Rabenkrähen verletzen juvenilen Buntspecht

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Ich habe heute folgendes beobachtet.
Heute Mittag gab es in der Fichte vor unserem Haus, in der sich auch ein Nest der Rabenkrähen befindet, einen Tumult.
Ich sah wie eine Krähe einen juvenilen, aber flugfähigen Buntspecht mit ihren Fängen packte und mit ihm eine kleine Runde von ca. 100 oder 150m flog und ihn dann aus 10 oder 15 Höhe fallen ließ.
Ich war sofort bei ihm, er war aber schwer verletzt, völlig apathisch, konnte den Kopf nicht mehr halten und öffnet nur mehr ein Auge.
Seitdem habe ich ihn in einen Karton, gebe ihm immer wieder ein paar Tropfen Wasser, er wird aber immer schwächer und ich rechne damit, dass er bald verenden wird, er ist ja jetzt schon mehr tot als lebendig.
Hat von euch schon jemand ähnliches Verhalten von Krähen beobachtet und warum ist das so?
Das Bild eines sterbenden Spechts möchte ich euch ersparen.
 
Nun, auch Krähen müssen fressen. Jetzt stirbt der Specht umsonst. Du hättest ihn ihnen lassen sollen!
Jetzt fangen sie sich halt ein anderes Tier.
 
Wenn er gestorben ist, leg ihn bitte wieder raus ohne ihn zu begraben, damit andere Tiere, wenn evtl auch nur Insekten, was zum fressen haben.
Das ist halt Natur, die Krähen haben auch Hunger und haben evtl junge zu versorgen. Auch wenn es schmerzhaft ist so was zu sehen, haben wir uns in natürlichen Prozessen nicht einzumischen.( Anders natürlich wenn eine Hauskatze jagen möchte, dann ist eingreifen immer gut. )

Evtl war der Buntspecht auch schon geschwächt oder Krank. Denn auch schon flügge Jungvögel sind oft schon schnell genug um so einen Angriff zu entkommen.
 
Ich habe nicht gewußt, dass sich Rabenkrähen ähnlich Greifvögeln auf so eine Art ernähren.
 
und dann wird hier immer noch die Fahne für Rabenvögel hochgehalten, obwohl diese Tiere wirklich schlau genug wären sich fressbare Alternativen zu suchen anstelle des (unnatürlichen) Kanibalismus

das Problem wäre nicht entstanden hätte man die Krähen vor/Bei Beginn des Nestbaus vergrämt.
 
Unnatürlicher Kanibalismus :achja::hahaha:
Krähen gehören genauso zur Natur wie der Buntspecht. Der Buntspecht räubert ebenso Nester aus, vorallen von Kohl und Blaumeisen sowie von anderen Höhlenbrütern. Also jetzt auch am besten den Buntspecht abmurksen?

Am besten auch alle anderen Fleischfressenden Vogel und Tierarten abknallen damit nur noch die süßen kleinen Vögel und Säugetiere um uns rum leben und nicht weiter stören :achja:Da bleibt nur leider nicht mehr viel übrig, denn auch z.b die Hübsche singende Amsel raubt gern mal Nester aus und ernährt sich auch noch von
Insekten. Singvögel sind wahrscheinlich auch am Insektensterben verantwortlich, wieso ernähren die sich denn nicht von Gras.

Ach Störche erst, die armen Feldhamster die vorm aussterben sind...

Auch Krähen haben natürliche Feinde, wie andere Krähen, Elstern, Habicht, und unnatürliche wie Waschbär.

Komisch das im Stadtpark mit über 200 Krähen überall Jungvögel von kleinen Singvögeln rum fliegen und sogar alt werden. Hmm da ist was falsch dran. Evtl wissen die Krähen nicht das sie die unbedingt fressen müssen...

Und ja wenn der Buntspecht ohne Mensch da tot liegen würde, würden auch Ratten kommen, oh schreck, noch eine Tierart die hier leider leben und überleben möchte. Oder aber es kommen Insekten wie der Totengräber, Fliegen, Wespen etc.
 
Ich habe nicht gewußt, dass sich Rabenkrähen ähnlich Greifvögeln auf so eine Art ernähren.
Ich auch nicht, umso mehr werden wir jetzt achtgeben, dass sich Krähen hier nicht breit machen.
In unserem alten Walnussbaum brüten Buntspechte und ich freue mich jedes Jahr, wenn es wenigstens einer schafft.
Da Buntspechte nur eine Brut im Jahr hervor bringen und meistens nur einer überlebt, sollte man hier evt. die Prioritäten anders ansetzen.
Die Krähen sind eine Plage, machen sich mtlw. überall breit werden gefüttert und zum Ansiedeln animiert, sie vertreiben unsere Singvögel.
Es ist nicht die Norm und auch nicht jedermanns Menthalität , dass wir Menschen einen Kadaver (von wem auch immer) einfach den Aasfressern überlassen.
Wir (bestatten) das, was verstorben ist, wir sind ethisch eben so geprägt.
Darüber mögen einige lachen, mir ist das wurscht.
Jedenfalls werden bei uns auch keine breit gefahrenen Igel oder Katzen auf der Fahrbahn liegen gelassen, um sie nutzbringend anderen Tieren oder Insekten (zum Überleben) zu hinterlassen.
Jeder empfindet anders und seinem Naturell entsprechend, sensibel oder pragmatisch, jedem das seine.
Das ist, wie immer, meine ganz persönliche Meinung und Einstellung zu diesem Thema.
 
und dann wird hier immer noch die Fahne für Rabenvögel hochgehalten, obwohl diese Tiere wirklich schlau genug wären sich fressbare Alternativen zu suchen anstelle des (unnatürlichen) Kanibalismus

das Problem wäre nicht entstanden hätte man die Krähen vor/Bei Beginn des Nestbaus vergrämt.
Selten so einen Schwachsinn gelesen. Sorry, habe mich schon länger nicht so drastisch geäußert, aber hier muss es mal raus.
Das ist genauso Kannibalismus, wie wenn wir Schweine essen. Die sind uns sogar noch näher verwandt, als der Buntspecht,. der Krähe.
Es ist ausserdem selbstverständlich völlig natürlich, dass Krähen andere Vögel fressen. Und sie können das trotz fehlender Klauen und Hakenschnäbel, gerade weil sie eben schlau sind und intelligente Strategien zur Beutejagd entwickeln können. Das sind durchaus Parallellen zu unsere Spezies, die ja ebenfalls weder Reißzähne noch Klauen hat und sich dennoch zum erfolgreichsten Beutegreifer aller Zeiten entwickelte..
Wieso Alternativen zur gehaltvollen Vogelbeute zu suchen seitens der Krähen schlauer sein sollte, ist mir völlig unverständlich.
Für das Überleben sind effiziente Strategien um an gehaltvolle Nahrung zu kommen extrem wichtig
Ich vermute fast, die Krähen sind tatsächlich schlauer, als Du.

Nebenbei bemerkt ist der Buntspecht nicht bedroht und absolut in der Lage auch in dicht besiedelten Krähenrevieren eine flächendeckend hohe Populationsdichte aufrecht zu erhalten.
 
Nebenbei bemerkt ist der Buntspecht nicht bedroht und absolut in der Lage auch in dicht besiedelten Krähenrevieren eine flächendeckend hohe Populationsdichte aufrecht zu erhalten.


Komisch das im Stadtpark mit über 200 Krähen überall Jungvögel von kleinen Singvögeln rum fliegen und sogar alt werden
Um das nochmal zu unterstreichen!

Auch in diesen Stadtpark, mit vielen alten Bäumen, konnte ich mehrere Buntspechtpaare beobachten wie sie ihre Jungen groß kriegen. Sogar soweit das der eigene Nachwuchs aus den Revier vertrieben wurde, was ebenso natürlich ist. Aber wenn man den Bezug zur Natur total verloren hat, kann man sowas natürlich nicht nachvollziehen...

Rotkehlchen, Stockenten, Schellenten, Gartenrotschwanz, Nachtigall, Grünspecht, Mittelspecht, Grauschnäpper, Hausrotschwanz, Haussperling, Kohl,- Blau- und Sumpfmeise, Schwanzmeise .... alle und viele weitere Vogelarten hatten junge und viele sind davon schon flügge geworden. Trotz Waschbär, Haufenweise Krähen, Mardern, Hunden und Menschen.

Ein Tier ist auch nur erst dann eine Plage wenn der Mensch sich daran stört, sei es der Haussperling, Stare, Krähen oder Elstern, oder sogar die Amsel wenn sie 4 Uhr früh anfängt zu singen. Derweil ist der Mensch mittlerweile die größte Plage für dieses Planeten.

Jedenfalls werden bei uns auch keine breit gefahrenen Igel oder Katzen auf der Fahrbahn liegen gelassen, um sie nutzbringend anderen Tieren oder Insekten (zum Überleben) zu hinterlassen.
Warum denn nicht einfach auf der Straße liegen lassen. Dann kommen die Krähen und werden gleich mit überfahren. Wäre doch für dich die Optimalste Win win Situation...

Und nein Krähen vertreiben keine Singvögel, sonst würde man nirgendwo mehr welche sehen. :achja:
 
@micarusa
Eventuell sollte man die ganze Sache etwas differenzierter angehen beziehungsweise ansehen. Ich lebe hier, wie man so sagt, ziemlich urban, hier gibt’s zwar einen Stadtpark aber hier ist es nicht so wie mancherorts eine Selbstverständlichkeit, dass tote Tiere auf der Fahrbahn liegen bleiben.
Ich habe auch keine Lust, mich diesbezüglich weiter zu äußern. Ich sagte nur, wie es ist. Wenn du das so siehst, ist es deine Sache alles andere habe ich ja dargelegt aus meiner Sicht.
Wenn bei euch die Rabenkrähen so gern gesehen sind, sei’s drum hier ist es nicht der Fall.
 
Es sollte völlig egal sein, ob Rabenkrähen oder andere Rabenvögel gerne gesehen sind oder nicht. Ob mans glaubt oder nicht, die Populationen regulieren sich tatsächlich auch in anthropogen geprägten Lebensräumen am besten selber. Man kann die Rabenvögel lieben oder hassen, so lange man sie nur in Ruhe lässt - und ihnen auch keine Beute wegnimmt.
Im übrigen hat ausser dem Menschen wohl noch kein natürlich syntop vorkommender Beutegreifer eine seiner Beutearten ausgerottet.

P.S.. Krähen sind auch Singvögel und in unserer Kulturlandschaft hat das entfernen von Tierkadavern schon etlichen Scavenger Arten erheblich geschadet.
 
Laut Aussage der hiesigen Greifvogelstation sollten Tierkadaver entfernt werden, wenn eine Krankheit oder Gift nicht ausgeschlossen werden kann.
Damit sich solche Tragödien nicht wiederholen
Da es hier aber gerade nicht um ein Vergiftetes Tier geht ist das erstmal egal :zwinker:
In der Natur sterben auch Tiere an Krankheiten, dafür sind ja dann Aasfresser da, denn normalerweise können die das ab, damit sich Kranheiten nicht weiter verbreiten.
 
Ich war immer der Meinung das ein Vogelliebhaber alle Vögel schützt und nicht nur diejenigen die in sein Weltbild passen.denkende.gif

Die Rabenvögel werden ihren durch Aberglauben geprägten schlechten Ruf nicht los. Es muss ja einen geben der für das Singvogelsterben verantwortlich ist, sonst müsste man sich an die eigene Nase packen.

Vögel existieren seit über 100 Millionen Jahre, sie haben das Dinosauriersterben überlebt aber auf den Menschen waren sie nicht vorbereitet. Wenn sie sich anpassen werden sie verjagt.

Und seitdem Mittelalter werden sie für alles Ungemach verantwortlich gemacht.
Einer muss es ja sein.
Falken fangen auch Singvögel, aber da heißt es es ist Natur
Auch Meisen töten andere Meisen.

Ich habe die toten Vögel oft untersuchen lassen. Ich weiß nicht ob es richtig ist.
Wenn ich tote Vögel auf der Straße finde die offensichtlich durch Unfall gestorben sind lege ich sie an den Straßenrand damit sie in der Naturkreislauf zurückkommen.
Auch ich hätte den Specht mitgenommen um zu helfen, wäre aber wahrscheinlich beim TA gelandet.

Vielleicht sollte sich der Mensch mehr mit seiner Rolle in der Natur befassen.

Was ist richtig was ist falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Prinzip gebe ich Ingo und micarusa natürlich Recht.
Es stört mich auch überhaupt nicht, wenn sich der Sperber manchmal eine Meise oder Amsel vom Futterhaus weg holt.
Aber eins muss ich schon dazu sagen.
Der Bestand an Raben und Nebelkrähen hat bei uns in den letzten derart zugenommen, dass ich auch schon an vergrämen gedacht habe. Ob sie bei uns gejagt werden dürfen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich glaube einfach, dass sie bei uns zu wenig natürliche Feinde haben.
Uhu und Waschbär kommen hier nicht vor. Habichte sind selten und verlassen kaum den Wald.
Der Fuchs kann nicht klettern um an die Nester zu kommen und ob sich unsere Steinmarder mit den doch recht stattlichen Krähen anlegen, wage ich zu bezweifeln.
Wer bleibt dann noch?
 
Wetter
Letztes Jahr wurden hier sowohl das Nest der Rabenkrähen als auch das der Elstern durch den Sturm vernichtet und das schon im zweiten Jahr hintereinander.

Eier sind beliebt bei Eichhörnchen, ausgewachsene Vögel sind Beute von Falken und Adlern aber auch Bussarde.
 
Dazu muß ein Eichhörnchen aber erst einmal ein unbewachtes Gelege finden.
Adler gibts hier nicht, Wanderfalken sehr selten, Turmfalken haben keine Chance und bei den Bussarden ist es auch eher umgekehrt. Ich sehe immer wieder, daß Rabenkrähen Bussarde attackieren und vertreiben.
 
Thema: Rabenkrähen verletzen juvenilen Buntspecht
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