Nierenerkrankung

Diskutiere Nierenerkrankung im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo allerseits, ich habe Euch vor einiger Zeit schon einmal von meiner Welli-Dame und ihrer Nierenerkrankung berichtet. Offensichtlich ist...
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Jeanne

Guest
Hallo allerseits,

ich habe Euch vor einiger Zeit schon einmal von meiner Welli-Dame und ihrer Nierenerkrankung berichtet. Offensichtlich ist das Leiden chronisch, Behandlungen mit Antibiotika und homöopathischen Mitteln hatten leider keinen Erfolg.

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir noch ein paar Tips geben könntet, wie ich ihr das Leben mit dieser Krankheit so angenehm wie möglich machen kann. Gibt es spezielles Futter oder Vitamine, die vielleicht ein wenig Linderung schaffen ? Sollte ich vielleicht auch mal K1 geben - ich weiss, viele von Euch mögen dieses Thema nicht mehr hören - wenn ja, woher bekomme ich es und welche Dosierung ist angemessen ? Welche Lebenserwartung hat ein Wellensittich überhaut mit dieser Krankheit ? Sie ist eigentlich sehr munter, frisst gut und macht eine Menge Blödsinn.

Ich würde mich auch sehr freuen, wenn jmd von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir davon berichten würde !
 
Hallo Jeanne,

leider gibt es bei Vögeln nicht viele Behandlungsmöglichkeiten.
Eine meiner Tauben hatte ein ähnliches Problem, der Tierarzt verschrieb ein Medikament zum Leber und Nierenschutz, es hieß Phytorhenal F und ich mußte es der Taube zweimal am Tag mit einer Spritzen eingeben. Zu Beginn der Behandlung zeigte das Medikamentwirkung. Aber nach einiger Zeit war wieder eine große Pfütze um jeden Kothaufen. Eine Freundin riet mir dann Amynin beim Tierarzt zu kaufen, daß ist eine Lösung, die Glucose, Vitamine , Spurenelemente, Mineralien und vorallem Aminosäuren enthält. Das hat den körperlichen Abbau der Taube verlangsamt, aber leider ist sie 3 Monate nachdem die Krankheit festgestellt wurde gestorben. Zusätzlich kannst Du auch noch verdünnten Nierentee ins Trinkwasser geben. Wenn die Nierenfunktion des Wellensittichs nur eingeschränkt sein sollte kann es sein, daß der kleine Kerl schon noch ein paar Jahre leben kann.
Hoffentlich hilft Dir das ein wenig.
Viele Grüße
Andrea
 
Hallo Jeanne
Bei einer Nierenerkrankung, wie bei Deiner Wellidame, würde ich auf Zusätze, welche wiederum über Leber und Nieren ausgeschieden werden, möglichst verzichten.
Auch Vitaminzusätze werden, was an Zuviel gegeben wurde, wieder ausgeschieden.
Problem ist, daß die Nieren mit möglichst viel Flüssigkeit durchspült werden müssen. Bei einem Welli, der von Natur aus wenig trinkt, sehe ich das als schwierig an. Allenfalls entsprechende Tee´s könnte ich mir denken. Dazu muß der Tee aber auch getrunken werden. In welchem Maße das möglich ist?? Weiß ich nicht. Da hilft nur probieren.
Gerade habe ich noch was homöopathisches gefunden. Es ist "Solidago virgaurea", übersetzt Goldrute. Soll sehr stark wirken bei gestörter Nierenfunktion. Auch bei chronischem Nierenleiden soll es helfen. Potenz D2, täglich fünf Kügelchen.
Aber das hast Du sicherlich schon versucht. Trotzdem könntest Du es weiterhin verabreichen. Schaden wird es nicht.
 
Hallo

Hier stimme ich mit Alfred überein du solltest es wirklich über längere Zeit auf diesem Wege versuchen damit sich die Nierenfunktion normalisieren
Bach Blütentherapie (Buch)

Gruß:s Bjoern:s
 
Hallo,

vielen Dank für Eure Ratschläge. Ich denke ich werde mich noch einmal mit der Homöopathin in Verbindung setzen. Sie hat aber offensichtlich leider keine große Erfahrung mit Vögeln, aber ich habe selbst schon viele Bücher gewälzt. Insofern werde ich Ihr wohl mal einige Anregungen geben, insbesondere der Vorschlag von Alfred klingt sehr gut.

Tees habe ich noch nicht ausprobiert. Zum Glück trinkt sie selbst sehr viel, so dass ich mir wenigstens da keine Sorgen machen muss. Wenn sie draußen ist, geht sie sogar öfters in den Käfig um zu Trinken. Oder ich halte ihr den Napf unter den Schnabel, wenn sie es vor lauter Toben mal vergisst. Dann nimmt sie meistens auch einen großen Schluck.

Wie sieht es bei Tee denn mit meinem zweiten Welli aus ? Kann er auch davon trinken, oder muss ich die beiden dann wieder trennen ?
 
Hallo Jeanne

In den Reformhäusern bekommst Du diverse Nierentee´s. Du mußt den Tee natürlich verdünnt geben. Wenns die Vögel nehmen würden, wäre das großartig.
Du mußt sie nicht trennen, schaden kann so ein Tee keinesfalls. Im Gegenteil, auch ein gesunderVogel profitiert davon, da die Nieren vorsorglich besser durchspült werden.
 
Nierentee

Hallo Jeanne,

im Buch "Kraulschule für zahme Vögel" von Sonnenschmidt/Wagner (Ulmer Verlag) habe ich folgende Tee-Mischung gefunden:

Pflanze lat. Bez. u. Menge Wirkung

Goldrutenkraut Herba Solidaginis 20g nierenanregend
Brennessel Herba Urticae 20g scheidet Harnsäure aus
Birkenblätter Folia Betulae 20 g nierenanregend
Zinnkraut Herba Equiseti 20 g entwässernd
Himbeerblätter Folia Rubi idaei 20 g entzündungshemmend

Einen gestr. Teelöffel voll Kräutermischung mit 200 ml kochendem Wasser überbrühen, 5 Min ziehen lssen, abseihen und nach dem Erkalten bei Bedarf mit etw. Honig süßen.

Einige Tierärtzte sind jedoch der Meinung, daß Tee wg. dem abgekochtem Wasser auf Dauer zu wenig Mineralien hat.

Verabreiche ich also mal Tees, dosiere ich doppelt und verdünne mit Mineralwasser ohne Kohlensäure.

Alles Gute

Linda
 
Hallo Alfred, hallo Linda,

vielen Dank für Eure Ratschläge bezüglich der Tees. Ich werde gleich welchen besorgen und dann auch beiden geben. Die Liste von Linda ist wirklich hilfreich, nur welcher Tee ist denn nun der richtige :? Die beschriebene Wirkung ist eigentlich in jedem Fall bei allen erwünscht, soweit ich informiert bin.

Kennt Ihr Euch auch mit dem Thema Gicht aus ? Ist es richtig, dass die Vögel bei Nierenleiden auch Gicht bekommen, durch den erhöhten Harnanteil ? Vielleicht bilde ich es mir ja auch ein, aber ich habe das Gefühl, dass mein Welli mit den Zehen die Stange nicht richtig umklammert. Kann das damit zusammenhängen ? Vielleicht bin ich aber auch schon zu misstrauisch geworden gegenüber sämtlicher Symptome :~. Es kann auch daher kommen, dass sie sich mal den einen Fuß verstaucht hatte und evtl. Folgeschäden zurückbehalten hat.
 
Hallo Jeanne

Die Liste von Linda ist wirklich klasse.
Danke, Linda.

Die Gicht kann durchaus mit den Nieren zusammenhängen. Ist bei Menschen genau so.
Aus der Liste von Linda würde ich mal folgendes sagen: Alle Tee´s im Wechsel anbieten.
Du wirst dann eventuell erkennen, welcher am besten genommen wird. Den Instinkt des Vogels soll man nicht unterschätzen. Oft genug wissen die Tiere sehr genau, was ihnen am besten hilft.

P.S. Mein Pflaumenkopfsittich hat auch eine Nierenentzündung. War heute beim TA mit ihm. Wahrscheinlich hat er sich erkältet beim Baden.
Momentan bekommt er Antibiotika und Rotlicht. Zur Unterstützung noch ein homöopathisches Mittel. Es ist ein Kombimittel, nur kann ich die Handschrift des TA nicht lesen, sonst hätte ich Dir die genaue Bezeichnung schon geschrieben. Es liest sich wie "Revel 18". Gibt es anscheinend nur beim TA.
 
Gicht

Hallo Jeanne und Alfred,

Alfred hat recht, Gicht entsteht oft durch ein Nierenleiden. Vielleicht ist Dein Vogel aber auch übergewichtig. Dann schwellen die Gelenke auch schmerzhaft an. Hier spricht man von einer sterilen Gelenkentzündung, da keine Krankheitserreger im Spiel sind und fasten ist angesagt.

Bei der "echten" Gelenkgicht arbeiten die Nieren nicht mehr, was bei Deinem Vogel wohl der Fall ist.

Dabei ist dann auch die Filterfunktion der Nieren eingeschränkt, es reichert sich Harnsäure im Blut an und lagert sich in Eingeweiden und Gelenken in Form von Kristallen ab.

Du Uratkristalle lagern sich in und um die Gelenke ab. Es bilden sich unter der Haut in Gelenknähe überaus schmerzhafte weißliche Knötchen, die aufbrechen können und dabei eine bröckelige weiße Masse entleeren.

Beine und Füße sind geschwollen, vermehrt warm und oft rotviolett verfärbt.

Gicht ist leider, wie beim Menschen auch, kaum zu heilen.

Es wird empfohlen, den Vögeln hohe Dosen an Vitamin A zuzuführen. Die Nieren kannst Du mit dem empfohlenen Tee entlasten, der in Kombi aller Kräuter, oder wie Alfred sagte, nach Annahme gegeben werden sollte . Leider sind Wellis ja sehr trinkfaul.

Hat Dein Vogel die beschriebenen Gichtknoten, können diese chirugisch ausgeräumt werden. Eine Narkose empfiehtl sich nicht, da die Niere hierdurch noch mehr geschädigt wird. Der Tierarzt muß den Fuß vereisen und schnell arbeiten.

Meine Fußkranken haben sich immer über ein kleines Brett im Käfig gefreut, auf dem sie es sich bäuchlings bequem machen. Stelle Futter und Wassernapf in die Nähe, damit Dein Welli alles bequem erreichen kann. Du kannst die Plattform noch versuchen, zu polstern.

Inzwischen habe ich mehrere Plattformen in meiner Voliere untergebracht, da fast alle Weibchen, auch wenn sie topfit sind, das Ausruhen auf dem Bauch schätzen.

Leider sind fast alle Wellis für Tumore aller Art und Nieren- und Lebererkrankungen hoch anfällig. Meist kommt so was im Alter zw. 3 - 5 Jahren. Gerade auch Tumore an den Geschlechtsorganen sind auch sehr verbreitet.

Meine überlebenden Wellis sind inzwischen Methusalems. Da ich sehr viel Trauriges auch habe erfahren müssen, werde ich mit Wellis nicht mehr züchten, obwohl es wohl wenige andere Vogelarten gibt, die soviel "Unsinn" im Kopf haben.

Tut mir leid, daß ich Dir keine positivere Antwort geben kann.

Gruß Linda

Meinen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Linda und Alfred,

nochmals vielen Dank für Eure Informationen. Ich habe inzwischen die Teemischung von Linda besorgt und werde sie heute noch aufbrühen. Mal sehen, wie sie angenommen wird - das werde ich dann berichten.

Danke Linda, für Deine ausführliche Beschreibung zum Thema Gicht. Ich bin ja nicht sicher, ob es wirklich Gicht ist, aber aufgrund der Nierenerkrankung liegt die Vermutung doch nahe. Es macht sich nur dadurch bemerkbar, dass sie manchmal die Zehen nicht um die Stange legt, sonder einfach nur "hängen" lässt. Von weißen Knötchen kann ich nichts entdecken, übergewichtig ist sie auch nicht. Ich kann mir auch gar nicht erklären, wie es zu der Krankheit kam, es fing schon an, da war sie noch nicht mal 1 Jahr alt. Sie hat nie von unserem Essen genascht. Mein Verdacht ist die Sepia-Schale, denn die konnte sie innerhalb kürzester Zeit vernichten. Vielleicht war sie, obwohl aus dem Zoohandel, doch nicht ausreichend gewässert. Jetzt gibt es jedenfalls keine mehr.

Alfred, ich hoffe, dass es Deinem Pflaumenkopfsittich schon besser geht ! Hoffentlich bekommt Ihr es schnell wieder in den Griff, dass es nicht so eine langwierige Geschichte wie bei uns wird !
 
Hallo Jeanne,

tut mir leid zu hören, daß es Deinem Liebling nicht besser geht. Du hast geschrieben, daß sich Dein TA mit der Behandlung von Vögeln nicht so gut auskennt. Wenn Du möchtest, kann ich Dir gerne mal die Adresse von meiner TÄ geben. Sie führt ganzheitlich orientierte Therapien durch und ist dementsprechend auch in der Homöopathie sehr bewandert. Meinen Vögeln hat sie schon oft und sehr gut weitergeholfen.

Falls Du Interesse hast, kannst Du mich gerne anmailen, ich werde Dir die Adresse dann mitteilen.

Ansonsten kann ich nur die Aussagen meiner Vorredner bekräftigen. Der dem Buch "Kraulschule für zahme Vögel" entnommene Tee ist sehr gut, als Farbtherapie eignet sich bei Nierenproblemen die Farbe rot sehr gut. Die Bestrahlung sollte täglich 1-2 mal a 20 Minuten erfolgen. Beobachte Deinen Vogel bei den ersten Bestrahlungen aber bitte, ob ihm dieses Licht behagt. Parallel wirkt die Farbe rot positiv auf Beine, Flügel, Knochen, Blut und Kreislauf. Da Du ja auch beschreibst, daß Du ein Gelenkproblem vermutest, könnte hier die Farbtherapie auch ganz gut weiterhelfen.

Bei der weiter oben beschriebenen Gelenkgicht, würdest Du außer den gelben Knötchen an den Gelenken auch noch wäßrigen Durchfall, Schwäche und Abmagerung feststellen können. Da Du dies nicht beschreibst, glaube ich nicht, daß Dein Vogel unter einer Gelenkgicht leidet, sondern nur, daß die Gelenke, bedingt durch das Nierenproblem geschwächt sind.

Ich wünsche gute Besserung!
 
Thema: Nierenerkrankung
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