Pommerngänse - Erziehungshilfe

Diskutiere Pommerngänse - Erziehungshilfe im Forum Wassergeflügel im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo, wir sind seit letztem Samstag stolze Besitzer von 5 Pommerngösselchen. 5, weil es unglaublich schwierig ist in unserer Ecke überhaupt...
L

Linessa

Neuling
Beiträge
4
Hallo,

wir sind seit letztem Samstag stolze Besitzer von 5 Pommerngösselchen. 5, weil es unglaublich schwierig ist in unserer Ecke überhaupt Gänse zu erwerben und wir nur die Option hatten, entweder alle 5 oder keine. Da wir seit letztem Jahr schon ein erwachsenes Paar suchten, was unmöglich war. Weder über Anzeigen noch über den Tierschutz. Deshalb jetzt Gössel. Dabei war die Rasse mehr auf Emdener Gänse fixiert und später auf alles, nur nicht die typischen Masttiere.

Wir haben noch ein zur Zeit brütendes Truthahnpaar - Cröllwitzer Puten -, 6 Hühner und zwei Hähne. Daneben gehören bei uns noch 3 Hunde zur Familie. Ab morgen noch 5 Hühnerküken dazu. Leider ist es auch hier schwierig Hühnerküken oder Hühner überhaupt zu erhalten. Wir hatten im vergangenen Jahr von einem Züchter 4 Große Welsumer und ein Hahn für unseren Garten erworben. Eines ist gleich gestorben, die anderen haben lange keine Eier gelegt, zwischendurch in diesem Frühjahr einmal angefangen und schon wieder aufgehört. Scheinbar hatte man uns die älteren Tiere als einjährig verkauft. Auch gut. Sie erhalten dann das Gnadenbrot, es werden bei uns keine Tiere geschlachtet.
Wir hatten dann bei anderem Züchter 4 Legehennenküken erworben, welche uns zur Zeit mit Eiern versorgen und allerlei Unsinn im Sinn haben. Bei diesem Züchter holen wir uns morgen auch die 5 Hühnerküken. Den Hühneren stehen 250 qm dauerhaft zur Verfügung, meistens finden sie einen Weg in den restlichen Garten. Hühner sollte man nicht unterschätzen :-) Und sie können so schön betteln :-)

Zurück zum Thema. Wir hatten uns über Gänse, Gänsehaltung und Aufzucht eingelesen. Jedoch ist Theorie und Praxis zweierlei. So durften wir feststellen, dass zwei Wochen junge Gösselchen durchaus in der Lage sind sich bei Hühnern durchzusetzen. Auch bei den beiden Hähnen. Sie zupseln sie an den Federn und die Hühner flattern weg. Ich habe jetzt begonnen da einzugreifen und zu schimpfen. Dann kommen die Kleinen angerannt, schlagen mit den Flügelchen und piepsen herzerweichend. Auch bei unserer kniehohen Hündin versuchen sie ihr Glück. Sie zuppseln sie am Schweif. Auch da greife ich ein. Denn unsere Hündin dreht sich weg und kommt zu mir. Frauchen hilf mir. Bei den beiden großen Rüden laufen sie frech unter dem Bauch durch und einer von den beiden ist ein Päppelpappa. Wenn er sie abschleckt und reinigen will, dann kommen sie zu mir, weil ihnen das überhaupt nicht gefällt. Auch Gänseküken können so schön betteln. Sie fressen aus der Hand, nur hochnehmen und streicheln wollen sie nicht.

Gibt es Empfehlungen über Literatur zur Aufzucht und Erziehung? Bei uns sind das alles Familienmitglieder und es läuft alles frei herum und kann sich entfalten. Ein paar Regeln dazu stelle ich aber gerne auf.

Insgesamt stehen allen ca. 2.000 qm Garten zur Verfügung.
 
Hallo Linessa,
na wenn man das so liest, habt Ihr ja fast einen kleinen Zoo. Also verrate doch mal bitte wie alt die Gösselchen sind. Da ihnen keine Muttergans zur Verfügung steht suchen sie jetzt nach Ersatz.. Sie kuscheln sich gern zum Schlafen bei der Gans untes Gefieder oder werden von ihr geführt, Fressen,, Trinken und Schwimmen bekommen sie auch von ihr gezeigt. Die kleinen Gössel sollten nicht mit Hühnern oder Truthähnen zusammen gehalten werden. Gänse sind Wassergeflügel und benötigen auch etwas worin sie baden können. Allerdings solltest Du aufpassen bei den Gösseln. Gänse und auch die Gössel sind sehr neugierig und erkennen nicht gleich Gefahren. So ist es bei Gössel gefährlich wenn sie zu lange baden gehen, da ihr Flaum sehr schnell auskühlt und sie sie dann schnell verkühlen können. Auch vom Futter her stelle nsie andere Anforderungen als Hühner oder Truthähne.
Je nach dem wie alt die kleinen sind brauchen sie auch noch Wärme. Deshalb versuchen sie, wenn sie schlafen wollen sich bei jemanden unterzukuscheln oder die 5 kuscheln sich dann zusammen und wärmen sich gegenseitig. Wichtig ist auch das sie in einen trocken geschlossenen Stall können. Wir haben schon viele Entenküken und auch Gösselchen groß gezogen. Ich kenne diese niedliche Piepsen nur zur gut. Wenn man sie als Gössel hat, dann werden sie später auch sehr handzahm und zutraulich. Bei uns ist das so, wenn sie uns mal auf der Terrasse besuchen, klopfen sie mit ihrem Schnabel an die Scheibe um sich bemerkbar zu machen. Gänse sind reine Vegetarier. Sie fressen gern Salat, Äpfel. Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiter helfen. Ach eins noch, weist Du das Geschlecht von den 5 Gösselchen? Sollten mehrere Ganter dabei sei, gibt es Probleme wenn sie so ca. 1 Jahr sind.

Schöne Grüße
Hoppel und die wilden Racker
 
Hallo Hoppel :-)

vielen Dank für die Antwort und sorry, ich war die letzte Woche sehr eingespannt. Von daher kam das Internet zu kurz.

Die Kleinen waren ca. 2 Wochen alt als wir sie abholten. D. h. sie sind jetzt ca. 4 Wochen alt. Wir haben Starterfutter geholt und sie weiden. Sie haben eine Badestellt in Form einer Muschel, die nicht tief ist. Sie sind auch nicht sonderlich viel darinnen. Sie reinigen ihr Gefieder, planschen und sind wieder draussen.
Das Geschlecht kennen wir nicht. Es ist für uns als Anfänger schwierig. Sollten zuviele Ganter dabei sein - und hier bin ich Optimist - werden wir versuchen sie über den Tierschutz zu vermitteln. In den ersten Nächten hatten seine Wärmflasche auf der sie sich kuschelten. Aber nicht lange.
Wir hatten sie die ersten Nächte im Hühnerstall, in einem abgeteilten Teil. Da Truthahns jetzt zu Ende gebrütet haben werden sie mit dem Jungen, es ist nur ein Junges geschlüpft, umziehen und die Gösselchen ziehen nach vorne. Da sind sie unter sich.

Wir haben einen Großen Welsumer Hahn (1 Jahr) den wir gerne abgeben würden. Er mischt das Hühnervolk und die Gänse auf. Die Gänse waren bisher nur nachts im Stall und ansonsten vorne bei uns. Gestern hatte das größte Gösselchen den Hahn angegangen. Daraufhin war Ruhe. Sie waren gestern auch den ersten Tag in dem Areal von 250 qm. Wir hatten Hundebesuch. Ich sass dann hinten im Schatten eine ganze Weile dabei. Soviel Gras rundum, aber aus meiner Hand musste es sein :-) Sie sind sehr zutraulich geworden, fressen aus der Hand, laufen überall mit nach wenn sie können. D. h. auch wenn ich mit dem Auto in den Garten fahre, dann muss ich nicht nur die Hunde zur Seite bugsieren sondern noch die Gänse dazu. Momentan bevorzugen wir Fahrrad oder Roller. Das ist unkomplizierter :-)

So richtig kuscheln wollen sie mit mir nicht. Sie gehen dann eher zu einem unserer Hunde, der sie ausgiebig abschleckt, sie auch einmal in die richtige Richtung stubst oder sie einfach ins Maul nimmt und dahin trägt wohin die jeweilige Gans einfach sollte. Das gibt dann jedes mal ein riesengeschrei und hinterher trotteln sie alle wieder ihm nach. Dazu sind sie jetzt aber langsam schon zu groß. Mein Mann lässt sie morgens immer raus und ich füttere am Abend und bringe sie zurück in den Stall. Scheinbar verknüpfen sie mit mir das negative. Das geht mir mit den Hühnerküken ebenso. Jetzt über die Feiertage übernehme ich den kompletten Tagesablauf.
Selbst Familie Truthahn beäugt mich misstrauisch, gestern hatte ich auch noch den Nachwuchs eingefangen, weil die Eltern beide nicht in den umzäunten Auslauf wollten. Mit dem Kleinen in der Hand ging das viel schneller. Wusste gar nicht wie stinkig so ein Truthahnpapa werden kann. Aber wir bekamen Hundebesuch und sie sollten ausser Reichweite von Zähnen. Künftig tu ich mir und den dreien das nicht mehr an. Dann bleiben fremde Hunde eben an der langen Leine. Es ist ja nur eine Frage der Zeit, dann sind alle groß.

Scheinbar mache ich viele Anfängerfehler :-( . Trotz umfangreicher Literatur, die ich gewälzt habe.
 
Hallo Linessa,
ja so ist das mit Büchern, man kann einiges draus erfahren, aber in der Praxis sieht es meist dann noch etwas anders aus.... Wir haben schon längere Zeit unsere Gänse und auch ich muß Dir sagen, wenn die Gösselchen geschlüpft sind, kann ich das Geschlecht nicht erkennen. Da wir aber die kleinen meist lange behalten und so etwa erst mit einem halben Jahr oder noch etwas später abgegeben haben, merkt man dann schon wer Ganter und wer Gans ist. Gösselchen suchen in diesem Alter noch viel Nähe, da keine Muttergans da ist, wird das nächste genommen. Sie werden schnell zutraulich, wenn man sich viel mit ihnen beschäftigt (ist für Dich und auch die Gänse zum Vorteil, falls Du mal mit ihnen zum Tierarzt mußt). Hinzu kommt das Gösselchen sehr neurgierig sind, alles erkunden und noch keine Gefahren kennen. Wenn sie sich plötzlich durch etwas erschrecken laufen sie einfach los und können so auch in einem Zaun und ins Wasser purzeln. Das mit dem Starterfutter ist schon mal super. Mit fremden Hunden würde ich vorsichtig sein. Wenn das mit den eigenen Hunden klappt (ich wäre da aber auch immer ein bißchen vorsichtig), laß sich erst mal die aneinander gewöhnen. Gössel wachsen sehr schnell; ich bin immer ganz erstaunt wie schnell aus so einem kleinen Ding aus dem Ei eine schöne große hübsche Gans wird. Wenn Du Dich dann ganz viel und genau mit ihnen beschäftist, wirst Du merken, das jede von Deinen Gänsen anders ist und auch andere Charatereigenschaften und Vorlieben hat. Ich wünsche Dir viel Freude mit den Gänsen. Wir haben bei unseren Nonnengänsen gerade einen Rückschlag erhalten. Unser Paar hat gut gebrütet und 4 sind geschlüpft. Leider sind von den 4 Kleinen, 2 Entenküken und nur 2 Nonnengänse dabei gewesen. 1 Nonnengansgössel war gleich im Nest tot und das 2. ist mit einem verdehten Hals geschlüpft und jetzt am Wochenende gestorben. :traurig: So etwas kann immer vorkommen, ist aber sehr traurig.

Gruß
Hoppel und die wilden Racker
 
Das tut mir leid mit den Nonnengänsen. Es ist immer traurig wenn ein Tier stirbt :-(

Unsere 5 Gösselchen sind jetzt schon fast so groß wie der Hühnerhahn. Sie sind zwar noch immer sehr anhänglich, gehen aber auch eigene Wege. Schlau sind sie. Jetzt bekommen sie am Hals Federn, am Schwanz haben sie schon Federn. Man hat jetzt richtig was in der Hand, wenn sie zum schmusen kommen. Stinkig werden sie, wenn sie meinen das jetzt Leckerchenzeit ist und niemand reagiert. Wir haben sie tagsüber bei den Hühnern in einem 250qm großen Areal, wo es jede Menge zu futtern gibt.

Das der Zaun im Weg ist, ist ja nichts neues, aber wenn man daran kräftig zupselt, dann gibt er nach. Und wenn zwei Gänse daran zupseln, dann gibt er immer mehr nach.......... Gestern Abend hing die dritte Gans dran. Dann habe ich geschimpft und sofort kamen die Hälse vor und es wurde beschwichtigend gebibbelt. Ich bin noch eine Runde mit ihnen in ihrem Areal gegangen, bevor ich die Tür geöffnet hatte. Im Eiltempo sind sie zu meinem Mann gelaufen und haben sich beschwert. Biester :-) Es kommen jetzt auch schon andere Laute heraus als das Kükenpiepseln. Wie schnell das doch geht.

Vorne schmeckt das Gras ja um so vieles leckerer. Jetzt haben sie den Waldbereich im Garten entdeckt. Dort gibt es am Ende ein bisschen Gras, aber darin herumzulaufen macht Spass. Eigentlich gar nich so typisch. Reinigen darf sie nur einer unserer Hunde. Er schleckt sie ab, sie halten still. Leider hinterlassen sie eine ganz schöne Schweinerei. Wir sind viel am kehren und am Boden reinigen, gerade um die Gartenhütte herum. Da wir viel "Gänschenguckbesuch" haben, mosern sie, wenn sie einmal nicht nach vorne dürfen. Unsere Hühnerküken sind auch bald soweit, dass die mit den anderen laufen dürfen. Noch kommen sie überall durch. Unser Truthahnbaby ist immer beim Papa. Und dieser mit Vorliebe in meinen Erdbeeren :-( Immerhin schaut der Knirps jetzt auch aus wie ein Truthahn im Miniformat. Irgendwie habe ich bei ihm das Gefühl er wächst zu langsam. Jedenfalls im Vergleich zu den anderen Federbewohnern wächst er sehr langsam.

Es haben sich im Garten Walderdbeeren angesiedelt. Da schnörkeln die Hühner gerne daran. Den Salat holen die Vögel, von den jungen Bäumen haben wir immerhin 4! ganze Kirschen erhalten. Rote und schwarze Johannisbeeren haben sich auch die Hühner geholt und bei den Stachelbeeren hängen immerhin noch 10 Stück daran. Als Dankeschön haben sie die Komposthaufen wieder sortiert. Will heißen die Höhe hat sich halbiert, die Fläche davor vervielfacht.

Den Staudengartenbereich nutzt Familie Truthahn als Kinderstube. Ich wollte nie Zäune im Garten, aber je mehr tierische Bewohner wir haben, umso mehr rücke ich von diesem Gedanken ab. Ich sammel jetzt Zweige und Äste und kleine Stämmchen und bastel mir einen Zaun darum herum.

Gestern Abend bin ich mit dem Auto herausgefahren. Mein Mann öffnet dann immer das Tor. Gestern jedenfalls musste ich zurücksetzen, er hat sich umgeschaut und dann das Tor geöffnet. Heraus kamen 3 Hunde laut bellend und sehr temperamentvoll begrüßend und die 5 Gösselchen, ebenfalls laut begrüßend. Und Günni unser Junghahn. Nach der Begrüssung (mein Mann hat dann das Auto reingefahren), sind auch alle wieder brav mit rein in den Garten. Außer Günni, der ist auf dem Radweg herumstolziert und erst unser Charlie konnte ihn auf Hund dazu bewegen die Flucht in den Garten anzutreten. Will heissen, er hat ihn umrundet und ist dann auf ihn zugeschossen, hat getatselt und ihn richtig getrieben. Für eine Weile war Günni dann stinkig und war so eingeschnappt, das er jegliche Leckereien, auch die geliebten Haferflocken, ignoriert hatte.

Gegen 21.30 Uhr kam er dann in die Gartenhütte und hat mich gerufen, Nachbars verwilderte Kater waren im Anmarsch und die Hühnerküken noch draussen. Wir haben das zwar im Blick, aber Günni hat sich mokiert darüber. Während ich die Küken dann eingefangen und die Aufzuchtsbox gebracht hatte, hat es sich Günni gemütlich gemacht. Er ist in die Gartenhütte stolziert und hat es sich auf meinem Kopfkissen gemütlich gemacht.............. Mein Mann kam dann mit Günni unter dem Arm zu den Küken. Günni hat es gefallen, er hat geschaut, kommentiert und sich streicheln lassen. Im Hühnerhaus dann hat er sich beschwert, er wollte wieder mit.

Eigentlich sind zwei Hähne einer zuviel. Aber wir können uns nicht entscheiden ob wir einen abgeben und wie. Hähne gibt es wie Sand am Meer und schlachten........das stand bisher nicht zur Debatte. Der Althahn führt seine Hennen ruhig und brav. Das ist ein ganz ein lieber, aber Günni wurde von uns und den Hunden erzogen. Eine schwierige Entscheidung.
 
Thema: Pommerngänse - Erziehungshilfe

Ähnliche Themen

Hoppelpoppel006
Antworten
5
Aufrufe
595
Hoppelpoppel006
Hoppelpoppel006
Hoppelpoppel006
Antworten
25
Aufrufe
3.207
Hoppelpoppel006
Hoppelpoppel006
Hoppelpoppel006
Antworten
33
Aufrufe
5.228
Marion L.
Marion L.
Lulu
Antworten
1
Aufrufe
1.075
arno2
A
D
Antworten
5
Aufrufe
2.419
descheni
D
Zurück
Oben