Propolis - Wundermittel ohne Einheitsrezept

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lori4ever

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selbst benutze ich bei meinen Loris auch Propolis in Kapseln aus dem Reformhaus um deren Immunsystem zu stärken, da diese bekanntlich - als Weichfresser - sehr anfällig sind für Pilzerkrankungen.

Propolis - Wundermittel ohne Einheitsrezept

Bei vielen Züchtern zu Hause steht ein Fläschchen Propolistinktur in der Vogelapotheke. Als Wunderantibiotikum und «Mittel gegen alles» wird es eingesetzt und angepriesen. Doch woher kommt das eigenartig riechendeWässerchen, und wie wird es überhaupt eingesetzt? Nicht alle Fragen lassen sich beantworten, vieles muss man einfach ausprobieren.

In Bienenvölkern herrscht ein wunderbares Klima für die Vermehrung von Mikroorganismen. Hohe relative Luftfeuchtigkeit, eine konstante Temperatur um 38 °C und ein reichhaltiges Nährstoffangebot bilden ein Schlaraffenland. Doch die Bienen trotzen diesen Schmarotzern und halten sie seit Millionen von Jahren erfolgreich in Schach.
Propolis - zusammengesetzt aus den griechischen Worten Pro (= Vor) und Polis (= Stadt) zu Vorstadt - spielt im Immunsystem eines Bienenvolkes eine wichtige Rolle. Am besten stellt man sich Fussmatten vor, die in Risikobetrieben zur Fussdesinfektion eingesetzt werden. Zu sehen war dies bei den letzten Ausbrüchen der Vogelgrippe im benachbarten Ausland, wo Desinfektionsmatten die Verbreitung der Viren verhindern sollten.
Die Bienen verwenden Propolis unter anderem auch als Desinfektionsmatten, doch wird im Bienenvolk die ganze Behausung damit imprägniert. Im Volk eingeschlossene Fremdkörper wie eingedrungene Mäuse und Schnecken werden zuerst mit dem Bienengift ins Jenseits befördert und danach mit Propolis mumifiziert. Jeder Imker kennt sie, die eingetrockneten Mumien, die so keinerlei Gefahr mehr darstellen für das reinliche Bienenvolk. Weiter findet das klebrige Propolis beim Abdichten von Ritzen und zum Verkleinern von zu gross geratenen Fluglöchern Verwendung.

Woher das Vielzweckmittel kommt

Propolis gehört neben Nektar und Pollen zu den Produkten, die die Bienen in der Natur sammeln, und erhält die ihm zugeschriebene Wirkung erst durch einen Veredlungsprozess. Als Rohstoff dienen Knospenharze von verschiedenen Bäumen und Pflanzen. Die Hauptquellen bilden in Europa Pappeln und Birken, doch kann das im Volk gefundene Propolis kaum mehr einer Baumart zugeschrieben werden, da durch die Verarbeitung durch die Bienen die Eigenschaften gründlich verändert werden. Pro Volk beschäftigen sich nur sehr wenige Bienen mit dem Sammeln von Propolis. Ein durchschnittliches Bienenvolk sammelt rund 100 Gramm Harz pro Jahr. Bei einer Transportmenge von etwa 10 Milligramm Harz pro Biene bedeutet dies die beachtliche Jahresleistung von gut 10 000 Bienenflügen.
Hat eine Biene eine harzige Knospe gefunden, beisst sie Stücke davon mit den Mandibeln (Kieferzangen) ab, um sie in die Pollenkörbchen an den Hinterbeinen zu packen und wie Pollenhöschen in den Stock zu transportieren. Beim Abbeissen und dem späteren Bearbeiten und Kneten mit den Mandibeln wird das Harz ständig mit Sekreten der Mandibeldrüsen angereichert. Zu Hause im Stock wird das Propolis mit Wachs angereichert und erhält dadurch die Stabilität. Durch die Kombinationen von Sekreten und Harzinhaltsstoffen erhält es die spezifische Wirkung.

Die vielseitigeWirkung

Propolis hat, wie bereits beschrieben, eine abdichtende, desinfizierende, keimhemmende und stabilisierende Wirkung. Da die Zusammensetzung von Propolis regional sehr unterschiedlich ist, kann keine einheitliche Aussage zur Wirksamkeit gemacht werden. In mehreren Untersuchungen hatte Propolis antibakterielle, entzündungshemmende, antivirale und fungizide Wirkung gezeigt. Diese Wirkung kommt durch die im Propolis enthaltenen Flavonoide zustande.
Flavonoide gehören zu den sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, deren Bedeutung in den letzten Jahren durch deren Erforschung an Stellenwert gewann. Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe haben in kleinen Mengen eine gesundheitsfördernde Wirkung, können aber in grosser Menge zugeführt gesundheitsschädigend wirken. DieseWirkung trifft beim Bienenkittharz, wie Propolis auch genannt wird, ebenfalls zu. Konzentriert angewendet, hat es ein sehr starkes allergisches Potenzial. Häufiger Kontakt mit Propolis kann zu unangenehmen Kontaktallergien führen. Die verdünnte Anwendung, beispielsweise auf offene Mundwinkel oder schlecht heilendeWunden, hingegen bewirkt vielmals eine rasche Besserung.

Wie anwenden?

Angewendet wird Propolis als alkoholische Tinktur, die mit Wasser verdünnt oder pur aufgetragen wird. Die Anwendung in der Vogelzucht macht dort Sinn, wo risikoreiche Futtermischungen zubereitet werden, um den verderbenden und krankheitserregenden Kleinstlebewesen die Vermehrung zu erschweren. Dazu gehören Keimfuttermischungen, die längere Zeit stehen bleiben, oder Trockeninsekten, die in Vitaminlösungen eingeweicht werden, um selbst hergestellten Weichfuttermischungen beigegeben zu werden. Beim Keimfutter darf die Propolistinktur erst nach dem Keimvorgang zugegeben werden, da Propolis eine stark keimhemmende Wirkung auf Samen ausübt und das Resultat der Keimung dadurch unbefriedigend wird.
Die Mischung von Propolistinktur und Wasser ergibt eine unansehnliche milchig gelbe Emulsion, da die Harz- und Ölbestandteile, die in der alkoholischen Tinktur gelöst sind, bei der Mischung mit Wasser sofort ausfällen.
Die Anwendung von Propolis in der Vogelhaltung und Vogelzucht ist trotz ihrer Verbreitung nicht unproblematisch und sollte vorsichtig und in kleinen Schritten erfolgen. Die Wirkung im Bienenvolk spricht für sich, und so kann der Einsatz von Propolis eine sinnvolle Ergänzung sein, für die es aber leider kein einheitliches Rezept gibt.

Lukas Kuhn
Tierwelt, Nr. 11, 2007
 
Hallo,
ich habe auch immer Propolis auf Vorrat; in flüssiger Form mit Alkohol für mich und das reine Propolis pulverisiert für die Geier. Davon kriegen die ab und an ein wenig über das Futter gestreut. Das Propolis stammt von einem Bioimker, so dass da auch ausser Propolis nichts drin sein sollte.
Allerdings habe ich von einem Fall gehört, bei dem ein Chinese täglich Propolis zu sich nahm und ein Nierenversagen erlitt. Getreu dem Motto "Die Dosis macht das Gift" sollte man es vielleicht nicht jeden Tag verfüttern.
Gruss
Melanie
 
Hallo


ich habe Propolis in fester Form, wie verarbeite ich es weiter und wie gebe ich es meinen sittichen:?
 
Hallo girli,

meist Du frisches Propoli am Stück ?
Wenn ja, kann man dies gut einfrieren und dann kannst Du vom gefrorenen Stück mit der Küchenreibe kleine Raspeln abschrubben und die übers Futter streuen ;) .
 
Man bekommt auch Propolis als Pulver. So hab ich es zu Hause. Davon hab ich mir auch schon selbst eine Propolistinktur angesetzt.
Das Pulver gibts z.B. bei www.Pahema.de
 
Hallo
bin mir nicht ganz sicher ob es den Vögeln auch wirklich nicht schadet, kann man das pulver auch ins Trinkwaser geben:?
 
Gegen Pilze soll ja Lebermoosextrakt wirklich gutes vollbringen... Klar, das Moos will ja nciht von Schimmelpilzen überwuchert werden wenn es an feuchten Plätzen wächst.

Ob man den wohl auch zur Inhalation zB gegen Aspergillose verwenden kann?
 
Thema: Propolis - Wundermittel ohne Einheitsrezept

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