Partner füttert toten Vogel

Diskutiere Partner füttert toten Vogel im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo! Ich hatte mich vor einiger Zeit mal hier wieder gemeldet, war dann aber nicht wieder im Forum gewesen, weil hier noch viel nebenher lief...
Stephanie

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Hallo!
Ich hatte mich vor einiger Zeit mal hier wieder gemeldet, war dann aber nicht wieder im Forum gewesen, weil hier noch viel nebenher lief. Wir hatten einen Verwandten im Pflegeheim, dem wir seit Anfang Februar täglich Flüssignahrung anbieten mussten und Wasser, damit er auf einen minimalen Bedarf kommt. Man kann sich vorstellen, dass das sehr anstrengend war und für wenig daneben noch Kapazitäten frei blieben. Dieser Verwandte starb nun leider am 25. April.
Und direkt in der Nacht davor war Keisha-May immer wieder vom Ast gefallen und bei einem Tierarztbesuch am folgenden Morgen stellte sich schwere Arthritis heraus (sie hielt das Bein so, als sei es gebrochen). Da Finn, der verbliebene PArtner auch Arthritis hat, sollte ich beiden nun täglich Schmerzmittel geben und sie in einen kleineren Käfig setzen.
Nun ist Keisha-May heute Nacht gestorben.

Vorher wurde sie die ganze Zeit von Finn gefüttert (Finn: 10 Jahre, Keisha-May: 11 Jahre) und er kuschelte sehr oft mit ihr auf ihrem Sitzbrett.
Nachdem ich sie nun heute morgen fand, habe ich sie auf ein anderes Sitzbrett gelegt, und er sitzt jetzt die ganze Zeit vor ihr, piept leise und versucht sie immer wieder zu füttern.

Wie lange soll ich das so belassen? Warten, bis er von selbst weggeht oder sie vorher rausholen?

Die beiden vorherigen Todesfälle, Friko und Malia, hatte ich auch auf ein Sitzbrett gelegt, damals war aber vor allem Keisha-May daran interessiert und stupste sie ein paar Mal wiederholt an, ging aber auch immer wieder weg, also war nur kurz auf dem Brett am Stück.
Jetzt hat Finn seit Oktober also drei Todesfälle miterlebt und sich um zwei (Malia und Keisha-May) noch intensiv gekümmert mit Kuscheln und Füttern.
Ich weiß nicht, ob ich ihm jetzt stundenlang Zeit geben soll und wie ich mich danach verhalten soll.

Er ist halt auch sehr alt, der einzige Partner, den ich hier bekommen könnte, wäre aus der Zoohandlung, also sehr jung. Auf der anderen Seite war Finn seit seiner Jugend immer mit drei anderen Vögeln zusammen. Eine Entscheidung wird frühestens Montag getroffen.

Wäre es denn okay, wenn ich Keisha-May bis heute nachmittag da auf dem Brett liegen lasse, damit er wirklich realisiert, dass sie tot ist? Teilweise ruft er auch, klingt so ein bisschen nach, "hey, jetzt mal mal was!", aber nur ganz selten.
 
Vielen Dank für eure Rückmeldung. Habe sie jetzt gerade rausgeholt, er hat wirklich bis vor kurzem da gesessen und sie gekrault und versucht zu füttern. Jetzt zwitschert er allerdings wieder ein bisschen.
Man sieht doch, dass die Tiere den Abschied brauchen. Bei den vorherigen Toden war das immer etwas kürzer und distanzierter. Einmal saßen alle drei auf einer Stange mit etwas Abstand zum Sitzbrett, auf dem Fiete dann eine Stunde lang lag. Bei den anderen Malen habe ich den Vogel auf ein unteres, normalerweise nicht genutztes Sitzbrett gelegt und es kam dann meist Keisha-May noch ein paar mal runter, um ihn anzustubsen, nachdem sie erst mal mit langem Hals rübergelugt hatte. Das hatte Finn nun heute gar nicht, der hat etwas gewartet und saß dann die ganze Zeit sehr nahe bei ihr und hat sie gekrault.

Ich werde jetzt vermutlich erst mal nur einen Partner dazu setzen und schauen, wie sich das dann gestaltet. Die letzten Wochen hatte ja keiner mehr den Käfig verlassen, mal schauen, ob das anders wird, wenn da ein aktiverer Vogel zukommt.

Keisha-May musste sich auch noch bis zuletzt vom Gitter hochschleppen, die Leiter, die ich ihr vom Boden zum Futterbrett gestellt hatte, wollte sie nicht annehmen. Die doppelten Äste zum Drüberlegen/ Abstützen auch nicht.

Über so etwas denkt man ja gar nicht nach; vielleicht sollte man von Anfang an schon einige behindertengerechte Elemente einbauen, damit die Vögel die dann kennen, falls es mal ernst wird.
Wir haben ja früher auch nie darüber nachgedacht, wie es den überlebenden Vögeln geht, wenn einer rausgenommen wird, zum Tierarzt gebracht und von da dann nicht mehr zurück kommt. Heute würde ich tatsächlich jedem empfehlen, den dann noch mal mit nach Hause zu nehmen und eine Stunde zur Verabschiedung in den Käfig zu legen. Man liest ja immer, das Wellensittiche tote Artgenossen anpicken, aber das habe ich jetzt bei den letzten dreien tatsächlich gar nicht erlebt, im Gegenteil. Bei Malia saßen Finn und Keisha-May beiderseits des kranken (Tumor) Vogels auf dem Sitzbrett, haben gekraut und gekuschelt und sind dann auch zum toten Vogel noch mal gekommen um zu fiepen, schauen und azustubsen. Bei Keisha-May wurde auch die letzten Tage fast durchgehend gefüttert, gekrault und gekuschelt.
Da sieht man doch, dass ein erstaunliches Verständnis für Krankheit und Leid gegeben ist, während ja meist gesagt wird, dass kranke Vögel aus dem Schwarm ausgeschlossen werden.

Nachdem ich ja nun in der Woche vom 20. auch eine Nacht und danach drei Tage stundenweise im Krankenhaus war, Händchenhalten, Lieder abspielen und Anekdoten erzählen in der Hoffnung, dass das ein bisschen durchkommt, finde ich es erstaunlich, dass ein Wellensittich mit wenig Lebenserfahrung außerhalb meiner vier Wände eine ähnliche Begleitung macht.
 
Guten Abend,

also erstmal, mein Beileid zu eurem Verlust. Ich finde es schlimm mit ansehen zu müssen, wenn ein Tier gehen muss...

Zu deinem Vorhaben einen eingeschläferten Vogel vom Tierarzt wieder mitzunehmen würde ich allerdings abraten. Ich kann deine Intention verstehen, aber als ich einmal ein Chamäleon einschläfern lassen musste und es zum Begraben mitnehmen wollte, sagte der Arzt mir ich müsste es extrem gut vergraben, sodass kein Tier es ausbuddeln und fressen kann - das Mittel ist extrem giftig und evtl reicht da vielleicht der bloße Kontakt zum toten Tier (Gerade die Fütterungsversuche machen mir da Sorgen), dass der verbliebene Vogel evtl auch stirbt. Also im Zweifelsfall würde ich den Arzt auf jedenfalls vorher fragen.

Liebe Grüße,
Caro
 
Thema: Partner füttert toten Vogel

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