Rabenkrähe auswildern

Diskutiere Rabenkrähe auswildern im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Hi! Ich habe vor etwa einem halben Jahr eine junge Rabenkrähe im Wald gefunden...sie war total zerrupft und zerfleddert; alle Schwanz- und...
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PasUnCorbeau

Guest
Hi!

Ich habe vor etwa einem halben Jahr eine junge Rabenkrähe im Wald gefunden...sie war total zerrupft und zerfleddert; alle Schwanz- und Schwungfedern waren abgebrochen oder komplett weg. Außerdem hat sie einen verkrüppelten Fuß, der im Gelenk komplett nach hinten umgebogen ist, d.h. sie stützt sich auf dem Fußgelenk auf, und der Fuß selber ist total nutzlos.

Mittlerweile hat sie die Mauser hinter sich gebracht und wieder ein vollständiges Federkleid entwickelt. Was die Verletzung angeht, haben einige Tierärzte ( u. a. auch Vet-Klinik, Gießen ) die Diagnose gestellt, daß dieser Schaden nicht mehr zu beheben ist...:(...

Jetzt bin ich aber total verunsichert, was ihre Rückkehr in die Freiheit angeht...macht es Sinn, einen derart gehandicapten Vogel auszuwildern? Keiner der Tierärzte wollte sich dazu in irgendeiner Form äußern. Der Vogel kann sich mittlerweile zwar ganz gut behelfen....aber ob das in Freiheit - ohne Futtergabe - auch klappt?!?

Vielleicht könnt Ihr mir da ja weiterhelfen....Gibt es jemanden, der einen ähnlich verletzten Vogel ausgewildert hat und die weitere Entwicklung verfolgen konnte? Oder kennt vielleicht jemand eine Adresse ( Auffangstation ), wo ich mich hinwenden könnte?

Ich muß noch hinzufügen, daß ich mitten in der Stadt lebe...ich müßte den Vogel also irgendwo aufs Land bringen und dort freilassen...und hätte somit keine Möglichkeit, evtl. zu kontrollieren, wie es ihm ergeht.

Ich wäre für jede Anregung, Info u.ä. wirklich dankbar....da ich im Moment wirklich unsicher bin, was ich tun soll.

Liebe Grüße,

Ruth
 
Hallo Ruth,

war die Krähe schon selbständig als du sie damals gefunden hast? Wenn sie damals schon ihr Futter selber gefunden hat, dann würde ich sie mit einem gehandicappten Bein freilassen!
Es kommt natürlich darauf an, wie gut sie klarkommt. Wir hatten dieses Jahr z.B. eine Altkrähe, der das Bein amputiert werden mußte. Sie war total fit ansonsten, sehr wachsam und scheu. Wir haben das Törchen der Voliere (in der 10 Krähen am Schluß saßen) aufgemacht und das Tier ist schnurstracks weg! Ich denke, sie ist in ihre "alte" Welt zurückgeflogen und ich glaube auch, daß sie es schaffen wird!!!

Ob Deine Krähe es draußen schaffen wird, kann Dir mit Sicherheit niemand beantworten. Entscheide einfach selbst, ob Du glaubst, daß sie zurechtkommt.

Wichtig und auch das eigentliche Problem ist, daß das Tier die Chance haben muß, zurückzukommen an ihren Futterplatz. Wenn das bei Dir nicht möglich ist, so solltest Du den Vogel in eine Pflegestation geben, wo noch andere Krähen sitzen, von wo aus er es versuchen kann. Er braucht einme Anlaufstelle für die erste Zeit!!!

Wichtig ist auch, daß er sich beim Landen auf dem Fuß abstützen kann, wenn ihm das Bein "im Weg steht", so ist die Auswilderei sehr fraglich.

Liebe Grüsse und viel Glück für Euch beide,

Dagmar:)
 
hallo ruth,

in der natur gibt es keine gefühlsduselei und ist grausam.

behinderte werden früher oder später ausgemerzt.
wer was anderes glaubt verkennt die tatsachen.
wann hört es endlich auf, die natur mit menschlichen massstäben zu messen.

wenn du diesem vogel eine längere lebensdauer gönnen willst, dann gib ihn zu jemanden, der in der lage ist den vogel gut zu halten.

eine andere entscheidung gibt es nicht.


mfg

lothar
 
Hallo, Dagmar!

Es ist schwer zu beurteilen, ob sie ihr Futter schon selbst gesucht hat....der Tierarzt hat sie damals auf ca. 2-3 Monate geschätzt.

Sie kann sich soweit ganz gut behelfen...sie hat es schon vor einiger Zeit gelernt, sich nur auf dem verkrüppelten Fuß abzustützen, wenn sie sich z.B. kratzen will ;)...wie es allerdings mit dem Landen aussieht, kann ich nicht sagen, da sie bislang nur Flatterversuche gestartet hat, die aufgrund fehlender Schwungfedern immer gescheitert sind.....die Mauser hat vor einigen Wochen angefangen, und mittlerweile sind alle Schwungfedern wieder da....für mich heißt das, daß sie in den nächsten Tagen in eine extrem große Voliere umgesiedelt wird, damit sie zuerst mal "Flugübungen" machen kann....

Übrigens hatte ich mich auch mal an die Wildvogelauffang- und Pflegestation in Marburg ne Mail geschrieben....und war etwas unangenehm überrascht als ich die Antwort gelesen hab....

Zitat:

<<...ob es einen Sinn macht, den Vogel als Pflegefall zu behalten, kann
ich Ihnen nicht beantworten. Wir entlassen die Tiere entweder
soweit genesen in die Freiheit, dass sie sich selbst versorgen und
ueberleben koennen, oder wir lassen sie einschlaefern. In wie weit
die Rabenkraehe nun in der Natur ueberlebensfaehig waere,
koennen nur Sie selbst beurteilen, da Sie den Vogel schon so lange
gepflegt haben und ihn eher einschaetzen koennen als jemand
anderes.>>

Kann das wirklich sein, daß die Auffangstation die Vögel, die ihrer Meinung nach nicht in freier Wildbahn bestehen können, einfach einschläfern läßt???

Dann hätte "meine" Krähe ja bei denen automatisch schon verloren....oder verstehe ich da was falsch?

Liebe Grüße,

Ruth
 
Hallo Ruth,

nein, da hast Du nichts falsch verstanden. Ich habe auch vor 2 Jahren dort angefragt, ob sie einen behinderten Partnervogel für meinen flugunfähigen Finken haben. Die Antwort war dieselbe, nämlich, daß sie keine behinderten Vögel halten sondern einschläfern. Auch ich war sehr geschockt! Andererseits kann ich verstehen, daß man nicht alle behinderten Tiere halten kann, irgendwann ist einfach kein Platz mehr da! Trotzdem, ich sehe die Sache anders: Wenn ein Vogel lebenslustig ist trotz Behinderung, so könnte ich ihn nicht einschläfern, ich halte es auch nicht für richtig, vorausgesetzt natürlich, daß das Tier artgerecht gehalten wird!!! Und niemals in Einzelhaft!!!

Wenn Deine Krähe damals noch so jung war, dann hat sie mit Sicherheit noch nicht gelernt, draußen zu überleben.
Wichtig ist wirklich, daß sie erst mal in eine große Voliere kommt, in der sie vernünftig das Fliegen üben kann und Muskeln aufbauen kann! Dann wirst Du auch bald feststellen können, ob sie mit ihrem Bein zurechtkommt.
Außerdem sollte dort auch ein Artgenosse sein, wer weiß wie lange das noch dauert, bis sie frei sein kann, alleine wird sie das Verhalten ihrer Artgenossen nicht lernen! Und das muß sie, sie muß Sozialverhalten lernen, sonst hat sie wenig Chancen draußen.

Liebe Grüsse und viel Glück!

Dagmar:)
 
Hallo, Lothar!

Sorry, aber ich bin absolut nicht Deiner Meinung...die NATUR ist nicht grausam....grausam ist einzig und allein der Mensch.

Ich kann das alles nur mit menschlichen Maßstäben messen...ich bin ja auch ein Mensch.... ich habe nun mal die Verantwortung für dieses Tier übernommen und werde mich darum kümmern, daß es ihm gut geht....das beinhaltet für mich eben, daß ich mir Gedanken darüber mache wie ich mit dem Vogel verfahre, damit er vor allem überleben und natürlich auch ein artgerechtes Leben führen kann.

MfG

Ruth
 
Hallo, Dagmar!

Klar sehe ich ein, daß die Auffangstation nicht alle behinderten Vögel selbst halten kann....aber es gäbe mit Sicherheit ja wohl auch die Möglichkeit, nach geeigneten artgerechten Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen...Ich war wirklich geschockt als ich das gelesen habe; mein Grundgedanke bei der Kontaktaufnahme mit Marburg war nämlich ursprünglich, den Vogel für einige Zeit dort hinzugeben, damit er eben unter vielen Artgenossen sein kann...und auch seine "Flugübungen" absolvieren kann.

Ich habe mich jetzt nach dieser besagten Mail aber dazu entschlossen, die Krähe vorerst mal in einer großen Voliere unterzubringen ( wird nächste Woche gebaut ;-) ) und mich dann nach einer Möglichkeit umzuschauen, ihn mit anderen Artgenossen zusammenzubringen....denn leider muss ich gestehen, daß der Vogel die ganze Zeit wirklich in Einzelhaft war....ich hatte zu Beginn mal den Versuch gestartet, ihn in eine "Gemeinschaftszelle" zu verlegen....aber solange die Schwung-/Schwanzfedern noch nicht wieder nachgewachsen waren, war das ein Fiasko....er hat ständig versucht zu flattern und mitzufliegen und ist dabei immer wieder gestürzt oder in den Volierengittern hängengeblieben, was zur Folge hatte, daß er ständig leichte Verletzungen an den Flügeln hatte, weil er sich die übriggebliebenen Federkiele umgebogen oder sogar ausgerissen hatte.

Weißt Du eventuell eine Unterbringungsmöglichkeit???

Liebe Grüße,

Ruth
 
hallo ruth,


draussen hat deine krähe nicht die geringste chance zu überleben. damit musst du dich abfinden.

was für eine krähe hast du ?

bei einer saatkrähe wäre vergesellschaftung dringend anzuraten, da sie sich einzeln nicht wohl fühlen würde (schwarmvogel).

bei einer rabenkrähe ist allerdings vorsicht geboten.
sie ist nämlich naturgemäß ein einzelgänger.
bei einer vergesellschaftung kann es durchaus zu raufereien kommen, die für einen der vögel auch tödlich enden kann.

also bei einer vergesellschaftung beobachten ob sie sich vertragen.

ansonsten bleibt nur die alleinige Haltung, auch wenn du dies als
einzelhaft empfindest.

du kannst aber sicher sein, eine rabenkrähe empfindet dies nicht so, ganz im gegenteil.


mfg

lothar
 
Hallo, Lothar!

Das ist eben genau das, was ich befürchte...daß die Krähe ( Rabenkrähe ) draußen alleine nicht klar kommt. Ich werde sie vorerst in eine größere Voliere umsetzen und dann mal ihre "Flugübungen" beobachten...vielleicht kann sie sich ja doch ganz gut mit ihrer Behinderung arrangieren. Wenn ich allerdings zu dem Schluß gelange, daß sie in Freiheit nicht überleben kann, werde ich für eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit sorgen.

Was das Thema "Einzelhaft" angeht: bei einem ersten Versuch in einer größeren Voliere kam sie eigentlich mit den anderen Vögeln gut klar...Problem war lediglich, daß sie unbedingt "mithalten" wollte, was aufgrund fehlender Schwung-/Schwanzfedern halt nun mal nicht ging....bei dem ewigen Geflattere hat sie sich dann auch einige Male Federkiele ausgerissen bzw. umgeknickt....deshalb haben wir sie wieder alleine in einen großen Käfig gesetzt. Sie ist sehr lebhaft und nimmt regen Anteil an ihrer Umgebung ( oft auch sehr lautstark ;) )....der einzige Mensch der sie allerdings anfassen darf, bzw. in den Käfig greifen darf, bin ich...auf andere reagiert sie panisch. Von daher habe ich eigentlich nicht den Eindruck, daß sie irgendetwas vermißt...aber trotzdem wäre ein Zusammenleben mit Artgenossen ja wohl natürlicher als alleine im Käfig zu sitzen.

MfG

Ruth
 
Hallo Ruth,

dieses Thema kann einen schon mächtig bewegen. Die Natur IST eben (nach unseren Maßstäben) grausam.
Aber vor allem durch den Menschen kommen jährlich sicherlich hunderttausende Vögel ums Leben. Daher halte ich es für legitim, wenn man einen verkrüppelten Vogel bei sich behält und nicht wieder auswildert. Seine Überlebenschance ist einfach größer...

Viele Grüße

Hans-Henning
 
Hallo Ruth,

leider weiß ich keine geeignete Unterbringungsmöglichkeit! :`(
Ich suche selbst jedes Jahr aufs Neue. Zur Zeit haben wir selbst noch keine große Voliere. Gibt es bei Euch in der Nähe vielleicht einen guten Tierpark, in dem es verletzte Rabenvögel gibt? Vielleicht könntest Du mit denen ausmachen, daß sie Deine Krähe solange in Gesellschaft bringen, bis sie eventuell raus kann. Aber klär das bitte vorher genau ab, daß Du sie wiederbekommen kannst, vor allem auch, daß Du Einfluß nehmen darfst, z.B., wenn sie krank wird und ärztliche Versorgung benötigt. Wir haben diesbezüglich sehr schlechte Erfahrungen mit Tierparks gemacht. Aber eine Nachfrage ist es doch wert.

Ich hoffe, Du findest einen Platz! Ich drück Euch die Daumen, wenn mir noch was einfällt, laß ich es Dich wissen!!!

Liebe Grüsse,

Dagmar


Hallo Lothar,

sag mal, woher willst Du denn so genau wissen, welche Chancen das Tier draußen hat? Du hast es doch noch nicht mal gesehen! Urteilst Du da nicht vielleicht ein wenig vorschnell???
Ein Tier alleine zu halten ist Einzelhaft und nicht nur eine Empfindung, es ist Quälerei!!! Und das auch bei Rabenkrähen. Es gibt kein Tier, daß gerne alleine lebt. Kannst Du Dir vorstellen, nie mehr mit einem Menschen kommunizieren zu können?
Wir hatten einmal eine Rabenkrähe übernommen, die ein ganzes Jahr ohne Kontakte zu anderen Rabenkrähen lebte. Du glaubst nicht, wie verhaltensgestört das Tier war! Und wenn man es dann, nach so langer Zeit vergesellschaftet, dann kann es wirklich zu Raufereien kommen, das Tier weiß ja gar nicht, was eine Rangordnung ist!

Zitat: " du kannst aber sicher sein, eine rabenkrähe empfindet dies nicht so, ganz im gegenteil."
Na, da wüßte ich aber mal gerne, was sie denn empfindet, wenn sie alleine ist und vor allem, woher Du das nun so genau wissen willst.

Grüsse,

Dagmar:(
 
Hallo allerseits,

und ganz besonders Dagmar (lange nichts mehr von Dir gehört)...

Interessante Diskussion, auch darüber, wie "grausam" die Natur sein kann. Ich glaube aber, daß es eventuell eine Kompromißlösung für die verletzte Krähe geben könnte:

Rabenkrähen sind nun mal keine Schwarmvögel und gehen daher kaum enge Bindungen ein. Deshalb kann ich auch nicht beurteilen, wie "anhänglich" das Tier mittlerweile geworden ist, aber vielleicht wäre es ja möglich, den Vogel auf eine Haltung im Freiflug zu trainieren. So hättest Du die Krähe unter einer gewissen Kontrolle, und sie hätte ihre Freiheit. Vielleicht kann aber Dagmar dazu noch mehr sagen, weil sie sich ja wirklich gut mit Krähen auskennt.

Jörg
 
hallo dagmar,

ich hab den eindruck, du hast von den natürlichen gegebenheiten keine ahnung oder verdrängst sie.

kann man denn wirklich so verbohrt sein und glauben, dass in der natur alles eitel sonnenschein ist.

in der natur geht es ums knallharte überleben und um sonst nichts.

behinderte tiere werden als erstes von greifvögeln und anderen räubern als nicht gesund erkannt und sofort bejagt.

warum glaubst du schläfern auffangstationen solche vögel ein.sie wissen genau, dass diese in der natur keine chance haben(über das einschläfern brauchen wir aber nicht zu diskutieren, da ich der meinung bin, dass so ein vogel auch ein lebensrecht hat).
nur nicht in der natur auf sich alleingestelt.

wenn dies nicht so wäre, müssten doch viele behinderte vögel in der natur zu finden sein? es gibt sicher auch unter den wildvögeln verunfallte tiere. kannst du mir sagen, wo diese sind?


wenn ich die schilderungen von ruth mir ansehe, so hat der vogel schon im käfig bzw. in der voliere schwierigkeiten sich zu bewegen.


wie soll er sich dann in der natur zurechtfinden ??

es ist auch nicht so, dass ich eine vergesellschaftung ausschliesse. nur man muss sehr genau beobachten, ob die tiere sich auch vertragen. was willst du tun, wenn dies nicht der fall ist ? willst du dann in kauf nehmen, dass sich die tiere ernsthaft verletzen ?

man muss also dafür sorge tragen, dass die krähe irgendwo untergebracht wird.

mfg lothar


hallo ruth.

ich wüsste schon eine stelle, wo dies möglich wäre.
leider wird es wohl an der entfernung scheitern. die wäre nämlich in münchen bei einem bekannten, der für einen tierschutzverein die pflege solcher tiere übernimmt.

mfg

lothar
 
Hallo, Dagmar!

In meiner direkten Umgebung gibt es nur diese besagte Auffangstation in Marburg :s Aber immerhin gibt es dort auf der Page eine Liste von Vogelpfleger/Innen bzw. weiteren Auffangstationen ( Übrigens: Bist Du da zufällig auch auf der Liste? Rabenvögel und so? ) Ich werd da einfach mal alles abtelefonieren, vielleicht ergibt sich ja eine Möglichkeit...egal wie weit entfernt. Natürlich würde ich mir dann die Entscheidung über das weitere Schicksal des Vogels vorbehalten...aber nach Marburg will ich ihn auf keinen Fall geben...bin da jetzt irgendwie von Grund auf mißtrauisch; nicht daß es da zu einem "Versehen" kommt oder so....

Liebe Grüße,

Ruth
 
Hallo, Jörg!

Im Prinzip wäre das schon eine sinnvolle Alternative....nur mein Problem ist: ich studiere und wohne mitten in der Stadt; in den Semesterferien fahre ich nach Hause, d.h. der Lebensraum wäre zum Einen für den Vogel denkbar schlecht geeignet und zum Anderen wäre dann auch keine Kontinuität gegeben so von wegen Futtergabe usw. Ich könnte auch niemanden darum bitten, weil die Krähe relativ stark auf mich fixiert ist und keine anderen Menschen akzeptiert. Aus diesem Grund suche ich eben nach einer besser geeigneten Unterbringungsmöglichkeit.

Liebe Grüße,

Ruth
 
Hallo, Hans-Henning!

Ich empfinde die Natur eigentlich nicht als grausam....ich bin halt nur der Meinung, daß, wenn sich der Mensch schon ständig einmischt, er auch eine gewisse Verantwortung hat bzgl. der Konsequenzen, die aus seiner Einmischung resultieren. Deshalb möchte ich "meiner" Krähe ein artgerechtes und möglichst langes Leben ermöglichen.

Was das "Bei sich behalten" angeht: dem Vogel geht es bei mir gut ( behaupte ich einfach mal so :D ) aber auf lange Sicht gesehen würde es ihm woanders besser gehen, was Unterbringung und Kontakt mit Artgenossen betrifft.

Liebe Grüße,

Ruth
 
Hallo, Lothar!

Wenn die Unterbringung dementsprechend geeignet wäre, dann ist die Entfernung kein Thema. Wenn Du magst, schick mir doch mal eMail-Adresse und/oder Telefonnummer Deines Bekannten ( ********** ). Danke!

MfG,

Ruth
 
Hallo ihr alle!!!


Also, kurz zu Lothar:
Ich bin wenig interessiert daran, diese sinnlose Diskussion mit Dir weiterzuführen. Vor allem, da Du meine Beiträge gar nicht richtig zu lesen scheinst! Ich habe nie behauptet, daß Ruth den Vogel auf jeden Fall in die Natur zurückgeben soll. Aber ich hoffe, daß das Tier die Chance bekommt, wenn es in einer großen Voliere offensichtlich gut zurechtkommt.
Ich hoffe, Du bist nicht allzu enttäuscht, daß ich nicht auf Deine Anspielungen zu meiner Person eingehe. Wenn man viele Wildvögel zu versorgen hat, bleibt für so was keine Zeit!

Hallo Jörg,
Du hast ja ein gutes Gedächtnis!!!
Und danke für das Lob!
Ich finde Deinen Vorschlag nicht schlecht, es ist aber zu bedenken, daß ein Vogel, der so zahm ist, daß er immer wieder kommt, vielen Gefahren ausgesetzt ist. Es gibt ja nicht nur tierliebe Menschen. Und dann wären da noch die Katzen und das andere "Raubgetier".;)
Ich halte es für sinnvoller, nur möglichst scheue Tiere zurüch in die Natur zu geben.


Hallo Ruth,
ja, ich steh in dieser Liste. Aber ich habe momentan leider nur die Möglichkeit, Rabenvögel aufzuziehen, nicht, sie zu behalten. Finde ich toll, daß Du auch weite Strecken in Kauf nehmen würdest! Ich bin sicher, dann findest Du auch einen geeigneten `Platz! Nur nicht aufgeben!


Liebe Grüsse,

Dagmar
 
Original geschrieben von Dagmar
Ein Tier alleine zu halten ist Einzelhaft und nicht nur eine Empfindung, es ist Quälerei!!! Und das auch bei Rabenkrähen. Es gibt kein Tier, daß gerne alleine lebt.

Hallo Dagmar...

so, wie Du das geschrien hast, stimmt das nicht, auch wenn wir Menschen daß manchmal gerne so hätten;
Es gibt viele Tiere, auch Vögel, die in freier Wildbahn absolute Einzelgänger sind.
Nur ein Beispiel: Kasuare aus Papua Neuguinea. Sie leben als Einzelgänger, dulden sich nur wenige Minuten im Jahr während der Paarung um danach sofort aufeinander einzuprügeln...
Kasuare kann man in Vogelparks nur einzeln halten. Wenn man sie züchten will erfordert das genaue Beobachtung um sie nur im richtigen Moment zusammen zu lassen um sie danch sofort wieder zu trennen, bevor es schwere Verletzungen gibt... Es wäre also alles andere als artgerecht, diese Tiere als Paar zu halten, zumal es überhaupt nicht funktionieren würde...

Andere Vögel, wie Papageien, sind sehr sozial und es ist eindeutig Tierquälerei, Papageien einzeln zu halten.

Es gibt auch viele Fischarten, von denen man NUR einen halten kann, denn sonst gibt es Kämpfe auf Leben und tot, bis nur noch Einer übrig ist.
Ebenso fast alle Garnelen-Arten (wir haben mehrere Aquarien und ich spreche aus Erfahrung...), die sich SOFORT zu bekämpfen beginnen und (oh grausame Natur!) so lange gegenseitig verstümmeln bis eine tot ist...
Daher erfordert artgerechte Haltung immer, daß man sich so umfangreich wie möglich über die jeweilige Tier-/Vogelart und da besonders über ihr natürliches Verhalten informiert.

Und da ist es eine Tatsachen, daß Rabenkrähen NICHT besonders sozial sind (aber auch keine absoluten Einzelgänger), im Gegensatz zu Saatkrähen oder auch Kolkraben, sie stets in Familienverbänden anzutreffen sind.
Man kann nicht einfach davon ausgehen, daß das, was wir Menschen als gut für das Tier empfinden, auch gut für den Vogel ist.
Rabenkrähen finden sich nur zur Paarungszeit enger zusammen... ansosnten leben sie mal mehr mal weniger aleine, oder vor allem im Winter in lockeren Verbänden...

Im Vogelpark Walsrode lebt schon jahrelang eine Albino-Rabenkrähe alleine. Verpaarungsversuche sind meines Wissens bisher nicht geglückt..

Übrigens ziehen wir zufällig auch gerade eine Rabenkrähe auf, die im Moment für den Freiflug trainiert wird. Noch kommt sie ständig zu uns zurück. Da wir auf einem Bauernhof wohnen und ich ständig draußen bin kann ich sie beobachten, wenn sie in der Nähe ist. Bisher nimmt sie von ihren Artgenossen nur am Rande Notiz. Und das ist sicher nicht der Fall, weil sie die "nicht erkennt" (wir haben sie in einer Freivoliere aufgezogen, wo sie ständig Sicht- und Rufkontakt zu ihren Artgenossen hatte) sondern weil es einfach nicht so ist, daß Rabenkrähen in trauter Zweisamkeit verliebt durch die Gegend streifen, sondern Einzelgänger sind...

Ich sehe die antropomorphe (menschliche) Wahrnehmung der Tierhaltung als großes Problem für die Tiere an!!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich denke, man kann hier überhaupt keine allgemeinen Aussagen treffen, wie Rabenvögel sind Einzelgänger, oder behinderte Vögel haben draußen keine Chance. Es muß in jedem Fall individuell entschieden werden, was das beste für das jeweilige Tier ist.

Was das Gemeinschaftverhalten von Rabenkrähen angeht, habe ich gegenteilige Erfahrungen gemacht, was Marcos Aussage angeht. In ein und der selben Voliere bei uns sind mehrere Krähen, Elstern und Eichelhäher vorübergehend untergebracht, die dann je nach Genesungszustand oder Selbständigkeit dort ausgewildert werden. Die Vögel kommen nicht gleichzeitig und auch in unterschiedlichem Alter zusammen. Nachdem sie einige Tage erst im großen Käfig in der Voliere bleiben, haben sich nach kurzer Zeit immer enge Freundschaften, nicht nur zwischen den Rabenkrähen, gebildet. Auch nach dem Auswildern kamen sie stets gemeinsam zum Fressen zurück.
Auch zwischenartliche Freundschaften sind gang und gäbe. So haben z.B. die drei bereits seit einigen Wochen in der Freiheit lebenden Eichelhäher den später ausgewilderten Krähen, die sie noch kannten, den Futterplatz gezeigt.

Wären z.B. die Krähen tatsächlich eher Einzelgänger, warum bleiben sie dann auch nach dem Auswildern immer in unmittelbarer Nähe zusammen?

Viele Grüße,

Merline
 
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Thema: Rabenkrähe auswildern

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