Probleme mit Karlchen

Diskutiere Probleme mit Karlchen im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Hallo, ich mache mir im Moment große Sorgen um unsere Luzie. Karlchen wird diesen Sommer 2 Jahre und er ist ganz extrem dominant. Das bringt er...
Hallo Anja,

ich habe Dir einen langen Text geschrieben und dann ist mir mein PC abgestürzt und nun spinnt die Tastatur!
Wie Sonja schon geschrieben hat: Karlchen ist noch nicht in der Geschlechtsreife. Ich habe aber auch gedacht, dass er älter wäre :o !
Wie lange macht er denn diese fiesen Spielchen schon mit Luzie?

Liebe Grüße.

Julia
 
Hallo Anja,

dein Problem kenn ich nur zu gut von letztem Jahr. Allerdings mit schon geschlechtsreifen Vögeln.

Erstmal: Wie haben sie sich den vor diesen Anfällen verstanden ? Da gab es doch keine Probleme, oder ?

Falls dem so ist, würde ich das Verhalten von Karlchen eindeutig auf die Balzzeit schieben. Klar ist er eigentlich noch nicht geschlechtsreif, aber ich denke, dass dies bei in Wohnungshaltung gehaltenen Vögeln durchaus schon früher eintreten kann, als es "normal" ist. Ähnlich wie beim Menschen, die ja wegen des erhöhten Körperfettanteils auch immer früher geschlechtsreif werden (aber das ist nur meine private Theorie, von der ich nicht weiß, ob man sie auf Vögel umlegen kann). Jedenfalls selbst wenn er noch nicht in der Geschlechtsreife ist, scheint er seine Pupertät in vollen Zügen auszuleben.

Anders würde sich in meinen Augen der Gesinnungswandel nicht erklären lassen. Jedenfalls nicht, wenn sie sich vorher gut verstanden haben.

Wichtig würde ich jedoch - im Gegensatz zu Julia - halten, dass du die beiden trennst. Ich habe seinerzeit ähnliche Befürchtungen gehegt wie du (diese sind in dem Maße ja auch eingetreten, dass meine Geier immer noch getrennt hausen) und habe nach einem Anruf bei meinem Futterlieferanten deren Rat befolgt und den alten Käfig wieder aufgestellt. Du siehst ja selber, dass deine kleine selbst in den recht großen Käfig keinerlei Rückzugsmöglichkeiten hat. Mir wurde damals gesagt, dass es wichtig wäre, dem Vogel einfach den Stress zu ersparen.

Wichtig auf der anderen Seite ist dann, den beiden so oft wie möglich gemeinsamen Freiflug zu gewähren. Wenn er doch mal spinnen sollte, habe ich meinen Leo immer wieder zurück in den Käfig gesetzt und entweder abgewartet, bis er wieder normal war, oder es gab doch ausnahmsweise mal getrennten Freiflug.

Fütterst du denn Keimfutter zurzeit ? Würd ich im Moment weglassen. Auch alles, was übermäßig eiweißhaltig ist.

Ich denke mal, dass dein "Baby" im Moment absolut überfordert mit dem Hahn ist und es wohl noch einige Zeit dauert, bis sie soweit ist, ihm Kontra zu geben.

Mir wurde seinerzeit von dem Züchter auch wirklich sehr eindringlich geraten, unbedingt einen zweiten Käfig in Reserve zu haben, damit man das Pärchen in der heißen Phase trennen kann. Ich würde auch jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, einen neuen Käfig zu kaufen oder zu bauen, unbedingt darauf zu achten, dass dieser ein Trenngitter hat. Damit hat man für den Ernstfall vorgesorgt - falls man es nie brauchen sollte, umso besser !

Dass sich Amazonen, wenn du sie getrennt setzt, sich dann nicht mehr vertragen können, kann ich so nicht bestätigen ! Mag vielleicht sein, wenn sie sich generell nicht vertragen, wenn das nur hormonell bedingt ist, glaube ich das nicht.

Meine beiden sitzen war noch getrennt, aber meistens sehr eng am Trenngitter. Nehme ich es raus, sieht Cleo sofort wieder sehr unbehaglich aus. Andererseits sind meine eigentlich eh nur den geringsten Teil des Tages in diesem Käfig, sondern in ihrem Zimmer draussen und da läuft es ganz normal. Das ganz normale Ama-Programm, aber keine fliegenden Übergriffe mehr.

Mir ginge es jetzt an deiner Stelle wirklich erstmal darum, deinem "Baby" diesen Stress zu ersparen. Und das wirst du wahrscheinlich wirklich nur dadurch erreichen, dass du die beiden jetzt erstmal trennst.
 
Hallo,

erst einmal vielen Dank für eure guten Ratschläge und Tipps.
Was mir in letzter Zeit halt auch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Luzie oft schreit. Richtig lange anhaltend schreit. Das tut oft richtiggehend in den Ohren weh.
Karlchen hat seine Dominanz von anfang an zum Ausdruck gebracht. Füße hakeln und hinterher. Aber ich hatte das Gefühl, dass Luzie auch nicht so ganz ohne war und durchaus in der Lage war kontra zu geben. Das hat sich in letzter Zeit noch gesteigert und ich werde das Gefühl nicht los, dass mein Karlchen da noch seinen Spaß dran hat. Karlchen bestimmt hier wo es lang geht. Habe ich z.B. ein Leckerlie für beide, dann gebe ich dieses zuerst Karlchen und dann Luzie. Nein, jetzt ist es nicht so, dass er sie dann in Ruhe lässt. Sondern er lässt sein Leckerlie kurzerhand fallen und schnappt sich einfach Luzie ihrs. Karlchen lässt von Luzie dann ab, wenn er mit spielen beschäftigt ist.
Ich würde dies als sehr schade finden, wenn dieser Zustand des Trennens nun ein dauerhafter Zustand werden sollte. Dann wäre Karlchen ja alleine genauso gut beraten gewesen.
Ja, Keimfutter habe ich bis vor kurzem zugefüttert, aber aufgrund meiner Befürchtung auch wieder eingestellt.
Tja, ist nun halt die Frage, ob dies nun tatsächlich auf den Zustand der Geschlechtsreife zurückzuführen ist. Das beide mal zusammen auf einer Stange sitzen oder überhaupt mal nebeneinander ist ein Ding der Unmöglichkeit, weil Karlchen ihr dazu die Chance gar nicht gibt. Sie wird kurzerhand mit den Füße angehakelt und sie ergreift nun mittlerweile die Flucht. Das war anfangs nicht so. Kommt Luzie derzeit mal mit ihren Füßen an die Voli - also in die Nähe von Karlchen, dann beisst er ihr aber auch sofort in die Füße. So ein richtiger Sauhund!! Selbst da ergreift sie die Flucht.
Bei mir ist es ebenfalls so, dass beide Amas den größten Teil draußen sind. Aber ich kann beide - oder eher gesagt Karlchen - nicht eine Minute aus den Augen lassen. Gerade in letzter Zeit wird alles kaputt gemacht.

Lieben Gruß von Anja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Anja,

also Füße zwicken und dieses ringkampfmäßige Hakeln ist eigentlich ganz normal. Allerdings weiß ich nicht, ob nicht vielleicht so junge Amazonen dieses Spiel erst lernen müssen ? Wie wurde deine Luzie denn aufgezogen ? Andererseits, sie hat sich ja schon gewehrt.... Dann ist es wahrscheinlich jetzt eher so, dass sie sich durch Karlchens Übergriffe immer weniger traut....

Wie gesagt, ich glaube nicht, dass so eine Trennung zwangsläufig zu einer dauerhaften Trennung führen muss, wenn sich die Vögel vorher verstanden haben. Meine saßen auch vorher im gemeinsamen Käfig immer auf unterschiedlichen Ästen, da sind sie jetzt mit dem Trenngitter eigentlich viel viel näher. Und es wird schon mal durch das Käfiggitter gekrault, das haben die vorher in dem gemeinsamen Käfig alles nicht gemacht. Durch die Getrennte-Käfige-Lösung zeigt Cleo auch ein ähnliches Verhalten wie deine Luzie, wenn sie alleine draussen ist: sie ist viel lebhafter, weil sie ungestört fressen, spielen, baden etc. kann.

Dass Karlchen jetzt alles kaputt macht, lässt mich an "Flegelalter" denken. Ich hab damit eigentlich nicht so viel Erfahrung, weil meine schon 8 Jahre alt waren, als ich sie bekommen habe. Andererseits benimmt sich Leo derzeit auch eher wie "Conan der Zerstörer" und kann, wenn er so weitermacht, demnächst an ein Abbruchunternehmen weitervermittelt werden :D
Aber deshalb habe ich auch ein extra Vogelzimmer, dort wird zumindest nichts zerstört, was nicht vorher zum "Abschuss freigegeben ist".

NACHTRAG: Mir ist gerade aufgefallen, dass Julia ja auch geschrieben hatte, dass eine Trennung wahrscheinlich im Moment gar nicht das verkehrteste wäre, es ist bloß irgendwie bei mir wegen ihrer Befürchtung, die beiden könnten dann dauerhaft getrennt bleiben, untergegangen. Also, sorry, Julia !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo!

also ich tippe da auch auf die flegeljahre (da hatte ich auch viel freude mit meinen hähnen:~ ) ist karlchen nur luzie gegenüber wild drauf oder auch dir gegenüber?

vielleicht wäre es an der zeit, ihm ein wenig erziehung angedeihen zu lassen. bei meinen hat die sache mit dem straffliegen sehr geholfen. ob es luzie hilft wenn du ihn für sie stellvertretend scheuchst kann ich nicht abschätzen, schlimmer machen wird es die situation allerdings wohl kaum.

daß luzie im lauf der jahre von selber lernt ihm entgegen zu treten wage ich zu bezweifeln. wie soll sie es denn lernen wenn sie immer nur negative erfahrungen macht?

meiner meinung nach muß karlchen lernen, daß das was er tut auch konsequenzen hat. nur bitte nicht übertreiben!
 
Hallo Kuni,

mit deiner Idee mit dem Straffliegen hast du mir ja schon mal ganz gut weiter geholfen. Momentan habe ich es so gehandhabt, dass ich Karlchen rigoros gleich eingeperrt habe. Das heißt, auch da musste ich ihn überlisten, weil der Schweinehund nämlich ganz genau merkt, wenn man schlecht drauf ist wegen ihm. Dann lässt er sich erst gar nicht nehmen und dann half mir nur noch das Straffliegen. Ich würde sagen, dass er auch mir gegenüber so aggresiv ist. Er frisst etwas kaputt, ich schimpfe mit ihm und das weiß er auch genau - kurze Zeit darauf sitzt er an derselben Stelle und macht weiter kaputt. Das geht in letzter Zeit ständig so. Ich habe mir jetzt sogar schon eine Sprühflasche mit Wasser bereitgestellt und dann bekommt er eine unschöne Dusche - das zeigt Wirkung. Allerdings nur für kurze Zeit. Also, wenn er merkt, ich reagiere auf seinen Blödsinn, dann wird trotz alledem kurze Zeit später weiter gemacht. Das kenne ich halt bisher von ihm nicht. Mit dem Straffliegen muss ich mächtig aufpassen, damit Luzie nicht mit betroffen ist.
Bei Karlchen musste ich von anfang zeigen, wer hier der Herr im Hause ist. Das ging noch nie anders. Ansonsten hätte er mich völlig in der Hand. Ehrlich! Das Schlimme ist, dass ich gerade Karlchen für besonders intelligent halte. Der merkt vorher schon, was ich vorhabe.

Gruß von ANja
 
Hallo,

ich wollte heute noch einmal von mir hören lassen.
Also ich habe gestern nach dem ganzen Theater mit Karlchen ihn den restlichen Tag in seiner Voliere gelassen. Heute verhielt es sich so, dass er zwar nicht ständig hinter Luzie herflog, aber sie erneut stark bedrängelte. Ich habe mich dann einfach nur hingestellt mit der Sprühflasche in der Hand. Karlchen ist nicht weggeflogen von Luzie, hat sie aber schlagartig in Ruhe gelassen. Das hat sich soweit sogar wieder beruhigt, dass ich beide vorhin beim Graulen beobachten konnte.
Dazu muss ich aber auch sagen, dass mein Karlchen heute ständig seine Attacken zum Zerstören hatte - da half absolut kein Schreien und dann habe ich ihn wirklich Straffliegen lassen. Das ging heute 3x mal so. Karlchen hat mir das zwar derart übel genommen, dass er momentan gar nichts mehr spricht. Dafür habe ich aber einen derart ruhigen Vogel auf seiner Voli - wohlgemerkt neben Luzie sitzen. Zwar in einigem Abstand, aber selbst das will was heißen. Ich denke mir, dass Karlchen demnach doch auch ganz genau weiß, um was es hier geht. Und ich vermute, dass ich in nächster Zeit seiner Erziehung wieder konsequenter nachgehen muss. Das heißt ihn runt um die Uhr im Auge behalten.
Man hat das Gefühl ein kleines Kind, was partout nicht hören will vor sich zu haben.
Im nachhinein lese ich derzeit viele solche Probleme hier im Forum und ich bin beruhigt, dass es nicht nur mir so geht. Allerdings denke ich mir auch, dass Karlchen sein Verhalten Luzie gegenüber anders sich entwickelt hätte, wenn er nicht so lange alleine und der Menschenhand überlassen worden wäre. Das Luzie eine Handaufzucht ist und somit den Umgang mit ihren Artgenossen erst gar nicht kennengelernt hat, ist wieder eine andere Tatsache. Vielleicht sollte ich selbst für mich auch künftig überdenken, mich komplett von Karlchen zurück zu ziehen. Vielleicht habe ich selbst ihn ja noch mehr vermenschlicht. Denn Karlchens Partnerin sollte Luzie sein und nicht ich.

Lieben Gruß von Anja
 
Hallo Anja,

es freut mich ja zu hören, dass es offensichtlich doch schon etwas besser klappt, d.h., die Tipps zu Erfolgen führen. Selbst wenn es jetzt noch ein sehr langer Weg ist, den du unter Umständen vor dir hast, hilft dir vielleicht die Tatsache, dass du dich nicht alleine mit solchen Problemen "herumschlagen" musst.

Mag auch sein, dass die Gedanken, die dir selbst zur Herkunft der Probleme gekommen sind, richtig sind. Aber das muss wohl nicht dazu führen, dass du Karlchen jetzt komplett in Ruhe lässt. Ich denke, mit "wohldosierter" menschlicher Aufmerksamkeit können sowohl du und das Vogelpaar glücklich sein !

Bei Karlchen ist das Kind ja auch noch nicht komplett in den Brunnen gefallen, dass eine Vergesellschaftung schwierig oder gar unmöglich ist, es kommen hier wahrscheinlich nur einige Faktoren zusammen, die es dir im Moment tatsächlich ein bißchen nervig machen. Aber du weißt ja, du bist nicht alleine und es scheint ja doch voran zu gehen !!!
 
hallo!

bitte gib deinem karlchen jetzt viel frisches holz, gerne mit knospen dran, dann hat er was woran er seine wut auslassen kann, außerdem kriegt er auf die art gute mineralien. irgendein ventil braucht er ja auch:zwinker:
 
Hallo Kuni,

...du kannst Gedanken lesen :zustimm:
Die Idee mit den frischen Zweigen kam mir nämlich die Tage auch schon und ich habe einige Weidenzweige bereits in die Vase gestellt, damit sie etwas weiter austreiben.

Lieben Gruß von Anja
 
Thema: Probleme mit Karlchen

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