„Psyche“ unserer kleinen Wellensittiche – Partnerschaftsprobleme, Trauer, Eifersucht

Diskutiere „Psyche“ unserer kleinen Wellensittiche – Partnerschaftsprobleme, Trauer, Eifersucht im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Aus aktuellem Anlaß heraus würde ich (würden wir) gerne Eure Erfahrungswerte betreffs dieser Problematik wissen wollen. – Es wäre schön, wir...
dolfoo

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Aus aktuellem Anlaß heraus würde ich (würden wir) gerne Eure Erfahrungswerte betreffs dieser Problematik wissen wollen. – Es wäre schön, wir könnten hier eine Vielzahl von Sachverhalten und Lösungen zusammentragen, die man in keinem Buch und auf keiner Website lesen kann, nämlich praktische Erfahrungen im Zusammenleben mit unseren kleinen Vögelchen!
 
Ok, ich fang mal an:

Harald ist mir zugeflogen. Er kam eindeutig aus Einzelhaltung. Er hat ca. drei Monate gebraucht, um seinen Partner Siggi, den ich aus einer Zoohandlung hatte, zu akzeptieren bzw. zu erkennen, dass es sich um einen Artgenossen handelte. Mittlerweile hat sich sein Verhalten Siggi gegenüber normalisiert (d.h. sie kraulen, er füttert Siggi etc.).

Als Detlef hinzukam, konnte Harald auch ihm nichts anfangen und ignorierte ihn, wie zuvor Siggi. Erst nach ca. 8 Monaten fing er an, sich auch mit Detlef zu unterhalten.
Horst, der als letzter hinzukam (im Mai), wird noch immer ignoriert.

Siggi kann mit Horst nicht viel anfangen, die Beiden scheinen sich nichts zu sagen zu haben. Detlef hingegen wurde sofort von Siggi freundlich aufgenommen.

Als Horst als letzter zu uns kam, hat Harald totales Desinteresse gezeigt, Siggi ein wenig Neugier, die sich aber schnell legte, und Detlef war total aus dem Häuschen vor Freude und ist seitdem Horsts Schatten.

Bei den Vieren gibt es zwei feste Paare (Harald – Siggi, Detlef – Horst). Nur innerhalb der Paare wird geschnäbelt, gekrault und gefüttert. Als Harald, Siggi und Detlef noch zu dritt waren, hat Siggi Harald sträflich vernachlässigt. Als Horst dann als vierter im Bunde kam, hat sich Haralds und Siggis „Beziehung“ wieder in die alte Richtung entwickelt, wie damals, als sie noch zu zweit waren.

Bezüglich Eifersucht: Siggi hat extremen Futterneid. Wenn er sieht, dass Harald frisst oder trinkt, muss er ihn unbedingt verjagen und selbst fressen bzw. trinken. Und wenn ich am Gitter stehe und Harald anpuste (unser Abendritual :D ), wird er meist von Siggi weggescheucht.
Eifersucht bzw. Futterneid kann ich nur bei Siggi beobachten, die drei anderen sind total friedlich, was das betrifft.
 
Ich hatte nach langer Pause zwei männliche Wellis im Zoohandel gekauft, Martin und Ernst. Die beiden konnten sehr gut miteinander. Dann ist Martin mit noch nicht mal 3 Jahren an einem Tumor gestorben. Ernst hat definitiv getrauert, hat keinen Ton mehr gesagt und saß nur noch aufgeplustert da.
Dann habe ich von einer Bekannten zwei Wellis übernommen, Susi und (wieder) Martin. Die beiden waren bei ihr miteinander verpaart. Das hielt auch noch zwei, drei Wochen und dann haben Martin und Ernst sich gefunden. Ernst war die erste Woche, in der die drei zusammen waren, noch sehr still, aber dann war er wieder der Alte.

Susi ist nicht eifersüchtig auf die beiden und interessiert sich für keinen der Hähne. Genau wie Olga, die knapp zwei Monate nach Martin und Susi kam. Sie ist eh eine sehr Stille.
Futterneidisch sind sie alle mehr oder weniger, aber Susi ist am schlimmsten. Martin ist immer der Dumme, der von allen vom Napf weggescheucht werden kann (trotzdem ist er der Dickste von allen). Olga kann sich am besten durchsetzen.
Martin ist meistens im Käfig, die anderen drei draußen und Olga und Ernst können sich ganz gut ein Spielzeug teilen, aber sobald Susi kommt, gibt's Ärger.
Dafür ist Susi aber auch am ängstlichsten und fliegt sofort weg, wenn ich komme. Im Moment klickere ich mit Ernst, der sogar schon mit beiden Füßchen auf dem Stöckchen sitzt (freu!) und wenn ich es vorraussagen sollte, würde ich sagen, daß Olga als nächstens zahm wird bzw. Ernst nachmacht, dann Martin und Susi als allerletztes.
LG
Jennifer
 
*rofl* coole Namen ;) :zustimm:
 
Na, dann will ich auch mal... ;)

Yoshi hatte ich (damals noch "nichtwissend") als Einzelwelli geholt.

Er war nach 2 Tagen schon handzahm und so extrem anhänglich, dass ich schnell merkte, dass er einen "Kollegen" braucht.

So kam dann Fritzi zu uns.

Yoshi hat Fritzi sehr interessiert begutachtet, ihm den Fuß auf die Brust gestellt und den armen kleinen Vogel von der Stange geschubst.

Trotzdem ist Fritzi am gleichen Abend noch von ganz allein mit in Yoshis Käfig eingezogen.

Yoshi war wirklich ganz lieb zu ihm - er hat ihm alles gezeigt und alles mit ihm geteilt - außer meiner Wenigkeit...

Wann auch immer Yoshi bei mir war (also meistens), kam auch Fritzi an. Und meistens hat Yoshi ihn bald darauf weggehackt.

Wenn beide oben auf dem Käfig saßen und ich mich mal zur Abwechslung mit Fritzi beschäftigen wollte, hat Yoshi sich sofort "dazwischengeschlängelt" - natürlich gaaaanz unauffällig... :D

(Witzig ist, dass Fritzi jetzt bei Kowalski das gleiche Verhalten wie Yoshi zeigt, obwohl Fritzi nicht handzahm ist und gern einen gewissen Sicherheitsabstand zu mir hält - sobald ich mich mit Kowalski beschäftige, schiebt Fritzi sich dazwischen oder er schleicht sich von hinten an Kowalski an und zwickt ihn.)

Ob Futterneid oder nicht, weiß ich nicht, aber Fritzi muss immer "dabei" sein, wenn sein Partner frisst... :beifall:

Direkt nach Yoshis Tod machte er einen eher erleichterten Eindruck - fast so wie ein Kind, dessen Eltern mal eben weg sind, vielleicht war er froh, nicht mehr die zweite Geige spielen zu müssen :?

Das hat sich dann aber nach einiger Zeit des Alleinseins gelegt, letztendlich war Yoshi für ihn so was wie ein großer Bruder gewesen, jemand der sich besser auskennt, jemand, an den man in ängstlichen Momenten ganz dicht heranrücken konnte... :trost:

Jetzt haben wir den kleinen Kowalski und Fritzi ist der "große Bruder" - mal sehen, ob und wie er die Rolle ausfüllen wird...
 
Hallo Anja, hallo Jenifer, hallo Martina, Eure interessanten Berichte über das Zueinanderfinden und das Miteinanderleben Eurer Vögelchen zeigt, dass es höchst unterschiedlich ablief/abläuft und dass es auch zeitlich größere Unterschiede gibt, wie auch bei uns.
Piepsmatz schrieb:
...für ihn so was wie ein großer Bruder gewesen, jemand der sich besser auskennt, jemand, an den man in ängstlichen Momenten ganz dicht heranrücken konnte... :trost:
Jetzt haben wir den kleinen Kowalski und Fritzi ist der "große Bruder" - mal sehen, ob und wie er die Rolle ausfüllen wird...
„... jemand, der Tag und Nacht immer ganz nahe war, der einen fütterte u.v.m.!“
Die erste Begegnung Rudolf - Harry und ihr sofortiges Miteinander verliefen ganz anders als das Zusammentreffen und die nunmehr ersten Wochen Harry – Olli!

Harry (3 Jahre alt) hatte aus meiner Sicht von der ALLERERSTEN Begegnung bis zur letzten Stunde unseres kleinen Rudolf 3 wunderschöne Jahre mit seinem Freund – sie haben buchstäblich ALLES gemeinsam unternommen.

Damit Harry nicht alleine leben muß, holten wir 12 Tage nach dem traurigen Abschied von Rudolf (23. August 2004) den kleinen Olli (ca. 8 Wochen alt).

Harry kommt mit dem kleinen Olli zurecht, er hat ihm auch vieles gezeigt, reißt aber aus, wenn sich ihm der kleine Neue nähert.

Der kleine Olli will doch auch nur das, was vor 3 Jahren Harry von seinem Freund Rudolf bekommen hat: Nähe und Gemeinsamkeit.

Die Gemeinsamkeit mit Olli tut unserem Harry sicher gut, dennoch reißt er vor jeder Nähe mit kleinen Olli aus.
Harry hat inzwischen sicher erkannt, daß Olli noch ein ganz kleiner Junge ist und hat ja auch das Anleiten und Zeigen übernommen. Aber ich denke, daß er sich in seiner "neuen Rolle" noch nicht wohl fühlt...

Zu Eifersucht und "kämperischen Auseinandersetzungen": habe ich NIE in dem Gespann Rudolf - Harry sowie jetzt Harry - Olli beobachten können.
 
dolfoo schrieb:
Harry hat inzwischen sicher erkannt, daß Olli noch ein ganz kleiner Junge ist und hat ja auch das Anleiten und Zeigen übernommen. Aber ich denke, daß er sich in seiner "neuen Rolle" noch nicht wohl fühlt...

Ja, so scheint es bei Fritzi auch zu sein. Allerdings ist Kowalski nicht so anhänglich, er sitzt oft für sich und Fritzi balzt währenddessen alles an, was ihm in den Weg kommt...

Wenn die beiden draußen sind und Kowalski so für sich ist, sieht er ioft sehr ängstlich aus - ist ganz schlank und stellt die Flügelchen ein wenig ab und guckt mich mit seinen großen Kulleraugen an.

Aber mit mir will er trotz des vielversprechenden Anfangs im Moment nix zu tun haben, ich hoffe, das gibt sich wieder. Ebenso hoffe ich natürlich, dass er sich bald so gut eingelebt hat, dass er auch mal etwas auf Fritzi zugeht. Es ist ja alles noch so neu für den Kleinen... ;)

Ich bin gespannt auf mehr Berichte - wir sollten den Thread ab und zu mal wieder hochschieben...

Liebe Grüße
 
Hallo Martina, sie reagieren doch recht unterschiedlich, die kleinen Vögelchen, egal wie alt sie sind... Und ein und derselbe - wie z.B. unser Harry - reagiert Olli gegenüber teilweise ganz anders als Rudolf gegenüber, bei dem er ja immer der Kleine war...

Ich denke aber, daß es sich einpegelt: inzwischen fliegt Harry auch schon zurück zu Olli, wenn der ihn nicht findet und jämmerlich fiept...
 
Thema: „Psyche“ unserer kleinen Wellensittiche – Partnerschaftsprobleme, Trauer, Eifersucht

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