aday schrieb:
Jedes Vereinsmitglied hat Angst vor der Vogelgrippe und sieht die Wichtigkeit sich an diese Auflagen zu halten. Bei uns gibt es viele Züchter, die seltene Rassen halten und da wäre es doppeltschlimm, wenn diese Bestände "vernichtet" werden müßten wegen der Vogelgrippe.
Bei den nichtorganisierten Hobyhaltern sieht es teilweise anders aus mit ihrem Mix aus noch so "schönen Tieren". Die Hemschwelle sich nicht an die notwendigen Maßnamen zu halten ist teilweise schon als "kriminell" zu bezeichnen.
Klares Veto, wenn ich mir die Aktionen des VHGW der letzten Wochen und Monate betrachte, dann muß ich sagen, auch Rassegeflügelzüchter betrachten die Aufstallung als nicht sinnvolle Massnahme und sinnlose Tierquälerei. Und auch der BDRG hat von Anfang an die Aufstallung kritisiert, also kack hier nicht die Hobbyhalter an. Außerdem gehöre ich zum Beispiel zu beiden Kategorien. Zwar habe ich einen knallbunten Laufentenmixstamm, aber auch drei reinrassige Zuchstämme, nämlich 1,1 Laufenten rehfarbig-weißgescheckt, 1,3 Cayugaenten und 1,1 weiße Warzenenten. Und beim ZEL haben sich nicht nur Laufentenhobbyhalter organisiert, es sind viele eingetreten die zum einen keine Laufenten haben, zum anderen Rassegeflügelzüchter sind und sich von ihren KTZVs und GZVs im Stich gelassen gefühlt haben.
Dies ist auch dem Ministerium bekannt und ist ein Mitgrund, warum so scharfe Bestimmungen von allen Haltern eingehalten werden müssen. Es heist hier auch ganz deutlich, das die größte Gefahr von Hobyhaltern ausgeht, da hier eine sensibilisierung auf die Seuchenabwehrmaßnamen wie z.B. Desinfektion usw. zum überwiegenden teil nicht zu erreichen ist, was im Gegensatz zu Großbetrieben bereits normaler Standart ist und während der Vogelgrippegefahr sogar noch Intensiviert wird.
Ja, das Statement des Landesministeriums Hessen ist mir bekannt. hab ich auch sehr genau gelesen. Vorallem frag ich mich dabei, wie die darauf kommen, das wir Hobbyhalter keine Hygiene einhalten? Die waren noch nie bei mir auf´m Gelände oder bei anderen vorbildlichen Hobbyhaltern (nämlich der Mehrheit). Da wird wegen schwarzen Schafen jeder Hobbyhalter zum potentiellen Verbreitungsrisiko gemacht. Ich könnte genauso sagen, das sich die Batteriehuhnhalter grundsätzlich nicht dran halten, weil letzten Monat im Nachbarlandkreis ein Betrieb eben wegen Nichteinhaltung der Hygienebestimmungen dichtgemacht wurde. Der Besitzer konnte übrigens auch keinen Nachweis erbringen woher die Tiere stammen, also erbrütet wurden. Die Staatsanwaltschaft vermutet momentan noch Tschechei. Aber ist klar, wenn da jetzt AI aufgetreten wäre, dann wäre zum ersten ein Wildvogel schuld gewesen und zum zweiten sämtliche Hobbyhalter drumrum, weil sich ja deren Freilandgeflügel durch Kotbomben infiziert hat. Schließlich gibt es ja bei Großbetrieben keine schwarzen Schafe, no way. Genauso bei dem Betrieb im Schwarzwald, der im Herbst dichtgemacht wurde, weil der Besitzer dort Tiermehl aus Rumänien verfüttert hat, haben bestimmt auch Zugvögel da abgeladen, oder böse Hobbyhalter vorbeigebracht.
Im Vorfeld zur ersten Vogelgrippewelle im Herbst letzten Jahres, hatte man sogar noch die Überlegung erst ab einer gewissen Bestandszahl Aufstallungen Anzuordnen. Dies mußte aber leider Aufgrund der schwarzen Schafe bei den Hobyhaltern wieder verworfen werden.
Die Quelle würde mich interessieren, das ist sicherlich lesenswert. Mein Informationsstand ist eigentlich, das das BMELV gegenüber dem BDRG im Januar versprochen hat, eine Ausnahme für Bestände unter 100 Tieren zu überdenken.
Warum die ZEL sich vor den Tatsachen so verschliesst, ist mir leider nicht Bekannt und vielleicht sind es auch dort nur einzelne, die dummerweise auch noch das sagen haben. Mit Gesundem Menschenverstand kann dies nichts zu tun haben meiner Meinung nach
Ich denke mal der Schuß von wegen "dummerweise auch noch das Sagen haben" geht gegen mich. Autsch, das trifft mich jetzt wirklich, man bist Du fies.
Mal so, was mir mein (wenn auch von Dir abgesprochener) gesunder Menschenverstand sagt. In Bezugnahme auf die Verordnungen des BMELV, der Empfehlungen der EU, der Risikoabschätzung des FLI, Erkenntnissen der Vogelwarte Radolfzell, meiner eigenen Erfahrung bezüglich Zugvogel- und Wildvogelverhaltens, Erkenntnissen die man bei der AHO, promed und in den Presseerklärungen der OIE nachlesen kann und nicht zuletzt meines Wissens über Geflügelhaltung:
Eine zeitlich begrenzte Aufstallung ist schwachsinnig!
Begründung:
Am Verhalten der Zugvögel gerichtet, hätte die letztjährige Aufstallung schon im August beginnen müssen (Aussage von Minister Werner Schnappauf) und hätte nicht unterbrochen werden dürfen, sondern bis Mai fortgesetzt werden müssen (Empfehlung der EU). Genauso müsste sie jetzt bis Juni weiterlaufen (Erkenntnisse des Zugvogelverhaltens, bezüglich Rückkehr über die Türkei und Schwarzmeerraum, Radolfzell). Sollten nun tatsächlich Zugvögel die AI hierhermitbringen, dann würde sich diese schneller unter ansässigen Wildvögeln nach Kontakt zu infiziertem Kot der Zugvögel, verbreiten als das Monitoring dies nachweisen kann. Man muß dazu schlicht die Dichte der Wasservögel (ganz üble Virenverbreiter) während des Rückzuges z.B. am Bodensee betrachten. Das bedeutet, aufgrund der Risikoeinschätzung des FLI (Zugvögel:mässig) besteht die Möglichkeit. Laut FLI ist eine Einschleppung der AI allerdings durch illegale Einfuhren als sehr hoch einzuschätzen, was nützt dann eine Aufstallung bis Ende April, wenn Mitte Mai ein infizierter Vogel illegal eingeführt wird und hier "munter" die AI verbreitet?
Ein weitere nicht zu unterschätzender Punkt ist die mangelnde Instruierung der für die Umsetzung zuständigen Veterinärbehörden. Kaum ein Geflügelhalter hat dort sinnvolle Informationen erhalten, geschweige denn Hilfe bei der Umsetzung der Aufstallungsauflagen. Es wurden
Volierenhaltungen willkürlich festgelegt (von Tarnnetzabdeckung, bis "muß staubdicht" sein), bzw. ohne Ortsbegehung oder Begründung abgelehnt. Genauso wurden Anträge auf eine Ausnahmebewilligung ohne Vorort-Termin und ohne Begründung abgelehnt. Dies trifft sowohl auf Hobbyhalter, als auch Rassegeflügelzüchter und auch wirtschaftliche Freiland- und Biohaltungen zu. Diese Ausweichmöglichkeiten werden aber in der Verordnung eingeräumt. Außerdem wurde durch Hr. Trittin im Oktober bei einer TV-Pressekonferenz versichert, das niemand genötigt sein werde Tiere zu schlachten, bzw. einen Stall zu bauen, man werde jeden der um Hilfe bittet unterstützen. Tolle Art Versprechen zu halten.
Daraus schließe ich (dumm wie ich bin), das die Aufstallung lediglich ein Placebo ist, weil man weder Lust hat, noch Kohle locker machen möchte um sinnvolle AI-Präventionen umzusetzen. Und das ist die Meinung vom ZEL, die ich und auch die anderen vertreten. Und nicht nur wir, sondern auch ProNaturA-France, der NBvH in Holland, SAFE int., der BDRG, der VHGW und noch einige andere, unter anderem auch NABU und birdlife. Sogar der Entente Européene hat unseren Aufruf gegen Aufstallung veröffentlicht und das dreisprachig. Willst Du jetzt uns allen gesunden Menschenverstand absprechen? Und wenn Du der Meinung bist, das Aufstallung dem Erhalt der Geflügelzucht und -haltung nutzt, dann schau mal hier
http://www.zel-eu.de/?Vogelgrippe_Umfrage rein, vielleicht dämmerts dann auch mal Dir das man Massnahmen der Regierungen mal hinterfragen sollte.
Gruß, Lexx (welche sämtlichen legalen Mittel ausschöpfen wird um nicht aufzustallen)