Partnerin für blinden Kanarienhahn

Diskutiere Partnerin für blinden Kanarienhahn im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Vor einigen Monaten habe ich einen Kanarienhahn aus wirklich erbärmlicher Einzelhaltung bei mir aufgenommen. Bei der vogelkundigen Tierärztin...
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Wodehouse

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Vor einigen Monaten habe ich einen Kanarienhahn aus wirklich erbärmlicher Einzelhaltung bei mir aufgenommen. Bei der vogelkundigen Tierärztin stellte sich heraus, dass er bereits älter ist und leider fast völlig blind. Aufgrund einer alten, schlecht verheilten Schulterfraktur ist außerdem seine Flugfähigkeit so eingeschränkt, dass er unweigerlich abstürzen würde, orientieren könnte er sich ohnehin nicht. Er lebt daher in einem Käfig mit 1m Breite, viel freier Bahn, breiten Ästen und Sitzbrettchen und findet sich gut zurecht. Futternäpfe und auch Salat atc. findet er problemlos, und sein schlechter Allgemeinzustand hat sich inzwischen auch etwas gebessert. Mein Wunsch ist, dass er seinen Lebensabend mit einer Partnerin verbringen darf, allerdings stehe ich da vor Schwierigkeiten. Eine ältere, meinetwegen auch gehandicapte Henne habe ich bisher nicht gefunden. Eine jüngere Henne wäre glaub ich schlicht zuviel für ihn, außerdem will ich keiner jungen Henne ein Leben in Käfighaltung zumuten, sie sollte ja auch ein schönes Zuhause haben. Was würdet ihr tun?
 
Ihn allein lassen. Zumindest bis Du vielleicht doch noch eine ählich gehandicapte Henne findest. Kanaris sind nicht wie Sittiche dass sie dauerhaft in "Partnerschaften" zusammenleben, und gegenüber einer gesunden Henne wäre er vielleicht zumindest in der Brutzeit doch etwas überfordert.
 
Danke für deinen Rat. Mir als Sittichhalter fällt es zugegebenermaßen schwer, einen Vogel alleine in seinem Käfig sitzen zu sehen, aber dennoch nagen da immer die Zweifel, was das Beste für den armen Tropf ist, und ob er eine Vergesellschaftung überhaupt noch verkraften würde (ich weiß nicht, wie alt er ist).
 
Sehe ich auch so, zum Beispiel wäre eine flugbehinderte Henne sicher ideal. Ich meine, was bringt es, wenn der Hahn mit einer gesunden Henne sowieso nicht mitmachen kann?

Das Wichtigste ist allerdings, dass der Hahn gut versorgt ist und eine Umgebung hat, die seinen Bedürfnissen entspricht.
 
Wenn du eine ältere ruhige Henne findest (denn das Temperament ist wohl ausschlaggebend), dann würde ich ihn auf jeden Fall vergesellschaften.
 
Hallo Wodehouse,

angenommen, Du erhälst irgendwann einmal die Gelegenheit, eine alte Kanarienhenne zu bekommen, dann müssen nach Quarantänezeit die beiden erst einmal aneinander gewöhnt werden. Ob ein alter, blinder Kanarienhahn das streßfrei übersteht?
Und dann: Wenn der Hahn stirbt, suchst Du dann für die alte Kanarienhenne einen "Pensionär"? Weil, dann ist sie ja alleine.

Ich würde den Vogel alleine halten und ihn bis an sein Ende gut versorgen.
 
Ich hab genau das gemacht: einen 11-jährigen Hahn, damals noch mit leichtem Handicap, mit einer nicht mehr ganz jungen Henne (5 Jahre alt) vergesellschaftet. Mittlerweile ist der Hahn 14 Jahre alt, fast blind, sehr struppig, flugunfähig und Bodenbewohner. Der Henne biete ich trotzdem Freiflug, nur lehnt sie ihn meistens ab. Die Henne triezt ihn besonders in der Brutzeit noch und nöcher, so dass sie mittlerweile wieder getrennt sitzen. Noch einmal würde ich dieses Experiment nicht wagen. Wenn mein Paulchen irgendwann stirbt, werde ich Pauline abgeben. Dann hat es sich für mich erst einmal erledigt mit den Kanarien.
 
Ich danke euch für eure vielfältigen Meinungen und Erfahrungen - so in etwa geht es auch in meinem Kopf vor, was das Für und Wider betrifft. Sollte es sich so fügen, dass eine ältere und/oder ähnlich gehandicapte Henne ein Zuhause sucht, werde ich vernutlich nicht Nein sagen, ansonsten aber keine Vergesellschaftung mehr forcieren. Dass der Hahn mit Rücksicht auf seine speziellen Bedürfnisse bestmöglich versorgt wird, ist ohnehin selbstverständlich.
 
Thema: Partnerin für blinden Kanarienhahn
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