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Dames1978
Neuling
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Hallo liebe Aratinga-Freunde,
ich wollte Euch die Geschichte meines Sonnensittichs Merlin erzählen,auch wenn es mehr als unglaubwürdig klingt, was ich zu berichten habe
Merlin ist inzwischen mein ältester Sonnie, stolze 13 Jahre alt. Die letzten zwei Jahre habe ich für ihn und seine Partnerin Maya ein eigenes kleines Zimmer eingerichtet, da Merlin auf der einen Seite gelähmt war und nicht mehr fliegen konnte. Eines Tages kippte er einfach so von der Stange, lag zuckend am Boden und als ich ihn tränenreich zum Arzt brachte, meinte der, gebrochen sei nichts, aber es scheint eine Art von Schlaganfall gewesen zu sein, der anscheinend bei Vögeln recht häufig vorkommt. Ich sollte ihn und seine Partnerin von den anderen Vögeln am Besten isolieren, denn die würden auf ihn losgehen, wenn sie merken, dass er sich nicht mehr wehren kann. Das taten diese leider auch, also wurde ein kleines, ehemaliges Nähzimmer in ein Vogelzimmer umfunktioniert.
Das wurde so unser Senioren- und Krankenzimmer, denn Maya war auch schon etwas betagter und durch einen alten Leberschaden inzwischen gesundheitlich stark angegriffen. Dazu kam die nächste Sorge, denn Merlin zeigte überhaupt keine Lust mehr, an Ästen zu nagen und sein Schnabel begann übermäßig zu wuchern. Hin und wieder musste er wieder zurechtgestutzt werden, aber da er nie zahm war und die Arztbesuche für ihn die Hölle waren, beschränkten wir uns darauf, den Schnabel immer nur dann zu richten, wenn er offensichtliche Probleme bekam, was dann so 1-2x im Jahr war.
Der Kleine hatte dann noch weiter Pech, denn vor einigen Wochen starb seine Partnerin Maya. Zu den anderen Sonnies konnten wir ihn nicht tun, denn die piesakten ihn mit Vorliebe, und alleine in dem Zimmer vor sich hinleben lassen brachten wir nicht übers Herz. Also begann die Suche nach einer älteren Sonniedame, gerne mit Behinderung, damit sich die Beiden in ihrem Lebensabend noch Gesellschaft leisten konnten.
Im Vogelpark Olching wurde ich schnell fündig, da fand sich eine süße kleine, etwas ältere Sonniemaus, die wirklich zum Anbeißen war. Vom Charakter her sehr lieb und, wie der Besitzer meinte, nicht zahm. Sehr gut, wir wollten eine nicht zahme Sonniedame, da wir wissen, wie sehr unsere zahme Bande uns fordert, auch wenn sie zu viert sind, aber der Bezug zu "ihrem" Menschen muss trotzdem sein und es ist daher schon fast ein Fulltimejob, für unsere zahmen Sonnies und die Aras da zu sein. Und neue Mitglieder dulden sie schon mal gar nicht in ihrer eingeschworenen Clique.
Also nahmen wir die Kleine mit nach Hause und nach einigen Tagen Beobachtung ließen wir sie mit Merlin zusammen. Die beiden haben sich sofort zusammengekuschelt und gekrault, also waren wir alle glücklich und zufrieden. Bis die Kleine mich anflog und nicht mehr von meiner Seite weichen wollte. Toll, ein kompletter Frauenvogel! Kein Wunder, dass der Besitzer meinte, sie wäre nicht zahm, er war ja auch ein Mann, aber die Kleine rückt mir seitdem nicht mehr von der Pelle
Aber macht nichts, mit dem entsprechenden Organisationsplan tu ich mich jetzt einfach mal dreiteilen, dann kriegt auch die Kleine ihre Aufmerksamkeit...
Jetzt bin ich abgeschweift. Zurück zu Merlin! Trotz ihrer Zahmheit kümmerte Missie, so nannten wir sie, sich auch sehr lieb um Merlin und das war ja die Hauptsache. Ein paar Wochen, nachdem sie bei Merlin eingezogen war, geschah dann das Wunder.
Ich kam Heim und mein erster Weg führte natürlich zu meinen Kleinen, so wie jeden Tag. Als ich bei Merlin und Missie vorbeikam, traf mich fast der Schlag! Merlin FLOG mich an!!! Und Merlin hatte wieder einen komplett normalen Schnabel!!! Noch einmal zur Erinnerung, Merlin war über zwei Jahre nicht mehr geflogen, da er auf der einen Seite gelähmt war und er HASSTE den menschlichen Kontakt, ich habe ihn in den neun Jahren, in den ich ihn habe, nicht einmal überreden können, dass er mir mal Futter aus der Hand nimmt, so sehr hatte er immer Angst vor den Menschen. Und der Schnabel, nicht mehr schief und die dicke Verwachsung, die auf der einen Seite war: Weg! Zugegeben, er fliegt zwar langsam, aber er FLIEGT!
Sofort beschuldigte ich meinen Mann, er hätte Merlin gegen einen neuen Vogel ausgetauscht, ich habe es natürlich nicht Ernst gemeint, aber der Gedanke kam mir schon, denn so eine Veränderung ist mehr als unglaublich. Ich fand aber am Boden das abgebrochene Stückchen von Merlins Schnabel (und auch die Ringnummer war noch identisch, ich muss gestehen, ich habe doch nachgesehen ).
Einige Zeit später konnte ich beobachten, wie er und Missie wagemutige Stellungen ausprobiert haben, bei denen einen fast der Neid packen konnte. Bei ihm und Maya habe ich das lange Zeit nicht mehr gesehen...
Man könnte also Merlins Geschichte als Wunder biblischen Ausmaßes bezeichnen oder schlicht und ergreifend als das, was es ist: Wie sehr sich Männer wieder ins Zeug legen, wenn sie eine neue Frau bekommen
Ich hoffe, die lange Geschichte hat Euch nicht gelangweilt, ich musste es mal loswerden
Schöne Grüße
Eva
ich wollte Euch die Geschichte meines Sonnensittichs Merlin erzählen,auch wenn es mehr als unglaubwürdig klingt, was ich zu berichten habe
Merlin ist inzwischen mein ältester Sonnie, stolze 13 Jahre alt. Die letzten zwei Jahre habe ich für ihn und seine Partnerin Maya ein eigenes kleines Zimmer eingerichtet, da Merlin auf der einen Seite gelähmt war und nicht mehr fliegen konnte. Eines Tages kippte er einfach so von der Stange, lag zuckend am Boden und als ich ihn tränenreich zum Arzt brachte, meinte der, gebrochen sei nichts, aber es scheint eine Art von Schlaganfall gewesen zu sein, der anscheinend bei Vögeln recht häufig vorkommt. Ich sollte ihn und seine Partnerin von den anderen Vögeln am Besten isolieren, denn die würden auf ihn losgehen, wenn sie merken, dass er sich nicht mehr wehren kann. Das taten diese leider auch, also wurde ein kleines, ehemaliges Nähzimmer in ein Vogelzimmer umfunktioniert.
Das wurde so unser Senioren- und Krankenzimmer, denn Maya war auch schon etwas betagter und durch einen alten Leberschaden inzwischen gesundheitlich stark angegriffen. Dazu kam die nächste Sorge, denn Merlin zeigte überhaupt keine Lust mehr, an Ästen zu nagen und sein Schnabel begann übermäßig zu wuchern. Hin und wieder musste er wieder zurechtgestutzt werden, aber da er nie zahm war und die Arztbesuche für ihn die Hölle waren, beschränkten wir uns darauf, den Schnabel immer nur dann zu richten, wenn er offensichtliche Probleme bekam, was dann so 1-2x im Jahr war.
Der Kleine hatte dann noch weiter Pech, denn vor einigen Wochen starb seine Partnerin Maya. Zu den anderen Sonnies konnten wir ihn nicht tun, denn die piesakten ihn mit Vorliebe, und alleine in dem Zimmer vor sich hinleben lassen brachten wir nicht übers Herz. Also begann die Suche nach einer älteren Sonniedame, gerne mit Behinderung, damit sich die Beiden in ihrem Lebensabend noch Gesellschaft leisten konnten.
Im Vogelpark Olching wurde ich schnell fündig, da fand sich eine süße kleine, etwas ältere Sonniemaus, die wirklich zum Anbeißen war. Vom Charakter her sehr lieb und, wie der Besitzer meinte, nicht zahm. Sehr gut, wir wollten eine nicht zahme Sonniedame, da wir wissen, wie sehr unsere zahme Bande uns fordert, auch wenn sie zu viert sind, aber der Bezug zu "ihrem" Menschen muss trotzdem sein und es ist daher schon fast ein Fulltimejob, für unsere zahmen Sonnies und die Aras da zu sein. Und neue Mitglieder dulden sie schon mal gar nicht in ihrer eingeschworenen Clique.
Also nahmen wir die Kleine mit nach Hause und nach einigen Tagen Beobachtung ließen wir sie mit Merlin zusammen. Die beiden haben sich sofort zusammengekuschelt und gekrault, also waren wir alle glücklich und zufrieden. Bis die Kleine mich anflog und nicht mehr von meiner Seite weichen wollte. Toll, ein kompletter Frauenvogel! Kein Wunder, dass der Besitzer meinte, sie wäre nicht zahm, er war ja auch ein Mann, aber die Kleine rückt mir seitdem nicht mehr von der Pelle
Aber macht nichts, mit dem entsprechenden Organisationsplan tu ich mich jetzt einfach mal dreiteilen, dann kriegt auch die Kleine ihre Aufmerksamkeit...
Jetzt bin ich abgeschweift. Zurück zu Merlin! Trotz ihrer Zahmheit kümmerte Missie, so nannten wir sie, sich auch sehr lieb um Merlin und das war ja die Hauptsache. Ein paar Wochen, nachdem sie bei Merlin eingezogen war, geschah dann das Wunder.
Ich kam Heim und mein erster Weg führte natürlich zu meinen Kleinen, so wie jeden Tag. Als ich bei Merlin und Missie vorbeikam, traf mich fast der Schlag! Merlin FLOG mich an!!! Und Merlin hatte wieder einen komplett normalen Schnabel!!! Noch einmal zur Erinnerung, Merlin war über zwei Jahre nicht mehr geflogen, da er auf der einen Seite gelähmt war und er HASSTE den menschlichen Kontakt, ich habe ihn in den neun Jahren, in den ich ihn habe, nicht einmal überreden können, dass er mir mal Futter aus der Hand nimmt, so sehr hatte er immer Angst vor den Menschen. Und der Schnabel, nicht mehr schief und die dicke Verwachsung, die auf der einen Seite war: Weg! Zugegeben, er fliegt zwar langsam, aber er FLIEGT!
Sofort beschuldigte ich meinen Mann, er hätte Merlin gegen einen neuen Vogel ausgetauscht, ich habe es natürlich nicht Ernst gemeint, aber der Gedanke kam mir schon, denn so eine Veränderung ist mehr als unglaublich. Ich fand aber am Boden das abgebrochene Stückchen von Merlins Schnabel (und auch die Ringnummer war noch identisch, ich muss gestehen, ich habe doch nachgesehen ).
Einige Zeit später konnte ich beobachten, wie er und Missie wagemutige Stellungen ausprobiert haben, bei denen einen fast der Neid packen konnte. Bei ihm und Maya habe ich das lange Zeit nicht mehr gesehen...
Man könnte also Merlins Geschichte als Wunder biblischen Ausmaßes bezeichnen oder schlicht und ergreifend als das, was es ist: Wie sehr sich Männer wieder ins Zeug legen, wenn sie eine neue Frau bekommen
Ich hoffe, die lange Geschichte hat Euch nicht gelangweilt, ich musste es mal loswerden
Schöne Grüße
Eva