Notfall-Kit für wilde JV (Kohlmeise)

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Pauleburger

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Hey Leute,

ich mache mir aktuell etwas Sorgen um "meine" Kohlmeisen.
Normalerweise hab ich auf eine Kippen-Länge immer beide Elternteile füttern sehen, wobei das Männchen schmerzfreier war, wenn ich draußen bin. Das Weibchen etwas vorsichtiger, so konnte ich sie ganz gut unterscheiden.
Seit heute bleibt er aber aus. Sonst kam er 2-3x in 5min.

Nun soll es ja Montag einen Temperatursturz geben, d.h. das Weibchen müsste hudern. Es sind sieben Junge, am 2. Mai sind die ersten fünf geschlüpft.

Nur wer füttert, wenn das Männchen tatsächlich ausgefallen ist?

Noch sperren sie wenn man den Kasten öffnet. Also dachte ich, ich könnte mir geeignetes Futter für den Notfall zurecht legen.
Nur welches? Was, wenn das Weibchen die Brut komplett aufgibt? Darauf wöllte ich mich etwas vorbereiten. Daher bitte ich euch um Tipps, was so ein Notfall-Kit enthalten sollte.

Danke schon mal! :)

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PS: vor einer Minute habe ich wieder den Sperber jagen sehen, der kommt mittlerweile alle zwei Tage. Normalerweise freu ich mich sehr über so eine Beobachtung.
Die Wacholderdrosseln stürzen sich immer wie die Berserker drauf, was ich ziemlich interessant finde, da sie selbst gerade für die Weiber perfekte Beute sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuch in der Nähe Maden, Insekten, ( am besten gefrostete die Du dann Portionsweise auftauen kannst).
Für den Altvogel zu Unterstützung geschälte Sonnenblumenkerne und Fettkuchen. Damit können sie ihren Energie bedarf ergänzen. Wird nicht an die Jungen verfüttert.

Bis auf die gefrosteten und aufgetauten Maden und dem Fettkuchen bleibt hier alles andere ziemlich unberührt.
 
Hi, ich hab kleine Heimchen geholt, eingefroren und dann die Hinterbeine entfernt. Tauen gerade noch auf, mal sehen ob sie es nimmt.
Mehr hatten sie leider nicht da, außer Mehlwürmer. Aber die sind meines Wissens ungeeignet.

Das Männchen ist übrigens am späten Nachmittag doch mal aufgetaucht. Verstehe nicht, warum er sich jetzt so raus nimmt.
Hab aber tatsächlich gelesen, dass die Weibchen ab einem bestimmten Punkt bis zu 90% der Nahrung ran schaffen.

Ich denke die (Hand-)Aufzucht ist schon aufwendig, aber kein Hexenwerk. Nur wie will man ein ganzes Gelege wieder auswildern? Spätestens da wäre ich erstmal ratlos
 
Ist vermutlich einfacher ein ganzes Gelege auszuwildern, als einen einzigen Vogel, der nie in einer Gruppe interagiert hat...
Dem Kälteeinbruch sehe ich auch kritisch entgegen, ich hab in drei Kästen drei Kohlmeisenbruten sitzen. Wenn die alle aufgegeben werden krieg ich die Krise. Ich kann unmöglich im günstigsten Fall 15 Meisen Küken füttern geschweige denn im schlechtesten Fall 45 :D
 
Naja die JV werden ja nach dem Ausfliegen noch 10-20 Tage von den Eltern gefüttert bzw. angelernt. Wie soll man letzteres bewerkstelligen? Bei einer Art, die natürlicherweise in den Baumwipfeln nach Raupen sucht? Woher sollen sie lernen, welche Arten man meiden sollte? Usw...

Vielleicht fehlt mir gerade etwas die Fantasie. :D

Vor dem Kälteeinbruch hab ich auch Schiss. Habe letztes Jahr im Rahmen eines Diversitätsprojekts 150 Nistkästen kontrolliert. Im Mai musste ich einige tote Bruten entfernen. Das war schon auffällig, denn es waren alle Altersstufen dabei.
 
Von den Heimchen fehlt schon die Hälfte, habe ich eben gesehen :)
 
Bei den aufgetauten Heimchen musst nur aufpassen, die verderben sehr schnell. Aufgetaute Pinkies wären besser, kannst Du tel. im Zooladen bestellen, wenn es nicht vorrätig ist (Achtung: Sauteuer)
 
Ich schätze mal dass sie den Kälteeinbruch überstehen. Die Eisheiligen kommen jedes Jahr, bis jetzt noch und so außergewöhnlich früh haben sie auch nicht angefangen. Die Nistkästen sind gut gepolstert und wenn die Altvögel beim füttern etwas unterstützt werden durch Bereitstellung entsprechender Insekten, wird es klappen.

Außerdem wird ja kein Frost von -20 °C erwartet, was übrigens im Mai auch keine Seltenheit ist.

Schlimmer für Jungvögel sind extreme Trockenheit und Hitze.
 
Ja, ich bin auch guter Dinge. Soooo kalt wird es nicht werden, war nicht vor ca. 1 Woche auch mal so ein Kälteeinbruch, nur zwei Tage lang? Das müssten die Vögel in den Kästen verkraften. Insekten gibt es noch genug. In den Nestern in den Bäumen und Büschen wird's da schon kälter werden.. drücken wir allen Kleinen den Daumen :)
 
Also ich kann es natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen: aber ich denke die Kälte (und die daraus resultierende Knappheit von Insekten) war schuld, dass zwei Küken gestorben sind.

Solche Verluste sind natürlich völlig normal, ich werde mal ein paar Studien zum Bruterfolg von Kohlmeisen raussuchen. Aber wie gesagt, letztes Jahr im Mai das selbe Spiel...
Es sind immerhin sieben geschlüpft. Mich würde interessieren, wie viele im Schnitt zum ausfliegen kommen.

Was sagen eure eigenen Erfahrungen?

Die frisch toten Küken hatten aber auch noch einen Zweck. Als ich sie entfernte, hat "meine" Krähe quasi schon gewartet. Ich hab sie immer mit überschüssigen, angeknackten Walnüssen gefüttert. Daher schaut sie täglich vorbei. Ich denke sie haben mittlerweile auch Junge, das Nest ist nur 50m Luftlinie entfernt.

Von den Tauben, die hier verwildert sind (zwischen 4-10) hat es auch eine erwischt. Direkt hinterm Haus die Rupfung plus ausgefressener Körper. Ich weiß nicht ob der Habicht gestört wurde, weil schon noch ordentlich (Brust-)Fleisch dran ist. Vielleicht war's auch ein Sperber-Weib, denke ein Habicht hätte die Taube weggeschleppt. Aber den Rest wird Krähe oder Fuchs erledigen.
 
Es sind immerhin sieben geschlüpft. Mich würde interessieren, wie viele im Schnitt zum ausfliegen kommen.
Die Kälte macht den Hölenbrütern in der Regel nicht so viel Probleme. Vielmehr ist es der Insektenmangel der durch die Kälte aber auch bei andauerndem Regen entsteht. Sind nicht genug Insekten zu finden geben die Altvögel recht häufig die Brut auf.
Sind die Bedingungen gut werden auch alle Küken das Nest verlassen. Mit dem Moment des verlassen beginnt der Kampf ums Überleben. Da die Meisen Populationen nicht zunehmen kannst du dir ausrechnen das ein Pärchen in ihrem Leben etwa 2 junge hervor bringt die es selbst bis zur Geschlechtsreife im nächsten Jahr schaffen.
Ich meine nicht pro Brut sondern im ganzen Leben.
Gruß
Terra
Ps. Mehlwürmer kann man auch geben. Diese müssen allerdings erstmal einige Zeit ordentlich gefüttert werden.
 
Hi terra,
ja im Groben ist mir das bekannt, ich fang jetzt auch nicht an zu heulen deswegen. Die Kleinvögel sind genau auf solche Situationen angepasst und kompensieren sehr schnell.
Sind übrigens noch vier Junge da.

Und es gibt einen riesen Haufen Studien zum Thema. Lese ich auf jeden Fall noch und schreibe hier gerne eine kleine Zusammenfassung, bin aber im Moment noch an der Auswertung meines eigenen Projektes, und zwar wie sich die Faktoren Totholz, Baumartenanzahl, Nadelholzanteil und Komplexität der Vegetation auf die Zusammensetzung von Brutvogelgemeinschaften auswirken.
Ich verzweifele gerade etwas an der Statistik, ist jetzt nicht mein Lieblingspart :D
 
Thema: Notfall-Kit für wilde JV (Kohlmeise)

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