Prunus (Kirschlorbeer)

Diskutiere Prunus (Kirschlorbeer) im Forum Ernährung im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich frage im Auftrag einer Freundin, die Graue hat. Dürfen Graue die Früchte von Kirschlorbeer fressen, hat da jemand Erfahrung? Danke...
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(...) So verhält es sich mit allen Steinfrüchten, egal ob Pfirsich, Kirsche oder Mirabelle usw. In ihren Kernen werden Cyanide gespeichert.

Kernfrüchte wie Apfel, Birnen, Aronia usw gelten als ungiftig wobei diese auch geringe Menge an Bittermandel enthalten und ich die Kerne deshalb auch nicht mit verfüttere. Für Vögel existieren keine Untersuchengen über die Dosis die noch tolerierbar ist, für Hunde und Katzen schon.

(...)

Das ist eine Info vom Biofuttershop vom 23.07.2010:

"Liebe Kundin, lieber Kunde,
in unserem heutigen Newsletter möchten wir kurz auf das Verfüttern von Kernobst für Papageien und Sittiche eingehen. Zum Kernobst gehören beispielsweise Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche oder Pflaumen. Die Kerne dieser Früchte sind besonders bei unseren gefiederten Freunden sehr beliebt und oft interessanter als das Fruchtfleisch. Allerdings enthalten die Kerne Blausäure was viele Halter beängstigend finden und deshalb erst gar nicht verfüttern. Diese Angst ist jedoch völlig unbegründet, denn Blausäure ist für unsere Vögel nur in großen Mengen toxisch. Nach Aussagen der TH Hannover müsste eine Amazone mindestens 2 kg reine Kirschkerne zu sich nehmen, damit es zu Vergiftungserscheinungen kommt. Deshalb können Kirschen, Aprikosen oder Pfirsiche unbedenklich in gesunden Maßen mit Kern verfüttert werden."

Meine "grüne Bande" bekommt Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen und Pflaumen incl. Kern "serviert". Das Fruchtfleisch fliegt in hohem Bogen durch`s Zimmer und die Kerne lassen sie sich "schnabeln".

Gruß
Heidrun
 
Du wirst es nicht für möglich halten aber wenn ich Züchter höre werde ich mißtrauisch. Nichts gegen hier anwesende bzw. schreibende aber ich habe schon "Zuchtanlagen" gesehen da hätte ich kotzen mögen. Es gibt halt Züchter und Züchter.
Es ist doch selbstverständlich, jedenfalls für mich, daß ich niemals Steinobst komplett gebe sondern immer nur das Fruchtfleisch. Daß der eigentliche Samen, der Obststein, giftig ist wußte man schon im frühen Mittelalter und lange vorher. Unverständlich daß man das extra erwähnen muß.

Der Züchter ist ihr Schwager. Ihr 1.0 Grauer 18 oder 19J ist von ihm.
Meine LIEBEN Kirsch-und Pfirsichkerne. Ich weiss nicht wieviel sie davon fressen müssten damit die Blausäure wirkt.
 
Sorry, Heidrun, hab dein Posting zu spät gesehen
 
Eigentlich bin ich froh das meine 1.Bonsai-Kakadus sind und zweitens mit Beeren oder anderem Obst, bis auf Äpfel, nichts auf dem Hut haben. Pauline mochte Erdbeeren und Smokie ab und zu Banane. Ab und zu ein Wenig Frucht wenn ich etwas esse, aber das wars. Ich habe Gemüsejunkies.
 
Hallo,

Fruchtfleisch von Steinfrüchten entfernen und bei Kirschlorbeer und Eibe aufkochen und mit ins Kochfutter geben.

Wow, jetzt wird es wirklich krude. Eiben haben keine Steinfrüchte!!! Das sind botanisch gesehen nicht einmal Früchte, da sie sich aus dem Stil der Samenanlage bilden und nicht aus der Samenhülle, man spricht deshalb von einem Samenmantel.

Eiben hier zwischen Kirschen und Pfirsichen aufzuführen ist grober Unfug! Eiben enthalten keine cyanogene Glycoside, die sich durch Kochen zerstören lassen, sondern mit Taxin einen hochgiftigen Alkaloidcocktail aus zig verschiedenen Giftstoffen. Da bringt Kochen gar nichts!

Der rote Samenmantel der Eibe enthält zwar keine Giftstoffe, aber wer anfängt, mit einem Messer den Samenmantel von den hochgiftigen Samen zu kratzen, spielt mit dem Leben seiner Pfleglinge! Auch wenn er danach so lange drauf rumkocht, wie er will.

Bei Giftpflanzen ist Halbwissen gefährlich. Und mit Halbwissen Vorträge zu halten unverantwortlich!

Viele Grüße
 
Bei Giftpflanzen ist Halbwissen gefährlich. Und mit Halbwissen Vorträge zu halten unverantwortlich!
Ganz meine Meinung. Ich kann mein Wissen belegen, Du auch???
Sorry Christiane, es ist immer wieder schade wie manche Menschen threads bewusst kaputt machen. Es war nicht meine Absicht hier fruchtlose Diskussionen loszutreten.
Aber ich glaube Deine Frage ist trotzdem beantwortet.
 
Hallo,

oje, wird das jetzt die Trumpisierung der Giftpflanzenberatung?

Natürlich kann ich meine Aussagen belegen:

"Eibenbeeren" sind keine Früchte: Eiben – Wikipedia

Eiben enthalten das hochgiftige Taxin: Eiben – Wikipedia

Taxin ist ein Alkaloidcocktail: Prof. Blumes Bildungsserver: Naturstoffe

Taxin übersteht Kochen: Prof. Blumes Bildungsserver: Naturstoffe
Das steht nicht in der Quelle, hab ich aber eben noch woanders gefunden: Eibenmarmelade = "Fugu der Konfitüren"
Dafür werden die Scheinfrüchte der Eibe übrigens nicht entkernt, wie hier vorgeschlagen, sondern die Scheinfrüchte werden passiert.

Der Taxingehalt ist in den Samen am höchsten: Taxine alkaloids - Wikipedia

Taxine können über die Haut aufgenommen werden: Taxine alkaloids - Wikipedia
Den letzten Nachweis habe ich hier aufgenommen um zu verdeutlichen, dass man bei dem von Sigrid empfohlenen Entkernen der Eibenscheinfrüchte nicht nur das Leben seiner Pfleglinge, sondern u.U. auch die eigene Gesundheit riskiert.

Wer es lieber mit Büchern belegt haben will, kann im Strasburger ab S. 707 (34. Auflage) nachschauen. Strasburger - Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, begr. von E. Strasburger, 34. Auflage, neubearb. von P. Sitte, Stuttgart-Jena-Lübeck-Ulm, G. Fischer - Verlag, 1998. Gibts mittlerweile auch neuere Auflagen unter dem Titel Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, da müsste man dann die entsprechende Seite aber selber suchen. Und im Quellenverzeichnis von Taxine alkaloids - Wikipedia gibt es zu (fast) jedem Einzelaspekt auch einen Literaturhinweis für Freunde des gedruckten Wortes.

Zu dem Vorschlag, den Samenmantel der Eibe aufzukochen, gibts hier noch eine schöne Schilderung von jemandem, der es gemacht hat: Eibenmarmelade? | Einkochen & Haltbarmachen Forum | Chefkoch.de

Bonne appetit, kann ich da nur sagen.

Zu Christiane: Wenn du bei einer potentiellen Futterpflanze auch nur die leisesten Zweifel hast, dann lass es sein, es gibt doch genügend Alternativen, da braucht man keinerlei Experimente einzugehen. Irgendwelche Hinweise, dass Früchte in südlichen Ländern getrocknet oder verkocht konsumiert werden, müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass auch bei uns der Genuss unbedenklich ist. Möglicherweise werden dort ganz andere, auf Genussfähigkeit selektionierte Sorten kultiviert, möglichweise ist unter den dortigen klimatischen Bedingungen auch der Reifungsprozess ein ganz anderer als bei uns usw. Aus den Früchten des Schwarzen Nachtschattens (Solanum nigrum) wird z.B. in einigen Teilen der Welt offenbar auch Marmelade gekocht, in anderen werden wohl sogar die Blätter als Gemüse gegessen, bei uns dagegen hat die Pflanze im Volksmund den Namen "Hühnertod" und ist wegen ihrer Giftigkeit selbst als Bestandteil von Kosmetika verboten. Daran sieht man, das Thema Giftpflanzen ist nicht so simpel, wie manche einem das glauben machen wollen, deshalb findet man auch häufig zu ein und derselben Pflanze völlig unterschiedliche Angaben. Genau deshalb ist die Quelle einer Information hier so wichtig. Heidrun hat das hier perfekt vorgemacht, Quellenangabe + Zitat + eigene Erfahrungen, auf so eine Info würde ich mich verlassen, besser geht es nicht. Falls 2-3 Leute hier im Forum positive Erfahrungen mit dem Verfüttern von Kirschlorbeerfrüchten an Graupapageien haben sollten, ok, dann kann man ja die genauen Begleitumstände erfragen und sich überlegen, ob man es auch probieren möchte. Aber ansonsten würde ich einfach kein Risiko eingehen.

Viele Grüße
 
Also Eiben Früchte habe ich schon immer gerne gegessen. Bereits als Kind und ich tue das heute noch, denn die sind lecker!.
Natürlich nur den roten Arillus, die Samen sind halt wirklich giftig. Aber Ablutschen geht gut.
Es ist übrigesn ein Verbreitungsmechanismus der Eiben, dass Vögel die Scheinfrüchte schlucken und den Samen unverdaut ausscheiden. Wenn das tödlich wäre, hätten die Eiben nichts davon.
Der Kirschlorbeer ist ein naher Verwandter unserer Zwetschge. Auch von den Inhaltsstoffen her.
Die Früchte sind bei uns bei Wildvögeln sehr beliebt, ich habe sie auch schon meinen Grauen gegeben.
Aber als ich gesehen habe, dass sei auch die Samen knacken und fressen, war mir eher unwohl und seitdem gebe ich sie nicht mehr.
Aber es stimmt eben nicht, dass alle Teile giftig sind und dass Vögel sie nicht anrühren.

P.S.: Ich nasche auch von jeher an schwarzem Nachtschatten und es tat mir bisher nur gut.

Siehe dazu auch:

Eastern Bluebird - Diet and Foraging | Birds of North America Online
Birds are wild about cherry laurel
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun haben wir eine Menge gelesen und können daraus das Fazit ziehen: Was für Wildvögel gut ist, ist nicht unbedingt auch für unsere Ziervögel gut. Da muss man ganz klar unterscheiden. Sobald man unsicher ist, ob man was geben darf oder nicht: Seinlassen! Es gibt so viele Früchte und Beeren, dass man immer ausweichen kann und nichts riskieren muss.
 
Ich freu mich ja über die vielen postings aber verzankt euch nicht ;).
Es ging dabei auch nicht um mich oder meine Vögel.
 
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Thema: Prunus (Kirschlorbeer)

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