Pavuasittiche - Erfahrungsaustausch

Diskutiere Pavuasittiche - Erfahrungsaustausch im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Hallo, Nach längerem Aufenthalt in Brasilien bin ich vor zwei Wochen nach Deutschland zurückgekehrt. Mitgekommen ist ein Pavua...
Ruediger We

Ruediger We

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Hallo,

Nach längerem Aufenthalt in Brasilien bin ich vor zwei Wochen nach Deutschland zurückgekehrt. Mitgekommen ist ein Pavua (Weißaugen-)-sittichpärchen. Die Vögel wurden im Süden Brasiliens gezüchtet und sind 3 Jahre alt. Sie stammen von Züchtern in Bundesstaaten Rio de Janeiro und Sao Saulo. Bei mir sind sie seit etwa 1,5 Jahren.

Es war sehr mühevoll und zeitaufwendig die nötigen Lizenzen für den Export/Import zu bekommen. Aber es am Ende alles funktioniert. Unsere Freunde haben sich inzwischen sehr gut eingelebt.

Ich würde mich freuen, wenn ich hier ander Halter dieser Art oder anderer Aratinga-Arten treffen könnte, um Erfahrungen auszutauschen.

Leider sind Pavuasittich scheinbar nicht sehr häufig in Deutschland zu finden. Das ist schade, es sind wunderbare Tiere. Aber ihre bunten Aratinga-Vetter sind gabz gut vertreten.

Freue mich auf über jeden Tip.

Grüße,
Rüdiger
 
Hi Rüdiger!

Leider sind Pavuasittich scheinbar nicht sehr häufig in Deutschland zu finden. Das ist schade, es sind wunderbare Tiere.

Mal eine ganz blöde Idee ... mach eine Zuchtgenehmigung und laß Dein Paar brüten. Die Nachzuchten an gewissenhafte, arterhaltungsinteressierte Züchter zu vermitteln, wäre sicherlich überhaupt kein Problem. Und die IG Südamerikanische Sittiche würde Dich sicherlich mit offenen Armen empfangen ;)
 
Ich kann mich Christian nur anschließen. Mach eine Zuchtgenehmigung. Das wäre meiner Ansicht nach Pflicht. Da du Tiere direkt aus Südamerika hast sind sie besonders wertvoll. Du bringst dadurch frisches Blut in die deutschen Bestände.

Meine Freundin und ich haben auch Aratingas (Rotmasken, Blaukopf), aber auch Nanday- und Smaragdsittiche (Familie Langschnabelsittiche). Die Rotmaskensittiche haben dieses Jahr auch das erste Mal gebrütet, hatte in diesem Forum einen Thread zur Zucht. Wenn du fragen hast dann raus damit :) .
 
Hi,

Erstmal Dank für die Antworten. An die Zuchtgenehmigung habe ich auch schon gedacht. Habe mich nämlich gefragt, was ich machen würde, wenn die Tiere brüten. Nach dem Gesetz hier in Deutschland dürften sie das bei mir ja nicht. Ich werde mich also schlau machen, wie ich an die Zuchtgenehmigung komme. Ihr könnt mir doch bestimmt etwas dazu erzählen.

Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einem "papageienkundigen" Tierarzt hier im Ruhrgebiet, da ich die Tiere gerne einmal checken lassen will. Christian, hast du einen Tip?

Ausserdem plane ich eine geignete Zimmervoliere fuer unsere Freunde, zur Zeit sind sie übergangsweise in einem Käfig untergebracht.

In Brasilien war es üblich, daß Vögeln, die im/am Haus gehalten werden, die Flügel gestutzt werden. Ich halte das für absolut nicht gut, habe es dort aber auch machen lassen, da die Vögel sich so den ganzen Tag frei auf meiner Veranda bewegen konnten. Hier hat das natürlich ein Ende und ich denke dass sie in einigen Wochen abheben werden.

Da die Vögel in Brasilien tagsüber im Freien waren, scheinen sie hier doch etwas das Sonnenlicht zu vermissen. An sonnigen Tagen, die hier ja recht selten sind, sind sie deutlich aktiver. Deshalb habe ich mir inzwischen eine "Vogellampe" zugelegt, die eine deutliche Verbesserung der Stimmung gebracht hat. Was nocht ganz gut sein könnte, wäre eine Art "Wärmelampe". Da habe ich aber noch keine Idee.

Bis demnächst!
Rüdiger
 
Hi Rüdiger!

Ihr könnt mir doch bestimmt etwas dazu erzählen.

Zunächst mal muß man für die Zuchtgenehmigung beim Amtsveterinär eine Prüfung machen, wo geprüft wird, ob Du Dich mit den Gesetzesgrundlagen wie z.B. Beringungspflicht auskennst, den Haltungsbedingungen der gehaltenen Art und vornehmlich der "Pagpageienkrankheit" Psittakose.

Zudem muß man als Züchter für Krankheitsfälle einen Quarantäne-Raum vorweisen können, was bei Wohnungshaltung aber nicht machbar ist. Hast Du aber einen Tierarzt, der kranke Vögel in Pflege nimmt, kannst Du meist trotzdem die Zuchtgenehmigung bekommen.

Christian, hast du einen Tip?

Über 90% aller Tierärzte verstehen von Vögeln rein gar nix, da es an den Unis nicht auf dem Lehrplan steht.

Der einzige TA im Ruhrgebiet, den ich empfehlen kann ... ich kenne natürlich nicht alle ;) ... ist Dr. Probst in Dorsten. Er hat selber Graupapageien und kennt sich somit aus Eigeninteresse mit Papageienvögel recht gut aus. Er ist allerdings Landtierarzt und kein reiner Vogelspezialist. Wenn letzteres gefragt ist, gibt es nur EINE Adresse und das ist Dr. Straub in der Düsseldorfer Tierklinik.

In dem Zusammenhang noch ein wichtiger Hinweis: Deine beiden Süßen brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit von 50-60%, um nicht an der lebensgefährlichen Aspergillose zu erkranken. Also schaff Dir am besten ein digitales Hygrometer an ... gibt's im Baumarkt für ca. 20 Euro ... im Winter ist so eine Luftfeuchtigkeit nämlich nicht einfach hinzukriegen.

Was nocht ganz gut sein könnte, wäre eine Art "Wärmelampe". Da habe ich aber noch keine Idee.

Eine Wärmelampe werden sie bei Wohnungshaltung nicht brauchen. Ansonsten schau Dich mal im Zubehör-Forum um. Dort wurde das Thema Vogel-Beleuchtung schon öfter diskutiert. Fakt ist die Geier brauchen Sonnen- bzw. UV-Licht, was sie in der Wohnung hinter doppelt verglasten Fenstern nicht haben, da diese UV-Licht filtern.

Kleiner Tip: Die Reichweite des UV-Lichts einer Vogellampe beträgt lediglich 30-50cm!
 
Hi Christian,

Danke für die Tips. Letzen Montag war ich in Düsseldorf beim TA, da die Henne zunehmend passiv wurde. Schon in Brasilien hatte sie vor unserer Ausreise Probleme, war aber nach einem vierwöchigen Aufenthalt beim TA wieder gut hergestellt. Leider diagnostizierte Dr. Straub „Aspergillose“. Außerdem war der Leucozytengehalt im Blut sehr hoch. Letzten Dienstag begann ich mit der Therapie (Für 7 Tage 1mal täglich oral Baytril und für 28 Tage 1mal täglich oral Itrafungol und im Anschuss daran für 28 Tage 1mal täglich Inhalation mit Imaverol). Letzen Freitag kam dann der Anruf von der Tierklinik, dass bei den Laboruntersuchungen auch eine Infektion mit E. coli festgestellt wurde. Eine Resistenzbestimmung hat ergeben, dass Claforan wohl helfen wird. Mit der Behandlung werde ich heute Abend beginnen. Inzwischen hat sich der Zustand von Chico, unserer Henne, aber schon leicht gebessert.

Diesen Beitrag werde ich auch in das Forum für aspergillosekranke Vögel einstellen und auch über den weiteren Verlauf berichten.

Grüsse,
Rüdiger
 
Hi Rüdiger,

das sind ja weniger gute Nachrichten, aber zumindest haste ja einen guten TA.

Was die Inhalation angeht ... besprich mal mit dem Doc alternativ die Inhalation mit F10, was deutlich schonender für die Organe ist als herkömmliche Antimykotika, aber nicht minder effektiv. F10 wurde im Aspergillose-Forum schon seitenweise besprochen und wird inzwischen von vielen Tierärzten zur Aspergillose-Therapie eingesetzt.

Desweiteren kann ich PRIME als Vitaminpräparat zur Stärkung der Immunabwehr empfehlen. Zudem enthält es auch Laktobazillen, was bei der derzeitigen Antibiotika-Therapie nicht verkehrt ist. Hinzukommt, daß in PRIME die fettlöslichen Vitamine so niedrig dosiert sind, daß es für eine längerfristige Therapie geeignet ist. Das Zeug bekommste in gut sortierten Zoo-Handlungen und wird ins Trinkwasser gemischt. Meine Geier stehen da voll drauf, da es im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt sehr fruchtig riecht.

Ansonsten wie gesagt unbedingt ein digitales Hygrometer anschaffen und darauf achten, daß die Luftfeuchtigkeit möglichst 50% nicht unterschreitet ... im Winter bei Heizungsluft nicht die leichteste Übung.

Ansonsten ... toi, toi, toi :zustimm:
 
Thema: Pavuasittiche - Erfahrungsaustausch

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