Plötzlicher Tod, Jungvogel, 10 Monate - Sturnus vulgaris, Star

Diskutiere Plötzlicher Tod, Jungvogel, 10 Monate - Sturnus vulgaris, Star im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Schönen guten Tag, ich bin neu hier, und der Grund meiner folgenden Ausführungen ist das, was ich vor 6 Tagen erlebt habe. Denn offen gestanden...
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espoir

Neuling
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Schönen guten Tag,
ich bin neu hier, und der Grund meiner folgenden Ausführungen ist das, was ich vor 6 Tagen erlebt habe.
Denn offen gestanden, ich habe es bis jetzt nicht genau erfasst und drehe mich mit meinen Fragen und Überlegungen im Kreis.
Bislang habe ich mich immer mit Tieren ziemlich gut verstanden, d.h. ich konnte in vielen Situationen auch fremden Tieren oder Wildtieren helfen.
Ferner lebe ich mit Haustieren zusammen, und insgesamt ist mein Garten auch eher eine Igelstation und ein Vogelressort geworden, was heißt,
dass da jeder Strauch und jeder Komposthaufen und jede freie Ecke einen tierfreundlichen Sinn machen sollte
.
Als ich Mitte Mai letzten Jahres nach heftigen Regenfällen durch den Wald ging, fand ich auf dem Boden ein kleines nasses und kaltes Wesen,
ohne Federn, überspült von Waldboden, mit geschlossenen Augen, und meiner Meinung nach tot.
Ich wollte es an den Wegesrand legen, damit es für Tiere zum fressen gut sichtbar als Nahrungsquelle dienen konnte.
In dem Moment bewegte es sich etwas, es lebte noch.
Sofort habe ich es gewärmt, es schien mir aus dem Nest gefallen zu sein. Gerade geschlüpft..
Mit den ersten Raupen wurde es noch vor Ort im Wald gefüttert.
Auf der Fahrt nach Hause gab es einen Ton von sich. Es schien sich über die Pflege etwas zu erholen.
Die folgenden Tage kann man sich vorstellen: Pinzette, Aufstehen, Füttern, Wärmflasche, Heizmatte, Säubern, usw.
Dieses kleine Wesen überlebte und wurde tatsächlich immer größer.
Sie (meiner Meinung nach) bekam Federn, sie wurde flügge.
Ich arbeitete mich durch ein komplett fremdes Thema durch: Vogelkäfige, Vogelfutter, Volieren, Aufzuchtfutter, etc.
Wir machten die ersten Flugübungen, sie lernte schnell und viel. Dann rutschte sie nach dem Baden aus und wurde fluglahm.
Das geschah abends, und ich stand am nächsten Tag mit ihr beim Tierarzt, weil mir klar war, das von diesem Vorfall einiges abhängen würde.
Nun, erst einmal habe ich gelernt, dass es sehr viele Tierärzte gibt, die sehr wenig über Vögel wissen, z..B. meine Tierärztin meines Vertrauens konnte ich komplett
ausklammern. Auch in der Klinik war man zunächst der Meinung, es würde sicher nur eine Zerrung sein. Ich hingegen meinte, es sei ein Bruch.
Sie wurde geröntgt, und sie hatte tatsächlich eine Speiche gebrochen. Auch das haben wir in den kommenden Wochen überstanden.
Der Bruch verheilte und sie flog nun relativ gut.
Sie war insgesamt ungeheuer neugierig und aktiv, sie fürchtete sich vor sehr wenig.
Mittlerweile hatte ich herausgefunden, das sie keine Amsel, auch keine Singdrossel war. Es zeichnete sich ab: „Zari“ war eine junge Starendame, Sturnus vulgaris.
Sie bekam zu ihrem großen Käfig in der Wohnung, eine flexible Voliere im Gaten 2x2x2m, dazu täglich mehrere Stunden Freiflug.
Sie flog ohne Probleme gut auf meine Schulter. Immer. Mir war klar, dass sie eine Fehlprägung hatte. Abder ich habe versucht sinnvoll
und zielführend damit zu arbeiten. Jeden Tag Abwechslung, Obst, Beern, Kräuter, Gräser, etc.; immer weitere Heranführung an die Gartenvögel,
welche für sie in unmittelbarer Nähe lebten, und die gut zu beobachten sind, da ich ständig füttere.
Bei der Vorstellung von ihr als Flugkünstlerin, welche über längere Zeiträume und Strecken fliegt, da stieg ich allerdings regelmäßig aus, denn dazu
war sie mir zu unsicher.
Geplant war eine softe Auswilderung im Garten, und zwar genau dann, wenn im Frühjahr die Starenschwärme bei mir im Garten sind.
Wir waren ein sehr gutes und eingespieltes Team. Und es gab in der ganzen Zeit nur eine einzige Situation im Dezember, die ich merkwürdig fand:
Sie war meiner Meinung nach einmal kurz fiebrig und matt, sie wollte ihre Ruhe haben. Ich führte das auf eine event. Erkältung/Zugluft zurück.
An diesem Tag schreckte sie dann plötzlich aus ihrer sehr ruhigen Haltung auf und fing an absolut hysterisch und aufgebracht durch den Käfig zu flattern.
Ich habe sie aus dem Käfig geholt und konnte sie erst gar nicht halten, denn sie flatterte so heftig, das es unmöglich war.
Sie landete auf dem Boden und ruderte dort quasi mit den Flügeln unkontrolliert herum. Ich fasste sie und hielt sie ruhiger, sie lag in meinen Händen, auf dem Rücken,
und sie wurde wieder ruhig. Eine seltsame Situation.
Am nächsten Tag ging es ihr wieder besser. Ich habe sie erst mal sehr sehr ruhig behandelt und in Ruhe gelassen. Das verging aber alles auch wieder schnell, und
die Dinge normalisierten sich völlig.
Am 20. Februar fing sie an sich aktiv stimmlich im Garten zu präsentieren. Sie freute sich auf den Frühling.
Mittlerweile hatte sie die Mauser hinter sich und war einer sehr schöne und
kerngesunde Erscheinung.
Am 25. Februar hat sie sich wohl vor einem Geräusch erschreckt. Aber ich bin nicht wirklich sicher, ob genau das dann der Auslöser war, denn ich war nicht im Raum.
auf jeden Fall flatterte sie aufgebracht und relativ panisch durch den Käfig.
Eine sehr plötzliche und heftige Reaktion. Ich war nicht im Zimmer, aber ich habe das Geräusch gehört, dann ihr Verhalten gesehen - und sie sofort aus dem Käfig geholt.
In meiner Hand beruhigte sie sich sofort wieder, sie blieb aber an dem Tag (verständlicherweise) eher defensiv. Sie verhielt sich eher ruhig.
Am 27. habe ich ihr erstmalig ein wenig die Krallen gekürzt, denn sie hatte einen überpropotionalen Waschstumsschub,
aber auch das verlief sehr entspannt da sie zu mir absolutes Vertrauen hatte. Mir fiel allerdings an dem Tag auf, dass sie eher defensiv flog,
d.h. sie bemühte sich Manöver abzubrechen, bzw. möglichst schnell zu landen. Auch flog sie eher tief und etwas verkrampft. Es sah aus, als ob sie eher Ruhe haben wollte.
Aber da alles ansonsten in Ordnung war habe ich das nicht überbewerten wollen.
Am Samstag, zwei Tage später, hatte ich kurz den Eindruck, dass sie
einmal nach dem Fressen sehr merkwürdig schaute, irgendwie irritiert ins Leere starrte, als ob sie etwas anomales fühlte.
Ein seltsamer Ausdruck war das.
Eine Stunde später flog sie wie wild im Käfig herum. Ich holte sie sofort raus. Sie flog vollkommen panisch an die Decke auf die Höhe von 2,50m und woltte
noch höher steigen. sie flog gegen die Wand, gegen eine Lampe, sie flog auf einen Schrank. Dort setzte sie sich hin.
Ich war entsetzt über ihr Verhalten, dergleichen war noch nie vorgekommen, und ich beschloss rein instinktiv sie erst kurz zu Atem kommen zu lassen auf diesem Schrank.
Sie saß dort etwa 7-10min, ich wartete ab. Plötzlich setzte sie zum Start an und flatterte in den Raum um auf dem Fußboden zu landen und panisch
weiter zu flattern. Sie litt extrem. Ich griff sie und nahm sie hoch, sie lag auf dem Rücken in meiner Hand -
und ich schaute ihr bei ihren letzten Atemzügen zu. Sie starb in einem Krampf, mit viel Schmerz.
Der Käfig war zwei Stunden zuvor geputzt worden. Vorher gab es keine Anomalien. Innerhalb der letzten zwei Stunden hatte sie einen grünlichen Kot.
Auch gab es einen einzelnen rosa gefärbten Kotrest, fast nur Flüssigkeit. Auch das habe ich vorher noch nie gesehen, denn sie hatte in den Vortagen definitiv
sehr gesund ausschauenden Kotabsatz.
Sie bekam Vitaminpräpreparate, Vogelgrit, Heimchen, beophar - Futter für Weichfresser, aleckwa - Futter, claus-Futter, (alles auf Weichfresser abgestimmt).
Wir hatten Heimchen aller Größen, Wachsmaden in allen Zuständen, und alle Formen des Mehlwurms und seiner Larven und Käfer stets auf dem Speiseplan.
Alles wurde auspobiert, aber z.B. Honig oder Eier nahm sie gar nicht. Vieles ließ sie liegen und verlor sehr schnell das Interesse an den Dingen, wenn sie sie
ausreichend entdeckt und bepickt hatte. Ständig gab es frische Beeren, Äpfel, Birnen.
Über den Winter stand sie, wie sonst auch mit dem großen Käfig an der Türe zum Garten, mit direktem Lichteinfall und Blick in den Garten.
Wenn es nicht zu kalt war, dann kam sie für 3-4 Stunden in die Voliere.
Sie wog zuletzt 68 Gramm, war aber ein eher zierliches Exemplar, wobei ihre Brustmuskulatur trotzdem gut ausgeprägt war.
Kann mir jemand sagen, was das ursächlich nun war? Vielleicht ist dergleichen schon mal jemandem passiert, der sich auskennt?
Ich weiß, es war „nur“ ein Star. Aber ich habe sie sehr sehr sehr gern gehabt und mich auf das Frühjahr gefreut. Auf IHR Frühjahr nämlich.
Und wenn sie es nicht geschafft hätte sich da draußen einzugliedern, dann hätte ich sie auch so weiter gepflegt.
Meine Stimmung jetzt, die ist unbeschreiblich, denn nun beginnt hier der Frühling und an den Fenstern des Hauses sitzen nun Stare, die die Beeren des Efeus fressen….
Last but not least: Ja, und ganz klar-> Ich brauche jetzt nicht die Einführung in gesetzliche Regelung zur Entnahme von Wildvögeln aus der Natur hier durchgekaut zu bekommen.
Ich bin in einigen Naturschutzorganisationen Sponsor und gehe im Einklang mit deren Interessen, gerade was Vögel angeht.
Ich hatte auch nie vor einen Vogel mir anzuschaffen. Und wenn ich eine junge Eule auf dem Waldboden sitzen sehe, die gerade aus dem Nest geflogen/fallen ist,
dann setze ich sie wieder hoch genug, und gut ist. Soweit sind mir die Zusammenhänge schon durch die Nähe zum Wald und tägliche Spaziergänge ziemlich vertraut.
Und diejenigen, die mir jetzt Telefonnummern geschickt hätten von diversen Kontakten, wo man dann ganz toll den Jungvogel abgeben kann,
denen darf ich mitteilen, das dieser Programmpunkt sich schon am Fundtag erledigt hatte, denn da wurde einem mitgeteilt, dass die Kapazitäten erschöpft seien,
man solle sich bitte die Aufzuchttipps aus Internetseiten anschauen. Und Basta.
Da ich hier in Niederösterreich lebe ist es mit den Kapazitäten und den Kompetenzen etwas anders, vor allem weil hier auch eine teilweise recht flache Moral
herrscht, was konkret bedeutet, dass die Interessen von Jägern und Landwirten hier das (ländliche?) Leben bestimmen.
Und ein Star ist nun mal keine Schneeeule oder Nachtigall, sondern ein "Viech, welches Obstbäume leerfrisst"…..….)
Vielen Dank im Voraus für Analyse, Vermutungen, etc. & Grüße!
 
Hallo Esprit,
Erst einmal RESPEKT dass du die kleine Starendame überhaupt gross gekriegt hast!
Ich befürchte allerdings dass man bezüglich der Todesursache nur Vermutungen anstellen kann, da du ja wahrscheinlich keine Kotprobe eingeschickt hast. Aber vielleicht kriegst du noch ein paar gute Hinweise von den Fachleuten hier. Das ist eine rührende Geschichte ...
 
Hallo und wilkommen im Forum,
Schwer was dazu zu sagen. Zum Teil war die Erkrankung wohl neurologischer Natur welche sich durch eine andere Erkrankung so auswirkte. Vergiftung? Parasiten? Bakterien? Viren? Da kommt vieles in Betracht. Und da sich das Ganze schon vor sechs Tagen abspielte ist es wohl nicht mehr möglich pathologisch festzustellen was Dein Star nun wirklich hatte. Dazu hättest Du ihn kühlen und schnellstmöglich zur Untersuchung bringen müssen
Aber zunächst mal für alle Fälle einen Link, bezüglich Tierärzte welche vogelkundig sind: Vogelkundige Tierärzte in Deutschland, Österreich, Schweiz und Tierheilpraktiker
Leider sind solche Tierärzte in Ö relativ dünn gesät, bei meinem Wohnsitz ist es nicht anders. Es ist jedoch so daß diese Tierärzte, besonders weil Vögel mit Säugetieren nur recht wenig gemeinsam haben, sehr viel mehr errichen können als normale Tierärzte ohne eine Spezialisierung.
Zu guter Letzt möchte ich Dir meine Anteilnahme zu Deinem Verlust ausdrücken. Derartiges haben schon viele hier erlebt, ich auch, und wir alle wissen was das bedeutet.
 
Fassen wir zusammen...Koordinationsschwierigkeiten, besonders auffällig bei Erschrecken und plötzlicher Fluchtreaktion. Übermäßiges Krallenwachstum.
Meine Vermutung..Leberschaden...zerstörte Nevenbahnen.
Ist nun aber recht einfach so etwas zu erkennen.
Beispiel: Jeder erfahrene Vogelhalter wird sich bei Neuankäufen zuerst den Vogel genau ansehen, dabei erkennt er den Ernährungszustand und áuch eine vergrößerte Leber, die ein Indikator für Stoffwechselerkrankungen des Vogels ist.
Dazu wird der Vogel in die Hand genommen, das Bauchgefieder auseinander geblasen und die Bauchhaut wird sichtbar. Hier ist zuerst die Färbung der Haut ein Punkt, dazu... ist der Vogel mager, dann noch die Leber, die sich möglicherweise unter dem rechten Rippenbogen zeigt...normal sind nur wenige Millimeter (2mm)zu sehen, der Rest ist unter dem Rippenbogen verborgen. bei einem Leberschaden jedoch ist sie stark geschwollen, reicht oft (je nach Vogelgröße) bis 1oder 2cm in den Bauchraum, hat also die doppelte Größe erreicht.
Und so etwas läßt sich bei Auffälligkeiten schon im Anfangsstadium erkennen.
Im Anfangsstadium hilft Silymarin und Vit- B-Komplex, wobei aber die Ursache festgestellt werden muß. Das kann das Futter sein, oder auch eine Atoxoplasmose auch Kokzidose.
Diese simple Untersuchungsmethode läßt sich bei allen Kleinvögel anwenden, nicht jedoch bei Tauben oder Krummschnäbeln, weil hier ein dichtes Dunenuntergefieder die Sicht auf Bauchdecke und Leber verhindert.
Mal nen Link
Gruß
 
Vielen Dank für die Beiträge, die Antworten und das ausgedrückte Mitgefühl.
In der Tat hat mich der Vorgang etwas umgehauen, da man machtlos daneben steht, ohne eine Chance.
Was die Untersuchung des Leberschadens angeht, da bin ich mir nicht so sicher ob das bei so einem Star so läuft wie bei den abgebildeten Kanarien,
denn das Gefieder ist um einiges dicker und dichter. Es gab keine tast-oder fühlbaren Schwellungen an ihrem Körper, denn das habe ich mir genau angeschaut, bzw. abgetastet. Alleine deshalb, weil ich mich auch für ihr Gewicht und ihre Muskulatur interessiert habe, denn naturgemäß habe ich nach dem Grund gesucht. Das Krallenwachstum als Indikator für Leberkrankheit ist interessant, denn sie hatte das vorher noch nie, erst in den letzten zwei bis drei Wochen. Insgesamt hat es auch alle aufgezählten Symptome für Atoxoplasmose/Kokzidose nicht gegeben, und der Vogel ist optisch quasi in absoluter Topform gewesen. An ZNS hatte ich auch gedacht, aber dazu fehlt mir die Konstante, denn das Verhalten trat ja nur sporadisch vorher auf. ich hatte eher den Eindruck, dass irgendetwas organisch starke Schmerzen bereitete, auf das sie jeweils akut reagierte. Eine Überversorgung mit Vitaminpräperaten schließe ich auch aus, denn ich bin kein besonderer Freund von solchen Mitteln und hatte eher einen vorichtigen Umgang damit, denn eigentlich sollte es ja auch ohne möglich sein können.
 
die Erkrankung wohl neurologischer Natur
Meine Vermutung..Leberschaden...zerstörte Nevenbahnen.
Ich denke auch das es sich um einen neurologischen Schaden handelt. Woher der nun wirklich kommst die Frage.
Vergrößerte Leber ist sicher eine Möglichkeit aber ich habe noch eine weitere Vermutung.
Sehr häufig haben wir hier schon ähnliches gelesen. Gefundener Vogel erfolgreich groß bekommen der später doch erkrankt. Manche sterben , andere behalten bleibende Schäden die langsam immer schlimmer werden.
Ich vermute hier eine Versorgungslücke in der Wachstumsphase also innerhalb der ersten 3 Wochen. Allein der tag an dem du den Vogel gefunden hast ist schon solch eine Lücke. Der Vogel lag Unterkühlt draußen und bis er bei dir Zuhause war und du dich belesen hast was nun zu tun ist bzw du das richtige Futter besorgt hast und eine stabile Fütterung eingesetzt hat sind sicherlich 24 Stunden einer Unterversorgung voraus gegangen.
Im Vogelnest ist im Normalfall das Küken welches einen Tag später schlüpft verloren. Möglicherweise war dein Küken schon so ein Nachzügler und wurde von den Eltern entsorgt. Oftmals hab ich schon diese Nachzügler gefördert indem ich das kleinste Küken nach vorne und höher gelegt hab. Die holen das auch wieder auf und besonders die Körnerfresser bei denen die Entwicklung etwas langsamer geht sind dann absolut okay. Die aber Insekten zur Aufzucht benötigen wachsen noch ne Nummer schneller und hier endet das fördern vom Nachzügler oftmals ,nicht immer, in neurologischen Schäden.
Nicht umsonst verlassen Meisen ein komplettes Nest wenn es mal 2 Tage Dauerregen hatte.
Wie oben geschrieben ist das eine Vermutung durch eigene Beobachtungen bestätigt..
Gruß
Terra
 
Noch einmal grundsätzlich. Durch Abtasten läßt sich das sicher nicht feststellen, da sich die Leber in den Bauchraum schiebt, also keine Schwellung verursacht.
Ich kenne diese Sachen schon seit Jahren, denn min. einmal im Jahr bekomme ich ein Video mit den beschriebenen Verhaltensmustern geschickt. Organisch gibt es keinen Unterschied zwischen Körner- und Insektenfressern ...alle Erkrankungen bei Vögeln betreffen auch alle Arten.
Eine Amsel kann genau so gut mit Trichomonaden befallen werden, wie eine Taube oder ein Papagei.
Vielleicht sollte man bei Insektenfressern auch den Umstand berücksichtigen, das ein großer Teil der Nahrung eben auch aus Ballaststoffen besteht.
Beispiel: Eine Kohlmeise, die die Raupen des kleinen Frostspanners an die JV verfüttert, verabreicht auch große Mengen an Chlorophyll
. Man kann da sicher von 25% ausgehen. Das gleiche gilt für Stare oder Amseln, hier werden ebenfalls von Regenwürmern oder Schnecken auch die Nahrung dieser Insekten, die sich im Darm dieser befindet, mit verfüttert.
Ergo besteht die Nahrung der Insektenfresser keinesfalls ausschließlich nur aus Proteinen und Fett.
Weichfresserzüchtern wird dieser Umstand sicher bekannt sein, denn man füttert seine lebenden Futterinsekten vorher ausgiebig und gibt sie nicht frisch gekauft den Vögeln, denn die haben oft vor lauter Hunger beim Händler ihren eigenen Kot gefressen.
Gruß
PS Und wenn es Schwierigkeiten beim Anblasen gibt,, so feuchtet man die Bauchfedern an und schiebt sie mit dem Zeigefinger seitlich. Feucht verbleiben die Federn in der Position.
 
Zuletzt bearbeitet:
Organisch gibt es keinen Unterschied zwischen Körner- und Insektenfressern .
Das ist absolut richtig.
alle Erkrankungen bei Vögeln betreffen auch alle Arten.
Das ist nur bedingt richtig. Ja alle Krankheiten können auch bei Weichfressern auftauchen. Allerdings ist die Verweildauer der Nahrung im Weichfresser erheblich kürzer und somit werden zum Beispiel Bakterien viel schneller wieder ausgeschieden. Somit bleibt weniger Zeit sich zu vermehren.

Aber in meinem Post ging es weniger um irgendwelche Krankheiten als nur darum das möglicherweise ein Tag der Mangelernährung in der Wachstumsphase einen neurologischen Schaden hinterlassen kann der dann Monate später zum tot führt.
Gruß
Terra
Ps. Der Unterschied zwischen Körnerfresser und Insektenfresser liegt vorallem in der schnelleren Entwicklung. Während ein Kanarienvogel noch nackt unter der Henne liegt fliegt ein Papstfink schon aus.
 
Das zum Futter gesagte habe ich doch ausführlich erörtert.
Und die Krankheiten waren nur als Beispiel zu verstehen, wobei auch eine Kokzidiose trotz schnellerem Stoffwechsel unsere Insektenfresser im Garten häufig befällt und immer mit tödlichem Ausgang. Und bei Lebererkrankungen mit gelegentlichen Koordinationsschwierigkeiten ist auch die Speicherung des Vit. B3 nicht gewährleistet, ebenso die Abgabe an den Stoffwechsel des Tieres.
Leberschäden führen eben leider oft erst nach Monaten zum Tode, so das schnell falsche Schlüsse gezogen werden können. Sicher ist aber auch, das trotz der gelegentlichen unkoordinierten Panikflüge und des plötzlichen starken Wuchses der Hornteile nichts in dieser Richtung unternommen wurde.
Ergo halte ich mich nur an die bis jetzt gegebenen Informationen, mehr kann ich in dieser Richtung auch nicht machen. Nichts Genaues weiß man nicht.
Gruß
 
Wenn du den Kadaver noch hast, lass die Leber auf Mykobakteriose checken (Neelsen Färbung).
 
Die "gelegentlichen unkontrolierten Panikflüge" belaufen sich auf zwei kurze Vorfälle, wie beschrieben. Und da das Tier kaum alleine war, darf man da also von einer seltenen Erscheinung eher sprechen, als von einer gelegentlichen Erscheinung. das geht auch aus dem Text hervor, denke ich, denn wenn dies häufiger passiert wäre, wäre der Vogel wohl zeitnah beim Vet gewesen. Weiters wurden die Futtertiere selbstverständlich gefüttert, denn sonst hätten sie wohl nicht die im Text beschriebenen weiteren Entwicklungsstufen erleben können.
Was den plötzlich starken Hornwuchs angeht, halte ich auch dort die direkte Ableitbarkeit in Richtung einer massiven Erkrankung für eine Interpretationsebene, die vielleicht für Züchter relevant oder denkbar ist, die aber in der Form nicht zwingend vorausgesetzt werden sollte, so wie es das Posting suggeriert. Der Vogel hatte seine Mauser gerade abgeschlossen, somit ist es nicht weit hergeholt dieses in Zusammenhang zu setzen.
Zu der Versorgungslücke: Die dürfte maximal einige Stunden gedauert haben, wenn nicht noch kürzer, denn kurz vor dem Fund war ein Gewitter, und nach dem Auffinden setzte die Versorgung ja bereits direkt im Wald wieder ein, mit Wärme und Insektenfütterung, siehe Text. Das das Tier allerdings quasi aussortiert worden war, das kann durchaus möglich sein.
 
Das das Tier allerdings quasi aussortiert worden war, das kann durchaus möglich sein.
Moin espoir...(diesmal ohne Autokorrektur)
zur Versorgungslage - man weiss ja auch nicht, was vor dem Fall aus dem Nest passiert ist. Du sagtest das Küken sei frisch geschlüpft, könnten aber auch schon eine oder zwei Stunden dazwischen gelegen haben? Eventuell hat die Henne gespürt dass mit diesem Küken etwas nicht stimmt und es daher von vornherein vernachlässigt. Die Natur kann brutal sein, das siehst du ja auch täglich ...traurig ist es allemal
 
Nun hat ja auch keiner gesagt, das hier bewußte Fehler gemacht wurden.
Das von mir beschriebene Krankheitsbild ist ein langer Prozeß und kann sich möglicherweise lange hinziehen, je nach Vitalität des Vogels. Einen Zusammenhang zwischen Mauser und starkem Krallenwachstum läßt sich auch sicher nicht herstellen, denn welchen natürlichen Ursprung sollte das wohl haben? Dann müßten das ja alle Vögel nach oder während der Mauser zeigen.
Da aber keiner von uns die Vorfälle beobachtet hat, bleibt uns nur die Aussage des Halters und daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen.
Zitiere: "
An diesem Tag schreckte sie dann plötzlich aus ihrer sehr ruhigen Haltung auf und fing an absolut hysterisch und aufgebracht durch den Käfig zu flattern.
Ich habe sie aus dem Käfig geholt und konnte sie erst gar nicht halten, denn sie flatterte so heftig, das es unmöglich war.
Sie landete auf dem Boden und ruderte dort quasi mit den Flügeln unkontrolliert herum. Ich fasste sie und hielt sie ruhiger, sie lag in meinen Händen, auf dem Rücken,
und sie wurde wieder ruhig. Eine seltsame Situation."


Das sagt doch schon einiges. Nämlich Krämpfe!
Gruß
 
Schön, dass Ihnen das etwas sagt. Bei mir war das aber nicht so. Denn wie bereits geschrieben, kümmere ich mich in der Regel um kranke und gesunde Igel, Hunde und Katzen. Und wenn Sie mir gesagt hätten, der Vogel hat grad eine Wahrnehmungsstörung oder einen Alptraum gehabt, dann hätte ich das auch akzeptiert, weil ich nicht aus einer 25 sec. Sequenz ein Krankheitsbild ableiten kann.
 
Dieses rum flattern mit zu Boden fallen und dort weiter unkontrolliert flattern deutet ganz sicher auf einen neurologischen Schaden. Stellt sich halt nur die frage woher dieser kommt.
Fakt ist das wir das schon häufig gelesen haben.
Vogel gefunden, von Hand gefüttert und dann gleiche Symptome wie dein Star. Bei manchen kommen diese Aussetzer öfter und bei anderen selten.
Einen Vorwurf will man niemandem machen, schön wäre nur herraus zu finden woran es wirklich liegt um das abzustellen.
Gruß
Terra
 
Vielleicht ist es auch einfach die Tatsache, dass sich trotz allem eine Art des relativ verwöhnten "selektiven Fressens" einstellt, denn es wurden viele Dinge abgelehnt, die klassischerweise als Delikatesse bei Staren gelten, so z.B. Hollunderbeeren und insg. sehr viele Arten von Obst, die einfach nur als Spielzeug genutzt wurden. Insekten wurden gerne angenommen, aber diese klassischen Mineralsteine eben nicht einmal angeschaut. Überdies habe ich mir die Frage gestellt, ob sie sich nicht bei dem panischen Affekt, vier Tage vor ihrem Tod, event. innere Verletzungen zugezogen haben könnte. Denn andere Indikatoren, wie z.B. Atembeschwerden, veränderter Kot, etc. gabe es vorher nicht. Was wäre mit einem Kloakenstau? Eventuell aufgrund von zuviel Insekten, oder zuviel Grit? Das Mehlwürmer geköpft werden müssen hat sich glücklicherweise wohl erledigt, denn das haben wir hier nicht gemacht.
 
Mir sagt so was immer etwas, da ich das schon kenne und die klassische Ursache wurde auch schon oft bestätigt.
Nur in 2 Fällen waren es Erstickunganfälle durch LSM, die Tiere wurden gerettet, weil zufälligerweise unbewußt die richtige Entscheidung getroffen wurde.
Man lernt auch nach 50 Jahren nicht aus.
Gruß
 
Hallo,

ich hatte als Biologin auch schon Erfahrung mit Staren und Beos. Was ich gelernt habe, war, dass man beim Zufüttern von Obst unbedingt auf den Eisengehalt achten muss, da dieser die Leber der Weichfresser stark belastet. Das erklärt zwar nicht die beschriebenen Panikattacken, könnte aber zum Tod mit beigetragen haben. In der Natur plündern sie Obst, nehmen dieses aber je nach Saison und nicht täglich. Bei Beos in Gefangenschaft ist das ein kritischer Punkt.
 
Damit andere Newbies sich mit googeln weiterhelfen können und Stichworte haben, ergänze ich auch noch, obwohl der Thread ja schon uralt ist. Ja, ich musste auch sofort an Eisenspeicherkrankheit, Hämochromatose denken. Bei Weichfressern und vor allem bei Starenvögeln ist es wichtig, hier permanent mit angepasster Ernährung vorzubeugen.
Es ist für jeden Halter wichtig, das zu wissen und von Anfang an angepasst zu agieren.
 
Thema: Plötzlicher Tod, Jungvogel, 10 Monate - Sturnus vulgaris, Star

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