Nierenprobleme nach PMV?

[Fridolin01]

Hallo!

Dieses Thema ist sicher schon irgendwo diskutiert worden, kann es aber im Moment nicht finden .
Einer meiner Täuber, Sid, hat Anfang dieses Jahres eine PMV-Erkrankung überstanden.
Es geht ihm ganz gut, nur die Polyurie ist immer noch sehr ausgeprägt. Dazu kommt ein seit einiger Zeit offenbar heftiger Juckreiz ,weswegen er sich häufig am ganzen Gefieder kratzt (auch tagsüber) und ich ihn schon mancher Frontlinebehandlung und desinfizierenden Wasserbädern unterzogen habe, obwohl ich äußerlich Parasiten nicht erkennen konnte.
Seinen Kot hab ich eingeschickt (noch kein Ergebnis) und werd demnächst bei der TÄ seine Nieren checken lassen.
Falls er eine chronische Nierenerkrankung hat, was macht ihr in solchen Fällen ?
Eiweißarme Kost - bis jetzt erhält er, wie seine Partnerin Brownie, eine Art normale Mischkost d.h. Taubenfutter + Bruchmais + Weizen + selten Erdnüsse.
Dazu noch ausreichend Mineralstoffe (Korvimin, Brockmanns Zwergmarke).
Gibt es Eiweißbomben, die man auf jeden Fall meiden sollte?
Was kann man sonst noch tun, um die Nieren zu stabilisieren?
Was könnte man gegen seinen Juckreiz tun?
Kann dieser außer Parasiten und Organschäden (Leber, Niere) noch andere Ursachen haben?
Zur Zeit mausert er stark, kann auch das Juckreiz auslösen?
Danke
Martina

 

[Fridolin01]

Hallo!

Gut, beantworte meine Fragen nun selbst .
Erbsen und Erdnüsse scheinen Eiweißbomben zu sein, davon also nur selten geben.
Sids Juckerei scheint, seitdem er den Brutplatz gewechselt und nach der Frontline-Behandlung besser geworden zu sein. Auch sein Kot wirkt etwas weniger wässrig.
Wenn noch jemand etwas weiß, womit man Nieren stärken kann , wäre ich dankbar für den Hinweis.

Liebe Grüße
Martina

 

[klumpki]

Tyrode Lösung zu trinken geben. Ist es denn wirkliche ein NIerenschaden? Wie wurde der diagnostiziert?

 

[astrid]

Eben. Das ist auch mein Problem. Wurde Diagnostik gemacht? Und wenn ja, welche Form der Nierenerkrankung liegt vor, denn danach richtet sich ja die Therapie. Ohne das kann guten Gewissens kein Rat gegeben oder Mittel empfohlen werden

LG astrid

 

[Fridolin01]

Hallo!

Das Ergebnis der Stuhlprobe, die ich endlich erhielt, ergab unter anderem auch, daß Sid einen Keim , der u.a. zu Harnwegsinfekten führen kann (und in Kliniken neuerdings als schwer zu bekämpfender Hospitalkeim auftritt, ich bin Krankenschwester) im Stuhl hatte. Womöglich waren die Polyurie, verbunden mit vielem Trinken, Sids Versuch, diesen Infekt zu kurieren. Inzwischen ist sein Kot zu 80% normal, soadaß ich nicht mehr von einer Nierenschädigung ausgehe.
Ich werde kontrollmäßig in einiger Zeit noch einmal eine Stuhluntersuchung machen lassen.
Vielen Dank
Martina

 

[astrid]

Da sieht man mal wieder, wie wichtig Diagnostik ist. Wurde er Dir nicht als angeblich nierenkrank übergeben, eben ohne vorherige Untersuchungen? Oder verwechsele ich da die Fälle/ Tauben?

Wie wurde denn der im Kot gefundene Keim behandelt?

Eine Blutuntersuchung kann definitiven Aufschluss über die Nierensituation geben, in der Taubenklink Essen liegen sicherlich Referenzwerte für Nierensymptomatiken vor.

LG astrid

 

[Sina]

Hallo Martina,

ich schließe mich Astrid an: wie wurde der Keim denn behandelt? Und welcher wurde festgestellt?

LG, Sabine

 

[Fridolin01]

Hallo!

Entschuldigt, daß ich bis jetzt nicht geantwortet habe, aber es ist für mich ein etwas heikles Thema.
Sid wurde bisher von mir noch nie mit Antibiotika oder Sonstigem behandelt, zumal sich sein Stuhl inzwischen wieder normalisiert hat.
Vorsichtshalber werde ich aber nochmals eine Stuhlprobe einschicken.
Heikel ist für mich, falls ich den Keim von meinem Arbeitsplatz in meine Wohnung geschleppt habe, denn dann darf ich darüber eigentlich nicht sprechen...
Laut Internet ist dieser Keim nämlich in letzter Zeit vor allem als "Hospitalkeim" aufgefallen, der sehr schwer zu bekämpfen ist und zu einem großen Teil auf die gängigen AB wie Enfloxacin nicht mehr anspricht.
Ich wollte daher erst noch einmal mit einem Arzt der Vogelklinik sprechen (hab noch keinen erreicht), ob dieser Erreger aus der Gruppe der Acinetobacter auch auf "natürliche" Weise in einen Vogeldarm gelangen kann und welche AB laut Antibiogramm noch wirksam wären.
Übrigens hatte meine arme verstorbene Weiße Mama in ihren letzten Tagen einen sehr ähnlichen Durchfall und mußte, da sie nichts mehr von selbst aß und trank, von mir gefüttert werden. Natürlich desinfizierte ich vorher meine Hände, aber so ein Keim steckt ja in allem - den Haaren, der Haut etc . Eine Stuhluntersuchung habe ich leider nicht gemacht, da ich von einem erneuten Schub ihrer PMV-Erkrankung ausging. Ihr Tod kam dann für mich so plötzlich und unerwartet , daß ich auch keinen TA mehr konsultiert habe. Falls sie sich diesen Keim von mir geholt hat, hat sie ihn wahrscheinlich an Sid weitergegeben (der zum Glück ein gutes Immunsystem zu haben scheint).
Ich bin im Moment noch sehr geschockt und traurig wegen Mama , aber falls ich Neues weiß, erfahrt ihr es natürlich.
Bitte entschuldigt
Martina

 

[Fridolin01]

Hallo!

Wollt nochmal etwas zu der Stuhluntersuchung sagen.
Die letzte im Juli fiel bei Sid völlig unauffällig aus (ohne vorhergehende AB-Gabe), sieht man von Stuhlkeimen wie Enterokokken ab.
Beim Abfüllen entdeckte ich aber eines MEINER Haare im Probengefäß, sodaß ich ein Neues füllen mußte. Das könnte natürlich die Erklärung für das merkwürdige Ergebnis davor sein.
Ansonsten sind Sids Ausscheidungen und Verhalten wechselnd: Wochenweise völlig unauffällig, dann wieder viel Urin dabei (Polyurie) mit "Würstchen" und auffallende Kopfbewegungen mit Drehen zur Decke oder "Sternguckerblick". Das tritt auffallend oft auf, wenn Sid irgendwie aufgewühlt ist z.B. in der letzten "Honeymoonphase" mit Brownie. Da war er sehr stürmisch, verdrehte aber eben auffallend oft den Kopf. Jetzt beim Brüten wirkt er wieder sehr ruhig, Kot wirkt normal. Merkwürdig...als hätte er das Virus in sich, und es vermehrt sich, wenn er vllt. immungeschwächt ist. Ich hoffe nur, seine Nieren werden auf Dauer dadurch nicht geschädigt. Nein, die Nieren habe ich noch nicht checken lassen (was auch nicht so einfach ist, zur genauen Diagnostik muß man bestimmte Blutparameter testen).
Im Herbst gehts zur Kontrolluntersuchung, auch um den Termin der nächsten Impfung zu klären. Die letzte Impfung gegen PMV war im Februar.
LG
Martina