PBFD : Übertragungsrisiko?

Diskutiere PBFD : Übertragungsrisiko? im Forum Für Vögel mit Krankheiten wie PBFD und Polyoma im Bereich Vogelkrankheiten - Ich habe zwei Abgabewellis aufgenommen, von denen einer Gefiederstörungen hat, die durch Milben verursacht sein sollten. Nun war ich beim TA...
C

Chichi

Mitglied
Beiträge
56
Ich habe zwei Abgabewellis aufgenommen, von denen einer Gefiederstörungen hat, die durch Milben verursacht sein sollten.

Nun war ich beim TA, der der Meinung ist, die Henne habe PBFD. Erkannt hat er das an der typischen Ausprägung (lange Schwanz- und Schwungfedern fehlen) und daran, dass die Spot-On-Behandlungen beim Vorbesitzer keine Wirkung gezeigt haben. Auf den virustest habe ich verzichtet, weil der Test ja leider nicht so sicher ist, und ein negatives Ergebnis deshalb keine Gewissheit bringen würde.

Erkrankt ist sie erst im Alter von fünf Jahren, nun ist sie sieben. Abgesehen davon, dass sie durch die fehlenden Federn flugunfähig ist, ist sie ein sehr munteres und freches Tierchen.

Der TA hat mir geraten, die beiden lieber in einen infizierten Bestand abzugeben und sie nicht mit meinen Vögeln zu vergesellschaften.
Das Übertragungsrisiko wird aber kontrovers diskutiert, und da ich nicht züchte und deshalb keine empfindlichen Küken habe (einer meiner Nymphensittiche ist allerdings erst fünf Monate alt), bin ich nicht so sicher, ob ich die beiden nicht doch behalten könnte.

Wer hat persönliche, am besten langjährige Erfahrungen mit PBFD, und der Vergesellschaftung?
 
Inge 032.jpgG'day Die (PBFD) ist eine Virus Infektion und wird auch über Kot ausgeschieden. Man sollte solche Vögel die (PBFD ) in den Vogelhimmel schicken so schwer es auch fällt umd nicht noch andere Vögel anzustecken. Manche Eltern haben den Virus in sich ohne das man es sieht und wenn dann Junge im Kasten sind und diese gefüttert werden , kann es dann zum Ausbruch kommen. Die PBFD betrifft alle Vogelarten und ist eine Geisel der Vogelhaltung , with kind regards und immer gesunde Vögel ( Gerd)
 
Ich habe zwei Abgabewellis aufgenommen, von denen einer Gefiederstörungen hat, die durch Milben verursacht sein sollten.

Nun war ich beim TA, der der Meinung ist, die Henne habe PBFD. Erkannt hat er das an der typischen Ausprägung (lange Schwanz- und Schwungfedern fehlen) und daran, dass die Spot-On-Behandlungen beim Vorbesitzer keine Wirkung gezeigt haben. Auf den virustest habe ich verzichtet, weil der Test ja leider nicht so sicher ist, und ein negatives Ergebnis deshalb keine Gewissheit bringen würde.

Erkrankt ist sie erst im Alter von fünf Jahren, nun ist sie sieben. Abgesehen davon, dass sie durch die fehlenden Federn flugunfähig ist, ist sie ein sehr munteres und freches Tierchen.

Der TA hat mir geraten, die beiden lieber in einen infizierten Bestand abzugeben und sie nicht mit meinen Vögeln zu vergesellschaften.
Das Übertragungsrisiko wird aber kontrovers diskutiert, und da ich nicht züchte und deshalb keine empfindlichen Küken habe (einer meiner Nymphensittiche ist allerdings erst fünf Monate alt), bin ich nicht so sicher, ob ich die beiden nicht doch behalten könnte.

Wer hat persönliche, am besten langjährige Erfahrungen mit PBFD, und der Vergesellschaftung?

Also als erstes würde ich mal einen Test machen lassen und zwar nicht nur auf PBFD sondern auch auf Polyoma. Es ist wohl richtig, dass der PBFD Test nicht so sicher ist, aber die Spot on Behandlung hat sicherlich nichts damit zu tun ob der Vogel PBFD oder Polyoma hat. Typisch bei PBFD sind z.B. die ringförmigen Einschnürungen der Federschäfte, an denen die Federn abbrechen und an den Enden ist meist eine Blutkruste zu finden. Die Federn lassen sich leichter ausziehen. Die Federscheiden persistieren. Meist ist auch das Schnabelhorn und die Krallen betroffen. Ganz ehrlich ich glaube da eher an eine fränzösische Mauser, Polyoma, da genau diese Federn bei der Viruserkrankung betroffen sind - die Schwanz- und Flugfedern.

Testen lassen kannst Du übrigens hier , der zweite und dritte Link auf dieser Seite.

Den Vogel zu euthanasieren ist meiner Meinung überhaupt keine Option da sie ja wie Du schreibst
ein sehr munteres und freches Tierchen
ist.

Je älter die Vögel sind umso besser werden sie mit dieser Erkrankung fertig und wenn Du sie eh schon in Deinem Bestand hast und nicht züchtest, überleg Dir ob Du sie behälst. Eine Freundin von mir hat PBFD im Nymphenbestand schon seit Jahren, sie hat dieses Infoblatt erstellt, lies mal hier.

Aber wie schon geschrieben solltst Du erstmal feststellen lassen ob sie nicht doch die französische Mauser haben. Dazu lies bitte mal hier .
 
Ich habe die beiden noch nicht zu meinen anderen Vögeln (vier Wellis und sechs Nymphen) gelassen.
Ja, ich weiß, schon dass sie in derselben Wohnung sind, bedeutet ein gewisses Risiko für meinen anderen Vögel. Aber wenn sie direkt mit meinen Vögeln in kontakt sind, und die anderen auch mit dem Kot in Berührung kommen u.s.w. erhöht sich das Risiko sicherlich stark. Etwas angst macht mir auch, dass einige meiner Vögel noch unter sehr jung sind (ein Nymph erst 5 Monate alt, zwei wellis 11 monate).

Die erkrankte Wellihenne hat den Virus wohl fünf Jahre lang in sich getragen, bevor es zum Ausbruch kam, oder mindestens 3,5 Jahre, falls der gesunde Hahn, mit dem sie zusammenlebt, der Überträger sein sollte. Es ist für mich eine ziemliche Horrorvorstellung, dass möglicherweise einige meiner gesunden vögel nach jahren ihre flugfähigkeit verlieren oder noch schlimmer erkranken könnten.
Andererseits heißt es ja, dass Psittaciden ohnehin stark durchseucht und ca. 60% Virusträger seien. Dann wäre es bei zehn Vögeln ja statistisch unwahrscheinlich, dass ich noch gar keinen Träger dabei habe.


Polyoma schließt der TA wegen des Verlaufs aus. Eine mehrjährige Inkubationszeit soll es bei Polyoma wohl nicht geben. Ist das falsch? Dann würde ich nochmal zu einem anderen TA fahren.

Die Schwung und Schwanzfedern brechen leicht ab und fallen auch aus. Beim Einfangen hatte ich gleich ein paar in der Hand. Blutige oder missgebildete Federn sind nicht zu sehen.


Und die Spot-On-Behandlungen schließen natürlich nur aus, dass es sich um Milben handelt ;), denn dagegen sind sie ja sehr wirksam.


Euthanasie kommt für mich auch überhaupt nicht infrage. Es erkrankt ja nur ein kleiner Bruchteil aller infizierten Vögel, das rechtfertigt keine Tötung von Vögeln mit gutem Allgemeinbefinden oder gar ohne Symptome.
 
Polyoma schließt der TA wegen des Verlaufs aus. Eine mehrjährige Inkubationszeit soll es bei Polyoma wohl nicht geben.
Wenn Du Dir in dem letzten Link den Absatz - Klinisch inapparenter Verlauf - durchgelesen hast, so kann es sehr gut zu einer mehrjährigen Unauffälligkeit bei einem infizierten Vogel (der aber ohne Krankheitserscheinungen ist) kommen und erst durch Stress (Brut, Ausstellung, Futterwechsel …) kann die Krankheit ausbrechen. Ich würde erstmal testen lassen, damit Du weißt was los ist, auch wenn die PBFD Tests nicht zuverlässig sind. Aber die Zuverlässigkeit gilt eher für negativ ausgefallene Test: Man sagt ein negatives Testergebnis ist unzuverlässig, ein positives Ergebnis aber selten falsch.
 
Wenn Du Dir in dem letzten Link den Absatz - Klinisch inapparenter Verlauf - durchgelesen hast, so kann es sehr gut zu einer mehrjährigen Unauffälligkeit bei einem infizierten Vogel (der aber ohne Krankheitserscheinungen ist) kommen und erst durch Stress (Brut, Ausstellung, Futterwechsel …) kann die Krankheit ausbrechen. Ich würde erstmal testen lassen, damit Du weißt was los ist, auch wenn die PBFD Tests nicht zuverlässig sind. Aber die Zuverlässigkeit gilt eher für negativ ausgefallene Test: Man sagt ein negatives Testergebnis ist unzuverlässig, ein positives Ergebnis aber selten falsch.

Eben dies war für mich der Grund, auf den Test zu verzichten, denn ein negatives Ergebnis würde ja keine Entlastung bringen.:traurig:

In dem Link ist übrigens auch die Rede von einer Coinfektion mit Circoviren, auch das wäre ja eine Möglichkeit, d.h. wenn ein Vogel nachgewiesen Polyoma hat, muss er deswegen noch längst nicht frei von PBFD sein.

Blöde Situation...
 
Im Prinzip ist es dann wurscht ob der Vogel eines oder beide Viren trägt, schlimm ist es immer. Aber trotzdem würde ich doch mal testen lassen.
 
Das mus ich mir noch überlegen. Letztendlich würde ein Testergebnis nichts daran ändern, was ich nun mit den Wellis mache, weil einem negativen Befund ja leider nie ganz zu trauen ist.

Selbst traue ich mir das Zupfen einer Feder auch nicht zu, da es ja eine große Schwung- oder Schwanzfeder sein muss, und ein TA-Besuch wäre wieder ganz schön stressig (vkTA ist leider nicht in der Nähe), und Stress sollte ja gerade bei Vögeln mit PBFD oder Polyoma vermieden werden, weil sich der Zustand sonst verschlechtern kann.
Die Henne wirkt seit dem gestrigen TA-Besuch schon nicht mehr ganz so munter wie vorher, und reagiert etwas ängstlich auf mich, obwohl ich sie im dunkeln und mit Handschuh gefangen habe.
 
Hallo Chichi,

wenn Du keinen Test auf die beiden Krankheiten machen lassen willst, solltest Du zumindest bestimmte Vorsichtmaßnahmen ergreifen - nicht um Deinen Bestand zu schützen (der vermutlich sowieso schon Kontakt damit hatte, die Viren werden gerne auch mit Federstaub übertragen), sondern um andere Vögel von Freunden und Bekannten zu schützen. Wenn jemand die Vögel sehen möchte, soll er spezielle Kleidung tragen (incl. Schuhe) und die Vögel möglichst nicht berühren. Das geht natürlich nur, wenn die Vögel nicht in der gesamten Wohnung herumfliegen dürfen (Vogelzimmer, große Volieren).

MfG,
Steffi
 
Thema: PBFD : Übertragungsrisiko?

Ähnliche Themen

Zurück
Oben