Zeit für Neuigkeiten:
Das erste Sylvester mit Jack und Nikita:
Jack und ich waren am Abend zu einem Fondue Chinoise (Brühe und Fleisch/Gemüse) bei einer Freundin mit zwei Kakadus eingeladen.
Jack war auch sehr artig. Seinen Harness kann ich ihm mittlerweile "quer durchs Zimmer" anwerfen, was das Leben massgeblich erleichtert. Denn so kann ich ihn auf der Schulter ins Auto tragen, wo er in eine Transportbox umquartiert wird, statt vier Altbaustockwerke mit diesem sperrigen Ding runterzukraxeln.
Da Jack, der ja besonders klug ist
, seinen Harness aber auch innerhalb von Sekunden aufbekommt, muss ich den Verschluss allerdings noch mit ein wenig Schnur sichern
.
Wie dem auch sei, Jack hat beim Abendessen kräftig zugelangt (bitte nur Fleisch, kein Gemüse - bin doch ein Mann!), so dass ich dachte irgendwann platzt er.
So gegen 22:00 haben wir uns dann verabschiedet und sind zurückgefahren, so dass wir gegen 23:00 wieder zu Hause waren, weil ich doch während der Knallerei bei den Tieren sein wollte. Kaum zu Hause angekommen, ist Jack auf seinen "Schlafdraht" ganz oben im Vogelzimmer gekrabbelt und hat Schicht gemacht. Das Gelage war auch zu anstrenged.
Hector ist kurz danach in seine Transportbox verschwunden, so dass "wir Mädels" allein gefeiert haben. Lily sass links und Nikita recht auf der Schulter und wir haben bei jedem Feuerwerk "Ohhhhhh" und "Ahhhh" gerufen. Nachdem sie ganz ruhig waren habe ich dann auch Lily schlafengesetzt.
Nikita wurde während ich mich umzog, um zur nächsten Party zu düsen, kurz auf dem Stand im Schlafzimmer geparkt. Was sage ich "kurz"? Sie wollte nicht mehr weg. Und als ich dann das Licht ausmachte und die Tür gaaanz langsam zuzog sagte sie mehrmals ganz leise aber sehr deutlich "I love you". Ahhhh da schmilzt das stolze Papageienmutterherz.
Also ich ungefähr zwei Stunden später wiederkam, sass Nikita immer noch ganz relaxed auf dem Stand (Ihr eifrigen Leser erinnert Euch sicherlich noch, wie wir üben mussten damit sie überhaupt draufgeht). Wieder bot ich ihr meinen Arm an, um sie ins Papageienzimmer zu tragen, und wieder wollte sie lieber sitzen bleiben.
Da es mittlerweile schon 2:30 war, dachte ich mir "wurscht" und liess sie dort. Sie hat die ganze Nacht ruhig im Schlafzimmer geschlafen. Dies ist mit Abstand der längste Zeitraum, den sie sich je aus dem Vogelzimmer herausgetraut hat. Meist wird sie innerhalb einer Stunde unruhig und ich bringe sie zurück.
Der einzige, der Panik bekam war Jack, der heute morgen als er auffwachte voll Schreck bemerkte, dass er allein im Papageienzimmer war (die Agas zählen ja in dieser Hinsicht nicht). Glücklicherweise war es schon kurz vor zehn und so habe ich ihn auch ins Schlafzimmer geholt.
Erst einmal gab es eine rührende Begrüssungsszene zwischen dem toughen Rabauken und seiner Nikita - sie haben ganz zart mtieinander geschnäbelt - und dann fing der Tag an.
Abgesehen davon, dass es das erste Mal für Nikita war, ist es absolut erstaunlich, dass sie gerade diesen Zeitpunkt gewählt hat. Denn wir hatten am Montag einen Horror-TA Besuch.
War mit Jack und Nikita zum Röntgen da - und wie ich schon vermutete hat Nikita wieder einen Aspergillose-Befund (Jack ist 1a kerngesund <freu>).
Dann haben wir bei Nikita noch Blut abgenommen für Schwermetalltests (erstmal Zink und Blei, da man für jeden Test zwei ml Blut benötigt). Ich hatte nämlich gehört, dass es eine neue Studie gibt, die besagt, dass Rupfen oft auf chronische Schwermetallvergiftungen zurückzufüren ist.
Wie dem auch sei, ihr wurde also Blut abgezapft, aber dann hörte sie nicht mehr auf zu bluten. Es war entsetzlich. Da sie wohl auch recht panisch war, pumpte ihr Blut mit Druck aus der kleinen Einstichwunde.
Ich habe ihr dann einen mit blutstillendem Mittel getränkte Tupfer unter den Flügel gedrückt, aber es hörte einfach nicht auf. Überall war Blut. Ihr Gefieder und ich waren anschliessen blutverschmiert. Es sah wirklich schrecklich aus.
Die TA meinte, es wäre weniger, als es aussähe. Phew aber wenn man so mittendrin steckt..........
Ausserdem bin ich wahrlich nicht der Typ, dem bei ein bischen Blut schlecht wird. Meine Eltern sind beides Ärzte und ich mit solchen Dingen aufgewachsen. Auf jedenfall war alles ganz schrecklich und wir beide waren fix und fertig. Alles in allem haben wir so zwei Stunden beim TA verbracht.
Als wir nach Hause kamen, hatte Nikita dann auch demensprechend ihr Verhalten geändert. In die Box wollte sie gar nicht gehen (auf den Schreck wollte ich sie inhalieren lassen, da ja so ein Stress das Immunsystem sofort herunterfährt, was bei einer bereits vorliegenden Aspergillose-Erkrankung gar nicht gut ist). Und nach dem Inhalieren verzog sie sich vollkommen eingeschüchtert in die hinterste Sicherheitsecke auf dem Käfig im Vogelzimmer. (Ich verzog mich auf den Schreck erstmal mit einem Bellini in die heisse Badewanne - man war ich geschafft - unglaublich wie einen so etwas mitnimmt).
Wie dem auch sei, Ende gut alles gut. Aber es ist einfach erstaunlich, wie sie nach einem solchen Erlebniss schlussendlich mutiger statt noch ängstlicher geworden ist.
Als ich jetzt beim Computer sass, gab sie mehrere Kontakt-"Hallos" von sich, und zuletzt krabbelte sie auf den Ast, der in der Tür zum Wohnzimmer hängt und signalisierte mir mit hochgehobene Fuss (das machen alle meine Geier im Übrigen)sehr deutlich, dass Madam jetzt hochgenommen zu werden wünschen. So thront sie jetzt auf meiner Schulter während ich dies hier schreibe
So, das wars für heute.
Wg. Bildern: da ich noch immer wegend er Costa Rica Ferien Website verzweifele, wird es wohl noch etwas dauern. Sorry.
Euch und Euren Geiern wünsche ich alles Gute fürs Neue Jahr und liebe Grüße,
Ann.