufhüpfen kann. Da kann sie dann vernünftig Kot absetzen. Probier aus, welche Stärke die Äste haben müßen, damit sie sich drauf halten kann.

Mika hat relativ schnell gelernt, am Gitter hochzuklettern. Zwar langsam und sorgfältig, aber er hats gelernt. Er kann sogar den Tretakt vollziehen und hat schon ein paar Brut-Sessions durchgestanden.
Deine Henne hats da noch einfacher, die muß nur sitzenbleiben.

Lass ihr erstmal ihr Revier und bitte sozusagen "um Erlaubnis" bevor Du eintrittst. Putzen und Futter reichen muß langsam selbstverständlich werden.

Wenn Du behutsam vorgehst, dann lernt sie schnell, dass Deine Anwesenheit angenehm ist und keine Gefahr darstellt.

Leg ihr Spielzeug rein (mein Renner: Quietscheviecher aus Vinyl für Hunde), stell Holzleitern ans Gitter und lass sie mal machen.

Guck evt. auch, dass eine Ecke mit einem weichen Bodenbelag da ist (z.B. eine Art Sandkasten, evt. mit Kokosspänen), damit die Füße geschont werden können.

Viel Glück!
 
Hedi schrieb:
.... mit einem weichen Bodenbelag da ist (z.B. eine Art Sandkasten, evt. mit Kokosspänen), damit die Füße geschont werden können
Danke für deinen Beitrag, Hedi, du hast ja (leider) Erfahrung mit einem behinderten Vogel. Sicher kann Jon davon etwas profitieren.
Aber was meinst du mit Kokosspänen :? Sind da nicht eher Hobelspäne gemeint? ;)
 
Hi Karin,

nein, ich meine Kokosspäne. Hab ich mal entdeckt bei Terrarienbedarf. Das Zeug ist in Form eines Ziegelsteins gepresst, und man muß es erst wässern.

Quillt auf wie doll. Anschließend hab ichs dann wieder getrocknet und in den Brutkasten gegeben (ein bißchen Restfeuchtigkeit dachte ich mir gut zur Klimaverbesserung und Hochhalten der Luftfeuchtigkeit).

So was ähnliches gibts auch als Blumenerde, allerdings nehm ich die natürlich nicht wegen des Dünger-Verdachts.
 
Kokosspäne

Hallo Hedi
das hatte ich noch nie gehört und bei Google gibts unter diesem Stichwort nur Kochrezepte :D
 
Hallo Zusammen,
Hallo Hedi,

vielen Dank für die Anregungen zur Käfigeinrichtung und Ermunterungen, Socke nicht aufzugeben!!!

Der Käfig hat ca. die Masse 0,90 x 0,60 Mtr. bei einer Höhe von ca. 0,80 Mtr.. und steht auf "Stelzen", an denen Rollen sind. Eingerichtet ist er mit einem dicken Bodenbelag aus Zeitungen, die von Socke gerne zerrupft wird. Als Sitzgelegenheit befinden sich zwei umgedrehte ovale Keramikfutternäpfe (ca. 10 x 7,5 cm) drin, die auch sofort nach dem Einsetzen dankbar angenommen wurden. Dann habe ich an die Rückseite eine selbstgebaute "Hühnerleiter" (Fichtenholzbrett ca. 12 cm breit m. Querleisten) diagonal angeschraubt und zusätzlich zwei Latten (ca. 4 cm breit x 0,8 cm dick) angebracht, eine ca. 20 cm über dem Boden, die zweite ca. 50 cm über dem Boden, beide von der "Leiter" aus gut erreichbar. Zusätzlich habe ich auf dem Käfigboden über die ganze Länge einen ca. 3 cm dicken Ast fixiert, zum einen als Nagemöglichkeit und damit sie darauf achten muss, wo sie hintritt. Einen dünneren Zweig habe ich in gleicher Form über die Breite des Käfigs fixiert.

Sie benagt die untere Latte und die "Leiter" und putzt sich daran auch den Schnabel. Gerne quetscht sie sich auch unter die "Leiter", um dort zu spielen und sie fängt an, Spielzeug auf die Leiter zu werfen und sich dann wiederzuholen (mit langem Hals!). Ein Futternapf steht quasi als Aufstiegshilfe direkt vor der "Leiter" und ich habe auch den Eindruck, als wenn sie die 1. Krabbelversuche unternimmt und nur nicht weiss, wie sie es anstellen soll. Vermutl. hat sie vorher gar nix kennengelernt und braucht jetzt einfach länger, um über ihren Schatten zu springen und sich was zuzutrauen.

Füttern, tränken und auch saubermachen ist alles kein Problem, sie hat einmal versucht, mich dabei anzugreifen, ich habe ihren Oberschnabel zu fassen bekommen und sie dort festgehalten und zur Seite gedrängt. Seitdem beschränken sich ihre Unmutsbezeugungen in plustern und schnabelaufreissen, solange ich ihr nur nicht zu nahe komme und das respektiere ich.

Nein, das ist alles kein Problem! Mein Problem ist in 1. Linie der fehlende Platz von wg. Miete usw.! Ich fühle mich nun einmal meinem Moritz verpflichtet und dem geht Socke total am Ar**h vorbei. Natürlich könnte ich noch einen 3. Käfig aufstellen (meine Freundin freut sich schon!), aber was mache ich mit Socke, wenn die irgendwann ihre Unzufriedenheit mit schreien, rupfen oder ähnlichem Ausdruck verleiht???

Die Verpaarung von Moritz ist zweimal voll in die Hose gegangen (den 3. Versuch 1 Woche zähle ich mal nicht mit - die Geschichte ist bei den Amas detailiert!!)! Da liegt der Verdacht nahe, dass er die nächste Artgenossin auch ablehnt und dann habe ich 3 Einzelvögel an der Backe. Und da habe ich keinen Bock drauf!!!!!

Moritz rupft sich nicht, sondern "zerspielt bzw. zerputzt" sein Gefieder. Angefangen hat er damit, als ich 2001 berufsbedingt 7 Monate 500 km von ihm entfernt nur noch als Wochenendgast unter seine Augen kam. Mitgenommen habe ich ihn nicht, da es dort 1. nicht erlaubt und 2. er dort tagsüber völlig verlassen gewesen wäre. Bisher hat er diese Macke aber fast nur kultiviert, solange er im Trieb war, danach bis zum nächsten Frühjahr Ruhe gegeben. Im Juni diesen Jahres wurde seine bisherige Gesellschafterin eingeschläfert und wer weiss, wie er die 1 Woche Volierenhaltung aufgenommen hat. Er sitzt oft da und puhlt an sich rum, ohne zu registrieren, dass sein Käfig offen ist und selbst auf meiner Schulter frönt er diesem Laster.

Nachsatz zur Socke: Ich habe sie aus besch....... Haltung "befreit" und wollte sehen, wie sie drauf ist. Das sie fidel und voller Lebensfreude ist, habe ich voller Freude zur Kenntnis genommen und als Moritz wiederkam hoffte ich, dass sich die beiden zumindestens als Gesellschafter den Tag bereichern. Und das klappt nicht 0l !!!! Und nu :~ ???

Gruss

Jon
 
Hallo Jon,

na, dann hast du erstmal alles für sie getan, was möglich ist.

Zur Aufnahme von ihr: einerseits lobenswert, dass Du sie aus schlechten Verhältnissen geholt hast. Andererseits, schlecht durchdacht, wenn Du nicht alle Varianten des Verhaltens "bedienen" kannst.

Edels sind durchaus bekannt dafür, dass sie gerne für sich bleiben und sich nicht mit artfremden einlassen wollen (ich rede jetzt NICHT von den artfremd aufgezogenen und fehlgeprägten).

Du kannst es wohl vergessen, dass sie eine Gesellschafterin für Moritz wird.

Unter diesen Umständen behalten ist wohl genauso unbefriedigend für alle.

Du hast allerdings eine sehr große Verantwortung mit ihr übernommen: Du stehst jetzt in der Pflicht, ihr ein wirklich fähiges Zuhause zu besorgen. Leute, die mit Behinderungen umgehen können und die ihr einen Partner zukommen lassen können.

Das ist wohl das Beste, was Du für sie tun kannst. Wenn du ehrlich an so einer Unterbringung für sie interessiert bist, könnte ich einen Kontakt für Dich herstellen. Schick mir eine PN, es lässt sich bestimmt eine gute Lösung finden.
 
Thema: Neuvorstellung und die Geschichte von Socke, der "behinderten" Edelpapageien-Dame

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